Pflege-/Reitbeteiligung für 12jährige mit Elternteil

Hallo ihr Lieben,
ich muss evtl bald eine Entscheidung treffen, wobei mir das allgemein nicht so einfach fällt.
Evtl hat meine Tochter die Möglichkeit, eine Pflege-/Reitbeteiligung auf einem Pony zu bekommen bzw. sind es eben 2 Möglichkeiten, wobei ich hier nicht weiß welches die bessere Option wäre.
Pony 1: 1 x wöchentlich, Pflege mit etwas Reiten (geführt im Schritt), Kosten: 20€ / Monat, etwas Stallarbeit, füttern, Offenstall mit 3-4 weiteren Ponys, überall nur Stromzäune, nur ein kleiner Reitplatz, schöne Felder rundherum, sehr abgelegen, relativ allein, nur mit Auto in ca 10-15 min erreichbar, Pony eigentlich etwas zu groß (Tochter ist etwas ängstlich), wird nur kurze Zeit von ihr geritten werden können, weil es schon alt ist und das Gewicht der Tochter dann bald zu groß sein wird.
Pony 2: 2 x wöchentlich, Pflege mit etwas Reiten (geführt im Schritt), Kosten: 0, Box ausmisten, füttern, steht alleine in der Box, Reitplätze mit richtigen Zäune, Reithallen, viele Ponys u Pferde in der Anlage (mehr Menschen), mit Fahrrad und Auto erreichbar, Pony ist 15 cm Kleiner, jünger und kann meine Tochter noch lange lange tragen, Option auf richtige Reitbeteiligung, sollte jemals der Wunsch nach richtigem Reiten aufkommen, besteht auch.

Rein vom Gefühl her bin ich bei Pony 2, weil alles bis auf eins viel mehr / besser passt, der Kostenfaktor ist mir dabei allerdings egal. Ich würde ihr ggfs trotzdem 20€ geben, wobei es natürlich viel mehr Arbeit ist. Und genau das ist der Punkt: 2 Tage! An denen ich ebenfalls dabei sein muss und natürlich mithelfe. Ich liebe Ponys / Pferde, bin früher selbst geritten und hatte Ponys zur Pflege, aber heute bin ich 2fache Mutter mit Beruf und Haushalt... da erscheinen mir 2 Tage a ca 2-3 Std recht viel.

Aber allein der Sicherheitsfaktor (Stromzäune, mehr Ponys im Gehege, Wirtschaftswege nur über Bundesstraße ohne Ampel überquerbar,) lässt mich zu Pony 2 tendieren, wobei ich echt nicht weiß, ob die mehr Arbeit uns die Freude darüber am Ende verhagelt?!

Wie würdet ihr euch entscheiden?

Sorry dass es so lang geworden ist.... 🙃 und danke fürs lesen 😘
Lg
Charly

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Guten Morgen, was ist den der "Sinn" dieser "Geschichte" ? Reiten lernen wird Deine Tochter bei beiden Varianten nicht und eine 12 jährige wird sicher nicht lange damit zu frieden sein rumgeführt zu werden, im Schritt.
Für mich kämme nur die 2. Option in Frage. Wieso ist es Dir so wichtig das dort das Pony allein in der Box steht. Steht es dort 24/7 außer irgendwer holt es mal aus der Box ? Das wäre allerdings ein riesiger negativ Punkt auf der Liste. Wieso musst Du den mitkommen ? Misten, wie muss den gemistet werden ? Misten kann eine 12 jährige doch locker alleine wen man es ihr ein paar mal gezeigt hat. Putzen/Pflegen kann Deine Tochter in dem Alter auch alleine. Was das reiten Betrifft, meld sie auf Anlage 2 zum Reitunterricht an und warte ob sie Lust dazu hat. Zeitaufwand in meinen Augen für Dich am Anfang ein wenig, später gar keiner mehr.

LG dore

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Ich vermute das die Mutter aus Versicherungstechnischen Gründen mit muss. Was ist wenn der 12 jährigen was passiert? Auch beim misten und der Pflege kann was passieren. Viele Haftpflichtversicherungen zahlen dann nicht.

Ich würde im übrigen zu Reitunterricht in einem Verein oder ähnlichem tendieren. So ein bisschen im Schritt rumführen bringt gar nix und deiner Tochter wird schnell langweilig werden.

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"Wieso ist es Dir so wichtig das dort das Pony allein in der Box steht. "

Weil ich einer 12-jährigen und deren Mutter die offensichtlich beide keine Ahnung vom richtigen Umgang mit Pferden haben unbedingt davon abraten würde Pferde in der Gruppe zu versorgen, zu füttern etc!

2

Wieso mit 12 geführt im Schritt reiten? Das ist doch eher was für Kleinkinder. Oder hat deine Tochter eine Behinderung?
Pony alleine in einer Box ist für mich auch ein riesiger Negativpunkt. Das ist nicht artgerecht!

Meine Tochter ist auch 12, sie reitet in einer Reitstunde (Isländerstall, alle Ponys im Offenstall). Reitbeteiligung ist mir momentan zu aufwändig, weil sie noch recht klein ist und man dann doch immer ein Auge drauf haben müsste (Sattelgurt kann sie nicht fest genug ziehen z.B.) und eben dann auch in den Ferien Verpflichtungen hat. Und auf meinem Pony kann sie nicht reiten weil das charakterlich schwierig ist und nicht für Kinder geeignet. Falls sie dranbleibt werde ich aber in 1-2 Jahren mal nach einer Reitbeteiligung für sie schauen.

Also ich würde das Kind erstmal in normalen Reitunterricht schicken und dann, wenn sie einigermaßen sattelfest ist, nach einer richtigen Reitbeteiligung schauen. Außer es geht wirklich nur um Kuscheln, nicht ums reiten lernen. Dann würde ich Pony 1 nehmen, weil ich Ställe mit Einzelhaft nicht unterstützen würde.

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Huhu,

wie lange nimmt deine Tochter schon Reitunterricht? Wie sicher
ist es, dass sie Pferde und Reiten wirklich als intensives Hobby betreiben möchte?

Meine Tochter wird diesen Monat 10, reitet seit etwas mehr als zwei Jahren und im Schritt geführt werden hätte für sie nicht wirklich großen Reiz, obwohl sie es akzeptiert wenn ich es einfordere in manchen Situationen.

Da unser eigenes Pferd erst sehr kurz in Deutschland, noch jung und nicht geritten ist, hat sie seit letztem Monat eine Reitbeteiligung an einem recht betagten Haflinger von dem sie eine ganze Menge lernen kann.
Da das aber unter keinen Umständen einen fundierten Reitunterricht ersetzen kann, bekommt sie zur Zeit zweimal die Woche Reitunterricht. Dazu dann zwei bis dreimal die Woche die Reitbeteiligung, wobei wir da oft einfach zusammen wandern. Ich führe unseren Jungspund und sie reitet den Haflinger, so sind wir dann zwischen 8 und 15 Km unterwegs und man merkt dass sie sogar während dieser eher ruhigen Ausflüge einiges lernt.

Also meine Wahl hinge vor allem davon ab zu welchem Pony sie den besseren Draht hat (oder welches Pony den besseren Draht zu ihr hat), was sie schon kann und wohin die Reise gehen soll.

Schreckzäune sind im übrigen nicht gefährlich und ein Pony aus der Gruppe zu fischen lernt man schnell. Unser Pferd steht in einer Vierergruppe mit Hengst, auf groooooßer Weide mit Schreckzaun und selbst damit kommt meine Tochter zurecht, alles Übungssache.
Einzel- oder gar Boxenhaltung käme für mich definitiv nicht in Frage.

Lg

Andrea

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Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten, auf die ich jetzt kurz zusammengefasst eingehen möchte.
Einen richtigen Reitunterricht werden beide Varianten nicht beinhalten, wären bei Pony 2 aber sicher möglich. Ob es von meiner Tochter gewünscht wird, kann ich derzeit gar nicht einschätzen. Für den Augenblick reicht ihr der Umgang mit Pony, putzen, führen, misten usw. inkl etwas schritt reiten tatsächlich vollkommen aus. Natürlich kann es sein, dass sie über kurz oder lang wieder richtig lernen möchte, auch dann wäre Pony 2, langfristig gesehen, die bessere Option.
Die Eltern müssten dabei sein, dies wird von beiden Besitzern gefordert, und ich würde einer 12jährigen (zumindest unserer) auch dies nicht allein zutrauen. Dh meine Zeit wird ebenso beansprucht, und daher machen mir die 2 Tage etwas zu schaffen, da ich ansonsten schon sehr stark eingespannt bin mit allem. Ich glaube auch, dass 2 Tage meine Tochter etwas nachdenklich machen und ich möchte vermeiden, dass es ihr vielleicht deshalb die Freude daran verhagelt.
Ich selbst war mit 12 komplett anders, jeder Tag ohne Pferde war ein verlorener, aber so ist meine Tochter nicht.
Natürlich ist die Vorstellung einer kleine Gruppe von Ponys schöner als eine Einzelhandlung, aber wäre für meine (leider durch den Sturz etwas ängstliche) Tochter vielleicht einfacher zu händeln?! Auch wenn ich nicht weiß, wie lange das alles laufen würde, wäre die Vorstellung dann in 3-4 Jahren vielleicht nicht mehr permanent dabei sein zu müssen, irgendwie angenehmer ;-), abgesehen davon könnte sie den Weg dorthin alleine fahren (öffentliche oder Fahrrad).
Aber natürlich muss in erster Linie die Verbindung zum Pony passen, das herauszufinden wird aufgrund der Corona Auflagen derzeit noch erschwert.
Mir ging es vielmehr um eure Einschätzung, was ihr machen würdet, gerade die Pferdebesitzern oder Eltern, deren Kinder ebenfalls pflegen oder reiten.

Vielen Dank euch allen ❤️❤️
Lg
Charly

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Hallo!
Meine Tochter hat mit 10 ihr Pferd bekommen. Ich kenn die Situation also recht gut. Ich würde niemals eine Verpflichtung eingehen, die mich so stark zeitlich bindet. Hast du Lust bei jedem Wetter einen kompletten Nachmittag auf dem Hof zu verbringen?
Darüber hinaus hört sich die Begeisterung deiner Tochter eher übersichtlich an. Ich befürchte, das könnte ihr schon bald zu viel werden.
Viele Grüße

6

Guten Morgen,

nach Deinen Ausführungen finde ich beide Varianten nicht optimal. Gibt es denn die Möglichkeit zum Pädagogischen Reiten in Deiner Nähe? Hier bei uns werden dort die Kinder unter Anleitung einer Fachperson mit dem richtigen Umgang zu den Ponys vertraut gemacht. Sie putzen, misten, füttern Heu, machen gemeinsam die Ponys fertig und gehen dann für eine Stunde gemeinsam in den Wald. Ein Kind reitet, ein Kind führt (wenn nötig). Alles unter Aufsicht. Natürlich kostet das ein wenig mehr. Allerdings lernen die Kinder wirklich sehr viel dabei. Es geht beim Reiten ja auch um Körpergefühl, Körperspannung, Empathie, Konzentration. Unsere 6jährige hat das jetzt zwei Jahre mit viel Freude und Ausdauer gemacht, jetzt gibt es richtigen Reitunterricht und sie sitzt schon sicher in allen Gangarten. Zusätzlich nimmt sie noch am Voltigieren teil. Ich glaube, dass Du nach Deinen eigenen Ausführungen (ängstlich, Sturz ...) nicht die optimale Person bist, Deiner Tochter Sicherheit zu vermitteln. Und auch Ponys wissen oft genau, mit wem sie was machen können....

Liebe Grüße

Delenn

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Hallo Delenn,

du hast absolut Recht, gerade bei Ängstlichkeit und nach einem Sturz ist reitpädagogische Betreuung wertvoll und wichtig.
Wir Mütter bringen da oft noch mehr Unsicherheit rein. Zumal 12 ja auch nicht mehr so ein junges Alter ist. Da wird es zur Unsicherheit schnell mal peinlich von Mami geführt zu werden.


Lg

Andrea

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Hi,
ich weiß ja nicht, aber eine 12-Jährige mit Mami am Rockzipfel, finde ich ungünstig. Wenn ich es richtig lese, ist deine Tochter gestürzt und hat jetzt Angst. Stürze gehören zum Reiten dazu, auch, dass da ein mulmiges Gefühl für ein Weilchen übrig bleibt. Das vergeht aber durch Reiten. Ob da Führen das Richtige ist, wage ich zu bezweifeln.
Mit 12 hatte ich meine ersten Pflegepferde im örtlichen Reitverein und da wollte ich Mami bestimmt nicht dabei haben, schließlich war ein Hauptaspekt, dass ich Zeit mit meinen Freundinnen verbringen konnte. Allerdings war ich damals durch regelmäßige Reitstunden schon so weit ausgebildet, dass ich die Pflege eines Pferdes gut übernehmen konnte.
Ich würde keine der beiden Varianten nehmen, sondern schauen, dass sie irgendwo ordentlich ausgebildet wird, schließlich dient das auch der Sicherheit. Und wenn sie durch den Sturz nicht mehr zurück zur Reiterei findet, dann ist das halt so. Ist halt nicht jedermanns Sache...

vlg tina

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Hallo,

warum nimmt Deine Tochter nicht erstmal Reitunterricht auf Schulpferden oder Ihr fahrt in den Ferien mal auf einen Reiterhof, bevor Ihr Euch ein Pflegepferd ans Bein bindet?

Deine Tochter hat ja offenbar noch keine Erfahrung mit Pferden. Vielleicht macht Ihr das Hobby gar keinen Spaß.

Da könnte sie auch ausprobieren, wie gut sie mit Ponies klar kommt.
Ich bin z.B. kein Fan von Ponies und war es noch nie. Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind die mir zu stur.
Ich hätte mit 12 ein Pflegepferd und kein Pflegepony gewollt. ;-)

Wie ist das denn bei Deiner Tochter mit der Schule, Freunden und anderen Hobbies?
Wenn da zwei ganze Nachmittage von dem Pflegepferd besetzt wären, würde diese Zeit ja u.U. auch bei ihr fehlen und nicht nur bei Dir.

LG

Heike

12

Ich finde beides nicht optimal.

Grade nach einem Sturz würde ich das Hauptaugenmerk darauf setzen, dass sie "richtig" reiten lernt und die Angst verliert.

Nur geführt werden wird einer 12jährigen außerdem sicher bald langweilig.

Bei uns ist es so, dass die Kids (6 und 8) und ich mehrmals die Woche gemeinsam zum Stall fahren.
Ich kümmere mich um mein Pferd, die Mädels können jederzeit ausmisten, putzen helfen, etc.

Einmal pro Woche haben sie Reitunterricht, manchmal noch zusätzlich voltigieren.

Wenn sie größer sind und gut reiten, ist natürlich auch eine RB oder ein Pflegepferd ein Thema.

Kannst du die Sache nicht zum Anlass nehmen, selbst wieder zu reiten?
Dann verbringt ihr gemeinsam die Zeit sinnvoll am Stall.

Wie alt ist dein 2. Kind? Könnte es auch mit eingebunden werden?

LG Claudi