Wieso haben Kinderärzte keine Ahnung?

Hallo Zusammen,

ständig lese ich hier den Satz "Kinderärzte haben keine Ahnung von Ernährung". Wie könnt ihr Euch das anmaßen? Zuerst einmal kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Und dann frage ich mich, wie kommt ihr darauf dass ihr mehr Ahnung habt? Ich nehme jetzt mal die aus, die wirklich Ernährungswissenschaften oder sonstwas in die Richtung studiert haben. Bitte fühlt Euch in dem Fall nicht angesprochen. Der Rest hat sich sein Wissen oder Halbwissen vermutlich aus dem Internet besorgt evtl. hat man noch ein paar Bücher gelesen.

Traut ihr Euren Kinderärzten nicht zu, dass sie das mindestens auch schaffen könnten?

Ich gehe auch mal ganz stark davon aus, dass man als Kinderarzt das Thema Ernährung doch sicherlich im Studium auch mal durchnimmt. Zumal die Ernährung für die Gesunddheit des Kindes eine ganz entscheidene Rolle spielt.

Ach, und wieso haben eigentlich Hebammen da mehr Ahnung???

Ich möchte hier kein böses Rumgezicke. Ich möchte lediglich, dass ihr mal etwas nachdenkt bevor ihr hier immer die Kinderärzte so runtermacht.

Ich für meinen Teil bin sehr zufrieden mit meinem Arzt und vertraue ihm auch in Ernährungsfragen.

LG
Jenny

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Hallo...

Ich habe keinen Kinderarzt, aber eine Meinung ;)

In meinen 4 Jahren als Mutter ist mir aufgefallen, dass Kinderaerzte oft recht alt sind und diese haben sich dann oft nicht mit/weiterentwickelt und bei Ideen, wie "gib Moehre in die Flasche" stehengeblieben.
Dass es aber heutzutage wesentlich mehr Allergien gibt, mehr Forschung betrieben worden ist, scheint an diesen aelteren Exemplaren vorbei gezogen zu sein.

Sei froh, dass du einen "guten Arzt" hast......

LG hippy

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Dem kann ich nur zustimmen. Im Nachbarort gibt's auch so ein "Fossil". Da wird sogar empfohlen bei einem 3 Monate altem Baby mit Möhrenbrei anzufangen, damit es eine schöne Gesichtfarbe bekommt und nicht so blaß aussieht. #klatsch Sollte es mit dem Löffel nicht klappen, dann einfach Möhre in die Flasche. :-[

Schwarze Schafe findet man überall. Leider.

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Hallo.

Also ich vertrau unserer KiÄ voll und ganz. Sie hat sich auf Kinder-Ernährung (ganz speziell was Übergewicht angeht) spezialisiert und sich bereits in unserer Region einen sehr guten Namen gemacht. Sie bildet sich auch ständig weiter und ist somit immer auf dem Laufenden. Ich bin super zufrieden mit ihr.

LG

Tanja

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Meines Wissens nach (hab mal ein Lehrplan bzw. Ähnliches) gelesen, wird das Thema Kinderernährung im Studium nur kurz angeschnitten. Sofern ein Kinderarzt nicht freiwillig in unabhängige (nicht Hipp und Co. finanzierte) Fortbildung, Weiterbildung investiert, hat er bezüglich Ernährungsfragen wirklich wenig Ahnung oder anders gesagt nicht mehr als eine gut informierte Mutter ;-)
Diese Aussage tätigte auch unsere Kinderärztin in Kassel, die in Sachen Ernährung an Ernährungsberater/-innen verwies.


Und wenn mir ein Kinderarzt (so wie der Jetzige bei der U6) ankommt und mir etwas von dringendem Abstillen, Stillen eines Kleinkindes ist nicht gut usw. erzählt, ja dann maße ich mir an zu sagen "Er hat keine Ahnung" ;-)
Nichts destotrotz ist er fachlich in seinem Gebiet (Krankheiten, Vorsorge usw) sehr gut, werhalb ich auch nicht wechseln werde.
Das Thema Stillen wird von mir nicht mehr angesprochen und gut ist ;-)

Auch nicht jede Hebi hat Ahnung von der Babyernährung, einige bilden sich weiter, aber nicht jede....


LG

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Schön das es Menschen gibt die es auch so sehen.

Allerdings habe ich mich stets nach den Wünschen und Bedürfnissen meiner Tochter gerichtet. Wenn sie Signale sendete das sie was probieren will, durfte sie es auch.

Ich finde es auch ganz schlimm das hier immer wieder KiÄ als absolut negativ hingestellt werden wenn es um das Thema Ernährung und Essensempfehlungen geht.

Die wissen schon was sie uns sagen. Und tuen es nach bestem Gewissen.

Wie gesagt, ich habe michnach meiner Tochter gerichtet. Und nach meinem Gewissen. Ein zwei Dinge habe auch ich beim KiA nachgefragt, wie zum Beispiel Thema Gluten. Aber ich bekam stets positive Resonanz.
Klar habe ich auch auf salzfreie, bzw. salzarme Nahrung geachtet, oder Milcihprodukte erst jetzt eingeführt.

Aber das es hier immer wieder Leute gibt, die die Empfehlungen der KiÄ total verachten und sagen wie man es besser machen soll...., da fehlt mir das Verständniss für.

Entweder entscheidet die Mutter wie sie es machen will, oder sie richtet sich nach dem was ihr KiA sagt.
Man sollte vielleicht auch mal mehr auf sich und sien Kind vertrauen.

LG
am210807

P.S.: Das gleiche Thema könnte man mit Medikamentenverschreibungen anfangen. Auch da werden hier oft die KiÄ angezweifelt und man sagt: "Gib das lieber nicht..."
Ein Arzt weiß was er wem, wann verschreibt. und wenn er ein Medikament verschreibt, wo vielleicht in der Anleitung steht, erst ab einem halben Jahr, wird er sich schon was dabei gedacht haben, wenn das Kind noch kleiner ist. Und er gibt ja auch die Dosierung an!!!
Könnte ich ebenfalls immer platzen wenn ich dann lese das KiÄ da keine Ahnung hätten.

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hallo,

deine aussagen sind zweideutig. einerseits, soll man dem kia vertrauen, andfereseits vor allem mehr auf sein kind hören.

ja was aber, wenn das gegenläufig ist?

lg,

schullek

6

Dem kann ich nur zustimmen! Scheint aber ein Trend zu sein, dass keiner mehr dem Arzt vertraut und alles besser weiß.
Ich vertraue meinem KIA voll, auch wenn ich manchmal anderer Meinung bin als er. Aber immerhin hat er das Fachgebiet studiert, ich nicht.

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wenn ein Arzt mit 4 Monaten zum Zufüttern rät und mit 6 Monaten zum dringenden Abstillen, dann hat er definitiv keine Ahnung.
und wenn er noch so lang studiert hat!

Im übrigen ist Ernährung nur ein kleines Nebenthema im Studium der Ärzte.

Und nur, weil die meisten (nicht alle) von Stillen / Ernährung nicht viel Ahnung haben, heißt das ja nicht, dass er in Sachen Kinderkrankheiten und Co nicht kompetent ist!

LG #klee
(die ihren Ärzten zwar vertraut, aber nicht blind. Es sind nun mal keine Götter in weiß, sondern nur Menschen, die nicht immer alles wissen, sonder oft auch nur ihre Meinung vertreten)

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"Im übrigen ist Ernährung nur ein kleines Nebenthema im Studium der Ärzte. "

Das ist aber immernoch mehr als manche Mutter an Wissen hat.

Also wenn mein Arzt mir eine Empfehlung gibt mit der ich nicht Einverstanden bin, dann frage ich ihn erstmal warum er mir das empfiehlt. Ich glaube viel trauen sich dann aber auch nicht den Mund aufzumachen und denken nur "der hat keine Ahnung" und machen ihr Ding. Vielleicht war aber grad diese Empfehlung speziell für dieses Kind richtig.

Und wenn ich den Eindruck habe das mein Kinderarzt ein "Fossil" ist, wie hier jemand schrieb, dann gehe ich da eh nicht mehr hin. Denn auch die Medizin entwickelt sich ständig weiter und ich möchte keinen Arzt der irgendwo bei 1980 stehen geblieben ist.

Ich denke aber diese Fälle sind die Ausnahme und der Großteil der Ärzte hat nen ganz guten Hintergrund.

Nur weil mir das grad nicht passt was der Arzt sagt, kann ich ja nicht gleich sagen Kinderärzte haben keine Ahnung. Vielleicht muss man auch mal ein wenig reflektieren ob das so alles richtig ist was man selber macht.

LG
Jenny

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Dabei ist noch nicht mal gesagt, dass die "Fossilien" schlimmer sind. Mein KiA hat sein Studium kurz vor meiner Geburt beendet, Ende der 70er Jahre. Ich war als Kind auch schon als Patientin bei ihm. Mit entsprechender Angst ging ich zur U4, hatte ja selbst gemerkt, dass meine Kleine nicht zugenommen hatte :-( Er meinte nur, solche Schwankungen sind bei Stillkindern normal, ich solle so weiter machen wie bisher :-) Und das obwohl meine Hebi, die sich ständig weiterbildet, zum Zufüttern geraten hatte!
Wenn ich mal nicht seiner Meinung bin, spreche ich das an, frage ob es auch anders geht. Hatten das beim Großen, der bekommt ständig Antibiotika. Der Arzt meinte, ich würde immer erst so spät kommen, dass er einfach nix anderes mehr machen kann.

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hallo,

ich nehme mir raus zu behaupten, dass kinderärzte in den meisten fällen keine ahnung zumindest vom stillen haben, da ich sehr viel stillberatung mache und so schon einiges gehört und erlebt habe.

wenn man sich mal eins vor augen führt:
im studium lernen kiä weniog bis nichjts über das stillen. weiterbildungen in dieser hinsicht kosten viel geld. eine ausbildung zum ibsls berater bspw. 2-3000 euro. aber! welche krankenkasse bezahlt bitte stillberatungen? es lässt sich damit also kein geld verdienen. wenn man jetzt noch bedenkt, dass das zertifikat regelmäßig erneuert werden muss...
dabei gehe ich nicht mal soweit, ein stillberaterzertifikat zu fordern, aber es fehlenb meist schon die rudimentärsten kenntnisse.
man darf auch nicht vergessen, dass die meisten kiä noch aus einer Zeit stammen, in der Stillen wirklich selten war, sie selber, wenn frauen, meist nicht gestillt haben...

deshalb kommt jede 1 1/2ste mama zu mir und meint:
- der kia hat gesagt, dass er so oft trinken will, weil meine milch nicht reicht
- der kia hat gesagt, dass meine brüste sowieso zu kelin sind um zu stillen
- der kia hat gesagt, dass es nicht normal ist, wenn babies alle 2h stillen wollen
- der kia hat gesagt, ich soll nur alle 2-3h stillen, sonst kriegt das kind bauchschmerzen
- der kia hat gesagt, das baby braucht jetzt was ordentliches, sonst kriegt es nicht genug vitamine...

....

ich könnte noch ne weile so weitermachen.

ich selber bin bei einer sehr guten kia mit meinem sohn, die stillberaterin ist und auch die kann häufig nur mit dem kopf schütteln über ihre kollegen.

daher meine anmaßung.;-)

lg,

schullek
ps, wenn kia nicht mal die gängigsten empfehlungen der who kennen und weitergeben, finde ich das bedenklich...

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Es geht nicht nur ums Stillen, es geht ums Thema Ernährung im Allgemeinen. Natürlich muss ein Kinderarzt nicht ne Stillberatung machen, dafür gibts dann wirklich Hebammen oder Stillberaterinnen.

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öhm, das stillen ist in den ersten monaten und auch darüber hinaus DIE ernährung fürs Baby, wieso sollte ein kia diese Verantwortung abtreten dürfen?
verstehe ich nicht.
der kia ist meist der erste anlaufspunkt.
und wenn ein kia keine ahnung vom stillen hat, wie kann er dann den zustand eines gestillten söuglings optimal beurteilen? stillkinder haben z. großen teil eine anders verlaufende gewichtskurve, als flaschenkinder. solche und viele andere dinge wollen beachtet werden.

und natürlich war mir klar, dass du auch das weite thema ernöhrung meinst.
ich glaube nicht, dass das hier meist so ein thema ist. negativ beispiele fallen immer auf, dementsprechen wird kaum eine mutter hier posten, weil sie so zufrieden mit der ernärhungsberatung ihres kia ist.

lg,

schullek

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Mein Kinderarzt hat keine Ahnung von Ernährung. Der hat mir nur ab der U3 bis zur U6 immer geraten, Flaschenmilch zu füttern und mir bei jedem Besuch 2-3 Probepäckchen in die Hand gedrückt mit dem Hinweis: "Probieren Sie es doch einfach mal aus."

lg

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Aber das ist doch nicht die Regel!!! Deshalb kann man doch nicht sagen "Kinderärzte haben keine Ahnung von Ernährung".

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Es ist nicht Hauptbestandteil ihrer Ausbildung.
Das ist Fakt.

Es gibt welche, die bilden sich fort.
Und es gibt welche, die tun es nicht.

lg

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Liebe Jenny,

ich bin zufrieden mit meiner Kinderärztin, aber ich erwarte nicht, dass sie Spezialist für Säuglingsernährung, Stillen, Beikost und andere Ernährungsfragen ist. Sie ist eine Ärztin und hat studiert, Kinder die KRANK sind zu heilen und das ist etwas was sie echt gut kann. Sie kann prima Diagnosen stellen und eine Therapie verordnen die mein Kind wieder gesund macht..... und genau das ist ihr Job! Und nebenbei ... nicht nur bei Säuglingen .... sondern auch bei Kleinkindern, Kindergartenkindern, Schulkindern und Teenagern!

Eine Hebamme ist spezialisiert auf werdende Mütter und Säuglinge!!!! Und dabei auf die Pflege und das Ernähren von Säuglingen! Daher hat sie vermutlich mehr Ahnung vom Stillen und der Einführung von Beikost, denn genau das ist ihr Job den sie gelernt hat. Wenn es um die Gesundheit geht und es den Grad verläßt wo Hausmittelchen helfen, dann sollte jede gute Hebamme die Mama zur Fachfrau (KiÄ) schicken.


.... ich selbst wäre nie auf die Idee gekommen über das Stillen und Probleme damit mit meiner KiÄ zu sprechen. Warum auch mein Kind ist ja nicht krank! Es gibt Fachleute die haben ihren Job gelern und wissen darüber bescheid und von einem Augenarzt würde ich ja auch nicht erwarten, dass er mir was zu meinen Schmerzen im Rücken sagen kann ;-)

LG
Tanja