Ungeplant schwanger mit fast 43 - verzweifelt

Hallo zusammen!

Es steht eigentlich schon alles im Betreff. Mit fast 43 und 2 Kindern (12 und 6) bin ich ungeplant schwanger. Und was jetzt?

Ich bin echt verzweifelt. Bin so hin und her gerissen. Ich sehe die schönen Seiten, die ein Kind mit sich bringt aber ich habe auch große Angst und Respekt vor allem das viel Kraft und Energie fordert und weiss nicht, ob ich es noch einmal kann...

Mein Mann ist bereits 46 und hat eine chronische Erkrankung, was die Sache nicht leichter macht. Unsere beiden Kinder sind zum Glück gesund, aber soll man das Glück noch ein drittes mal herausfordern? Ich habe auch Angst, dass wenn sich sein Zustand (momentan geht es ihm gut!) verschlechtern sollte, ich am Ende mit 3 Kindern alleine da stehe.

Ich wollte früher drei Kinder, aber da hätte ich es wohl anders planen müssen, und sie früher bekommen. Jetzt funktionieren wir super mit unseren zwei. Wir können die Freizeit und Urlaube wieder anders gestalten als mit einem Baby oder Kleinkind. Das wirft uns jetzt wieder einige Jahre zurück. Daran will ich gar nicht denken.

Wenn ich mir unsere Wohnung anschaue, habe ich keine Ahnung wo das Gitterbett stehe soll...wir haben 2 Kinderzimmer für 2 Kinder und und und...wie soll das alles werden???

Ich habe bereits einiges im Internet über Abtreibungen gelesen und sehe, dass es eine wirklich reale Option ist. Aber auch davor habe ich Angst. Werde ich später es bereuen? Werde ich verzweifelt sein, jedesmal wenn ich ein Baby sehe? Ich weiss es nicht.

Wer kann mir helfen? Wer hat so etwas bereits durchgemacht. Wie habt ihr euch entschieden? Und habt ihr eure Entscheidung nie bereut?

Danke!!!

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Hallo du liebe sunny,
ja, es ist eine reale Möglichkeit. Es ist EINE Realität. Wenn Du googelst, ist sie sehr real. Und viele Frauen und Paare entscheiden sich gegen ihr Kind und für eine Abtreibung. Aus den unterschiedlichsten Gründen.
Es kommt darauf an, ob es DEINE Realität ist. Ob es zu Deiner Realität passt.
In über dreiviertel deiner Nachricht suchst und siehst du das 12-6-0 in eurer Familie. Mit dem Willen, auch gegen Enge und andere Schwierigkeiten und Bedenken ein Plätzchen zu finden. - Dann kommt im letzten Absatz die Realität Abtreibung hinzu. Und ab da würdest du nun bei jedem Gedanken an das eine (mit Kind) den Gedanken an das andere (doch abtreiben?) halten.
Dieser Zwiespalt über längere Zeit ist so zermürbend, dass es für eine Frau leicht in der Abtreibung endet, obwohl es nicht wirklich "ihre" Realität war.
Also auch eine Frau, die sich ein Kind prinzipiell vorstellen kann, entscheidet sich für die Abtreibung. Sie ist verunsichert durch diese "reale Option". Und das mit jedem Gedanken mehr.
Der Druck, dass es mit einem Kind perfekt laufen sollte - für einen persönlich und auch nach außen hin - wird durch diese "reale Option" (du hast es echt gut getroffen) immer größer. Nicht nur wenn ein Kind behindert ist. Wenn es schlecht läuft ... hätte man dann lieber abtreiben sollen? - Es läuft mit Kindern immer mal so mal so. Und vorweg weiß man das nie!
Mein Rat an dich: Stelle sehr schnell fest und entscheide, ob du eine Abtreibung zu deiner Option machen möchtest. Ob es deine persönliche und in dir angelegte Option ist.
Oder ob du diese reale Option, versuchst zu deiner zu machen.
Und wenn ja, warum?
Dein Suchen spricht für mich eher dafür, dass du das Plätzchen finden willst. Am Anfang sieht es unmöglich aus. Es war ja nicht wirklich eingeplant. Und auch das verstehe ich: wieder einen Urlaub mit Baby .... #mampf
Aber ihr habt dann eine Situation, die hattet ihr nie zuvor! Es ist kein Rückfall sondern eure Zukunft! Ihr habt dann ein wirklich "großes" Kind und ein Baby.
Was meinst du, wie die beiden Großen reagieren würden?
Ist dieses Kind 6, ist das älteste achtzehn.
Das Glück sollte man immer herausfordern. ;-) Wir erwarten doch jeden Tag das Bessere. Deinem Mann geht es gerade gut. Mit guter Erwartung lebt es sich besser und letztlich gesünder, als mit ängstlicher Erwartung, wie alles werden könnte.
Ich möchte dir einfach Mut machen! Und habe große Achtung vor dir und deinem Mann. Mit ihm hast du noch gar nicht gesprochen, oder? Gerade frisch getestet?

Du weißt, dass es auch schön werden wird und ahnst viellicht, wie froh du sein wirst, dieses Kind noch zu haben. Es war ja irgendwie doch vorgesehen. Und es reicht über euch hinaus. Und die Geschwister sind zu dritt. Für dich und auch für deinen Mann heißt es viel. Viel Investition. Aber auch Reichtum.

Überlege, ob du dich lange im Hin und Her aufhalten möchtest. Es ist sehr sehr kraftraubend. Ich denke, ihr habt als Familie Kraft für dieses Kind. Für eures. Es stärkt doch eure Liebe, oder?
Ganz liebe Grüße von Kyra

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„Das Glück sollte man immer herausfordern.“
Nein. Sollte man nicht unbedingt immer.

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Zum Glück wollte ich noch was sagen. Und zwar meinte ich es weiter gefasst: Alles, was wir tun, tun wir mit einer guten Erwartung. Mit jedem Tag, den wir beginnen, erwarten wir Glück. Und entsprechend richten wir uns den Tag ein.
Ich meinte es mit Augenzwinkern: Wer lebt, fordert das Glück heraus.
"Das Glück nicht herausfordern" - hat etwas Verzagtes. Bei aller Klugheit, die vor Leichtsinn schützt.
Mir ging´s darum: es ist gut, etwas Gutes zu erwarten. Es ist - gesund.
Eine negative Erwartung ist eher ungesund.
Das meinte ich.
Ob es die TE - und wenn ja wie - nun auf sich anwendet, bleibt ja ihr überlassen.

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Hallo,

wir waren früher auch zu dritt und hatten zu dritt zwei Kinderzimmer. Das war nie ein Problem...im Gegenteil - es war ganz lustig, weil wir jedes Jahr die Zimmer "durchtauschten" und viel Spaß daran hatten. Falls die Zimmer zu klein sind, könnte man auch ein Stockbett verwenden (gibt es billig gebraucht bei ebaykleinanzeigen).

Das Babybett könntest du z.B. als Beistellbett direkt neben dein Bett stellen, falls da kein Platz auch an das Fußende.

Das ist jetzt nur auf einen Teil deiner Nachricht geantwortet, aber den wollte ich dir sagen.

LG

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Hallo sunny,

Ich schreibe dir mal meine Geschichte. Du bist nämlich nicht allein!

Ich bin 40, mein Mann 44 und unsere wundervollen Kinder 10 und 6 Jahre alt. Im Februar diesen Jahres bin ich ungeplant und sehr überraschend schwanger geworden. Zunächst hab ich mich gefreut, nachdem ich meinem Mann von der Bohne erzählt habe, bekam ich unglaublich große Zweifel. Mein Mann ist leider auch schwer krank, zur Zeit geht es ihm sehr schlecht.
Zudem hab ich familiär keine Möglichkeit auf Unterstützung. Also kam zügig die Möglichkeit eines Abbruches in meinen Kopf.
Ich war beim gyn, hab mein "Problem" besprochen. Sie hatte viel Verständnis und riet mir fast schon zum Abbruch. Hab dann am nächsten Tag nen Termin beim Arzt gehabt, der den Abbruch machen würde. Danach war ich so durch den Wind! Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich jemals über eine Abtreibung nachdenken würde. Ich doch nicht!
Ich wusste nur, dass kann ich nicht entscheiden. Also habe ich nen Termin bei Pro Familia gemacht. Das war super!
Ich hab mir Zeit genommen, um eine Entscheidung zu treffen.
Ich hatte mich für das Baby entschieden.
In der 9ten Woche hatte ich dann wieder einen Termin beim gyn. Ich hoffte, alles ist gut. Klar waren sie dort überrascht, dass ich mich für das Kind entschieden hatte. Aber alle freuten sich für mich.
Und dann der Ultraschall, leider hatte sich mein Baby von uns verabschiedet. Es war ein Schock und ich mache mir irgendwie Vorwürfe, dass ich schuld bin, weil ich überhaupt an einem Abbruch gedacht habe.

Aber nun ist es so. Die Natur hat entschieden. Ich hatte einen natürlichen Abgang, letzte Woche Dienstag.

Wenn du reden willst, schreib mich gern per pn an.
Alles Gute!
Du wirst eine Entscheidung treffen können und sie wird richtig sein!
Lg

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Dazu kann ich nur sagen das ich zwar keine 43 sondern 35 Jahre alt bin, aber ich habe ebenfalls die Konstellation
12j, 6j und 5 Monate.

Wir haben eine 2 Zimmer Wohnung, da ich keine bezahlbare größere finde.

Ohne mann klappt auch, da mein Verlobter der Meinung war vor ca 2 Wochen die Beziehung zu beenden. Und das obwohl ich ja erst unser 2tes Kind bekommen hatte.

Es ist nicht leicht. Aber machbar. Gerade meine 12jährige hilft. Bzw bekommt etwas mehr Taschengeld und hilft dafür etwas mehr. Wie z.b. die kleine nehmen wenn ich mal in Ruhe duschen will.

Der mittlere kümmert sich rührend um seine kleine Schwester. Klar, bekommt er 0 Verantwortung für die kleine aber wenn ich beide im Blick habe kann ich z.b. mal abwschen.

Für mich stand eine Abtreibung nie zur Debatte. Auch wenn nicht alle 3 Kinder geplant bzw zu diesem Zeitpunkt erwünscht waren.

Aber es ist und bleibt deine Entscheidung.

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Hallo
Ich bekam mit 43 mein drittes Kind. Hätte ich gewusst was auf mich zukommt hätte ich es nicht bekommen.
Mein Leben geht seitdem den Bach runter.
Arbeitslosigkeit, Umschulung, Depressionen, ich komme da nicht mehr raus

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Hallo, ich habe mit 39 mein drittes Kind bekommen. Die kleine Madame war nicht geplant und ich habe eine Abtreibung in Erwägung gezogen. Mein Mann übrigens auch, er hat mich unterstützt am Ende aber auch nicht in eine Richtung gedrängt. Als ich dann beim Frauenarzt saß, konnte sie keinen Herzschlag mehr feststellen. Also folgte eine Aufklärung über die Ausschabung. Mit der Erkenntnis bin ich dann in die Klinik gefahren und als ich dort warten musste habe ich meinen Mann angerufen und fürchterlich geheult. Das war für mich der Punkt an dem ich wusste das ich es gerne bekommen hätte. Umso erleichterter war ich als die Ärztin sofort den Herzschlag feststellen konnte. In der folgenden Zeit habe ich oft gedacht was ist es egoistisch den anderen Kindern gegenüber. Was wenn etwas nicht stimmt. Aber am Ende kann das immer passieren. Meine Freundin hat in den zwanzigern ein schwerst behindertes Kind geboren. Heute ist mein Unfall 1 Jahr alt und ich bin froh daß sie da ist. Nichts desto trotz hat sich unser Leben nochmal komplett umgekrempelt. Mit 43 würde ich den Schritt nicht nochmal wagen. Ich hoffe du findest für dich die richtige Entscheidung. Alles gute

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Hallo

Nur Du kannst sagen, ob Du den Kraft, Energie und Wille hast, nochmals ein Kind zu bekommen. Jede Frau ist anders. Was eine kann, muss eine andere noch lange nicht auch können.
Was heisst das genau, dass Dein Mann eine chronische Erkrankung hat? Was ist, wenn sie sich verschlechtert? Seid ihr finanziell abgesichert?
Du bist 43 Jahre alt. Die Gefahr, dass das Kind behindert wäre, ist somit erhöht. Besprich die Risiken mit dem Frauenarzt. Wurde die Schwangerschaft von diesem schon bestätigt?
Du wolltest immer 3 Kinder. Nun wäre es die Möglichkeit. Die Frage ist natürlich, ob Du eine Abtreibung bereuen würdest, wenn Du eigentlich 3 wolltest. Damit Du es nicht bereust, müsstest Du klar sagen können, dass eine Abtreibung in Deiner Situation für Dich richtig war (kranker Mann, Ängste etc.).
Natürlich würde Dich ein Kind wieder einige Jahre zurückwerfen. Musst Du wissen, ob Du dazu bereit bist.
Die Wohnungssituation müsste man nicht umgehend ändern. Die Frage ist schon, wie sind die Aussichten für Deinen Mann? Denn wenn sich die verschlechtert, dann aber irgendeinmal eine grössere Wohnung zu wohl höheren Kosten her muss, dann ist schon wichtig zu wissen, wie es auch finanziell weiter geht.
Vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Eine allfällige Abtreibung wäre mit einer Bedenkfrist von 3 Tagen danach möglich.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

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Liebe alle,

vielen Dank für alle eure Antworten. Ich habe jede einzelne mit großem Interesse gelesen!

Eine Entscheidung konnte ich dennoch noch nicht treffen. Es ist ein ständiges hin und her. Dafür und dagegen...

Trotzdem danke ich euch allen!
Liebe Grüße,
Sunny

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Guten Morgen,

Mir hat die wirklich toll Frau bei pro Familia den Tipp gegeben, wie ich zu einer Entscheidung kommen konnte.
Und zwar nimmst du dir zwei Stühle und etwas Zeit. Du setzt dich auf den einen Stuhl und sagst dir, ich hab mich für die Abtreibung entschieden. Dann fühl in dich hinein. Es geht nur um das Gefühl. Nimm dich und deinen Körper war. Bewerte nicht! Nur hinschauen. Nach einer Zeit und einer kurzen Pause, wechselst du den Stuhl. Hier sagst du dir, ich habe mich für das Kind entschieden. Und machst das gleiche wie zuvor.
Es ist egal, womit du beginnst. Mach das nur einmal am Tag, aber vielleicht drei Tage hintereinander. Und setzt dir nen Termin, wann du eine Entscheidung haben möchtest.

Ich bin doll mit meinem Kopf unterwegs. Ich hab versucht, alles mit in meine Entscheidungen für oder gegen das Kind mit einzubeziehen. Aber es entscheidet der Bauch und der braucht Raum und Zeit!

Weiter alles Gute dir!
Lg

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Liebe Sunny.

Lass dich doch gerne mal bei pro Familie oder pro Femina beraten. Sie besprechen alle Möglichkeiten zu deiner Situation und helfen die sicher, eine Entscheidung zu treffen.
Liebe Grüße.

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Hallo, von ProFemina ist ganz sicher keine objektive Hilfestellung zu erwarten. Das sind privat organisierte „Lebensschützer“, die auch mit zweifelhaften Spendenaktionen von sich reden machen.

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Also so wie du dich hier über Pro Femina auslässt finde ich das nicht mehr ok.

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