Stillen in der Öffentlichkeit - heute schwieriger durch Medien

Hallo,

mein Kleiner ist jetzt 8 Wochen, mein Großer wird bald 6 Jahre.

Beim Großen gab es nie irgendwelche Probleme beim Stillen in der Öffentlichkeit. Weder blöde Blicke noch Kommentare.
Jetzt beim Kleinen ist das anders. Zumindest was blöde Blicke und Kopfschütteln angeht. Kommentare bisher nicht.
Obwohl ich mich genauso verhalte wie damals: ich setze mich möglichst in ein hinteres Eck und bedecke mich soweit möglich. Mir wurde bestätigt, dass man auf den ersten Blick denkt, Baby würde einfach im Arm schlafen.

Nun ist es ja so, dass in diesen 5 Jahren dazwischen "Promis" und andere Mütter mit Stillfotos, Storys ziemlich in den Medien präsent waren. Angeblich um die Akzeptanz für das Stillen zu erhöhen. Allerdings empfinde ich, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Ich würde mir wünschen, dass die endlich damlt aufhören und wir Stillmuttis wieder unbehelligt in der Öffentlichkeit unsere Kinder füttern können.

Wie empfindet ihr das?

LG
Lejana

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Lustig, darüber habe ich vorhin auch nachgedacht.

Ich habe es vor 7 Jahren auch vollkommen unaufgeregt erlebt. Ich konnte überall unauffällig stillen. Ich habe mich aber auch nie so verhalten, als hätte ich mit der Erbindung meiner Tochter irgendein unsichtbares Hoheitsrecht verleiht.

Meiner Meinung nach muss man sich nicht mitten in ein Café setzen und das ganze zelebrieren. Verkriechen auch nicht. Aber irgendwie ein gesunder Mittelweg.

Die Still-Selfies finde ich affig. Für mich werben die nicht fürs stillen, sondern sorgen eher dafür, dass man als Stillende schneller in eine Schublade gesteckt wird.

Stillen ist für mich intim. Das muss nicht fotografiert und veröffentlicht werden.

Ein bisschen wie knutschen vielleicht :-D

Das muss auch nicht so gemacht werden, dass jeder drumrumlaufen muss. Aber in einer ruhigen Ecke und 'für sich' vollkommen ok. Auch das muss nicht permanent in Großaufnahmen veröffentlicht werden.

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Doch, ich finde, es gehört in die Öffentlichkeit. Das ist nix anstößiges, nix sexuelles oder sonst was, es sollte so normal sein, wie die Flasche unterwegs zu geben oder ein Brötchen zu essen. Wie viele Freundinnen haben nicht gestillt, weil sie sich nicht vor die Tür getraut haben und haben letzten Endes abgestillt, damit sie mal wieder vor die Tür kommen. Das muss sich definitiv ändern. Und dazu gehört, Stillen zu zeigen und öffentlich zu machen.

Aber halt nicht mit diesem ewigen Gemecker. Das ist total Teenie und empfinde ich auch als nervig.

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Ich habe nicht gemeint, dass es nicht in die Öffentlichkeit gehört und sich stillende verkriechen sollen. Nur dass ich weder halbnakte Stillselfies sehen möchte noch um eine stillende Mutter drumrum tanzen möchte. Es gibt viele unsexuelle natürliche Prozesse die auch nicht im Zentrum allen Geschehens stattfinden müssen.

Für mich hat es einfach nicht diese künstliche Sonderrolle. Und gegenseitige Rücksichtnahme gehört halt zum Leben dazu - auch beim Stillen.

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Puh ... total schweres Thema. Ich glaube ehrlich gesagt, dass das gar nichts mit stillenden Promis oder so zu tun hat. Die Frage ist doch, was normal ist und Normalität ist für Menschen leider nur, was sie erleben. Ein Mensch der regelmäßig erlebt, dass eine Frau ihr Kind stillt, der findet das normal, egal wie viel man von der Brust sieht. Aber die meisten Menschen sehen das leider sehr selten.

Ich freue mich immer, wenn ich sehe wie eine Frau in der Öffentlichkeit stillt. Jedoch muss ich ehrlich zugeben, dass ich selbst das meistens vermeide, weil ich zu große Angst vor abfälligen Kommentaren habe. Ich bin ein Schisser, aber ich in dem Rahmen wo ich mich wohlfühle, versuche ich etwas mutiger zu werden, weil ich es wirklich wichtig finde, dass jede Frau das selbst entscheiden kann.

3

Ich sehe es ähnlich. Das ewige Thematisieren macht aus dem ganzen irgendwie mehr als es ist.

Ich habe zwar das ein oder andere blöde Kommentar gehört. Aber ich finde auch, einfach machen, nicht so viel meckern. Ich bedecke übrigens gar nix und sitze auch in keiner Ecke. Ich stille meine Tochter dort, wo ich gerade bin.

Also trau dich ruhig. Je normaler du damit umgehst, desto normaler wird es auch für deine Umwelt.

LGr #winke

5

Ehrlich gesagt habe ich noch nie negative Blicke oder Kommentare bekommen, egal wo ich gestillt habe. War jetzt gerade in einer Großstadt im Urlaub und hab in einem großen Modehaus gestillt (natürlich nicht plakativ mittendrin, allerdings in der Herrenabteilung ;-)), in einer Kleinstadt mitten im Kaffee (haben keinen anderen Platz be kommen), letztens beim Bäcker und im Autohaus...

Mir ist es allerdings wirklich scheißegal was die Leute denken, ich stille auch in der Kirche, wenn das Kind da gerade Hunger hat.

Meine Güte, irgendwer regt sich immer über irgendwas auf - warum sollte stillen eine Ausnahme sein?

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Ich schließe mich dir an, mir ist es tatsächlich auch noch nie passiert, dass ich oder eine andere stillende Frau in meiner Anwesenheit blöde Kommentare bekommen hätten.
Eher habe ich es erlebt, dass ältere Frauen seelig lächelnd offenbar an die eigene Stillzeit denkend rüberschauten.

Kopfschütteln oder abfällige Blicke?

Nun mal ehrlich, warum sollte ich die überhaupt mitkriegen während ich mein Kind stille? Vielleicht weil ich auf der Suche nach einem Problem bin, das gar nicht in dem Ausmaß vorhanden ist?

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Da schließe ich mich gern an. Das Problem haben doch nicht die stillenden Mütter, sondern die Leute, die mit Kopf schütteln oder einen Kommentar ablassen (was ich in 3x 14 Monaten Stillzeit übrigens nicht ein Mal erlebt habe). Dann kann man diesen Menschen doch leider auch nicht helfen. Müssen die doch mit klar kommen.

Unser Pastor hat übrigens vor dem Taufgespräch sogar extra gesagt, dass das Stillen in der Kirche völlig ok ist, wenn die Kleine es dann braucht.

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Für mich klingt das fast ein wenig paranoid. Stillen ist das natürlichste der Welt und bis jetzt habe ich noch nie erlebt dass eine Frau deswegen blöd angemacht wurde. Die meisten machen es ohnehin sehr dezent. Ich sehe regelmäßig stillende Frauen und ich kann fast nie sehen ob das Baby an der Brust schläft oder trinkt. Ich persönlich finde es toll wenn eine Frau ihr Baby stillt anstatt es weinen zu lassen. Gegen solche Frauen hege ich Zorn. Deshalb verstehe ich es nicht warum manche Leute das stillen abwerten sollten. Diese Leute gehören meiner Meinung nach zum Psychiater.

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Naja hat schon teilweise damit zu tun. Also mit den Medien.

Es wurde und wird ja so provokant gezeigt und publiziert, dass man schnell das Bild bekommt dass stillende sich diskriminiert fühlen und daher die nicht-stillende durch ihr verhalten in den Medien diskriminieren. Das passierte auch oft im Internet und Foren, wo sich stillende da mit aufgeregt haben und das verhalten schlecht geredet haben. Dadurch standen die dann noch schlechter im Licht. Und stillende haben dann oft das Gefühl blöd angeguckt zu werden. Werden also unsicher.

Ich denke sobald die Stimmen um das Stillrecht in der Öffentlichkeit und Medien leise werden wird auch dieses Thema vergessen sein und die stillende wirklich wieder undiskrininiert stillen können. Es ist ja dann nicht mehr so publik und es wird dann nicht mehr darüber gesprochen. Also fällt denkt man sich dann nichts mehr dabei wenn ne Mutter in der Öffentlichkeit stillt. Und stillende werden nicht mit der angeblichen Tatsache konfrontiert dass alle was dagegen haben, was sie ja nochmal verunsichert.

Diese Aufregung ist leider nach hinten los gegangen und war total unnötig.

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Das ist genauso wie mit Flasche geben. Das stillen wird so als toll und essentiell wichtig erachtet in den Medien und Gesellschaft dass ich mich als Flaschenmama auch oft doof angekuckt fühle wenn ich vor einer still-Mama meiner Tochter die Flasche gebe. Auch die Rechtfertigung oft.

Aber meistens ist es nur meine eigene Wahrnehmung, dass durch diese Informationsflut getrübt ist ;-)

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Na hoffentlich schnell. Leider habe jetzt ein Stillbaby und nicht später.

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Hi,

bei meinem Großen habe ich vor 8 Jahren möglichst versucht nicht in der Öffentlichkeit zu Stillen ( ich weiß nicht mehr warum ) und nun beim 2. ist es mir vollkommen egal. Wenn das Kind hunger wird es angelegt. Basta. Wem es stört der hat zu lange schon zugesehen. Ich packe ja meine Brüste nicht aus bzw. laufe ich mit offerner Bluse durch die Gegend#rofl. Stillen ist eine so schöne Sache,warum nicht dazu stehen. Wenn in der Öffentlichkeit Milch mit Pulver angerüht wird,wird man auch blöd angeschaut. Also ist alles was die Muttis machen falsch.Eher sind es diejenigen die entweder keine Kinder oder langeweile haben bzw. ihren Frust irgendwo ablassen müssen. Also macht weiter so#mampf... es gehört dazu. Die Muttis müssen zusammenhalten egal ob sie Stillen oder Flasche geben.

Gruß#winke

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Ich habe vier Kinder gestillt, bzw das jüngste immer noch und ich persönlich kann keinen Unterschied zur Stillzeit meiner ersten Tochter vor 8 Jahren feststellen.

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Ich schon. Habe auch drei Kinder gestillt, aber beim Dritten habe ich es so gut wie vermieden öffentlich zu stillen. Ich kann nicht mal sagen warum. Ich habe sonst keine negativen Erfahrungen gehabt was das stillen in der Öffentlichkeit betraf, aber es war MIR irgendwie ein Bedürfnis dabei ungestört zu sein. Also damit meine ich, dass ich mich in eine Umkleidekabine oder ins Auto verzogen hab. Auch MAL im Café, aber idR hab ich versucht zur nächsten Stillmahlzeit wieder irgendwo zu sein, wo ich allein bin mit dem Baby. Oder halt nur Menschen um mich habe, mit denen ich sehr vertraut bin.

Das war aus meinem Inneren heraus. Nicht weil ich Angst vor Blicken oder Kommentaren gehabt hätte. Und wenns nicht anders gegangen wäre, hätte ich auch öffentlich gestillt.

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Hi!

Ich wohne in einer großen Stadt und ich habe ehrlich gesagt in den 1,5 Jahren Stillzeit noch NiE negative Erfahrungen gemacht und stille immernoch, wenn es unbedingt notwendig ist, in der Öffentlichkeit. Ok, einmal sind im Restaurant einer Dame fast die Augen herausgefallen und sie hat vor Schreck gleich ihr Weinglas umgestoßen. Aber es wirkte eher so als wäre sie fasziniert, statt beschämt o.ä.!

Ansonsten habe ich bisher eher das Gegenteil erlebt... nämlich Toleranz, Respekt und positive Reaktionen!
Auch wenn manche Menschen sich dazu negativ äußern würden, wäre ich einfach als Stillmama so stark und mutig und würde dazu stehen und selbstbewusst damit umgehen.