Keine Freude auf das Ungeborene 16ssw

Hallo zusammen.

Ich bin ungeplant in der 16 SSW schwanger.

Zunächst hätte ich nicht gedacht dass ICH ungeplant schwanger werden könnte. Zum einen habe ich PCOS und zum anderen habe ich für das erste Kind mit meinem ersten Partner neun Zyklen, gezielte Arbeit gebraucht. Und nun? Ausversehen schwanger... hatte Zeit meines Lebens minimal einen 31 Tage Zyklus, tendenziell länger, bis zu acht Monate Periodefrei. Und jetzt? 21 Tage Zyklus, die Verhütung war auf einen 28 Tage Zyklus ausgelegt (zu dem Zeitpunkt unvorstellbar einen 28 Tage Zyklus zu haben, aber man will ja für den worst case gewappnet sein Ha Ha Ha), also, ja verhütet wie zwei pubertäre Jugendliche...

Jedenfalls, wünschen wir uns noch drei gemeinsame Kinder, aber eigentlich nicht jetzt.

Geplant für jetzt war:
Halbjährige Weltreise
Danach gemeinsames Unternehmen aufbauen

Mein Partner hat eine gut bezahlte Führungsposition für unsere Pläne aufgegeben...
Finanziell sind wir gut gestellt und haben laufende Einnahmen auch ohne zu arbeiten.

Die Freude für das Kind will nicht aufkommen. Haben es erst in der 9ssw erfahren, da für mich so ein „langer Zyklus“ überhaupt nicht besorgniserregend war.
Abtreiben war de facto keine denkbare Option, bin keine Abtreibungsgegnerin, ist ja „nur ein Zellhaufen“ (zunächst zumindest), hab es aber nicht übers Herz gebracht.

Jedenfalls habe ich bis zur 9ssw viel geraucht, getrunken und war regelmäßig breit. Seit ich von der Schwangerschaft weiß trinke ich nicht mehr. Von den Zigaretten komme ich nicht weg, obwohl ich mich selbst dafür absolut verurteile, die phyiologischen Abläufe sind mir durchaus bewusst und ich weiß welche Auswirkungen das Rauchen auf das Ungeborene hat. Ich schäme mich dafür.

Ich freue mich nicht aufs Kind und irgendwie ist es auch absolut unrealistisch dass ich schwanger bin. Ich habe keinen Babybauch, keine Symptome, mir geht es blendend, ich gehe meinem normalen Leben nach inklusive Sport wie Joggen, Rad-, Skifahren, Klettern... Als wäre ich nicht schwanger, irgendwie weiß ich es, kann es aber nicht glauben und verdränge (glaube ich) diese Situation.

Nicht nur dass ich mich nicht freu, irgendwie bin ich auch sauer weil mich das Ungeborene so einschränkt.

Meine erste Tochter war sehr herbeigesehnt, ich habe in diesem Stadium schon täglich mit ihr gesprochen und konnte es kaum erwarten sie kennenzulernen! Eigentlich dachte ich auch ich hätte einen Kinderwunsch, könnte diesem aber aufgrund unserer Pläne nicht nachgehen..,

Mein Partner verurteilt mich nicht, ihm geht es ähnlich, wir wissen nicht weiter.

Ich schäme mich für meine Gedanken und Gefühle.

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Huhu,

eine wirklich ungeplante Schwangerschaft ist eben nicht mit einer geplanten Schwangerschaft zu vergleichen.

Ich wurde auch ungeplant schwanger letztes Jahr.
Ich habe das komplette erste Drittel gehofft, dass sich das von allein erledigt (also eine Fehlgeburt erhofft). Nach dem ersten großen Check konnte ich die Situation dann irgendwie annehmen.
Und dennoch konnte ich nie so richtig Liebe fühlen. Besorgnis sicherlich weil es zwischenzeitlich nicht gut lief. Aber auch sehr viel Ärger darüber, dass das Kind einfach meine Pläne durchkreuzt. Oft habe ich mit dem Schicksal gehadert und meine Entscheidung es zu behalten in Frage gestellt und ja, auch bereut. Was habe ich geflucht in der Zeit …

Ich lese bei dir gerade genau diese Phase.
Helfen konnte mir da leider nichts. Mir tat es nur gut, wenn ich dann von anderen Frauen gelesen habe, dass sie auch so empfinden / empfunden haben.
Aber Gefühle lassen sich nicht aus- oder anschalten.

Bei mir kam es dann in dem Augenblick direkt nach der Geburt.
Als es endlich überstanden war und ich ihn das erste Mal wirklich ansehen konnte. Ihn fühlen, riechen, streicheln konnte. DAS hat dann alles geändert und mich mit der Situation quasi versöhnt.
Ich akzeptiere nun die Änderungen, die ungewollt passiert sind. Hadere nicht mehr damit, sondern genieße es auch den Kleinen aufwachsen zu sehen. JETZT kann ich sagen, dass es alles Wert war und finde es schade, dass ich mich in der Schwangerschaft nicht weiter einlassen konnte. Aber es war eben ein Prozess durch den ich gehen musste.


Von daher warte ab, tobe, wettere und schimpfe. Schreie deine ganze Wut heraus, nehme deine Gefühle jetzt so an wie sie sind. Sei sauer, dass deine Pläne einfach über Board gegangen sind.
Warte ab, wenn du dein Kind das erste Mal in den Armen hältst. Meistens ändert das vieles und wenn nicht, kann man sich noch immer externe Hilfe holen.

LG

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Puhhh... Das ist sicher nicht leicht...

Hast du schon mal mit deinem Arzt darüber gesprochen?
Wenn du dich gegen die Abtreibung entschieden hast, dann sibd da Gefühle für dein Kind. Auch wenn sie vielleicht noch nicht so stark sind.
Was spricht denn dagegen die Weltreise doch noch anzutreten? Vielleicht wird sie nicht so lang wie ursprünglich geplant, aber schön könnte es trotzdem werden.

Rede mit deinem Partner wie ihr euch die Zukunft vorstellt. Je mehr ihr zwei darüber redet, desto realistischer wird es auch werden.
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen!

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Hallo Liebes, fühl dich gedrückt und umarmt.

Zu den gesundheitlichen Sachen sage ich nicht, das meiste ist dir ja durchaus bewusst.

Aber ich möchte dir gerne etwas zum Thema Weltreise sagen: wieso könnt ihr es nicht mit dem Kind?! Googeln Mal "around the world Tickets FAMILY" . Es gibt immer mehr Reisebüros, die sich auf Familien mit Kleinkindern und Babys spezialisieren. Auch gibt es immer mehr Literatur dazu und Blogs springen nur so über!
Wir planen zwar keine Weltreise, werden aber mit Kind zwei ab Frühjahr quer durch Europa für mindestens vier Monate tingeln. Bei kidn eins waren wir auch unterwegs und ich kann es nur empfehlen. Vernünftig Versicherung, vorher evtl über das Land erkunden und los geht's als Familie!

Wegen einem Baby alles über den Haufen werfen? Quatsch, einfach machen.

Ich wünsch dir alles Gute!

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Hallo

Ich verstehe dich voll und ganz, mir ging es bei meiner 2. SS genauso! Meine 1. SS war lange ersehnt und wir brauchten 6 Monate bis es klappte, die 2. SS war ein "Unfall". Als ich 4 Wochen später merkte, dass ich schwanger bin, weinte ich, allerdings nicht aus freude! Meine Tochter war damals erst 1 einhalb, sie war mein absolutes Wunschkind und die Vorstellung, sie jetzt "teilen" zu müssen, war schrecklich. Ich hatte zwar keine weiteren Lebenspläne, die beeinträchtigt worden wären, allerdings passte es einfach NOCH nicht. Ich war damals fast die ganze SS über negativ eingestellt meinem ungeborenen gegenüber und hatte kaum Freude daran. Ich wünschte mir manchmal, dass es besser wäre, dass der FA mir sagen würde, es lebe nicht mehr, so doof es klingt, ich mag es nicht mal denken, was ich damals alles dachte! Das mir das Baby nicht ganz egal ist, merkte ich irgendwann ab der 30. Woche, als wir fest stellten, dass die Nabelschnur um seinen Hals gewikelt war und er regelmässig gewürgt worden war deswegen. Dort kamen mir dann immer mehr und mehr Gefühle für den Kleinen. Nun, 6 Jahre später, ist er das beste, was es gibt für mich!! Ich bin vielleicht ihm gegenüber sogar immer netter gewesen als zu meiner Tochter, da ich ständig dieses schlechte Gewissen habe, von damals in der SS.
Ich denke, dass kommt schon alles gut, allerspätestens dann, wenn das Baby zur Welt kommt!

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Hallo

Du hast schon ein Kind, aus einer anderen Beziehung? Scheinbar wollt Ihr gemeinsam nochmals 3 Kinder? Für wann hättet Ihr das denn gedacht? Denn eine Unternehmung aufzubauen kann Jahre dauern. Wie alt seid Ihr denn?
Dass Du geraucht und getrunken hast, kannst Du Dir nicht vorwerfen. Schliesslich war die Schwangerschaft ja nicht geplant und Du hast das Trinken sofort eingestellt. Das Rauchen ist natürlich schwieriger. Vielleicht wendest Du Dich an ein Spital oder einen Arzt, die haben Angebote, um rauchfrei zu werden.
Hast Du gedacht, die Freude kommt noch? Darauf wartest Du nun seit 7 Wochen, bisher vergeblich. Du hast den Kinderwunsch zurückgestellt aufgrund Eurer Pläne.
Für Deine Gedanken und Gefühle musst Du Dich nicht schämen, es gibt auch andere Frauen in ähnlichen Situationen, denen es so geht.
Die Frage ist, ob die Freude noch kommt. Es gibt Fälle, da kam die Freude nie auf. Wie es bei Dir sein wird, weiss ich nicht.
Eine Abtreibung hast Du nicht übers Herz gebracht. Ich weiss nicht, was Du nun konkret hören möchtest?

Freundlichen Gruss

tm

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Das mit der Vorfreude ist die eine Sache und gelegentlich etwas trinken oder auch Zigaretten rauchen, wenn man ungeplant schwanger ist und es halt noch nicht weiß, ist halt dumm gelaufen.
Weiterrauchen ist da schon eine andere Sache und das weißt du auch selbst.

Was ich aber hier gar nicht verstehen kann ist das " war regelmäßig breit.". Du hast bereits ein Kind und dennoch machst du sowas? Und keiner hier scheint sich dran zu stören? 🤔

In der 16 Ssw ist sie Schwangerschaft halt noch recht abstrakt. Vorallem, wenn sie einen nicht einschränkt. Aber achte auf deine Gesundheit und die des Babys. Du hast dich schließlich dafür entschieden.

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Hey!
Meine SS ist geplant, aber ich kann dich trotzdem gut verstehen. Du feierst gern, machst Sport, hast Pläne. Und jetzt das Gefühl, dass Du zurückstecken musst. Keiner wird gerne eingeschränkt oder bekommt gar Verbote, und man findet das alles echt „ungerecht“.
Ich sehe es wie die anderen: manche Sachen musst Du für die nächsten Monate sein lassen (feiern, irgendwann auch klettern,...), aber die Zeiten kommen auch wieder! Und wie die anderen schon sagten: Weltreise umorganisieren! Vll ein paar Monate später und nicht grad mit einem Neugeborenen, aber wenn es 1 Jahr alt ist, why Not!
Ich glaube, wenn Du siehst, dass Dinge doch machbar oder bald wieder möglich sind verfliegt auch die Wut/Genervtheit auf den kleinen Krümel und Dich selbst.
Alles Gute!!