Schwanger vom Ex, Stimmungstief

Hallo ihr Lieben,

Sorry vorab für den langen Text.
Ich bin gerade völlig verzweifelt und ratlos.
Ich bin ungeplant schwanger von meinem Exfreund trotz Pille. Die Beziehung an sich war schon nicht einfach. Im Herbst hat er mir eröffnet, dass er in unserer Beziehungspause im Sommer mit einer anderen geschlafen hat und diese jetzt schwanger ist. Er war überfordert und wusste nicht recht, wie es weitergeht. Ich wollte trotzdem zu ihm stehen, ich weiß, ich war naiv. Ende Oktober muss es passiert sein, dass ich schwanger wurde. Kurz danach hat er sich dafür entschieden, es mit der anderen zu versuchen, falls sie möchte. Da wusste ich natürlich noch nicht, dass ich schwanger bin.
Ich hab die Pille regelmäßig genommen. Kann es mir nicht wirklich erklären, außer dass ich ab und zu Tee mit Johanniskraut getrunken hab, weil es mir aufgrund eines Todesfalles in der Familie schlecht ging. Aber so hoch ist Tee ja nicht dosiert.

Auf jeden Fall hab ich mich anfangs trotzdem ein bisschen darüber gefreut. Die erste Zeit war sehr hart, ich hatte ständig tagelang leichte Blutungen, die Gynäkologin meinte, wohl wegen der Hormonumstellung, kann sein, dass ich durch die Pille auch einen Hormonmagel habe. Mit Progesteron haben sie dann irgendwann aufgehört und ich freute mich riesig darauf, endlich eine entspannte Schwangerschaft zu haben und dass es dem Baby gut geht.
Momentan (so seit ca. 2 Wochen) hat das aber total umgeschlagen, ich könnte nur noch heulen, ich wollte nie alleinerziehend sein und denke sogar über einen Abbruch nach. Allerdings drängt da langsam die Zeit, ich bin inzwischen schon in der 11. Woche. Ich bin hin- und hergerissen, als ich das letzte Mal beim Ultraschall war, hat das Herz geschlagen, es hatte Arme, Beine und Gehirn und hat sich bewegt. Ich war total verliebt und der Gedanke, es jetzt noch abzutreiben, tut mir weh und mir wird schlecht. Mir wird aber auch schlecht, wenn ich an die Zukunft denke, wenn ich es den Arbeitskollegen, dem Freundeskreis und meinem Vater verkünden muss. Man geht doch immer davon aus, dass man da einen Mann dazu hat. Ich habe Angst davor, erklären zu müssen, warum ich jetzt allein dastehe oder warum ich mich nochmal auf diesen Mann eingelassen hab.
Die Familie meiner Mutter und die Freunde, die es bisher wissen, stehen uneingeschränkt hinter mir, die freuen sich total, während meine Freude gerade wie weggeblasen ist.

Der Kindsvater ist natürlich entsetzt. Erst hat er mir Vorwürfe gemacht, dass ich ihm ein Kind unterjubeln wollte und dass ihn auch seine Kumpels schon davor gewarnt haben, aber er habe mich immer in Schutz genommen und sein Bild von mir wäre jetzt total zerstört. Er habe mich 100x gefragt, ob ich auch wirklich die Pille nehme und ich hätte seine Ängste vor einer 2. ungeplanten Schwangerschaft doch gekannt. Dann hat er plötzlich eingelenkt und gemeint, er möchte gerne alle Infos übers Kind und er gehe davon aus, dass ich es behalte, er stehe hinter jeder Entscheidung, die ich treffe. Fragte, ob ich schon weiß, was es wird und wollte gern Bilder sehen. Da war ich dann positiv überrascht. Dann kam jedoch nichts mehr und einen Tag später hat er meine Nummer gelöscht und mich auch aus sämtlichen sozialen Medien gelöscht. Ich weiß schon, ich zerstöre sein Leben mit dieser 2. ungeplanten Schwangerschaft.

Ich weiß nicht, was mit mir los ist, anfangs konnte ich mich wirklich noch freuen, und wenn ich alles ausblende und nur an das Kind denke, liebe ich es auch. Ich habe auch einen relativ sicheren und guten Job, das wäre auch kein Problem. Aber momentan fällt es mir unglaublich schwer, mich zu freuen, die ganze Situation hab ich mir so nicht gewünscht und ich wünschte oft, ich wäre nicht schwanger geworden. Einen Abbruch würde ich wahrscheinlich nicht verkraften, aber vielleicht bereue ich es ja auch später, ihn nicht gemacht zu haben. Ich weiß nicht weiter, bin nur am weinen und verstehe mich gerade selbst nicht.
Sind das vielleicht die Hormone, die verrückt spielen? Hatte das schon mal jemand, dass er sich erst über das Kind gefreut hat und später eine Phase kam, in der man alles in Frage gestellt hat? Und ging die Phase wieder vorbei, quasi nur durch Hormonchaos ausgelöst?
Habe mich auch schon an die Onlineberatung von Pro Familia gewandt, weil ich gerade so unfassbar unglücklich bin.
Ach ja, ich bin 30 und es wäre mein erstes Kind.

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Zuerst solltest du aufhören die Schuld bei dir zu suchen. Der Typ ist hoffentlich aufgeklärt. Er hätte sich jederzeit ein Kondom überziehen können. Dass er 2 Kinder von 2 Frauen hat ist sein Problem und nicht deines.
Dass du momentan verzweifelt bist ist verständlich. So geht es auch Frauen, die in einer harmonischen Beziehung leben. Ich glaube, dass du dieses Kind innerlich sehr liebst und ein Abbruch dich zerstören würde. Du hast Freunde und Familie die hinter dir stehen. Verabschiede dich von dem perfekten Mutter-Vater-Kind Bild. Ja, in einer perfekten Welt ist das so. Aber die Welt ist nicht perfekt und alleinerziehend zu sein ist nichts neues. Es ist in Ordnung.

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Vielen Dank für deine Worte, ich glaube, sowas habe ich zur Zeit einfach nötig.
Ich verschwende viel zu viele Gedanken an den Vater des Kindes und hatte wahnsinnige Schuldgefühle, weil er tatsächlich 100x gefragt hat, ob ich die Pille noch nehme und er nicht noch eine zweite Frau schwängern will. Das habe ich bejaht, hab ihm aber auch immer gesagt, dass ihm klar sein muss, dass keine Verhütung 100%ig sicher ist und dass nur Enthaltsamkeit 100%ig schützt. Er hätte auch jederzeit zusätzlich ein Kondom verwenden dürfen.
Einen Abbruch würde ich wahrscheinlich wirklich nicht verkraften, denn ich freue mich ja jedes Mal, wenn ich es auf dem Ultraschall sehe.
Und du hast Recht, die Situation ist zwar nicht optimal, aber es sind schon Kinder unter viel schlechteren Bedingungen geboren worden und die haben es auch geschafft.

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Hallo,
Was für eine verzwickte Situation! Aber ich gratuliere dir trotzdem zu deiner Schwangerschaft, ich habe nämlich das Gefühl, dass du dich tief im inneren darüber freust. Diese starken Unsicherheiten die du gerade empfindest sind ganz normal in der Frühschwangerschaft, das spüren ganz viele Frauen, das sind die Hormone. Ich hatte auch solche Gedanken und war total neben der Spur, obwohl mein Kind so was von geplant war. Und ich kann mir vorstellen, dass es nochmal schlimmer ist, wenn man deine Sorgen hat. Aber weißt du was, du bist eine gestandene Frau, stehst fest im Leben und warum sollte es denn nicht klappen mit dir und deinem Baby? Wir Frauen wissen intuitiv was zu tun ist und ich bin mir sicher, du hast schon mehr geschafft in deinem Leben!
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

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Vielen Dank für deine aufbauenden Worte!
Ich habe auch die ganze Zeit fest daran geglaubt, dass ich das schaffe, ich habe einen guten Job und eine Familie und Freunde, die mir helfen. Ich kann mir dieses Stimmungstief gerade selbst nicht erklären, nur weil die Situation nicht perfekt ist und ich plötzlich Angst vor den Reaktionen der anderen und dem Vater des Kindes habe.
Zuvor war mir das völlig egal, ich war einfach nur glücklich und erleichtert darüber, dass sich mein Würmchen trotz Blutungen so tapfer gehalten hat.
Ich denke und hoffe wirklich, dass es nur an den Hormonen liegt. Aber ich weiß genau, dass ich einen Abbruch nicht über mich bringen würde, und es kommen hoffentlich wieder bessere Zeiten.

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Mit Kindern hat man es nicht immer leicht, aber es ist machbar, auch alleine! Du wirst in der Schwangerschaft bestimmt noch mehr Hormon Auf- und Abs erleben, das ist ganz normal.
Und jetzt Kopf hoch und freue dich auf DEIN Baby. Ich bin keine Abtreibungs-Gegnerin, aber ich glaube, du brauchst gar keinen Gedanken daran mehr verschwenden, weil du dich schon entschieden hast ❤

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Hallo

Es ist schon möglich, dass es an den Hormonen liegt oder es nur eine Phase ist, wo Du alles in Frage stellst.
Andererseits ist Dir nun klar, dass Du alleinerziehend wirst. Kannst Du denn auch mit Kind arbeiten?
Hat die Onlineberatung schon stattgefunden oder steht sie noch bevor? Falls sie schon stattgefunden hat, half sie Dir weiter oder eher nicht?
Ich wünsche Dir, dass Du Dir relativ rasch klar wirst, welchen Weg Du gehen möchtest.

Freundlichen Gruss

tm

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Hallo,

Die Online Beratung hat mir inzwischen geantwortet, hat mir aber kurz gesagt geraten, mich an eine Pro Familia Stelle in meiner Nähe zu wenden und mir eine Mindmap zu erstellen, was ich positiv und was negativ an der Schwangerschaft finde.
Da ich im Beamtenstatus bin, werde ich wohl auch gut mit Kind arbeiten können, Teilzeit müsste möglich sein. Ansonsten haben sich meine Mutter und meine Patin schon angeboten, dass Kind auch jederzeit zu nehmen (meine Patin arbeitet nur 2x die Woche früh, meine Mutter arbeitet Teilzeit).
Auch 2 Jahre Elternzeit werde ich mir rechnerisch wohl leisten können. Das sollte alles machbar sein.
Mein Problem ist glaube ich, dass ich mit der Situation "Schwanger ohne Partner" überfordert bin und viel zu viel auf die Reaktionen meines Umfelds darauf gebe. Das sollte ich ausblenden, fällt mir aber momentan schwer, v. A. Wenn ich es verkünden muss oder daran denke, dass ich es bald allen anderen noch verkünden muss.

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Hallo,

Ich erkenne mich in Deinem Beitrag zum Teil wieder und es tut mir sehr leid, dass Du allein und schwanger bist.

Mein Ex-Freund hat mich in der 9. Schwangerschaftswoche vor 4 Jahren sitzen lassen. Er hat von heute auf morgen absolut nichts mehr von sich hören lassen. Ich war allein, meine Eltern und Freunde waren gegen die Beziehung (mal wollte er Kimder, mal nicht, am Ende hat er mir gesagt, dass seine Töchter aus vorangegangener Ehe niemals mehr mit ihm sprechen würden, wenn er das Kind mit mir bekommt) und ich hatte Hemmungen mich überhaupt jemanden anzuvertrauen. Ich tat es auch lange nicht. Ich war sehr mitgenommen, konnte weder schlafen, noch essen, habe nur noch geweint. Ich hatte Angst meinen Eltern, meiner Schwester oder Freunden/Bekannten zu erzählen, dass ich schwanger bin, der Kindsvater mich aber sitzen lassen hat. Schliesslich habe ich mich meiner Mama anvertraut. Wir haben beide gemeinsam geweint, meine Mama war sehr traurig, weil ich so lange gebraucht habe ihr das zu erzählen (erst in der 14. Woche). Anschließend habe ich es auch der restlichen Familie und Freunden gesagt. Alle haben positiv reagiert und haben sich für mich gefreut.

Leider habe ich mein Baby in der 20. Woche verloren, weil ich so traurig war, vor Traurigkeit kaum gegessen und geschlafen habe. Ich konnte nicht verstehen wie mein Ex-Freund so kaltherzig sein konnte. Ich hatte Sorgen, ob ich das finanziell stemme, ob ich dem Kind etwas bieten kann.

Was ich Dir damit sagen wollte: Du sollst Dir sicher sein, ob Du das Kind allein erziehen möchtest. Meine Meinung ist, dass man es immer schafft ein Kind großzuziehen. Du brauchst Dich bestimmt nicht zu schämen, dass Du alleinerziehende Mutter sein wirst Er muss sich schämen, weil er Dich im Stich gelassen hat. Jeder Mann, der mit einer Frau schläft muss davon ausgehen, dass eine Panne passiert und die Partnerin eventuell schwanger wird. Hätte er das auf jeden Fall vermeiden wollen, dann hätte er zusätzlich ein Kondom benutzt. Für mich ist er ein Schlappschwanz und kein Mann.

Ich weiss, dass Du durch die ganzen Hormone durcheinander bist, aber Du trägst das Kind unter Deinem Herzen und überlege genau was Du möchtest. Es kann sein, dass Du nach der Abtreibung nicht mehr schwanger wirst.

Ich bin seit der Fehlgeburt leider nicht mehr schwanger geworden und denke sehr oft an diese Zeit zurück. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich mich selber so gestresst hab. Niemand hätte mir damals wichtiger sein sollen als mein Baby. Männer kommen und gehen, aber Dein Kind bleibt immer Dein Kind und Du wirst es immer lieben.

Vertraue Dich am besten einer Person aus Deiner Familie mit der Du am besten klar kommst. Du wirst sehen es ist nicht alles so schwarz wie es gerade aussieht.

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Das tut mir sehr Leid, was du durchmachen musstest, und ich erkenne mich in dir zum Teil wieder.
Ich habe auch bis heute nichts mehr vom Vater des Kindes gehört, obwohl er ja zuvor noch meinte, er hätte gerne alle Infos über das Kind und steht hinter meinen Entscheidungen. So sang- und klanglos plötzlich gelöscht zu werden lässt mich ratlos zurück. Und ich hätte natürlich gern, dass mein Kind einen Vater hat, aber nach dieser Aktion glaube ich irgendwie nicht mehr daran, dass er präsent sein wird 😟
Ich gebe momentan auch noch viel zu viel auf die Reaktionen meines Umfelds, und das darf ich eigentlich nicht tun, mein Kopf weiß das. Wichtig ist ja eigentlich nur das Kind und ob es ihm gut geht, was andere denken, sollte mir egal sein. Aber irgendwie fällt mir das momentan schwer und ich hab immer wieder Angst davor, es der nächsten und übernächsten Person zu verkünden, weil ich nicht weiß, wie sie auf diese merkwürdige Situation reagieren.

Ich habe zum Glück gute Freunde, denen ich mich anvertrauen kann und die mir auch gesagt haben, ich denke zu viel nach und die Reaktionen der anderen müssen mir egal sein. Da muss ich noch hinkommen, dass mir das egal ist. Besonders vor meinem Vater habe ich Angst, weil der mit mir im gleichen Haus wohnt und ein Pessimist ist, wie er im Buche steht 😔 er wird mich täglich volljammern, wie schlimm doch die ganze Situation ist, ich sehe das bildlich vor mir 😔

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Danke für Deine mitfühlenden Worte.

Das braucht Dich nicht zu wundern, dass er zuerst Interesse gezeigt hat und jetzt komplett den Kontakt abgebrochen hat. Männer sind so. Jetzt hat er den "Schwanz" wieder eingezogen und denkt er hat das Problem für eine Weile aus dem Weg geschafft. Nur vor Problemen kann niemand weglaufen. Vielleicht kriegt er sich ein. Er muss auch mit der Situation klarkommen demnächst Vater von zwei Kindern zu sein, er muss zwei Mal Unterhalt zahlen, aber mit keiner der Partnerinnen ist er zusammen. Ich glaube er hat Familie, Freunden und Kollegen mehr zu erklären als Du 😀.

Falls Dein Vater Dich mit seinen negativen Kommentaren überhäufen sollte, dann sage ihm, dass er sich am besten an Deinen Ex-Freund wenden soll, schliesslich hat er Dich schwanger sitzen lassen und nicht umgekehrt.

Mache Dir bitte nicht so viele Gedanken bzw. versuche Dir nicht so viele Gedanken zu machen. Du bist niemanden Rechenschaft schuldig. Es ist Dein Leben. Die Leute geben zu allen möglichen Themen ihren Senf dazu. Jeder soll sich um sein eigenes Leben kümmern. Ich wünsche Dir eine schöne und unkomplizierte Schwangerschaft. Pass auf Euch beide auf ❤❤

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Liebe Anele,

jaaa, das hatte schon jemand .... dass die Hormone einen weinen lassen .... #schein Unerklärlich viel weinen.

Erklärlich ist natürlich auch manches. Aber es überschwemmt dich gerade, dieses Unglücksgefühl. Oder vielleicht macht es dir der Gedanke noch zusätzlich schwer, dass du dich mehr freuen müsstest oder wenigstens wieder so wie am Anfang.
Ist denn unter denen, die zu dir stehen (Mama und deine Freunde, die es wissen) jemand, dem du jetzt auch mal ehrlich sagen und zeigen kannst, wie es dir geht? Jemand der nicht verständnislos schaut, sondern dich einfach in den Arm nimmt, bis ausgeweint ist ... weil sie es auch von sich weiß und kennt?

Es gibt Zeiten, wo man sich nicht freut, obwohl man das Kleine liebt. Das ist auch später mal so. Und es ist auch verständlich, wenn du an die Aufgaben denkst, die auf dich zu kommen. Es wird dich natürlich etwas kosten. Also: auch die traurigen Gefühle gehören dazu. Das Übermäßige darfst du (hormonhalber) abziehen. Das wird leichter. Und wenn du es dir nicht selbst übelnimmst, dass du dich nicht freust, ist es schon wieder ein bisschen möglicher, dass du dich freust. #liebdrueck

Was dein früherer Freund gemacht hat, ist ja auch nicht so leicht wegzustecken. Das kostet auch nochmal Zeit und Tränen, bis du darüber hinweg bist.
Ganz wegstecken darfst du aber den Gedanken, dass du sein Leben zerstörst. Nee, das kannst du einfach gar nicht.
Und je eher du dich davon löst, kannst du einen Mann finden, der ganz zu dir steht! Diese Männer gibt es!

Wie geht es dir heute? Nach den Antworten? Nach der Onlineberatung? Und einfach - weil wieder ein neuer Tag ist?

Die "schwierigen Personen" informierst du einfach erst dann, wenn du dich stark genug fühlst und genau weißt, was du sagen willst. Wenn sich das Gefühl bei dir gesetzt hat:
Was für ein Glück ist es doch, dass du jetzt dein erstes Kind bekommst! Nicht alles optimal. Aber es ist zu spüren, dass du es dir gewünscht hast.

Ist mit dem Kleinen alles in Ordnung?
Das ist auch ein Trost. Es spielt schon seinen Part mit in der ganzen Geschichte. ;-)

Liebe Grüße von Kyra #liebdrueck

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Liebe Kyra,

Auch dir danke für deine lieben Worte.
Eine gute Freundin von mir versteht, wie es mir geht. Sie hat zwar keine Kinder, aber sie kennt solche Stimmungstiefs, die gehen aber wohl auch immer wieder vorüber. Es hilft, sich mal auszuweinen.

Der Vater des Kindes hat mich einfach ratlos zurückgelassen. Erst wollte er noch alle Infos übers Kind und steht hinter jeder Entscheidung, die ich treffe, und plötzlich löscht er mich sang- und klanglos, ohne Vorwarnung.
Ich bin wohl einfach auch zu nett und habe Mitleid mit jemandem, der mein Mitleid eigentlich nicht verdient, immerhin hat er mich auch nicht wirklich gut behandelt, schon vor der Schwangerschaft nicht. Klar, wenn wir uns gesehen haben, war er lieb und nett zu mir, aber er hatte von Anfang an wenig Zeit für mich und dann lief auch noch hinter meinem Rücken etwas mit einer anderen, für die er sich dann auch noch entschieden hat, nachdem er dazwischen noch bei mir war. Nicht gerade die feine englische Art. So viel ich mitbekommen habe, will ihn die andere Schwangere aber auch nicht, sie ist nach wie vor Single.

Heute geht es mir schon ein bisschen besser, weil mich die Antworten wirklich aufgebaut haben. Die Onlineberatung hat nicht so viel geholfen, da die mich an eine örtliche Profamilia Stelle verwiesen haben. H
Ich habe es gestern auch auf der Arbeit verkündet, zumindest den beiden Chefs und der Personalabteilung. Über die Situation habe ich da allerdings kein Wort verloren, alle denken, ich hätte noch meinen Partner. Ich denke, auf der Arbeit muss ich diese private Geschichte auch nicht breittreten, wenn das Kind da ist, kann ich immer noch sagen, dass es nicht funktioniert hat.
Ich werde allerdings wahrscheinlich sofort ins Homeoffice versetzt, sobald der Amtsarzt informiert ist. D. h. Ich werde leider bald schon meinen Vater einweihen müssen, da er mit mir im selben Haus wohnt und es merkwürdig ist, wenn ich früh nicht zur Arbeit fahre 😔 mein Vater ist da leider schwieriger als meine Familie mütterlicherseits, er ist ein geborener Pessimist und bei ihm muss immer alles nach Plan laufen. Er wird mich wahrscheinlich tagtäglich volljammern, davor habe ich momentan noch am meisten Angst 😔

Bis jetzt ist mit dem Kind aber alles in Ordnung, es hat sich so tapfer festgekrallt, trotz Pille und Blutungen, da darf ich über Abtreibung eigentlich gar nicht nachdenken 😇

Liebe Grüße 🤗

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Da hilft nur "mutig voran". Ich würde dem Vater direkt reinen Wein einschenken und sagen, dass du weißt, wie schwierig es wird, aber dass du jetzt bitte nur optimistische Beiträge brauchen kannst.

Sei dir sicher: Du schaffst das. Du hast Freunde, du hast eine Familie, kannst dich finanziell selber versorgen - das ist alles schon so viel wert! Und dass man sich überfordert fühlt ist doch ganz normal. Ich habe während meiner ersten Schwangerschaft immer wieder Phasen gehabt, wo ich jeden Tag geheult habe, weil mir das alles zuviel und zu real wurde - auch mit Partner. Das wird auch immer mal wieder kommen, auch wenn das Kind da ist, und deswegen sollte man sich nicht zermürben. Weinen hilft, baut Stress ab und signalisiert auch anderen: Jetzt bitte Hilfe, umgehend. Mach dir nicht zu viele Gedanken, ich musste mich auch damit abfinden, dass ich nicht die nächsten 18 Jahre vorausplanen kann, nur um mich zu entspannen ;-) Es wird alles, ganz bestimmt.

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Warte Mal ab wenn du den Wurm im arm hälst, dann sind alle diese Gedanken vergessen
Klar wird es immer wieder Situationen geben wo man denkt, hätte ich Mal die andere Richtung eingeschlagen aber diese Situationen gibt es in vielen verschiedenen Lebensphasen und nicht nur ob Kind oder nicht...
Klar ist es keine schöne Situation mit dem Kindsvater und ja, man hat immer andere Vorstellungen aber du machst nun das Beste daraus
Auch sind es natürlich die Hormone die auf Hochtouren fahren
Das 2. Trimester wird entspannter und beim 3. Trimester, wenn die Geburt immer näher rückt , kann es dann wieder vermehrt zu Gefühlschaos kommen
Alles liebe und eine gesunde SS wünsche ich dir von herzen

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Behalte das Kind. Seh es so...Stell dir vor ihr wärd jetzt noch länger zusammen gewesen und dann wäre die Trennung. Dann wäre Baby ja auch schon da gewesen.
Das packst du. So wie du redest, würde ich mir vorstellen, dass du sonst daran im Nachhinein sehr leiden wirst.
Du packst das.