Update #6 zu: Ich weiß nicht, ob ich das verkrafte...

Hallo,

Erst einmal vielen Dank für eure vielen Antworten, Tipps und Ratschläge! Ich habe jeden Post genau gelesen und sehr viel für mich herausgezogen.

Heute gibt's ein Update (darum geht's: https://m.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/5573147-update-5-zu-ich-weiss-nicht-ob-ich-das-verkrafte ) nach einem schön-schrecklichen Wochenende. Schön, weil wir mit den Kindern viel unternommen haben (Zoo, Spielplatz). Schrecklich, weil ich mich absolut entkräftet fühle.

Wir haben jeden Abend bis tief in die Nacht geredet und diskutiert. Es war zwar hauptsächlich konstruktiv und respektvoll, aber trotzdem hat es uns beide viel Kraft gekostet. Wir haben versucht jeweils die Position des Anderen einzunehmen... und das war es eigentlich, was uns beiden am meisten zugesetzt hat.

Mein Mann hat sich von mir gewünscht, dass ich versuchen soll einen Abbruch von vorne bis hinten gedanklich "durchzuspielen". Das habe ich getan und für mich folgende Schlüsse gezogen:

- Ich möchte keinen Abbruch.
- Ich möchte das Kind bekommen.
- Ich habe Angst, aber ich könnte kämpfen. Es wäre eine große Herausforderung mit 3 Kindern. Ich bin es gewohnt zu kämpfen und ich bin bisher immer daran gewachsen.
- Ein Abbruch riskiert meine eigene geistige Gesundheit UND unsere Beziehung zueinander. Körperliche Nähe wäre für mich danach schwierig bis nicht möglich.

Nun ist es aber so, dass ich es AUCH unglaublich schlimm finde, meinen Mann leiden zu sehen. Würde er an der Mehrbelastung zerbrechen (geistig, körperlich)? Würde er vielleicht seinen Job verlieren? Was "versage" ich meinen meinen beiden Kindern, wenn wir uns finanziell einschränken müssen? Ich gehe daran kaputt zwischen meiner Familie und dem ungeborenen Kind entscheiden zu müssen..

Mein Mann sagt, wenn wir uns für das Kind entscheiden, ergo ich den Abbruch nicht durchführen lassen kann, würde er voll und ganz dahinter stehen. Er möchte unsere Beziehung und meine geistige Gesundheit nicht gefährden. Er sucht auch aktiv nach Lösungen. So hat er z.B. ein Au-pair vorgeschlagen, das uns am Ende der Schwangerschaft und nach der Geburt (6-7 Monate) hilft. Es wären zusätzliche Kosten und es wäre eine Umorganisation der Zimmer nötig. Aber es wäre machbar...

Tja, soweit sind wir. Die Entscheidung liegt damit (offensichtlich) bei mir. Das lähmt mich und macht mich unglücklich (siehe Gründe 2 Absätze weiter oben).

Ich fühle mich mittlerweile so ausgelaugt, dass ich fast ein wenig zum Abbruch tendiere, da alles andere zu groß und unüberschaubar und kräftezehrend wirkt. Und dann wieder hasse ich mich dafür, dass ich auch nur daran denke den "Kampf" einfach so aufzugeben.

Vielen Dank fürs Lesen!

Nachtrag: Am Mittwoch ist mein nächster FA-Termin...

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Hey!

Für mich scheint euer Nenner gefunden:
Du möchtest das Kind behalten, für deinen Mann kommt es auch in Frage. Er sucht nach Lösungen wie ein Au Pair.

Dann einigt euch darauf und hört auf, euch mit "Ich nehme die Situation des anderen ein" zu zermatern.
Wenn du das Kind möchtest, dein Mann deine Gesundheit schützen möchte, brauchst du keine Abtreibung mehr von vorne bis hinten durchzuspielen. Das macht dich nämlich mürbe.

Dein Mann ist erwachsen. Wieso sollte er wegen Kind 3 seinen Job verlieren? Wieso sollte er deswegen krank werden?
Ihr könnt anscheinend über alles sprechen. Holt euch Hilfen, sprecht über eure Belastung- und baut Entlastung für euch ein.

Eine Haushaltshilfe wäre sicher Gold wert. Vielleicht ein babysitter für die Großen. Schaut einfach, welche Angebote es bei euch gibt.

Wenn ich euch etwas raten darf:
Lasst das Thema heute und morgen ruhen- ich glaube, es ist alles durchgesprochen, bis Mittwoch kommt kein neuer Input, ihr dreht euch im Kreis.

Du gehst nun abends früh ins Bett, tagsüber spazieren oder schwimmen, ihr nehmt euch Paarzeit und konzentriert euch auf anderes. Über das Baby sprecht ihr erst wieder Mittwochabend.
So könntet ihr wieder Kraft tanken und heute auf, euch in euren Simulationen auszupowern.

Ich wünsche euch viel Kraft!
Schoko

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Hey!

Erstmal finde ich es ganz toll, dass sich dein Mann gedanklich auf dich zugewegt hat und deinen Standpunkt endlich gelten lässt. Das ist ein riesen Fortschritt.
Dass er aktiv dss mit dem Au Pair vorgeschlagen hat finde ich super- das ist ein ganz toller Vorschlag und das solltet ihr ernsthaft in Erwägung ziehen.

Dass du müde und kraftlos bist, ist nur verständlich. Du bist schwanger, hast schon zwei Kinder und dann ständig diese Diskussionen mit deinem Mann. Natürlich geht das an die Substanz.

Das beste wäre, wenn ihr das ganze Thema jetzt zumindest bis zur nächsten Untersuchung ruhen lasst.
Es ist im Moment so wie es ist, ihr habt alles durchdiskutiert, ich glaube du brauchst jetzt eine Pause.

Ich verstehe, dass du ihm gegenüber Schuldgefühle hast.
Aber aus diesem Gefühl heraus einen Abbruch zu machen halte ich für falsch. Denn früher oder später wäre es so weit und du würdest ihm die Schuld dafür geben.
Das würde eure Ehe/Familie nicht retten, denn es würde immer zwischen euch stehen.

Wenn ihr euch entscheiden solltet, das Kind zu bekommen, habt ihr neun Monate lang Zeit euch zu überlegen welche Unterstützung ihr euch holt.
Zum Beispiel das Au Pair. Es gibt vielleicht auch noch andere Möglichkeiten der Unterstützung.

Die Abtreibung dagegen ist eine endgültige Sache. Es ist nicht gesagt, dass du es je verkraften könntest.
Keine Ahnung was letztlich da für dich dran hängen würde, eventuell Depressionen und Berufsunfähigkeit.

Während es auch bei drei Kindern absehbar ist, dass sie irgendwann selbstständig werden. Sind alle drei erstmal aus den Windeln und können sprechen, sieht das Ganze auf einen Schlag schon anders aus und so lange dauert das nicht.

Ich würde an deiner Stelle das Thema bis zur nächsten Untersuchung ruhen lassen, mal durchschnaufen.
Nach der Untersuchung könnt ihr es ja noch mal aufnehmen.

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Hallo liebe MeinKleinesWunder82,
eine riesen Leistung habt ihr beide am Wochenende vollbracht! Alle Achtung! Seit eurem Gespräch letzter Woche bei der Beratung habt ihr wirklich gute Fortschritte gemacht. Du bist weiterhin sicher, dass du das Kind bekommen möchtest - du bist quasi der stabile Fels in eurer Geschichte – und dein Mann würde voll und ganz (!) hinter dir stehen. Er beschäftigt sich auch schon mit dem Wie es gehen kann. Au-pair, Zimmer umorganisieren – es wäre machbar.
Der Fels zu sein und durchzuhalten, kostet Kraft, das glaube ich dir #liebdrueck Wenn du hier Mitleserin wärst, was würdest du dir jetzt zusprechen?! Du bist gewohnt, zu kämpfen und bist bisher immer daran gewachsen. Wow! Das macht fast ein bisschen neugierig ;-) Also kannst du auf gute Erfahrungen zurückgreifen.
Mach’s dir schön heute mit deinen beiden – genieße den Tag und komme zu Kräften.
Liebe Grüße, Britta

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Liebe MeinKleinesWunder,

schokofrosch hat es gut geschrieben!
Du gibst deinen Teil - dein Mann seinen.
Und was euch dann kräftemäßig noch fehlt, könnt ihr "zubuchen".

Achtet auch jetzt (!) auf eure Kraft!
Nehmt die Kraft aus den schönen Erlebnissen mit euren Kindern auf #hasi #ball und lasst sie nicht "verpuffen"!


Und du kannst mal den Gedanken wirken lassen:
"Wir kämpfen auf der gleichen Seite!"
Nämlich:
Ihr wollt beide, dass es euch als Familie gut geht!
Das spüre ich durch und durch.
Und dafür kann auch dein Mann ein Stück weit von sich selbst absehen und wachsen.
Er tut es bereits und sucht aktiv nach Lösungen. Das ist sein Teil der Verantwortung.
Verlasse dich doch auf sein Wort! :-)

Und das mit der Pause finde ich auch eine sehr gute Idee!! #pro
Und am Mittwoch schaut ihr schon ganz anders auf das Kleine!?
Kann er mitkommen zu dem Termin? Wenn nicht, ist er sicher in Gedanken dabei!
Achte wirklich auf Durchatmen! Ihr hab viel viel geschafft!!
Vor allem du! Aber auch dein Mann! #ole
Guten Tag dir! #liebdrueck

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Wie weit bist du denn?
Mußt sicher schon 9 Woche sein

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Laut FA würde ich morgen in die 9. Woche kommen.

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Behalte deinen kleinen Schatz bei dir!

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Ich musste gerade nochmal an die anstrengende Zeit deiner Promotions-Arbeit denken.
7 Jahre! - Wie hattest du geschrieben? „Ohne deine Geduld, Aufopferungsbereitschaft und Frustrations-Toleranz hättest du es damals wahrscheinlich nicht geschafft, wäre dieses „Kind“ nie „geboren worden“.
Und jetzt? Jetzt geht es ja um (d)ein echtes Kind#schrei, um das Leben eures kleinen Wunders, das ist ja doch noch viel, viel mehr#stern als eine noch so bedeutende Promotionsarbeit, oder?!

Kannst du trotzdem vielleicht aus deinen Erfahrungen dieser anstrengenden Jahre damals jetzt was für dich nehmen?
In diesen 7 Jahren gab es doch bestimmt auch ziemliche Durststrecken, Phasen, wo du am liebsten aufgegeben hättest.
Wie hast du es damals geschafft, auch mal einen Gedanken, mit dem es einfach nicht weiter ging auf die Seite zu legen, mal zu pausieren?
Was hat dir damals geholfen, durchzuhalten, immer wieder neu Mut zu fassen, dranzubleiben?
Wie glücklich und erleichtert musst du dann am Tag deiner Promotion gewesen sein, dass du nicht aufgegeben hast, dass das Werk vollendet werden konnte#pro!

Und wie froh und glücklich#klee wirst du dann erst sein, wenn du euer kleines Wunder#herzlich in ein paar Monaten dann im Arm halten wirst!

Liebe Wunder-Mama, ich wünsche dir für heute von Herzen einen guten Tag
mit kleinen Möglichkeiten, etwas Kraft zu schöpfen!

Sehr herzliche Denk-an-Dich-Grüße#liebdrueck
Ela

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Liebe MeinKleinesWunder82,

Deine Geschichte bewegt mich so sehr, erinnert sich mich doch so stark an die meine.
Doch du und dein Mann habt am wichtigsten wahnsinnig viel geschafft und erreicht! Dein Mann kommt so weit auf dich zu! Das ist doch so wunderbar!
Genau wie du, möchte er nur das Beste für die Familie aber auch für dich! Er steht hinter dir! Und du möchtest keinen Abbruch. Ich glaube ganz fest daran, ihr werdet es gemeinsam schaffen, wenn ihr euch für dieses kleine Wunder entscheidet. Auch dein Mann wird in diese Aufgabe wachsen!
Ich würde auf jeden Fall mit dem Frauenarzt telefonieren und fragen, ob dein Mann zu dem Termin mitkommen darf. Die meisten Ärzte erlauben es wieder und ich denke, es wird euch beiden gut tun.
Ich wünsche euch alles alles Gute!!
Naryana

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Darf ich dich mal noch fragen, wie du es bisher mit deinem beruflichen Wiedereinstieg nach der Babypause geplant hattest?
Als promovierte Naturwissenschaftlerin bist du ja top qualifiziert und hast bestimmt auch beruflich noch Pläne und Ziele.

Wie wäre es für dich, wenn sich durch Baby Nr. 3 dein Wiedereinstieg jetzt noch ein wenig nach hinten verschieben würde?
Jung genug bist du ja noch, so dass du noch viele Jahre für Arbeit und Beruf vor dir hast:-).

Klar, es wären zunächst einfach noch ein paar recht intensive Jahre, wo du in deine Kinder und Familie investieren würdest…
Sicher machst du dir viele Gedanken, wie es gehen könnte#kratz.

Dass ein weiteres Kind automatisch einfach nebenher mitläuft, das wäre sicher eher nicht realistisch, kann man zumindest erstmal nicht davon ausgehen, zumal wenn ihr beide beruflich in Zukunft auch wieder mehr eingespannt sein werdet.
Andererseits multipliziert sich die Arbeit auch nicht mit jedem Kind, so nach dem Motto „2 Kinder doppelt so viel und 3 Kinder 3fach so viel Mühe/Stress“, sondern manches wird tatsächlich, nach meiner eigenen Erfahrung als Mehrfach-Mami auch leichter, zumindest auf längere Sicht – Stichwort weniger Geschwister-Rivalität (wenn sich nicht „nur“ 2 streiten müssen), die Kinder lernen mehr voneinander, werden schneller selbstständig, mehr elterliche Erfahrung und Gelassenheit in besonderen Stress-Situationen usw.

Ich verstehe aber gut, wenn du vor der allernächsten Zeit mit 3 Kindern erstmal noch ziemlich Respekt hast.

Deshalb meine Frage: wie waren denn bisher deine Pläne, wann wolltest du anfangen mit wieder arbeiten, würdest du in deine "alte" Stelle wieder einsteigen oder lieber was Neues starten? Und wie wolltest du es mit den Kindern organisieren, Betreuung usw.? Und ließen sich deine Pläne jetzt an die veränderte Situation anpassen?
Wie oder was könnte es dir leichter machen, dass du auch mit diesem Kind eine gute Aussicht#sonne hättest? Kannst du dir zum Beispiel ein Aupair vorstellen (die Idee deines Mannes)?

Ich wünsche dir jedenfalls viele kreative Ideen!
Ich kann mir auch vorstellen, von deinem Beruf her und so wie ich dich hier in deinen updates kennengelernt habe, hast du Erfahrung darin#pro, auch für schwierige Sachverhalte eine praktikable Lösung zu finden!

Für heute wünsche ich dir erstmal alles Gute für deinen Frauenarzt-Termin.
Berichtest du?

Alles Liebe#blume
Ela