Labile Frauen und Abruch

Hallo,

man liest oder hört immer wieder davon das labilen Frauen oder Frauen mit psychischen Problemen zum abruch geraten wird wenn sie alleine da stehen. Aber warum eigentlich? Ganz ehrlich, ich bin so eine labile Frau und nichts hat mich mehr kaputt gemacht als diese Abtreibung! Es ist so als ob der abruch mir den rest gegeben hat! Es ist eben nicht immer besser ab zu brechen auch wenn man psyische Probleme hat! Die Probleme sind jetzt nur größer geworden. Jetzt kann ich mich mit Schuldgefühlen rum plagen, ich hatte Selbstmordgedanken weil ich mich so schuldig gefühlt habe. Nicht jede Frau mit Problemen lässt die Kinder verwahrlosen oder so. Ich musste das mal los werden.

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Als Kind einer psychisch kranken Mutter kann ich sagen, dass es ein Kind in seiner Entwicklung sehr negativ beeinflussen kann.
Gerade depressive Frauen sind aufgrund ihrer Erkrankung nicht emotioal zuverlässig, das braucht ein Kind aber unbedingt.
Meine Kindheit war alles andere als unbeschwert.

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Da gebe ich dir vollkommen Recht!

Ich persönlich habe, grade wegen meiner psychischen Krankheit, nicht abgebrochen.

Ich bin ungeplant schwanger geworden und wusste sofort das ich einen Abbruch nicht überstehe.
Also entschied ich mich für das Kind.

Ich liebe ihn jetzt schon so sehr und bin mir sicher das ich es schaffen werde.

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Hallo,

das tut mir Leid, dass du dich offenbar für den falschen Weg entschieden hast und nun darunter leidest. Ich hoffe, du kannst irgendwann deinen Frieden damit machen.

Man kann allerdings nicht pauschal sagen, dass es in jedem Falle besser ist ein Kind zu bekommen, genauso wie nicht in jedem Falle eine Abtreibung besser ist.
Jede Frau muss das für sich allein entscheiden.
Jede Frau sollte sich beraten lassen um alle Möglichkeiten zu kennen, ggf Fachärzte konsultieren um Aussagen zu bekommen, die genau zu ihr passen. Erst danach sollte man eine endgültige Entscheidung treffen.

Von außen, wie in einem Forum, kann man nur relativ neutralen Rat geben, aber ein Unbekannter kennt nicht die ganze Geschichte einer Frau, dann spielen immer auch persönliche Ansichten rein usw.
Daher würde ich den Rat von Fremden, die nur ein paar Sätze gelesen haben, die ganz grob die Situation umreißen, nur mit Vorsicht genießen und auf keinen Fall ausschließlich darauf hören.

LG

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Es gab hier bei urbia schon sehr viele Frauen, die es bitter bereuten, nicht abgebrochen zu haben. Dass sie zu labil waren, nein zu sagen und sich breitschlagen ließen, das Kind zu kriegen.
Dann bekamen sie keinen Draht zum Kind, hatten keine oder wenig Unterstützung und fühlten sich schrecklich, ihr Kind nicht lieben zu können.
Was ist nun besser? Es gibt leider kein allgemeingültiges Rezept. Jede antwortet hier nach bestem Wissen und Gewissen. Ob es zur Fragenden tatsächlich passt, wissen wir nie.
LG Moni

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Hallo liebe babsi,
ich weiß nicht, ob du noch hier liest - ich hoffe es. Weil ich dir noch ein paar Gedanken sagen möchte.
Du warst sehr mutig und hast hier ganz ehrlich geschrieben, wie es dir ging. Das finde ich gut.
Ich weiß nicht, wie es genau zu der Entscheidung kam.
Du schreibst von „alleine dastehen“.
Nachfragen, Zuhören und Verstehen, was du möchtest, hätte dir sicher gutgetan. Und dann das Engagement von nahen Menschen oder auch eine Aussicht auf entsprechende Therapie und Begleitung. Das „greift“ gut, wenn man selbst einverstanden ist. Sonst kann „Hilfe“ übergriffig sein und unangenehm. Ja, oder wie du erlebt hast: grade der gut gemeinte Rat, das Kind in so einer Situation nicht zu bekommen.
Man will doch – gerade weil man sich schwach fühlt – gefragt werden und nicht bevormundet. Du hast ja auch Stärken und ein liebevolles Herz. Das hättest du gerne eingesetzt für dein Kind. Ich glaube, du hättest dir mehr Unterstützung gewünscht für das, was dir wichtig ist.
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du jetzt die Frage stellst: Warum eigentlich?
Und ich stimme dir voll zu, dass man gerade bei psych. Problemen nicht zu einem Abbruch raten sollte. Psychische Probleme haben erstmal nichts mit der Schwangerschaft zu tun. Und es kann auch sein, dass sie durch eine gute Herausforderung besser bewältigt werden. Bzw. die Wichtigkeit erkannt wird und sie wirklich angegangen werden. Eine Schwangerschaft lässt ja dazu Zeit.
Bei dir kommen nun durch die Schuldgefühle andere psychische Belastungen dazu. Und du findest wieder nicht so leicht Verständnis und Hilfe. Das tut mir wirklich sehr leid.
Du stehst wieder alleine da mit deinen Gefühlen. Wäre dein Kind bei dir, wird deutlich: da braucht es „support“. Du kennst vielleicht den Satz: „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.“ Es soll nicht alles an einer Frau allein hängen. Was wäre dein „Dorf“ gewesen?
Ich kann dich gut verstehen. Und ich hoffe, dass du für deine Traurigkeit offene Ohren findest und Verständnis! Vielleicht eine Mama oder eine Omi in deinem „Dorf“? Halte doch die Augen dafür offen. Damit du support für das bekommst, was jetzt für dich alleine so schwer ist.
Alles Gute für dich! Und nochmal: Anerkennung, dass du das so hier geschrieben hast!
Liebe Grüße von Kyra #liebdrueck