Ist es normal, dass Baby die ersten Tage vor Hunger schreit?

Hi,

ich muss euch jetzt mal was fragen... es mag mir einfach nicht eingehen und schon gar nicht aus dem Kopf gehen.

Ich hatte einen Kaiserschnitt. Das Baby wurde mir sofort an die Brust gelegt. Zum Untersuchen kurz weggenommen (keine 10 Minuten) und dann wieder an die Brust gelegt. Milch ist erst nach ca. 3 Tagen gekommen.

Die Hebammen und Stillschwestern meinten immer (schon im Vorfeld), dass es normal für das Baby ist, die ersten Tage nichts zum Essen zu bekommen. Wenn das Kolostrum kommt, ist es gut, aber wenn nicht, dann ist es auch nicht so schlimm. Babys bräuchten bis zum Milcheinschuss keine Nahrung.

Die Stillverfechterinnen sagen ja auch, dass es meistens eh schon vorbei ist mit dem Stillen, wenn man anfängt, Flasche zuzugeben.

Bei mir war es so, dass ich nicht glaube, dass mein Baby was vom Kolostrum erwischt hat. Das Anlegen und Nuckeln/Saugen hat einfach nicht geklappt, bis zum 3. Tag. Da ist dann auch die Milch eingeschossen.

Der Kaiserschnitt war mittags. Und ab da an hat er fast ununterbrochen wie am Spieß geschrien bis zum nächsten Tag. Insgesamt hat er sich 2x für ca. 20 Minuten in den Schlaf geweint. Ab und zu konnte ich ihn beim Kuscheln beruhigen, aber nur selten. Ich hab immer wieder eine Schwester geholt, weil ich mich ja wegen des Kaiserschnitts noch kaum bewegen konnte und sagte ihr, sie soll nachsehen, ob die Windel voll ist, oder irgendwas nicht passt. Aber das waren natürlich alles nicht die Gründe, weshalb er schrie.

Am nächsten Tag meinte die Ärztin dann, ich solle ihm mal eine Flasche geben, weil er recht gelb war, und er das Bilirubin nicht ausscheidet. Sie meinte, er würde vielleicht nicht genug zu trinken bekommen.

natürlich! Er hat GAR NICHTS zu trinken bekommen! Aber die Stillverfechter und Hebammen und Stillschwestern meinten ja auch, das wäre richtig so, wenn man stillen möchte.

Ist es denn wirklich normal, dass die Kinder über einen ganzen Tag lang vor Hunger schreien sollen?

Ich habe damals auf die Leute gehört, habe es aber auch gar nicht hinterfragt. Ich dachte halt... ein Kind nach der Geburt schreit eben, weil es einfach in diese neue Welt gerissen wurde. Aber im Nachhinein weiß ich, dass er vor Hunger geschrien hat! Als er dann seine erste Flasche gegeben hat, hat er auch zum ersten Mal richtig geschlafen und war auch danach zufrieden. Ich konnte es gar nicht fassen. Mich ärgert das einfach so sehr... das war der erste Tag von meinem Schatz und es war ein so furchtbarer Tag für ihn. Ich würde so gern die Zeit zurückdrehen und ihm gleich die Flasche geben. Ich weiß, es war nur ein Tag... aber der erste Tag mit Baby war einfach der intensivste und die Erinnerung daran ist einfach so schlimm... dass er einfach so furchtbar geschrien hat... so lange...

Wie kann das okay sein? Ich lasse ihn doch jetzt mit einem halben Jahr auch nicht vor Hunger schreien!

Sagt mir, ist es normal in den ersten Tagen? Oder haben nicht alle Babys gleich so Hunger?

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Wenn dein Baby wie du schreibst von Beginn an so geschrien hat dann glaube ich eigentlich nicht dass es am Hunger gelegen hat. Zum einen wird das Baby ja bis zum Moment des bnabelns über die Nabelschnur voll versorgt, kommt also im Grunde satt zur Welt. Außerdem ist anfangs der Magen noch voll Fruchtwasser und auch das muss erstmal verdaut werden.

Warum denkst du dein Baby hat sicher nichts vom Kolostrum bekommen? Der Magen eines Babys fasst nach der Geburt etwa einen Teelöffel voll. Das ist fast nichts und sind nur wenige Schlucke.
Ich würde die Ursache eher wo anders vermuten. Nach 3 Tagen komplett ohne Flüssigkeit müssten sich auch Anzeichen von Dehydrierung gezeigt haben, normalerweise wäre dein Baby da schon sehr schlapp gewesen sein. Hat dein Baby in der Zeit mal Urin ausgeschieden? Auch das dürfte dann nicht der Fall gewesen sein.

Dass dein Baby nach drei Tagen brüllen die Flasche getrunken und danach geschlafen hat wundert mich nicht, so viel brüllen ist eine mords Arbeit und macht müde.

Normal war das verhalten deines Babys auf jeden Fall nicht, ich würde es aber nicht automatisch auf Hunger schieben. Dafür

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Als es mit dem Anlegen und Saugen geklappt hat, habe ich einfach den Unterschied gemerkt. Die ersten Tage hat er meine Brustwarze nie erwischt, trotz Hilfe von der Hebamme. Als es dann geklappt hat, hab ich erst mal gemerkt, wie es sich anfühlen muss, und so war es in den ersten Tagen einfach nicht.

Außerdem haben wir es auch mit Stillhütchen probiert, weil ich Schlupfwarzen habe. Und im Stillhütchen bleibt ja immer einer Spur von der Milch. Da war aber nie was. Nicht mal der Speichel vom Baby, weil es eben nicht saugte.

Das mit den drei Tagen, hab ich unverständlich geschrieben. Nach drei Tagen hat das Stillen einigermaßen geklappt. Also er richtig andockte und saugte.
Am nächsten Tag nach dem Kaiserschnitt hat er schon die Flasche bekommen, weil die Ärztin meinte, er bräuchte etwas zum essen.

Ich habe eigentlich gehofft, zu lesen, dass die meisten Babys vor Hunger schreien, bis zum Milcheinschuss. Aber das macht mich jetzt wirklich sauer... ich hoffe so sehr, dass er dadurch nicht traumatisiert ist. Und Gott sei Dank kann er sich an seinen ersten Tag nicht mehr erinnern.

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Schließe mich qrupa an.

Muss dazu aber auch sagen, dass die Hebammen da bei dir Blödsinn erzählt haben. Ein Baby darf nicht hungern. Es ist normal, dass der Milcheinschuss um den 3. Tag kommt, für die Zeit davor ist das Kolostrum da. Mein Zwerg hat auch immer nur 1-2 Schlückchen geschafft und war totmüde.

Wenn er wirklich nichts von deinem Kolostrum bekommen hätte, hätten die das dort mit großer Sicherheit festgestellt (Dehydrierung, keine vollen Windeln,..) Und wenn Zufüttern notwendig ist, haben Stillverfechterinnen da auch nichts gegen - aber das ganze geht eben stillfreundlicher als mit der Flasche.

Kann es vielleicht auch sein, dass du dich jetzt im Nachhinein an irgendeinen Grund für sein Schreien klammern möchtest, weil du selbst etwas nicht verarbeitet hast, zB dass du ihn nicht beruhigen konntest oder weil es ein Kaiserschnitt war?

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Danke für deine Antwort.

Also ob die Windeln am Anfang voll waren, kann ich nicht sagen, da ich ja nicht selbst gewickelt habe. Die Schwestern haben mir nichts auffälliges gesagt. Wie gesagt, ich ging davon aus, dass das alles so passen würde.

Ich wurde erst skeptisch, als nach zwei Tagen eine andere Mutter in mein Zimmer kam, deren Kind nach dem Anlegen zufrieden war.

Ich hab das unverständlich geschrieben... die Ärztin meinte schon am nächsten Tag, ich soll dem Baby die Flasche geben. Nicht erst nach drei Tagen. Also bekam es am nächsten Tag die Flasche zum Zufüttern, weil er eben nicht genug bekam.

Ich wüsste wirklich nicht, wieso der Kleine sonst so geschrien haben könnte, wenn das nicht normal ist. Also, im Nachhinein, jetzt wo ich mein Kind kenne, und zurück denke, ist es für mich einfach klar, dass er Hunger hatte!

Ich muss dazu sagen, dass er mit 4,5kg auf die Welt kam. Ich kann mir vorstellen, dass er daher einfach mehr gebraucht hat bzw. schneller Hunger bekam, als leichtere/"normal"gewichtige Babys.

Das mit dem Verarbeiten muss ich ehrlich gesagt ausschließen. Ich wollte einen Kaiserschnitt und hab da nie daran gezweifelt. Es war alles traumhaft. Da ich ja dachte, es sei normal, hat es mich in dem Moment auch nicht belastet.

Ich würde nur gern Gewissheit haben, ob es schlimm für mein Baby war, dass es die erste Zeit nichts bekommen hat und meiner Meinung nach Hunger hatte und ob das für ihn ein traumatisches Erlebnis gewesen sein könnte.

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Aber wenn er die Flasche bekommen hat, warum sollte er dann trotzdem die ganze Zeit Hunger gehabt haben?

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Ich gebe auch meinem dritten Kind wieder die Flasche. Auf den Terror mit Stillen hab ich keinen Bock!

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Moin!
Mein Kleiner kam auch mit 4,4kg zur Welt, allerdings spontan.

Er hat die ersten 24std fast durchgängig geschlafen und ehrlich gesagt kaum interesse an der Brust gehabt. So oder ähnlich habe ich es auch bei meinen Zimmergenossinnen erlebt.
Vielleicht war deiner auch einfach noch in einer Art Schockzustand vom KS und musste diesen ersteinmal verarbeiten?!
Ist ja für die Kleinen auch nicht so leicht ohne Vorwarnung aus Mamas warmem Bauch "herausgerissen" zu werden...

Übrigens musste ich später auch zufüttern, da meine Milch erst ab Ende der zweiten Woche ausreichte.

Lg

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Huhu, also erstmal vorweg du bist mit so einer Erfahrung nicht allein!

Bei mir war das ganz ähnlich.
Ich erzähl mal...
Mein Sohn kam 12 Tage nach ET zur Welt und war auch ein ordentlicher Wummer mit 4110gr. Wir würden eingeleitet. Geburt begann leider nicht von selbst..

am ersten Tag hat er fast nur geschlafen und wollte nicht trinken, angelegt habe ich ihn oft, aber ich hatte nie das Gefühl, dass er angezogen und was erwischt hat.

Leider hatte er durch die Saugglocke verstärkt Gelbsucht und nach 2 Tagen wurde Druck gemacht, dass er mehr trinken soll. Ich habe ihn sehr oft angelegt, kolostrum rausgedrückt und ihn versucht zu animieren.... hat nix geholfen und er hat am 2 Tag verstärkt angefangen zu weinen-meiner Meinung nach auch wegen Hunger- am 3 Tag in der Nacht hab ichs dann nicht mehr ausgehalten und ein Stillhütchen ausprobiert. Mit Erfolg, denn dann kam der Milcheinschuss und ich habe gemerkt wie weh es tun kann, wenn die Kinder richtig saugen..... er musste dann aber am 4 Tag unter die Uv lampe, da die Gelbsucht nicht weg ging. Man hat ihm dann auch ein Fläschchen gegeben damit er mehr ausscheiden kann...
Die 3 Tage waren echt Horror, weil er viel geweint hat und auch beim stillen stark geweint hat :-(

Meiner Meinung nach war er auch schon dehydriert, da er kaum Speichel hatte und die Lippen total ausgetrocknet waren, aber die Schwestern meinten das ist normal..... :-/

Als der Milcheinschuss dann da war habe och zusätzlich noch abgepumpt um die Produktion zu steigern und weiterhin das Stillhütchen benutzt. Nach ca 2-3 Wochen hatte sich alles eingependelt, beim 2ten Kind weiß ichs dann besser und verlasse mich auf mein Gefühl! Mein kleiner tat mir echt leid.

Vielleicht konnte ich dir etwas helfen :-) Liebe Grüße

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Hallo :)

Bei uns war es ähnlich. Kaiserschnitt wegen BEL und mein Baby war die ersten Tage/Wochen unausstehlich. Ich konnte sie nicht weglegen, dann hat sie gemeckert und geschlafen hat sie auch so gut wie gar nicht. Das Stillen hat bei uns von Anfang an nicht geklappt. Sie hat dolle abgenommen und dann auch erstmal nicht wieder zu. Rückblickend würde ich einiges anders machen, aber ich kann es nun nicht ändern. Fakt ist: Sie hat die ersten Tage auf jeden Fall vor Hunger viel geschrien und kaum geschlafen.

ABER: der allererste Lebenstag ist meiner Meinung nach nicht geprägt von quälendem Hunger. Du hattest KS. Stell dir vor, plötzlich reißt dich jemand heraus ins Helle, Kalte. . . Ohne Vorbereitung wie Wehen oder so.

Ich habe das meinem Baby total angemerkt und das tat mir auch sehr leid. Sie wirkte durcheinander, verloren und wollte nur in meinem Arm sein und meine Stimme hören. Ich weiß natürlich nicht,wie es bei einer spontanen Geburt gewesen wäre.

Ich habe mich für den KS bewusst entschieden und es war gut so, aber ich denke die Babys müssen auch erstmal klar kommen "draußen". Wenn du ansonsten immer für dein Baby da warst, es nicht hast schreien lassen usw. glaube ich nicht, dass es da gleich traumatisiert ist. So dumm ist Mutter Natur nicht.

Mach dir nicht solche Gedanken. . .

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Hallo,

Mein Sohn kam auch per KS zur Welt und hat von Anfang an viel geschrien, zumindest deutlich mehr als alle anderen Babys auf Station von denen man kaum was gehört hat. Er hing von Anfang an alle 1-2 Stunden an meiner Brust, hat zwischendurch mal kurz geschlafen dann wieder geschrien, an die Brust usw. Eine Flasche bekam er nicht. Ich weiß allerdings dass er genug zu essen bekommen haben muss, denn ich hatte schon am 2ten Tag milcheinschuss und er schon ab da gelben Muttermilchstuhl und er hat auch nach 2 Tagen begonnen wieder zuzunehmen...da kam also genug Milch und trotzdem war er so wie du es beschreibst. Ich schiebe es im Nachhinein ehrlich gesagt auf den Kaiserschnitt, ich glaube er war noch nicht soweit meinen Bauch zu verlassen (5 Tage vor ET) und das war alles zu viel für ihn. Die Babys, die natürlich zur Welt kommen oder per sekundärem KS, haben sich den Zeitpunkt selbst ausgesucht und sind nach der Geburt wegen der Strapazen fix und fertig und schlafen erstmal sehr viel...das ist bei KS Kindern oft nicht der Fall. Vielleicht war das bei euch auch der Grund!?