Hallo zusammen,
Ich habe vor ein paar Tagen schon hier geschrieben und viele Antworten bekommen, für die ich mich herzlich bedanken möchte, auch wenn ich nicht allen antworten konnte.
Die Arbeit, meine zwei Wirbelwinde zu Hause und die Symptome der Frühschwangerschaft haben mich gut im Griff und ich gehe abends direkt mit meinen Kids ins Bett.
Mein Mann und ich haben geredet. Offen. Viel. Emotional. Er steht nach wie vor nur zu einem Abbruch. Manchmal habe ich das Gefühl, er kann mich einfach nicht verstehen...
Ich war an rechnerisch 6+1 bei meiner Frauenärztin. Nr. 3 sitzt an der richtigen Stelle und hatte schon einen Herzsschlag.
Ein paar Tage später waren mein Mann und ich bei Pro Familia, oder in dem Falle eher Contra Familia... Ich war ehrlich gesagt danach echt schockiert. Hätte gedacht, man wird zumindest neutral in beide Richtungen beraten.
Aber es fielen nur Sätze wie: "Warum tun Sie sich so schwer? Es ist doch nur ein bisschen Gewebe. Da ist noch nicht wirklich was... Das ist doch nicht so schlimm! Man muss sich eher um seine vorhandenen Kinder kümmern und nicht einfach um jeden Preis jedes Kind bekommen"... Die Liste ging gefühlt endlos so weiter. Vieles vom Gespräch hab ich schon wieder verdrängt. Es war einfach nur Contra, ohne wirklich auf uns als Familie und die Rahmenbedingungen einzugehen. Frei nach dem Motto 'Sie wollen abtreiben? O.k. hier ist der Schein!' Ich habe mich schlichtweg nicht beraten gefühlt...
Versteht mich nicht falsch, meine beiden großen Kinder sind ganz gut geraten (o.k. beide noch in der Autonomiephase und gelegentlich am Trotzen) und ich würde sagen auch ganz gut erzogen, wir beide haben eine gefestigte Beziehung (14 Jahre zusammen und fast 6 verheiratet), haben unbefristete und sichere Jobs.
Was bleibt ist die Wohnsituation und das zu kleine Auto.
Aber ich habe Angst! Sowohl vor der Verantwortung davor, 3 anstatt 2 kleine Menschen begleiten zu dürfen, wie sie zu hoffentlich guten und selbständigen Persönlichkeiten heranwachsen, aber noch mehr vor einem Abbruch. Was es mit mir macht? Danach. Psychisch...
Ja, wir wollten beide nur zwei Kinder und waren glücklich mit unserem bisherigen Leben. Habe es nicht in Frage gestellt. Aber nun ist es da und ich kann mich nicht einfach so gegen das Würmchen entscheiden und danach wieder zur Tagesordnung übergehen, als wäre nichts gewesen...
Und wieder weiß ich nicht was ich hören will. Es tat einfach gut, mir das von der Seele schreiben zu dürfen. Danke, dass man hier nicht verurteilt wird!
Morgen Nachmittag um 13 Uhr ist der Termin zum Abbruch bei 8+4 angesetzt und ab sechs morgens muss ich dafür nüchtern bleiben. Die Angst bleibt...
Morgen ist der Termin und ich habe so Angst davor
Du treibst also ab obwohl du das gar nicht willst.
So wie ich das verstehe um dich dem Willen deines Mannes zu fügen.
Ich bin nicht gegen Abtreibung. Unfälle können bei noch so großer Vorsicht passieren. Jeder soll den Weg der Abtreibung gehen dürfen wenn er das möchte und solange es nicht zur „Verhütungsmethode“ wird.
Nun gut ... du bist erwachsen und Mutter von 2 Kindern. Die „Ausrede“ dass du nicht weist was du machst und was das bedeutet gilt also nicht.
Mach was immer du für richtig hältst.
Alles Gute
Hallo
Normalerweise bekommst Du bei Pro Familia eine ergebnisoffene Beratung. Da Du erst in der 9. Woche bist, kannst Du auch nochmals einen Termin vereinbaren. Manchmal hat man eine andere Beraterin und fühlt sich dort aufgehoben. Oder Du gehst zu einer anderren Beratungsstelle, natürlich nur eine staatlich anerkannte. Noch hast Du Zeit.
Andererseits war ja da schon ein Herzschlag und die Entscheidung wird nicht einfacher. Und die nächsten 2 Wochen bekommt man nur schwer einen Termin, was das auch schwieriger macht.
Dein Beitrag war Kyra333, oder? Du schreibst, es gebe nur zwei Punkte, die Wohnsituation und das zu kleine Auto. Aber ist da nicht noch mehr? Dort schreibst Du, dass auch die Finanzen nicht stimmen und Du schon überfordert bist mit 2 Kindern. Haben sich diese beiden Probleme denn gelöst? Und was ist mit Deinem Mann, der gegen das dritte Kind ist? Was würde er machen, wenn Du Dich für das Kind entscheidest, würde er Dich verlassen? Dann wärst Du alleinerziehend mit 3 Kindern, mit denen Du überfordert bist und es finanziell nicht geht.
Wenn Du eine Abtreibung aufgrund Deines Mannes vornimmst, dann wirst Du es wohl bereuen. Wenn Du es tust, weil Du es als richtig anschaust in Deiner Situation, dann wirst Du auch damit zurecht kommen. Du kannst wie gesagt den Termin verschieben, wobei dies das Problem wohl nicht löst, sondern für Dich wohl eher noch schwieriger macht.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg findest und Kraft dafür hast.
Freundlichen Gruss
tm
Nein, Kyra333 bin ich tatsächlich nicht. Überfordert fühle ich mich nicht mit meinen Kids. Sie sind an sich beide echt pflegeleicht und haben halt mittlerweile beide nachmittags ihre Termine. Turnen, Schwimmkurs, Chor... Da sind wir schon gut gefordert, aber nicht überfordert.
Mein Problem sind halt nun die Feiertage. Das wurde mir bei Pro Familia gesagt. Letzte Möglichkeit dieses Jahr ist und nächstes Jahr ist dann knapp an der Grenze. Je größer, umso schwerer...
Finanziell würde es wohl aktuell gehen. Ich würde selbst mit meinem aktuellen 30 Wochenstunden-Gehalt bei einem Elterngeld von 1.800 liegen, was der gekappte Höchsatz ist. Aber ich bin bei uns der Verdiener und mit unserer aktuellen Wohnung passt das auch soweit. Wurden seit 2011 nicht erhöht Dank netter Vermieter und vergleichbare Wohnungen liegen alle gut 400-500 Euro teurer. Bräuchten halt ein Zimmer mindestens mehr und da sind es dann gleich mal 1.500 aufwärts Miete für teilweise echt marode Buden
Mir hängt einfach die Zeit so im Nacken und ich kann keine klare Entscheidung treffen.
Ich möchte keine leichtfertige Entscheidung gegen ein noch so kleines unschuldiges Leben treffen, darf aber meine bereits existente Familie nicht außer Acht lassen! Hätte gerade so gerne eine Glaskugel...
Hallo
Hattest Du denn nicht in schwarz geschrieben? War Dein Beitrag 2malma?
Eine Abtreibung ist in Deutschland bis zur 14. Woche möglich (12. Wochen nach Befruchtung=14. SSW). Hättest Du eine Abtreibung am 2.1., wärst Du in der 11. Woche, die Woche darauf in der 12. Ginge also alles, auch noch weitere 2 Wochen lang. Wobei das für Dich eher schwieriger wird.
Was würde denn Dein Mann machen, wenn Du Dich für das Kind entscheidest? Würde er Dich verlassen? Alleine mit 3 Kindern würde nicht einfach werden.
Zeitdruck ist natürlich nie gut. Wichtig ist sicher, dass man jeweils so entscheidet, was man zu dem Zeitpunkt für richtig angeschaut hat. Im Nachhinein denkt man manchmal anders, aber das bringt ja nichts, denn man hatte so gut wie möglich entschieden und kann es eh nicht mehr ändern.
Ich wünsche Dir Weisheit (keine Glaskugel), den richtigen Weg für Dich zu finden.
Freundlichen Gruss
tm
Hallo du,
ich bin gerade wirklich schockiert, dass du keine vernünftige Beratung bekommen hast!
Das ist unfair, und die würde dir rein rechtlich zustehen!
Für mich klingt das wirklich so, als wärst du die einzige bei dem Gespräch gewesen, die noch in die andere Richtung, nämlich das "Würmchen", wie du es nennst, gedacht hat!
Ich möchte dir wirklich ans Herz legen, nicht überstürzt morgen zu diesem Termin zu fahren - nicht bei so einer wichtigen Entscheidung! Denn es kann wirklich auch Folgen für dich geben, wenn du so gedrängt und unentschlossen bist!
Ich empfehle dir eine neutrale Beratung. Vielleicht diesmal Diakonie, Donum Vitae oder auch eine Telefonberatungsstelle wie Ausweg oder so...einfach wo du heute Abend noch mal Hilfe bekommen kannst!
Fühl dich gedrückt und liebe Grüße,
Mariella
Liebe TE,
entscheide lieber ungefähr richtig, als genau falsch.
Ja, das klingt wohl einfacher als es in deiner Situation ist, aber aus deinem Text liest sich heraus, dass du ganz und gar nicht sicher bist.
Ich sehe es wie die anderen. Ich würde mir nochmal eine andere Beratungsstelle suchen.
Ich glaube, wenn man so unsicher ist wie du gerade, kann dich das psychisch ganz schön kaputt machen. Wenn jemand aus "Überzeugung " eine Entscheidung gegen eine Schwangerschaft trifft (aus welchen Gründen auch immer), wird er auch danach ganz gut damit umgehen können. Nicht jede Frau hat danach daran zu knabbern. Was nicht bedeutet, dass es ihr nichts bedeutet. Aber die Gründe, warum sie sich dagegen entschieden hat, haben eine höhere Priorität und das ist absolut in Ordnung.
Ich kann deine Ängste nachvollziehen. Wenn man zwei Kleine hat und plötzlich noch ein 3... da hat man eine Menge zu tun.
Du musst dir aber selbst die Frage stellen, womit du besser zurecht kommst. Mit der Aufgabe, die dich dann als bald 3fach Mama erwartet, oder die Entscheidung gegen dieses Kind.
Nur wenn du aus Überzeugung entscheidest, wirst du richtig entscheiden.
Ja, ein kleines Auto ist blöd. Aber da findet sich eine Lösung. Gleiches gilt für eine Wohnung. Auch wenn das vielleicht nicht einfach wird.
Ich wünsche dir alles Gute.
Also du ganz ehrlich, so wie sich dein Beitrag liest, sag bitte den Termin zum Abbruch ab, du willst doch das Kind, oder sehe ich das falsch?Ich bin Mama von 3 kleinen Kindern.5/3/1 und es ist anstrengend, aber auch toll und es ist absolut machbar.Ich hoffe, du lädst dich nicht zu etwas zwingen, was dich kaputt macht.Hör ganz tief in dich hinein.
Nicht auf das, was dein Mann sagt, oder andere.Dein Körper, deine Entscheidung!Alles alles Liebe für dich!!
Ich lese aus deinem Beitrag, dass du dich nicht gegen das Kind entscheiden kannst.
Ja, da ist das Auto, das fehlende Zimmer, aber wirklich triftige Gründe sind das nicht. Geschwister waren Jahrtausende fähig, sich ein Zimmer zu teilen.
Dass dein Mann so dagegen ist, ist schade. Kannst du mit Gewissheit sagen, dass du es ihm niemals vorhalten wirst?
Was bringt deiner Familie mehr: ein Kind weniger oder eine Mutter, die mit dem Verlust psychisch erst noch fertig werden muss?
Dieses Kind ist auch nicht deine "Schuld". Hätte dein Mann absolut kein weiteres Kind gewollt, dann hätte er entsprechende Schritte einleiten müssen. Er ist an der Zeugung GENAU SO beteiligt gewesen, wie du.
Die Entscheidung kann niemand für dich treffen. Du darfst dich aber auch im Krankenhaus dagegen entscheiden, da wird dich niemand gegen deinen Willen operieren.
Zu guter letzt, kann ich dir von meiner Mutter berichten, die aus guten Gründen das Kind vor mir abgetrieben hatte. Sie stand - und steht noch heute - hinter dieser Entscheidung. Dennoch konnte sie es die ersten 12 Wochen meiner Schwangerschaft nicht verkraften, wenn ich von der Entwicklung des Babys erzählen wollte. Wie weit das Kind damals war, war ihr nicht bewusst gewesen.
Geh nochmal in dich und treffe diese Entscheidung für dich und dich alleine.
Alles Gute.
Puh... ich muss echt schlucken bei deinem Beitrag 
...
Du schreibst wörtlich, dass du dich nicht gegen das Würmchen entscheiden kannst... und hast morgen einen Termin zum Abbruch? Warum? Nur weil dein Mann das so will ? Und wie bei fast jedem Beitrag hier frage ich mich, warum man(n) sich nicht sterilisieren lässt, wenn man mit der Familienplanung durch ist.
Auto und Wohnung... naja. Ich bezweifle, dass diese Gründe für dich persönlich ausreichen werden, langfristig mit dem Abbruch klar zu kommen, denn DU siehst eigentlich grundsätzlich kein Problem mit einem dritten Kind.
Bitte geh nochmal in dich.
Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Liebe Ohweia
Die Wohnsituation muss sich ja nicht von heute auf morgen ändern. Die erste Zeit kann das Baby bei euch schlafen und braucht noch nicht viel Platz. Das Auto mag schon ein Problem sein. Gäbe es einen günstigen Gebrauchtwagen?
Natürlich kannst du dich nicht einfach so gegen das Würmchen entscheiden und die Angst ist sicher begründet. Psychisch würdest du damit wohl Probleme haben.
Du solltest den Termin verschieben oder am besten absagen. Tu nichts, was du eigentlich nicht möchtest.
Lieben Gruss