Letzte Abtreibungschance vorbei - und ich bereue es so

Update. Ich war schon ein paar Mal hier. Lebe im Ausland. Schwanger mit dem dritten Kind. Ungeplant, sehr schnell war klar: Nein. Dann lief alles schief:

Wegen Corona ging alles sehr langsam, erste Abbruchberatung Ende 8. SSW, Abtreibungspillen kamen mit der Post, zwei Wochen danach. Laut Packungsbeilage war ich da schon zu weit. Abbruchtermin in der Klinik 5 Wochen danach! Vorher nochmal da angerufen mit ner Frage, nochmal gefragt worden wie weit ich bin, zum Ultraschall geschickt worden - schon zu weit, in dieser Klinik machen sie dann keinen Abbruch mehr. Neuer Termin in anderer Klinik - 3 Wochen Wartezeit. Diesen Termin habe ich selbst verkackt. Die Pille genommen, zum Muttermund weiten, dann doch nicht hin am Folgetag. Neuen Termin ausgemacht. 2 Wochen Wartezeit. 2 Autostunden weit weg, mit dem Taxi hin, nur geheult aber entschlossen. Weggeschickt worden, angeblich sah es auf dem Ultraschall nach einer Plazenta accreta aus, sollte im lokalen Krankenhaus nochmal geschallt werden. Da war dann alles OK. Wieder einen neuen Termin bekommen, wieder 2 Wochen Wartezeit. Termin an 21+1. Konnte ich nicht. Unhaltbar. Nicht mehr machbar. Schon viel zu weit, es ist ein Junge und man sieht seine Bewegungen schon von aussen.

Jetzt ist die letzte Chance vorbei auf ein Leben ohne dieses dritte Kind, Adoption kommt wegen meines Partners nicht in Frage, und mir geht es einfach nur schlecht. Ich sehe nur Probleme und Anstrengungen vor uns, nichts worauf ich mich freue. Zu wenig Platz, zu wenig Geld, zu wenig Zeit, zu wenig Hilfe, von allem zu wenig und keine Aussicht auf mehr. Ich versuche, die Schwangerschaft zu ignorieren, aber langsam kriege ich Bauch. Ich will nichts dazu sagen sollen zu irgend wem, ich will gar nicht daran denken. Mein Blutdruck schiesst hoch, jedesmal wenn er sich da drin bewegt, es ist einfach nur unangenehm, das alles, und ich verfluche mich so, dass ich bei diesem einen Termin gekniffen habe - es hatte jetzt alles vorbei sein konnen, stattdessen geht dieser Alptraum jetzt immer weiter, mindestens die kommenden 20 Jahre. Ich habe mich, mehr oder weniger selbst (weil alles nur so schleppend ging), gegen einen Abbruch entschieden, sentimental und dumm, und ich bereue es jetzt innigst und weiss gar nicht, wie ich den Rest der Schwangerschaft noch aushalten soll.

Musste nur mal raus.
Helfen kann da jetzt niemand mehr.

An0nym

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Ich fühle ein bisschen mit dir...
(Muss aber zugeben, das ich grad trotzdem mit Tränen in den Augen da sitze)

Ich wurde selbst ungeplant schwanger. Für mich war anfangs klar „ich bekomme es, allein!“
Dann die ersten Zweifel, dann die Klarheit „Abbruch!“
Und dann ging es hin und her.... täglich...
Durch die Beratung und den Beistand von zwei Freundinnen der Entschluss es doch zu bekommen.... und dann war die Zeit rum.... und ganz ganz ehrlich, bis zum Ende des 6ten Monats saß ich täglich heulen auf den Badezimmerfußboden, oder in der Küche und habe mich gehasst und geweint, weil ich es bereut habe! Ich habe zwischendurch viel zu oft gehofft das doch noch etwas von allein passiert, manchmal war ich so verzweifelt, das ich Stoßgebete gen Himmel geschickt hab, dass ich das nicht schaffe usw.
Aber ich wusste ich musste es akzeptieren. Ich versuchte mich anzufreunden mit dem Gedanken (ich gehe auf die Details mal nicht ein)
In den folgenden zwei Monaten begann ich mich sogar über dieses Leben zu freuen. Trotzdem kamen hin und wieder diese Tage in denen ich es bereute was ich getan habe.... auch jetz, wo ich im 9ten Monat bin ploppen an schlechten Tagen diese Gedanken auf, was ich mir, dem Kind und meinem bereits großen kind aufbürde, wieviel „besser“ oder „richtiger“ es gewesen wäre....
Und ich weiß, das willst du vielleicht grad nicht hören, aber das es jetzt so ist, das unsere Kinder in uns wachsen, das haben nicht wir entschieden. Diese kleinen Wesen haben bewusst diesen Zeitpunkt gewählt, wir wissen nicht warum und werden es die nächste Zeit auch nicht verstehen...
Gib dir für nichts die schuld, nicht für die „verpatzte letzte Chance“ auch nicht dafür das du grad noch nicht wie die Bilderbuchschwangere lächelnd in der Sonne sitzt und liebevoll den wachsenden Bauch streichelst.

Ich wünsche dir von Herzen jegliche Kraft. Der Weg wird schwer, er wird hart, da brauchen wir uns nix vorzumachen. Ich hoffe, für uns beide, dass wir wenn diese kleinen Wunder in unseren Händen liegen wir es verstehen oder es genießen und es lieben, egal ob geplant, gewünscht oder eben so wie es ist. Es ist unser Fleisch und Blut, und sie werden uns so lieben wie wir sind, weil wir ihre Mamas sind.

Alles gute 😔

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Hallo omg bitte bitte gib das Kind zur Adoption frei es hat besseres verdient und es wäre auch für dich das beste !!!! So könnten alle wider ein normalen Leben führen besonders hätte das Kind eine Chance auf eine liebende Mutter/Familie !!!

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Sie hat einen Partner, so einfach geht das nicht.

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Mich bestürzt wie rücksichtslos und respektlos du mit einer Frau in so einer verzweifelten SItuation sprichst. Offensichtlich warst du noch nie selbst in einer vergleichbaren SItuation und ich wüsche dir, dass das nie eintritt und dann jemand SO mit dir spricht.

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Hallo

Du wolltest wohl in Holland abbrechen. Dort geht das bis zur 22. Woche. Möglich wäre natürlich noch England, wo es bis zur 24. Woche geht. Wobei das sehr teuer ist. Und wie es mir scheint, würdest Du den Termin eh nicht wahrnehmen.
Vielleicht solltest Du es anderen sagen. Vielleicht gibt es doch Hilfe von anderen und bessere Aussichten, als Du denkst.

Freundlichen Gruss

tm

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Hi unbekannterweise,

puhhh was für eine Achterbahnen. Eine Mischung aus *ich will es nur los haben und doch nicht*
Ist ja kein Wunder dass du total durch den Wind bist.
Jetzt ist das Baby aber real und ich glaube du musst dich Erden, also ankommen, dich abnehmen, Situation annehmen. Das Baby möchte ja geliebt werden und manchmal kann man nicht genug liebe geben. Weil man mit sich zurecht kommen muss.
Ich glaube eine Beratung, eine Person die dich versteht und dich unterstützt. Jeder hat Krisen, mit und ohne Kinder.

Darf ich fragen...hast du Freunde da im Ausland?
Was ist mit deinem Partner? Bist du in einer festen Beziehung?
Kannst mir auch gerne privat schreiben.

Alles Gute und ich wünsche dir viel Kraft für dich🙏
Grüsse latti

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In welchem Land lebst Du? Normalerweise gibt es heute in jedem Land Hilfen für Schwangere, auch psychologische. Bitte erkundige Dich danach, denn ihr braucht Hilfe.
Das Kind kann nichts dafür, welches Du bekommst, bitte steigere Dich jetzt nicht in einen Hass rein; das hilft Dir nicht und dem Kind auch nicht.
Ich selber wurde mit 17 Jahren ungewollt schwanger, eine Abtreibung war 1972 überhaupt nicht möglich, der Erzeuger war weg, Unterstützung durch Familie - Null.
Ich habe dann irgendwann zu dem Kind in meinem Bauch gesagt "Sch**ß drauf, wir schaffen das - irgendwie!"
Gut, da war seeehr viel jugendliche Unbekümmertheit dabei - aber es klappte und ich konnte Frieden mit meiner eigenen Dämlichkeit schließen, denn immerhin wusste ich ja, wie Kinder entstehen.
Du hast nur zwei Möglichkeiten, weiterhin Dich in Selbstmitleid und Abneigung gegen das Kind zu vertiefen - keine gute Idee. Eine Schwangerschaft zu ignorieren, kann sich vielleicht eine Vierzehnjährige einreden, eine erfahrene Mama nicht.
Du kannst Dich aber auch aufrichten und überlegen, von welcher Seite Du Hilfe bekommen kannst, wen Du fragen kannst, wie es weitergeht, was man vorbereiten/planen kann.
Das wäre auch sicher die bessere Idee, auch im Umgang mit den Kindern, die Du schon hast. Sollen sie merken, dass das Geschwisterchen unerwünscht ist?
Man hat immer zwei Optionen: Sich hängenlassen - oder durchbeißen. Beiß Dich durch und Du wirst sehr stolz auf Dich sein - und Deine Kinder später auch.
Zudem plane am besten gleich die Sterilisation nach der Geburt, dass Du nicht nochmal in die Lage kommst.
Ich wünsche Dir wirklich alles Gute.
LG Moni

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Nur der Vollständigkeit halber: meine Großmutter hatte in den 60ern 2 Abtreibungen... möglich war das schon, nur schwer zugänglich.

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Du steckst mitten in einer Depression drinnen, für dich ist die Zukunft nur noch schwarz in schwarz. Lass dir da helfen, mach einen Termin bei einen Psychologen aus.
Das Kind ist jetzt bald da und es kann auch nichts dafür. Und auch deine anderen Kinder brauchen dich.
Wenn es dir wirklich zuviel ist, dann musst du auch deinem Partner sagen, dass es nicht geht und du den Jungen zur Adoption freigeben willst. Wie soll den das laufen, wenn du auch nach der Geburt das Kind nur als unerwünschte Belastung siehst?
Das muss auch dein Partner einsehen!

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Bitte unterlasse es online fremden Menschen psychologische Diagnosen zu stellen.

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Hi!
Vielleicht probierst du es mal mit Psychologischer Unterstützung um das Kind emotional annehmen zu können? Wäre vielleicht einen Versuch wert.
das kleine Wesen kann nichts dafür dass es bald auf der Welt ist und ist auf dich angewiesen.

Ich weiß wie stressig das alles sein kann, va wenn man alleine ist und der Mann oft nicht greifbar ist aber alles ist möglich wenn man will! Versuche dir Hilfe und Unterstützung für nach der Geburt zu suchen, Freunde, Nachbarn, Verwandte, Eltern irgendwer wird schon Zeit haben dir zu helfen.
Und vergiss bitte das wichtigste nicht, es gibt nicht nur negative Seiten, denke an die schönen Momente die man mit den kleinen hat!! Ich weiß nicht was dir bei deinen beiden Kindern so richtig unter die Haut ging (erstes Lächeln, das greifen im Schlaf nach der Mama ob sie noch da ist, die ersten Stehversuche, Mama sagen, usw) aber versuche dir das immer wieder vor Augen zu halten!! Der kleine wird dich soo sehr lieben und will auch von dir geliebt werden!

Hoffe es geht dir bald besser und du findest zu deinem Sohn!

Lg

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Deine Fehlgeburt tut mir sehr leid. Es passiert so oft und keine Mama sollte ihr Kind gehen lassen müssen. Nach einer Fehlgeburt solltest du dir das "ungeplant schwanger-Forum" aber besser nicht "antun".
Der Interessenskonflikt ist einfach zu gross.
Denn jeder Mensch trägt seinen Rucksack und hat verdient seine Gefühle kundt zu tun und Hilfe zu erhalten.

Wir kennen die persönliche Situation der TE nicht. Dennoch wird sich die TE jetzt bestimmt nicht über ihr Kind freuen, weil es sich verletzt, wie sie darüber denkt.

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Du wie wäre es mit einer Pflegefamilie??
Du hättest Umgänge mit dem Kind er behält deinen für ihn ausgesuchten Namen plus Familiennamen ist also dein Kind,nur ohne die ganze Verantwortung und finanziellen Belastung und Stress.
Ich finde das wäre doch eine gute Alternative zur Adoption für Dich 🙂😉😃