Langzeitstillen - wie geht Ihr mit Kritik um???

Hallo :-)

also ich stille meinen Sohn - 15 Monate alt ist er heute genau - seit seiner Geburt und obwohl ich mir früher nie vorstellen konnte so lange zu stillen, fühlt es sich für mich heute als das einzig richtige an - für uns, wohlgemerkt - das muss ja jeder für sich entscheiden.

In meiner Familie gibt es viele Kinder und es wird auch als ganz normal angesehen das man stillt - aber jetzt merke ich so langsam, dass auch von Frauen die selbst gestillt haben, nur meistens nicht über das erste Jahr hinaus - langsam so - nicht weiter begründete Sprüche kommen wie "Langsam wäre es ja Zeit dass Du abstillst". Und auf meine Nachfrage nach dem Warum einfach nur "Ich finde, es wird Zeit weil er ja schon so groß ist".

Ich meine, ich hatte Migräneanfälle und in der Apotheke hatte man mir gesagt, dass ich die Tabletten nicht nehmen solle während ich stille - nachdem mein Arzt mir die genau deshalb verschrieben hatte, weil ich sie auch als Stillmama nehmen könne... Deshalb habe ich meine Schwester um Rat gefragt - ihr einziger Rat war dann eben dieser Spruch...

Ich habe auf keinen Fall vor einfach so abzustillen weil es meinem Sohn gut tut und weil ich auch immer noch genieße... (Die Tabletten nehme ich jetzt natürlich erst, wenn ich das noch mit einem weiteren Arzt abgeklärt habe!!!)

Erst hat mich das sehr verunsichert - aber dann habe ich mich erstmal im Internet schlau gemacht über das Thema Langzeitstillen und da wurde mir klar, dass es wirklich Blödsinn ist wenn Frauen in Deutschland schon besorgt angesehen werden nur weil sie länger stillen als "üblich"...

Die WHO empfiehlt ja sogar eine Stillzeit von *Mindestens* zwei Jahren - ausschließlich für sechs Monate und danach immer noch ergänzend... und ich finde es irgendwie total... blöd... das man sich hier in Deutschland noch verteidigen muss wenn man länger stillt als "normal" (und "normal" ist hier dann nicht das biologisch normale, sondern das kulturell angewöhnte)...

Ich möchte - solange es gesundheitlich geht und nichts dagegen spricht - gerne noch eine ganze Weile länger stillen - mein Ideal wäre, dass er irgendwann selbst abstillt - das tun wohl - auch nach Angaben der WHO - die meisten Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren sowieso...

Irgendwie fühlt es sich für mich absolut normal und natürlich an, mein Kind zu stillen - und es *nervt* mich total, wenn mir jemand - ohne jede logische Grundlage -sagt, es sei für mich langsam Zeit zum Abstillen...

Ich meine, mein Sohn ist ja nicht 4, sondern 15 Monate! Und das ist nun wirklich ein Alter in dem es noch ganz *natürlich* ist, wenn ein Kind gestillt wird.

Nur wir hier in Europa, speziell in Deutschland, wir haben uns irgendwie angewöhnt es für unnatürlich zu halten weil wir uns angewöhnt haben die Mutterbrust nur dem Säugling zuzugestehen und dann auch möglichst nur sechs Monate lang... dabei profitiert auch ein bedeutend älteres Kleinkind sehr lange davon, wenn es länger gestilllt wird...

Wie reagiert Ihr auf so was, wenn Ihr länger stillt?

LG

Angelina

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Hallo Angelina,

mein Sohn ist 14 Monate alt und wir stillen zu etwa 60%, bei Krankheit auch voll.
Ab und an bekomme ich natürlich auch dumme Kommentare, aber die gehen mir zur einen Seite rein und zur anderen raus!
DU weisst, was gut für euch zwei ist!
Komischerweise quatscht einem keiner rein, wenn man in dem Alter die Flasche gibt.
Also: Weiter so und Ohren zu ;-)

Zu den Medikamenten: Die meisten Ärzte haben keine Ahnung, was du in der Stillzeit nehmen darfst. Bitte deinen Arzt, bei Embryotox in Berlin anzurufen oder schau du erstmal bei denen in der Datenbank nach: http://www.embryotox.de/

LG
Melanie

7

"Komischerweise quatscht einem keiner rein, wenn man in dem Alter die Flasche gibt. "

nichtmal wenn es nahezu gesundheitsschädigende ausmaße annimmt... saft für dreijährige in der nuckelflasche ist mMn nicht nur eine schlechte angewohnheit... aber sind es immer die armen kinder die man nicht umgewöhnen darf... soll sich doch die gesellschaft umgewöhnen, dass milchnahrung nur zweite wahl ist und eigentlich die ausnahme sein müsste - (bio)logisch gesehen...

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Huhu,

bei meinem großen hat das stillen nicht geklappt, er war ein Frühchen.

Aber Louis und Emma-Sue habe ich jeweil 15 Monate (er hat sich selber abgestillt) und 2 Jahre gestillt.
Nun bei meiner kleinen Smilla Fee habe ich es auch wieder sehr lange vor.

Alles was über 6 Monate geht wird bei den Leuten als schlecht angesehen.
Ich hatte ja beide ein Jahr voll gestillt, sie hatten halt keine Lust auf Breikost.
Es heißt dann gib dem Kind was anständiges zum Essen u.s.w.

Aber ich habe mir angewöhnt da weg zu hören. Es geht ja auch keinem etwas an. Genauso das tragen im Tragetuch oder das Familien Bett.

Mach nur weiter und stille dein Kind, jeder muß das für sich selber Wissen und wenn es euch gut tut.

LG

Anita (Langzeitstill-Tragetuch und Familienbett-Mami)

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Huhu

ich bin Still-Mama aber keine LZ-Stillmama. Das ist nicht mein Ding.

AAABER

deswegen würde ich nie auf die Idee kommen, LZS-Mamas zu verurteilen oder überhaupt darüber zu urteilen - genauso wenig wie ich reine Fläschchen-Mamis verurteile.

Das vorne weg zum Verständnis.

Was mir aber bei Deinem Post EXTREMST auffällt, ist, dass du recht empfindlich zu sein scheinst. Du schreibst hier einen irre langen Beitrag mit lauter Rechtfertigungen, warum LZS gut ist. Das wirkt auf mich so, als ob Du Dir selbst unsicher bist...

Genauso werte ich den Spruch Deiner Schwester nicht als BÖSE sondern einfach als "verwundert". Du schreibst ja selbst - LZS entspricht hier in Europa nicht der Norm. Norm meine ich nicht wertend - ich meine damit nur, dass die Mehrzahl der Mütter (die ja immer eine Norm dastellen) keine LZS-Mütter sind. Da stösst du halt auf Verwunderung - und sicher auch hier und da auf Ablehnung. Zumindest hab ich das hier schon von einigen anderen LZS-Mamas mitbekommen.

ABER
wenn Du Dir Deiner Sache sicher bist, kann Dir das doch schnurzpiepegal sein. Nur wenn du dir nicht sicher bist, wird dir das immer wieder zu denken und zu knappsen geben... Von daher mein Tipp: Finde raus, was Du willst, diskutier das nicht großartig (sowas wirkt auf andere immer so als ob man sich nicht sicher ist... Erklären kannst du ja - AUF NACHFRAGE) - und mach dein Ding!

Viel Erfolg dabei

Frauke mit Judith (*24.04.07) und Felix (*13.10.08)

4

Das Problem ist, dass man nirgendwo erwähnen darf, dass man Langzeit stillt.

Man wird sogar als pervers bezeichnet, als jemand, dessen Mann einen nicht befriedigt und man sich die Befriedigung eben beim Stillen holt, es wird angeführt, dass man sein Kind zum Brustfixierer erzieht, der auch anderen ständig auf den Busen schaut.... ach da gibts soviel.

Ich stehe zwar dahinter- aber erwähnen tu ich es nicht mehr.

Flasche wird auch noch mit 4 akzeptiert - Brust hingegen maximal bis zu nem Jahr. Dann sollte man doch bitte auf Flasche umstellen, weil der herr Hipp das ja immer so schön propagiert.


sparrow *lzs*

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Hallo Sparrow

Flasche mit 4 find ich viel schlimmer als LZS ;-)

Aber Spass beiseite... Sicher hast du recht - das bekomm ich hier ja auch mit - und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wär auch verwundert und vermutlich auch irritiert, wenn ich in der Stadt ne Mutter sähe, die ihr 4-jähriges Kind stillt. Als pervers würde ich sie aber nicht bezeichnen - und ob ihr Mann sie nun befriedigt oder nicht, geht mich als Außenstehende eh nichts an ;-)

Aber der Spruch, den die TE zu hören bekommen hat, war doch wirklich harmlos, oder? Das würde ich unter normaler Verwunderung oder Irritiertheit abheften... Ganz ehrlich - wenn ich keine Kinder hätte und meine Schwester würde lange stillen, der Spruch hätte vermutlich von mir kommen können - denn für mich war (früher) auch immer klar, dass nur Babies gestillt werden... Inzwischen weiß ich, dass es auch LZS gibt - aber ich glaub vielen Nicht-Mamas ist das wirklich noch neu. Und dass das erst mal befremdlich wirkt, kann ich durchaus verstehen!

Aber das ist mit Sicherheit kein Grund, um ausfallend zu werden. Und wenn ihr das LZS nicht erwähnt, kann ich das auch gut verstehen. Ich hätte vermutlich auch wenig Lust, mich beschimpfen zu lassen - auch wenn letztlich nur so eine breitere Akzeptanz entstehen kann (also nicht dadurch, dass ihr beschimpft werdet - sondern eher dadurch dass LZS ein Stück weit "normaler" wird...

LG
Frauke

PS
Auch wenn ich nicht langzeit gestillt hab - auf Flasche hab ich nie umgestellt - Milch gabs im Milchbei (gut - da wars die gute Fertigmilch...) - Trinken (Wasser) gabs gleich aus nem Trinklernbecher... Judith fand allerdings sowohl Flasche als auch Fertigmilch furchtbar blöd...

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Hallo,
schau doch mal in unserem Stillclub vorbei. Da gibt es viele LZStillerinnen.
http://mein.urbia.de/club/Klub+der+Stillenden+Mamis
Lg springtiger

6

bis zwei finde ich das auch völlig ok.. aber wenn das kind größer ist kommt es halt auf das wie und wo an...

meinen kleinen habe ich auch fast 2 jahre gestillt, wusste aber kaum einer, weil es dann nur noch morgends und abends war, zwischendurch nur wenn es mal ganz schlimm war zum trösten oder wenn er krank war, und dann waren wir meist auch zu hause... wenn aber ein fast zweijähriger bei jeder gelegenheit mamas bluse aufknöpft und sich nahezu selber bedient würde es mich stören... bei anderen kann ich das gut tolerieren, wenn es die mutter nicht stört, aber wenn ein kind sich schon an gespräch beteiligt (wie ein zweieinhalbjährger meiner freundin) und zwischendurch an der brust trinkt wie ich an meinem kaffee nippe finde ich das schon irgendwie befremdend...

abends und morgends oder wenn man krank den ganzen tag rumhängt würde ich meinen kindern das aber nie abschlagen... und wenn es die mutter nicht stört schon gar nicht, wenn sie es halbwegs dezent anstellt und sich nicht überall nahezu völlig entblößt.

und mit 15monaten sind noch nicht immer alle trinkmahlzeiten ersetzt - solange man einem kind die flasche genehmigt finde ich es eine frechheit das stillen anzugreifen... schon krass: dreijährige mit nuckel-flasche finden die meisten ok, obwohl es nicht nur umgänglich sondern sogar absolut nicht empfehlenswert ist, aber stillen bis die letzte trinkmahlzeit durch feste/breikost ersetzt ist ist plötzlich nicht mehr ok?
finde ich ätzend solche angriffe auf mütter die ihre kinder gesund ernähren...

9

Hallo,

danke an Euch alle!!!

Ich bin mittlerweile auch schon einiges selbstsicherer - denke ich ;-)

Und Ihr habt Recht - ich bin verunsichert worden und da es mir im Moment generell seelisch nicht so gut geht, habe ich auf den Spruch meiner Schwester auch ein bisschen überempfindlich reagiert.

Jetzt wird leider schon wieder mein Sohn wach - also: Noch mal DANKE an alle die mir geantwortet haben!!!

LG

Angelina