Stillen fühlt sich nicht gut an *lang

Hallo liebe Mamis,

Mein zweites Kind ist heute genau 2 Monate alt und ich tu mich mit dem stillen total schwer. Am liebsten möchte ich abstillen, wenn es nur um mich geht.

Ich hätte das nie gedacht. Meinen ersten Sohn habe ich 7 Monate voll gestillt und dann teilweise gestillt, bis er normal gegessen hat. Aus der Flasche hat er nur Wasser oder Tee bekommen, nie Milch. Ich war voll die überzeugte Stillmama und mein Sohn und ich ein eingespieltes Team. Ich konnte überall unterwegs stillen und selbst meine einseitige Holwarze hat meinem Sohn nie Schwierigkeiten gemacht.

Dementsprechend leichtgläubig bin ich da auch beim zweiten ran gegangen, habe mir übers Stillen keine Gedanken gemacht. Dann kam mein kleiner Sohn und wollte und konnte erst nicht richtig trinken. Er nahm nicht gut zu, also musste ich ihn ständig anlegen, wecken, auch während des trinkens. Eine Trinkeinheit hat bis zu 2 St gedauert, weil er immer wieder ein geschlafen ist. Mit der Holwarze kam er nicht zurecht, also musste ein Stillhütchen her, das mochte er auch erst nicht, jedes mal ein riesen Geschrei. Dann hatte ich blutige Nippel mit tiefen Rissen. Und ständig schmerzen in der Brust, wenn er trank, kaum aus zuhalten. Ich habe während des stillen geheult und geschrieen vor schmerz. Aber auch wenn er nicht getrunken hat, taten mir die brüste permanent weh. Meine Hebamme diagnostizierte dann einen Pilz der sich in den Milchgängen festgesetzt hatte. 4 Wochen hat es gedauert, den los zubekommen, mit riesigem Aufwand.

Nun klappt das Stillen einigermaßen ABER nach all dem habe ich keine Lust mehr, es hat sich keine Stillbeziehung entwickelt. Ich empfinde es nicht als angenehm, das Stillhütchen ist mir unangenehm, in der Öffentlichkeit zu stillen fällt mir unheimlich schwer und ich fühle mich unwohl. Mein Sohn weint immer während und nach dem stillen. Bei der einen Seite kommt nichts richtig raus da weint er, bei der anderen Seite kommt zu viel raus, da verschluckt er sich, es kommt ihm durch die Nase und er spuckt danach. Auch "Bergauf stillen " hilft nix. Er ist nie wirklich glücklich wenn er von der Brust geht. So ein zufriedenes ins "Milchkoma" fallen gibt es nicht.

Ich bin wirklich unglücklich mit dieser Art von stillen.

Wir haben alles körperlich hinderliche in den Griff bekommen, er nimmt zu und trinkt und wird satt, Milchproduktion geht auch. Eigentlich gibt es nix mehr mit dem sich ein Abstillen rechtfertigen lässt. Und trotzdem würde ich es gerne.
Aber wie soll ich das meinem Umfeld und vor allem meinem Partner begreifbar machen? Der doch auch so überzeugt vom stillen ist und nur das Beste für sein Kind möchte?

Könnt ihr mir einen Rat geben.
Soll ich das ungute Gefühle beim stillen versuchen zu ignorieren, warten ob es noch mal besser wird?

Danke fürs lesen.
Liebe Grüße.

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Ich habe meine beiden Jungs jeweils2 Wochen gestillt. Ich hab mich dabei nicht wohlgefühlt und....ich habe abgestillt. Von dem Tag an gings mir super gut. Meine jungs haben keine Allergien u ihnen gehts bestens;-) man sollte auch nach sich schauen....mach das. Ganz liebe Grüsse

2

Stillen ist ja nicht NUR Nahrungsaufnahme sondern in der Regel auch Körperkontakt, Schmusen, Bindung aufbauen, gemeinsam Wohlfühlen.

Grade so der letzte Punkt der passt bei euch nicht mehr so richtig, der Kleine fühlt sich ja anscheinend auch nicht richtig wohl bei der ganzen Geschichte und hat dann auch noch Probleme mit Verschlucken ect.

Das reine Füttern klappt zwar, er nimmt zu und wird satt aber alles andere drumherum fühlt sich für euch beide unkomfortabel an.

Du möchtest gerne abstillen und meiner bescheidenen Meinung nach steht dem nur dein schlechtes Gewissen und die eventuellen Rechtfertigungen gegenüber deinem Mann im Wege.

Ich habe mich bei meinem großen Sohn ähnlich gequält, wir haben alles versucht bis ich nur noch verkrampft war... stillen klappte zwar aber ein schönes Gefühl war es nicht.

Also habe ich nach innerem Kampf abgestillt und es war das Beste was ich hätte tun können. Ich habe mich entspannt, hatte ein sattes und zufriedenes Flaschenkind, Papa konnte auch mal füttern... und wir haben angefangen uns alle zusammen wohl zu fühlen.

In ungefähr 3 Wochen kommt Sohn nummer 2... ich werde das mit dem stillen erneut probieren und hoffe natürlich, dass das was wird :) aber wenn nicht, dann nicht.... nochmal werde ich mich nicht so verrückt machen und mir dadurch die ersten Wochen vermiesen, denn es drehte sich wirklich alles nur ums stillen...

Geh in dich, überlege was du wirklich willst, mal abgesehen von der Meinung anderer...

alles liebe

cait mit dem großen (7) und bald dem kleinen ;)

3

Ich würde deine Gefühle nicht ignorieren, denn was hat dein Kind d bzw haben beide Kinder von Dir wenn es dir beschissen geht und du dich quälst.

Und meinem Partner würde ich wohl schonungslos meine Gefühle offenbaren und ihm sagen wie es um Dich steht. Ich denke in so einem Fall ist Abstillen vielleicht wirklich das beste für alle. Und ich kann das auch als Mama die zweimal lange gestillt hat verstehen, dass es eben einen Punkt gibt an dem man sich gegen das Stillen entscheidet und es besser ist. Ich kann mir aber auch vorstellen wie dich der Gedanke ans Abstillen quält. Fühl dich aus der Ferne gedrückt!

Alles Gute!

4

Hör auf dein Bauchgefühl! Wenn du dich nicht wohl fühlst, still ab. Meine Hebamme hat zu mir mal gesagt: Lieber eine glückliche Flaschen-Mutti als eine unglückliche Still-Mutti.
Du hast schon zwei Monate durchgehalten und deinem Kind für seinen Start ins Leben das Beste gegeben, was es kriegen kann. Darauf kannst du stolz sein!

5

Vielen Dank an euch für eure netten Worte.
Das hat mir schon geholfen. Es ist wahr, mir steht vor allem mein schlechtes Gewissen im Weg. Das muss ich für mich noch mal klären. Und dann kann mir auch egal sein was mein Umfeld denkt.

Seid lieb gegrüßt.

:-)

6

Genau. Dein Kind hat viel mehr von einer zufriedenen und glücklichen Mama beim Flasche geben als gestillt zu werden aber zu merken, dass es nicht ganz passt. Mir war stillen auch total wichtig und ich war sehr traurig dass es nicht so klappte wie ich mir vorgestellt habe. Mein kleiner schrie vor Hunger war dann aber zu ungeduldig um richtig zu saugen, warf wütend den Kopf hin und her etc.

Nun gebe ich ihm super gerne die Flasche. Wir schauen uns dabei in die Augen und kuscheln dabei. Ich bin davon überzeugt dass er es genauso genießt wie ich und es die richtige Entscheidung war abzustillen . Ich hatte auch ein schlechtes Gewissen und dachte wenn ich nicht stille bin ich eine schlechte Mutter, aber jetzt weiß ich dass eine gute Mutter zuerst einmal glücklich sein muss. Das merkt das Kind.

Mein Mann hat mir auch vorgeworfen ich solle iä nicht aus Bequemlichkeit abstillen uns jetzt sieht er wie gut es mir geht und kann unseren Sohn auch füttern und ist damit nun auch mega happy. Hoffe dass läuft bei dir genauso gut. Alles Gute.