Radikales Abstillen?!?

Ihr Lieben!

Unser Sohn ist gerade 7 Monate und ein absoluter Sonnenschein - wenn nur die Nächte nicht wären...

Seit 4 Monaten komme ich pro Nacht nie mehr als auf 3 Stunden - und die natürlich nicht am Stück. Denn leider meldet sich unser Sohn alle 40 - 60 Minuten :-(

Anfangs habe ich ihn einfach wieder in den Schlaf gestillt. Dies versuche ich nun zu durchbrechen, indem ich ihn möglichst auch so durch streicheln oder Schnuller ruhig bekomme. Bis ca. 1 Uhr nachts geht das; ab dann weiß ich mir nicht anders zu helfen, als ihn permanent anzulegen. Tatsächlich trinkt er dann aber auch sehr viel!

Nichtsdestotrotz bin ich am Ende meiner Kräfte und möchte sehr gerne abstillen! Ich weiß, dass damit keine besseren Nächte garantiert sind. Ich weiß auch, dass es normal ist, dass Babys alle 40 Minuten aufwachen - sich dann aber selbst regulieren können sollten. Und ich weiß, dass Stillen das Beste ist. Trotzdem möchte ich nicht mehr stillen, weil ich einfach nicht mehr kann.

Unsere Tochter habe ich mit 13 Monaten abgestillt, unser Mittlerer hat sich (gegen meine Vorstellung) mit 8 Monaten abgestillt - und unser Jüngster ist ein absoluter Brustjunkie... Brei geht nicht und Flasche leider auch überhaupt nicht. Egal, wer sie gibt, welcher Sauger, welches Pulver, welche Flasche... ob warm oder kalt... Auch Trinklernbecher geht nicht.

Meine Hebamme meinte nun, ich soll mal 2-3 Nächte auswärts schlafen und meinem Mann das Feld überlassen. Verhungern wird er nicht (er ist eh SEHR gut im Futter) und irgendwann wird er die Flasche schon nehmen.

Ich bin so sehr am Ende meiner Kräfte, dass ich eigentlich vorhabe, das ab Montag Nacht wirklich durchzuziehen. Aber nun kommen mir doch Zweifel :-( Zumal mein Mann leider auch nicht der Geduldigste ist und schnell verzweifelt, wenn er unseren Sohn nicht beruhigen kann.

Daher: Hat jemand Erfahrung mit solch radikalen Abstillmethoden? Bei wem war's erfolgreich? Wie lange hat es gedauert? Oder habt ihr letztendlich doch wieder gestillt? Würdet ihr es wieder so machen? Was hat euch geholfen? Und wie habt ihr das dann tagsüber gelöst, wenn eure Kleinen bei euch dann wieder die Milch gerochen haben?

Über Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar :-)

Und bitte keine böse Diskussion über Sinn oder Unsinn vom Abstillen, wenn das Baby vielleicht noch nicht so weit ist - es gibt nämlich auch eine zweite Seite....

Vielen Dank und liebe Grüße!

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Ehrlichgesagt würde mir das Herz bluten auf diesem Wege abzustillen.

Ich hätte glaub ich keine ruhige Minute und ein furchtbar schlechtes Gewissen meinem Baby Brust UND Mama zu nehmen.

Deine Hebamme hätte sich bei mir disqualifiziert.

Aber ich kann verstehen, dass du nicht mehr willst. Das ist dein gutes Recht. Nur würde ich einen anderen Weg wählen.

Kennst du die Methode "abstillen nach Gordon"? Ich habe da noch keine persönlichen Erfahrungen mit, aber bisher viel positives drüber gelesen. Vielleicht wäre das eine Lösung für euch? Es dauert zwar länger, aber ich könnte mir gut Vorstellen, daß das funktioniert.

Sollten Mahlzeiten nicht auch eigentlich schrittweise ersetzt werden damit der Darm etc sich daran gewöhnen kann?

Und ich finde es für deinen Mann auch sehr schwierig bei so einem schweren Thema "allein" gelassen zu werden, falls du wirklich weg fährst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass geteiltes Leid wirklich halbes Leid ist.

Es dauert dann zwar länger, aber dafür hätte ich ein besseres Gefühl bei der ganzen Sache. Nichtsdestotrotz musst du natürlich entscheiden was für euch der Richtung Weg ist.
Alles Gute

Gruß frica, die diese Nächte durchaus kennt und dir viel Kraft wünscht!

2

Danke für deine Antwort!

Mir blutet das Herz auch ganz dolle :-( Und ich hätte nie gedacht, dass ich mal an den Punkt komme - aber so groß ist meine Verzweiflung.

Ich bin ja leider auch nicht überzeugt, aber ich weiß keinen anderen Weg. Ich habe es schon mit "Schlafen statt schreien" versucht, was mir gut gefällt. Viele hilfreiche Ideen, aber gebracht hat es noch nicht so viel. Deinen Tipp werde ich gleich mal googeln!

Meine Hebamme hat übrigens 40 Jahre Berufserfahrung und ich lege meine Hand für sie ins Feuer :-) Sie sieht manche Dinge aus ihrer Erfahrung recht entspannt ;-)

LG

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Egal welche Methode man anwendet ..Man sollte schon überzeugt sein.

Und auch wenn deine Hebamme 40 Jahre Erfahrung hat, finde ich diesen einen Tipp sehr schlimm. Natürlich wird dein Baby nicht verhungern. Aber ich denke man kann ihm diese Verzweiflung ersparen.

Kann dein Mann denn nicht mal Nachts eine Schicht übernehmen? Vielleicht am Wochenende wo er nicht arbeiten muss? Kann er sich zur Not Urlaub nehmen? So das ihr 1 Woche zusammen nachts die Schichten übernimmt...In der Hoffnung er nimmt die Flasche? Kannst du andocken und "zufällig" die Brustwarze gegen die Flasche tauschen? Am Anfang mit Muttermilch? Dann nimmst du ihm zwar die Brust, aber du als Mama bist noch da zum trösten.

Es ist alles schwer und anstrengend, ja das stimmt. Aber ich finde, dass es zu unseren Aufgaben gehört, den besten Weg für alle zu finden. Und dazu gehört diese radikale Art des abstillens meiner Meinung nach nicht. Aber das sind nur meine Gedanken dazu.

Wie gesagt: das müsst ihr ganz für euch entscheiden. Hoffe ihr habt bald ruhigere Nächte!

3

Vorab, Hut ab, dass du das schon so lange durchhältst! Ich verstehe durchaus, dass du unter diesen Umständen abstillen möchtest, ich wäre schon nach 1 Woche eine Mischung aus Zombie, Motzkuh und tickende Zeitbombe.

Ich habe zwar keine Erfahrung in die Richtung, aber mir kam der Gedanke: Du schreibst "Flasche leider auch überhaupt nicht. Egal, wer sie gibt, welcher Sauger, welches Pulver, welche Flasche"
Hast du es auch mal mit abgepumpter Mumi probiert? Vllt nimmt er die, da er den Geschmack schon kennt?
LG!

6

Abpumpen geht in dem Alter oft nicht, da die Brust sich umgestellt hat (“vom Boiler zum Durchlauferhitzer“) und nun den Großteil der Milch während des Stillens produziert wird.

Bei mir kamen da höchstens noch 20ml raus, wenn ich zu pumpen versuchte! Und eine Mahlzeit beträgt aber ganz grob um die 200ml.

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Also bei mir gings, und gibt ja auch Frauen, die Pumpstillen, da muss ja auch genug kommen.

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Hey! Ich war bei unserer Tochter, als sie ebenfalls sieben Monate alt war, auch an diesem Punkt! Mir war das Stillen immer sehr wichtig, da sie auch kaum etwas anderes zu sich nahm. Aber sie trank vorrangig nachts und das wie bei euch stündlich! Wir hatten ebenfalls sehr vieles probiert und letztlich hab ich völlig gegen meine eigentliche Einstellung gehandelt und ihr zwei Tage und Nächte auch Flasche gegeben (da ich es in dem Moment wirklich unbedingt wollte, ging das komischer Weise plötzlich auch!) Alles ohne Tränen, denn das könnte ich nicht ertragen. Aber sie schien meine Erschöpfung zu spüren und nahm plötzlich die Flasche an.
Das Resultat: nach zwdi Tagen und Nächten war ich noch müder, da Flasche zubereiten nachts noch anstrengender ist, als einfach zu stillen! Außerdem trank sie nicht weniger und ich musste sie in den Schlaf tragen...
Von meiner Mutti weiß ich, dass ich im genau gleichen Alter ebenso war (alle zwei Stunden nachts stillen) und sie mich daher Abstillte! Nützte ihr aber nichts, denn fortan trank ich alle zwei Stunden Tee und sie musste mich ohne stillen wieder zum Einschlafen bringen!
Ich selbst hab nach diesen zwei Tagen wieder gestillt und das sogar sehr glücklich und plötzlich problemlos bis unsere Tochter 20 Monate war!

Und mir kommt es eher so vor, als ob mit etwa einem halben Jahr ein großer Umbruch/ Entwicklungsschub ansteht, der die Nächte für manche Babys so schwierig macht. Denn genau in diesem Alter lernte unsere Tochter das Sitzen, krabbeln und essen (Baby led weaning).
Ich selbst im gleichen Alter!

Als unsere Tochter dann richtig krabbeln und sitzen konnte, wurden die Nächte auch wieder besser!

Also ja, wie du schon sagst: Abstillen ist kein Garant für ruhigere Nächte. Aber wenn du es wirklich willst, musst du diese Konsequenz auch ausstrahlen, dann wird dein Baby auch die Flasche akzeptieren, denke ich.
Egal wie du es löst,aber dein Wohlbefinden ist ebenso wichtig, finde ich!

Ich bin jedenfalls von dem absoluten “man muss um jeden Preis stillen“-Standpunkt inzwischen abgerückt...auch wenn's bei uns letztlich alles gut ging.

Viel Glück auf eurem Weg, egal für welchen du dich entscheidest!

7

Hallo,

ich würde dir davon abraten. Du bist die Bezugsperson Nr. 1 und der sichere Hafen für ihn. Wie wird er sich wohl fühlen nachts nicht nur ohne Brust, sondern auch ohne seine Mama zu sein?

Meine Hebamme hat übrigens auch 40 Jahre Erfahrung, aber bzgl Stillen frag ich lieber eine Stillberaterin. Denn meine Hebamme hat dass Wissen was vor 20 Jahren ok war (stillen nur alle 2 Stunden, vor und nach dem Stillen wiegen, etc.)

So, jetzt zu deinem Prroblem. Ich kann dich absolut verstehen. Schlafentzug ist etwas grausames. Du solltest genug davon bekommen. Ist dass der einzige Grund? Wenn ja könntest du tagsüber mit deinem Kleinen schlafen? Oder kann der Papa tagsüber mit dem kleinen spielen damit du ruhe hast?

Solltest du wirklich abstillen wollen würde ich ihm vll die Flasche anbieten (wenn er viel trinkt hat er vll nur durst?) und ihn anfangs im Tragetuch zum enschlafen bringen, dass ist Nähe Pur.

Alles Liebe