Abstillen nach 12 Monaten - wer hat Erfahrung? (Achtung, laaang...)

Hey hu,

Mein Bastian wurde am 16.12. ein Jahr alt, und für mich ist nun eigentlich der Zeitpunkt gekommen, zu dem ich langsam abstillen möchte. Ernährungstechnisch ist das für ihn kein so großes Thema, er kriegt seine vier Breimahlzeiten am Tag und morgens Zwieback, Reiswaffel und/oder Banane, ansonsten ist er noch nicht wirklich auf "Festes" aus, lieber Brei mit Stückchen. Morgens nach dem Aufstehen hab ich ihn bisher noch an die Brust genommen, da hat er auch ordentlich getrunken, seit mein Mann Urlaub hat (diese und nächste Woche), versuchen wir aber, das wegzulassen. Damit hat der Kleine kein Problem, zumindest verlangt er nicht nach der Brust - ich sehe dann eher den Haken bei seinen Schläfchen tagsüber, da er bei mir grundsätzlich an der Brust einschläft.
Seit Dienstagnachmittag habe ich nun gar nicht mehr gestillt. Das Spannungsgefühl in den Brüsten hält sich in Grenzen, ich setz jetzt erst mal auf Pfefferminztee und Salbeitee sowie auf sanftes Ausstreichen - es ist bei mir aber eh so, dass ich nicht "überlaufe". ;-)

Nun hab ich aber ein paar Fragen zum Thema und wäre wahnsinnig froh, wenn die mir jemand beantworten könnte:

1. Wie lange dauerte das bei euch so, bis das Kind akzeptiert hat, dass es die Brust nicht mehr gibt? Ich schwanke da im Moment halt noch zwischen Herz und Kopf und habe etwas Angst, dass ich im "Ernstfall" doch wieder schwach werde - deswegen haben wir uns eben diesen Zeitraum ausgesucht, während dem sich mein Mann auch mehr um Bastian kümmern kann.
2. Und wie lange dauerte es, bis keine Milch mehr kam? Ich hab da ja die unterschiedlichsten Zeiträume gelesen. Ist vermutlich halt von Frau zu Frau verschieden?
3. Wie habt ihr dieses "Loslassen" erlebt? Wie gesagt, bei mir sagen halt Herz und Kopf manchmal unterschiedliche Dinge: Der Kopf sagt, dass der rein physische Bedarf an Muttermilch ja mittlerweile nicht mehr so wirklich vorhanden ist und dass es für mich als Typ 2-Diabetikerin einfach langsam sehr viel besser wäre, wenn ich wieder zu den Medikamenten greifen könnte, die ich vor der Schwangerschaft nahm. Das Herz will aber natürlich den kleinen Sohn nicht verletzen oder gar traumatisieren...

Ich bin, wie man vermutlich merkt, in dieser Frage recht verunsichert (was nicht zuletzt mit meiner PPD zu tun hat), gerade weil es zum Stillen und zum richtigen Abstillzeitpunkt so unterschiedliche und vor allem teils auch sehr vehemente Meinungen gibt. Da kriege ich dann schnell mal die "Oh mein Gott, ich mache alles falsch!!!"-Krise. Und traue mich nicht, irgendwo im Internet nachzufragen - was aber nun mal meine Hauptinformationsquelle ist, in meinem Bekanntenkreis gibt es nur eine Mutter, und die hat unter eher unschönen Umständen abstillen müssen und war folglich in einer ganz anderen Situation als ich.

Äh ja. Wieder viel zu viel gelabert, sorry. Der wichtige Teil ist vermutlich am ehesten der nummerierte.;-)

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Ich kann dir wohl kaum helfen, mein Sohn ist "erst" 10 Monate alt, davon ab, habe ich nicht vor abzustillen.

Was mir auffält: Du schreibst, dein Herz sagt dir, es wäre nicht der richtige Zeitpunkt fürs Abstillen. Du sagst, du willst deinen Sohn nicht verletzen. Mir erscheint, das Stillen ist für deinen Sohn noch wichtig, wenn auch nicht "zum satt werden" und du weißt das! Ich würde dir raten höre auf dein Herz. Du bereust es vielleicht später, nicht auf dein Herz gehört zu haben. Ich kann mir gut vorstellen, dass dein Verstand zum Abstillen rät, weil Stillen eines Kleinkindes in unsern Breiten ungewohnt ist und bei vielen auch auf Ablehnung stößt. Wenn es "nur" das ist, was dich abhält, höre auf dein Herz. Wenn du so lange ohne Medikamente ausgekommen bist, wird es sicher auch noch länger gehen, ich weiß ja nicht, wie gut du ohne auskommst. Geh nochmal in dich und hinterfrage, ob es wirklich der richtige Zeitpunkt ist, denn mir erscheint es so (ohne dich jetzt zum Weiterstillen überreden zu wollen), dass du und/oder dein Sohn nicht dazu bereit sind. So klingt es zumindest für mich.

Natürlich kannst du abstillen, ich will dich wie gesagt nicht überreden. Bis keine Milch mehr kommt kann es noch lange dauern, manche Frauen haben noch Jahre nach dem Abstillen minimal Milch. Bei allem andern kann ich dir nicht helfen. Ich wünsche dir, dass du für dich und deinen Sohn die richtige Entscheidung triffst und einen für euch beide sanften Weg findest!

LG littlelight

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Ich finde es halt gerade in Punkto Herz und Verstand schwierig zu erkennen, inwiefern Bastian die Brust noch braucht und inwiefern ich das von mir auf ihn projiziere. Ich mag das Stillen ja durchaus selbst, so ist es nicht - ich möchte einfach wieder die für mich optimale medizinische Therapie erhalten können. Das ist das eine, das andere Thema ist eben auch, dass ich dem Kleinen langsam (und sanft - meine Kinderärztin hat mir zu diesem Punkt ja gleich mal "Jedes Kind kann Schlafen lernen" in die Hand gedrückt, uärks... #zitter) beibringen möchte, dass er auch ohne meine Brust einschlafen kann - nicht ohne meine körperliche Nähe, halt einfach nur ohne das Nuckeln.

Klar ist für mich, dass ich nicht stillen möchte, bis er so zwei, drei Jahre alt ist, was ja gerne mal der Zeitpunkt ist, zu dem die Kleinen sich selber abstillen. Das ist mir zu lang, dessen bin ich mir sicher. Von dem her kann ich mir nicht vorstellen, mich voll und ganz aufs Langzeitstillen einzulassen - mit dem damit verbundenen, zumindest in der breiten Öffentlichkeit gerne mal vorhandenen Stigma habe ich kein Problem, ich kann es mir einfach für mich nicht vorstellen.

Ich denke mir, das Beste wird es sein, wenn wir jetzt einfach mal gucken, wie es läuft. Wenn es mit diesem Anlauf nicht klappt, dann irgendwann später. ;-) Danke für deine Worte!

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Dann ist es doch durchaus gut, wenn du jetzt sanft abstillst. Ihr stillt ja ohnehin nicht mehr oft. Am entspannendsten wird es sicher sein, wenn du dir keine unrealistischen Ziele steckst (zB, dass es zu schnell ohne stillen klappen muss) und wie schwillis schon sagt, dir auch mal ein "schwachwerden" zugestehst, wenn es eben doch nicht ohne Stillen geht.

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ich glaube nicht, dass du deinen sohn traumatisierst wenn du jetzt abstillst. die art des abstillens macht es, meiner meinung nach. ihm einfach die Brust zu entziehen, vorallem dann wenn die kleinen noch nie ne flasche im mund hatten ist was anderes als wenn man mit 1 jahr das langsam ausschleichst.
bzw ihr seid ja schon fast soweit dass, er nur noch feste nahrung bekommt.

ich kann dir viele deine fragen gar nicht beantworten, da ich imme rnoch stille und kein ende in sicht ist, da mein sohn kuhmilcheiweiß unverträglich ist.
ich moechte dir nur mut machen, deinen weg zu gehen. und auch wenn du "schwach" wirst, so ist das nicht schlechtes. im gegenteil.

mann muss ja das stillen nicht von jetzt auf gleich abstellen. und ab und zu schwach werden wirst du dir verziehen koennen und dein kleiner auch.

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Oh, das stelle ich mir auch schwierig vor mit einer Kuhmilcheiweißunverträglichkeit!

Ich hoffe eigentlich für uns, dass wir auf einem guten Weg sind - aber irgendwie improvisiert man ja eben dann doch trotz aller Ratgeber und Theorien immer wieder, bis man die Methode gefunden hat, die für einen selber passt. Und da finde ich es eben immer wieder hilfreich, wenn ich irgendwo fragen kann, ob die Fragen nun beantwortet werden können oder nicht, es tut doch schon gut, wenn nur jemand liest und sich Gedanken macht. Danke fürs Mut machen! :-D