Morgen wird unser Hund eingeschläfert - wie sag ich es nur meinem Kind?

Hallo!

Unser Hund (17) ist schon sehr sehr alt und auch krank und schweren Herzens werden wir ihn morgen von seinem Leid erlösen. Am Vormittag kommt die Tierärztin zu uns nach Hause da es mir wichtig ist, dass er in seinem gewohnten Umfeld sterben kann.
Meine Tochter (7) kennt gar kein Leben ohne ihn. Ich zerbreche mir den Kopf darüber wann und wie ich es ihr sagen soll.
Mein Mann meinte, er würde es ihr erst morgen, kurz bevor die Tierärztin kommt, sagen. Ich persönlich finde das zu kurzfristig und würde schon heute Abend mit ihr darüber reden wollen... ich weiß auch nicht was ich ihr genau sagen soll... dass WIR entschieden haben, dass er sterben muss? ( da kommen wohl meine eigenen Schuldgefühle durch..). Habt ihr einen guten Tipp für mich?

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Meine Tochter hätte es vor dem Tierarzt gewußt. Sie ist nicht doof und sieht schon lange, wie schlecht es ihrem Kumpel geht, sie weiß das er nicht ewig leben wird.
Es hätte schon lange Thema sein können, das man sich über jeden Tag freuen darf, den das Tier noch da ist. Das kommt doch nicht alles urplötzlich.

Auch habt ihr das nicht alleine entschieden, keinTierarzt würde einschläfern, wenn er nicht auch dahintersteht. Also habt ihr mit dem Tierarzt zusammen entschieden, das der Hund von seinen Schmerzen erlöst wird, weil es einfach nicht mehr besser werden kann. Ja, es ist für das Tier eine Erlösung. Und ich bin jedesmal froh, das ich einem treuen Begleiter diese letzte Ehre erweisen kann. Ja, für mich ist da sEinschläfern (wie in eurer Situation) eine letzte Ehre, ein großer Dank an die gemeinsame Zeit, ein wertvolles Abschiedsgeschenk. Das Tier muß nicht elendig verrecken. Und genau das habe ich unserem Kind gesagt.
Ich würde gerne meine an Krebs verstorbene Mutter zitieren. Sie war austherapiert (wusste was ihr bevorsteht) und mein damaliger Hund sehr alt und auch krank. Während sie ihm seine Leberwurststulle gab, tätschelte sie ihm den Kopf und sagte: "Ach, du hast es gut, wenn du nicht mehr kannst, dann bekommst du eine Spritze und hast deine Ruhe....ich muß das alles bis zum bitteren Ende ertragen."

Ich finde es so schade, das altern und der Tod in unserer Gesellschaft so ein Tabuthema ist. Meine Eltern waren nicht so, sie haben mir von kleinauf einen anderen Umgang vermittelt. Dafür bin ich sehr dankbar. So traurig es ist, sterben gehört einfach dazu.

Ich hätte es meinen Eltern nie verziehen, wenn sie mir den bevorstehenden Tod unseres Haustieres bis kurz vor dem Termin verschwiegen hätten, obwohl sie davon schon länger wussten. Ich hätte ihnen nie verziehen, das sie mir einen schonenden Abschied verweigern. Ich wäre stinksauer, das sie mit mir nicht vorher geredet haben und mich vor vollendete Tatsachen stellen. Ich wäre sehr enttäuscht, das sie mich nicht meinen Weg finden lassen.
Ich kann nicht glauben, was dein Mann da vorschlägt. Das ist schon fast unmenschlich.
Ihr beide wollte das Kind so sehr vor schlechten Nachrichten schonen, das euch anscheinend gar nicht klar ist, was ihr da gerade anrichtet.

unser Kater war chr. krank und hatte ein stattliches Alter, mit vielen auf und abs. Das Kind war 5 als es losging und 7 als er eingeschläfert wurde. Sie war von Tag 1 über den Zustand informiert, wir haben mit ihr besprochen was der Tierarzt gesagt hat. Sie wusste Wochen vorher, das die neuen Tabletten die letzte Chance für ihn ist. Ein paar Tage vorher hat sie von sich aus gesagt, das es wohl so weit ist. Sie konnte die Anzeichen deuten...es war halt ihr Kumpel. Sie hat mit ihm gekuschelt, abends draußen in der Sonne gesessen, sie hat für ihn die Nachbarskatze vertrieben, sie hat ihn und sich selber getröstet. Die letzte Nacht haben sie in ihrem Bett verbracht. Das letzte Mal die Sahne ihres Schokopuddings angeboten, als er die nicht wollte haben wir alle geweint. Sie hat die Box für seinen letzten Gang zum Tierarzt aus dem Keller geholt und "kuschelig" gemacht. Sie wollte nicht, das der Tierarzt kommt, weil der Kater fremde Menschen im Haus doof fand...recht hatte sie. Sie hat entschieden, das sie zwar mitfährt aber dann draußen wartet. Sie durfte verstehen, begreifen und schlußendlich sich auf ihre Art verabschieden.

Vielleicht tue ich euch ja unrecht, aber dieser Post klingt wirklich danach, als wenn ihr sie komplett außen vor gelassen habt. Mir ist es sonst wirklich schleierhaft, warum es so schwer sein kann, mit dem Kind offen zu reden.

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ich würde ihr erklären, dass euer Hund viele Schmerzen hat und deswegen sterben wird.

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Erklär es ihr schon heute nachmittag.
Sie wird sicherlich Fragen haben, die ihr morgen früh nicht mehr klären könnt bis der Tierarzt kommt.

Euer Hund ist wirklich sehr alt, erklär ihr, dass viele Hunde gar nicht so alt werden, dass ihr diese lange Zeit genossen habt, aber eben jede Reise auch mal zu Ende geht....
Euer Hund hat Schmerzen, ist krank und der Tierarzt kann ihm nur noch helfen in dem er in "einschlafen" lässt......
Er darf dann über die Regenbogenbrücke, wo schon ganz viele andere Kumpels auf ihn warten
Vielleicht kennt deine Tochter ja einen Hund, der Kontakt zu eurem hatte und bereits eingeschlafen ist, dann treffen sich die beiden jetzt wieder und können immer miteinander spielen, weil er nach dem einschlafen keine Schmerzen mehr hat, aber das geht eben nur, wenn er eingeschlafen ist
Und ganz wichtig, Euer Hund lebt so lange im Herzen weiter, wie ihr an ihn denkt

Es gibt übrigens eine tolle "Kurzgeschichte, über den eigenen Lebenszug, es geht darum, dass das Leben wie ein Zug ist, in den manchmal Menschen/Tiere einsteigen, den Zug jedoch auch wieder kurzfristig verlassen, später wieder einsteigen, oder auch (weil sie gestorben sind) nicht wieder einsteigen, man aber in der Zeit, die man gemeinsam "fährt" eine schöne Zeit hat, an die man auch immer wieder zurück denkt, vor allem wenn der Zug mal eine Schlaufe fährt und an einem entsprechenden Ort nach einiger Zeit wieder vorbei kommt.....

Alles Gute für euch.......

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Hej,

Ich habe eben erst deinen Beitrag entdeckt und wollte fragen, wie es euch geht? Vorallem eurer Tochter?

Wir mussten unsere -fast- 15jährige Beaglehündin am 13.07. ziehen lassen und die Kinder (8 und 14) haben nur an diesem Tag getrauert, als wir sie friedlich eingeschlafen im Garten gefunden haben. Ich allerdings hatte sehr zu kämpfen, auch noch Tage später.

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Es tut mir sehr leid, dass ihr euren treuen Freund gehen lassen musstet.
Wir mussten uns im Februar von unserem Boxerrüden verabschieden.
Als Erinnerung für unsere Kinder habe ich eine Kette mit Anhänger und eingravierten Namen von unserem Hund fertigen lassen. Vielleicht wäre das ja auch was für eure Tochter.

Ich hoffe, sie hat es gut verarbeitet und wünsche euch von Herzen alles Gute...