Totgeburt in der Familie jetzt bin ich schwanger !

Hallo Ich hoffe hier eine Antwort zu finden oder einen Ratschlag ich habe mich bereits mit meinem Hausarzt über Psychologische Hilfe unterhalten diese Wird aber nicht sofort möglich sein.
Wir haben vor nicht allzu langer Zeit in unserer engsten Familie ein Baby verloren in sehr weit fortgeschrittenem Stadium nun habe ich heute erfahren das ich schwanger bin ungeplant und könnte nur noch weinen vor Verzweiflung.
Es fühlt sich an wie ein riesen verrat. Das Verhältnis zur besagten Familie ist schwierig und nicht sehr innig von unserer seit den Betroffenen Eltern doch sehr eng durch die Zeit der Trauer
Wir haben bereits ein Kind und nun fürchte ich das die Familie zerbricht wir haben schon beim ersten Kind wenig Zuspruch bekommen und nun werden wir sicher erst recht als Außenseiter behandelt.
Ich bin im Moment so am Ende.
Habt ihr schon eine solche Situation hinter euch und wie ging das aus ? Für eure Antworten wäre ich sehr dankbar

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Wollt ihr die Schwangerschaft fortsetzen?
Wenn nein - Abbruch machen und der betroffenen Familie nichts erzählen.
Wenn ja - würde die betroffene Familie die Schwangerschaftsverkündung im Freundeskreis mitbekommen? Im Allgemeinen lautet die Empfehlung, es selbst zu erzählen bevor sie es über Dritte erfahren.

Was dann geschieht, liegt nicht in eurer Hand und außerhalb eurer Verantwortung.

Wie auch immer ihr euch entscheidet - ihr seid nicht Schuld am Unglück der anderen Familie. Eure Handlungen (vergangene sowie zukünftige) haben keine kausalen Zusammenhang mit der Totgeburt.

Ihr habt keine Schuld, es ist kein Verrat, du musst dich nicht schlecht fühlen. Und lass dir nichts vorwerfen, du hast nichts - absolut nichts - verbrochen oder falsch gemacht.

Hast du Angst vor der Reaktion der betroffenen Familie oder der gesamten erweiterten Familie?

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Wir wollen sie aufjedenfall fortsetzen.
Wir warten noch bis zur 12. Woche sowieso bis wir es erzählen.
Von meiner Familie aus sehe ich keine Probleme die meines Mannes wäre sicher sehr zynisch und besagtem paar tut es sicher verständlich weh.
Wie soll man so etwas schonend beibringen.
Wir sind immer sehr einfühlsam gewesen und haben auf Zehenspitzen jegliche Art von Fettnäpfchen gemieden und mit betroffenen Menschen gesprochen um für sie hilfreich zur Seite zu sein.
Ich weiß ich kann nichts dafür und doch fühlt es sich an wie ein riesen Skandal mein Ruf bei den Schwiegereltern ist sowieso nicht gut und dem gesunden lebenden enkel wird nie auch nur ein Anruf geschenkt es sei ja so anstrengend wenn wir bei ihnen sind bekommen wir zu hören deshalb können sie sich auch nie um das kind kümmern was ja nun mit noch einem gänzlich zu vergessen wäre.

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Schlimmstenfalls minimiert bzw brecht ihr den Kontakt ab - es hört sich nicht so an, als wäre es ein Verlust.

Schon klar, dass das in der Realität nicht so einfach und schmerzlos ist. Aber wenn sie euch tatsächlich schneiden weil ihr jetzt nun mal schwanger seid - ehrlich, lasst diese Menschen hinter euch. Euer Wohl interessiert sie offenbar nicht. Dann braucht ihr euch aber auch keine Vorwürfe gefallen lassen.

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Hey,
da treffen ja ganz viele Dinge aufeinander....... Die wurschtel erst einmal auseinander... #herzlich

Der Verlust der Eltern tut mir sehr leid, dennoch solltest du bei dir bleiben und für dich sorgen...
Ist die Familiengeschichte generell schwierig?
Was würde sich daran ändern, wenn du das Kind gehen ließest? (Vermutlich gar nichts, warum auch)

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung raten, trenne dich von Dingen, die dir nicht gut tun...
Und damit meine ich eine kaputte Famiie.... (habe ich getan) Befrei dich davon, das rate ich dir...
Wenn es dir in deiner Kernfamilie gut geht, ihr euch auf das Baby freut, dann geh diesen Weg...
Lass dich nicht emotional erpressen, weil andere Unglück erfahren haben....
Wie unfair ist das denn.... #aerger

Ich gratuliere dir von Herzen zu deiner Schwangerschaft - heiße den Zwerg willkommen #herzlich Nichts anderes hat es verdient....

lg Tanja, die dich gerne mal umarmen möchte

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Vielen lieben Dank deine Antwort hat uns auch sehr nachdenken lassen.
Man sollte nicht krampfhaft versuchen eine Beziehung aufrecht zu erhalten und selbst kaputt zu gehen.
Mein kleines Würmchen würde ich niemals gehen lassen wollen.
Sehr stark das du es geschafft hast dich davon zu trennen ich hoffe wir können das auch. Das Problem dabei ist das sie sich wenn wir dann mal da sind plötzlich wieder denkt es könnte ja doch gehen und dann melden sie sich wieder 6 Monate nicht wenn man anruft sind sie immer unterwegs oder haben keine Zeit mit dem Kind zu reden.

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Hey
Google mal "toxische Beziehungen" bzw. "toxische Menschen" vllt. findest du euch da wieder...
Es gibt Dinge/ Beziehungen, die kannst du nicht kitten, weil andere es nicht wollen...
Da kannst du auch gleich mit dem Kopf gegen die Wand rennen...

Ich habe meinen Frieden gemacht, es geht mir tatsächlich besser ohne Kontakt, trotzdem tut es mir sehr leid. Aber ich habe nicht die Macht etwas daran zu ändern und ich weiß gar nicht ob ich das wollen würde... Es wäre ja nichts anders...

alles Gute... #herzlich Tanja #winke

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Hallo,
ich antworte dir, weil ich ähnliches erlebt habe.
Meine Schwester hat in der 8SSW ihr Baby verloren, ich war zu der Zeit in der 5SSW und als sie mir von ihrem Verlust erzählte, wusste sie noch nichts von meiner SS. Es tat mir unfassbar leid, die ganze Familie hat mit ihr getrauert und als es bei mir dann raus war, konnte sich keiner so richtig ehrlich freuen. Ich hatte wahnsinnige Angst, dass mir das auch passiert. Die 12 Wochen sind schnell vergangen und es ging alles gut - bis zur 22 SSW, wo ich mein Baby auf unerklärlicher Weise verloren habe. Vielleicht war es einfach alles zu viel. Deshalb rate ich dir, konzentrier dich auf dich selbst, auch wenn es für das andere Pärchen verdammt hart sein wird. Ihr selbst habt es verdient glücklich zu sein und ihr könnt nichts dafür, dass so etwas schlimmes passiert ist. Bitte hör auf zu weinen und freu dich auf euer Glück 🍀🙏
Ich würde mit dem verkünden allerdings noch etwas warten und dann ohne großes tam tam. Als mir gestern gesagt wurde, dass jemand unserer engen Freunde schwanger ist, hat sich mir alles zugeschnürt, es war ein richtiger stich ins herz und ich könnte ausrasten, schreien und heulen weil es fast nicht auszuhalten ist. Aber ich denke das ist erstmal normal und wird auch irgendwann wieder leichter und natürlich freue ich mich trotzdem für die beiden....
Also Kopf hoch 🍀🍀🍀

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Auch dir danke für deine Antwort 🙏

Das ist wirklich hart. Man hat selbst ja auch Angst wenn man erstmal sieht wie urplötzlich es vorbei ist nach der Beerdigung dachte ich das ich nie wieder kinder möchte und das aufkeinenfall nocheinmal erleben möchte wenn wir es verkünden ist es schon 5 Monate her aber ich denke trotzdem es ist zu viel und zu früh für die beiden und ich frage mich wie man am behutsamsten so eine Verkündung machen kann. Sollte man lieber einen Brief schreiben und den betroffenen die Zeit geben selbst sich zu sammeln um dann zu antworten wenn sie das überhaupt möchten

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Das kann ich total verstehen...
Ein Brief finde ich gar keine schlechte Idee. Ansonsten einfach ohne großes drum rum erklären. Die Reaktion wird mit Sicherheit nicht so schön sein, aber ich kann aus Erfahrung sagen, dass das keinesfalls böse gemeint ist. Ich zb möchte aktuell keine Ultraschallbilder sehen und möchte auch so im Moment nichts mit dem Thema zutun haben. Ich hatte mit meiner Schwester damals abgesprochen, dass ich ihr nichts über meine SS erzähle und dass sie selbst bestimmt wann sie bereit ist und dinge fragen oder wissen möchte. Das hat gut geklappt. Jetzt bin ich selber in so einer Situation und ich fände es schön, wenn man Verständnis hat und mit mir genauso umgehen würde.

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Ich hatte keine Totgeburt aber zwei spätere Fehlgeburten und es gab begründete Sorge ob es mit dem Kind noch klappt. Das ggf als Hintergrund.

Es gibt keinen schonenden Weg das zu verkünden. Ich denke es wird weh tun. Aber du sagst ihr habt einen guten Draht. Darauf würde ich vertrauen. Sagt es ihnen vor allen anderen damit es nicht durchsickert. Allein, Nicht auf einem grösseren Treffen und mit der Möglichkeit dass sie sich zurückziehen können um das zu verarbeiten. Ich würde auch nicht sagen dass es ein Unfall war. Ihr bekommt ein Kind. Ihr wollt ihnen nicht weh tun aber auch nichts verheimlichen. Ihr versteht wenn sie das aufwühlt, sie sollen sagen was ihnen im Umgang gut bzw. weh tut uns wenn etwas zu viel wird. Ganz offen…

Was der Rest der Sippe sagt wo man eurer erstes Kind eh schon ignoriert? Ehrliche 5ct? Dicken Haken dran. Manches sollte sich nicht Familie nennen. Wenn da was kommt lasst sie reden/steht auf und geht. Ihr seid keine schlechten Menschen weil anderen unfassbares Leid geschieht und euch das Leben ein Geschenk macht.

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Hallo
Tut mir leid für deinen Verlust.
Ich hoffe dein Wunsch geht noch in Erfüllung oder ist es schon.

Ja mittlerweile denke ich das sie selbst auch die Einstellung haben und sie haben auch weiterhin den Kontakt mit dem ersten Kind gehabt.
Ich denke eher das die Angst groß sein wird und mir wurde geraten es erst zu verkünden wenn alles gut und alle Tests gemacht sind damit es nicht noch mehr schlechte Nachrichten gibt dieses Jahr
Sie erfahren es auch als erste sobald alles gut ist.
Wir hoffen sehr das das Verhältnis auf Gegenseitigkeit beruht und es auch so aufgenommen wird. Andernfalls wäre eine erstmal distanzierte Reaktion auch voll verständlich sollten wirklich böse Worte oder eine schuld zuweisung in irgendeiner Art ein Vorwurf kommen sollte uns das Signal genug sein dass uns unser Glück dort nicht gegönnt wird und auch mein mann ist der meinung das man für alles Verständnis haben kann aber alles gefallen lassen muss man sich nicht (von der restlichen Sippe)

Ich denke wie hier jemand geschrieben hat manchmal muss man etwas loslassen das wehtut und auch sehr richtig ich bin ja nicht am leid anderer schuld wir haben alles menschenmögliche für die beiden getan und ich denke das sie sich nach einiger Zeit für uns freuen würden

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Guter Ansatz. Es ist leider wirklich oft so, dass es mehr Menschen gibt die einem das bisschen Glück das einem vor die Füsse fällt nicht gönnen wollen, als einem lieb sein kann. Ich bin sehr Neid-arm von meinem Wesen her und wenn ich sowas merke trifft mich das sehr. Schlimm wenn es auch noch Familie ist die sich dazu hinreissen lässt.

Ich habe eine eigentlich enge Freundin die vor ihrer eigenen Schwangerschaft gern und viel Zeit mit meinem ersten Kind verbracht hat, mit Tendenz zu Mamafantasien an meinem Kind. Sie erzieht ihre Tochter die sie mittlerweile hat geplant allein. Wir haben viiiiel geholfen aber natürlich leben wir ihr eine Familie mit 2 Elternteilen vor und haben andere Möglichkeiten zu zweit in einer teuren Metropole lebend.
Es war sehr sehr schmerzhaft für mich dass sie nach ihrem langen und sehnlichen Kinderwunsch mit aller Macht versucht hat mir ein zweites auszureden. „IVF in deinem Alter. Die Kinder haben so oft Probleme nachher. Lasst es, sei froh wenn es nicht mehr klappt, es wird eh nicht gesund.“ Sie ist aus dem medizinischen Bereich, älter als ich und ihre Tochter ist durch IVF mit Samenspende entstanden. Sie hat mir also von genau dem abgeraten was sie selber noch älter gemacht hat. Mittlerweile faselt sie mit 45 und finanziell am Limit von einem zweiten. Bigott bis zum Haaransatz, getrieben von Neid und Missgunst.

Was sie nicht weiss und Danke für deine guten Wünsche diesbezüglich, ich bin spontan schwanger geworden mittlerweile in der 20. Woche, 300g grosses kleines Glück und ein sehr geschätztes und gewünschtes Geschenk des Lebens.
Solche Menschen braucht es nicht in deinem Leben, nicht in meinem und nicht in dem unserer Kinder. Schütz dich und euch vor solchen Ausseneinflüssen…

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Wenn die Reaktionen schon beim ersten Kind so dürftig waren, warum dann überhaupt groß mit einbeziehen? Irgendwann fällt es ja auf und wenn sich dann beschwert wird warum ihr nichts gesagt habe, tja, seid einfach nicht davon ausgegangen, dass es sie interessiert oder es sie gar freuen könnte.🤷🏻‍♀️

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Ich kann dir nur von mir persönlich erzählen. Nach meinem ersten Kind hatte ich mehrere Fehlgeburten, die für mich sehr schlimm waren. Im engen Freundeskreis wurden dann andere Frauen in der Zeit problemlos schwanger.
Ja, es war hart für mich, aber ich wusste, dass ich das aushalten muss. Heimlichtuerei oder über vorsichtige Verhalten hat mir das Ganze aber nur viel schwerer gemacht. Ich konnte sehr wohl zwischen meinem eigenen Leid und der Freude anderer differenzieren. Ja, ich wollte mich auch mit den anderen mit freuen, da dies auch für mich Hoffnung bedeutete.
Ich hätte niemals gewollt, dass auch andere dieses Leid erfahren müssen.
In Bezug auf diese gesamte Verwandtschaft kann ich nur raten, ein dickes Fell anzuziehen und Äußerungen nicht persönlich zu nehmen. In Bezug auf die betroffene Familie: sei offen und ehrlich. Gib deine Unsicherheit zu, dann könnt ihr darüber reden. Mir hatte so etwas immer am Meisten geholfen.