Update: nicht geplant, was jetzt?

Die letzte Woche war voll von Gefühlschaos.
Mein Freund hat versucht, mich zu verstehen, mich nicht zu bedrängen und mich zu unterstützten.
Meistens ist ihm das ganz gut gelungen. Er hat mir auch gut zugehört, wenn ich gesagt habe, dass ich eigentlich kein Kind will und hat mir keine Vorwürfe deshalb gemacht.
Aber ich wusste ja trotzdem, dass er das Kind haben will, oder zumindest keine Abtreibung will. Und wenn er dann mal die Hand auf meinem Bauch gelegt hat, hab ich sofort ein schlechtes Gewissen bekommen.
Vor allem hatte ich Angst, nur ihm zu Liebe das Kind zu bekommen und dass ich ihm das irgendwann zum Vorwurf mache und dass unsere Beziehung vielleicht sogar daran zerbricht.

Gestern war ich beim Frauenarzt. Mein Freund ist mitgekommen. Wahrscheinlich, weil er wusste, wie unsicher ich bin.
Es ist besonders, das Herz schlagen zu sehen und hören.
Ich bin mir nicht sicherer, ob ich das Kind bekommen möchte, aber irgendwie bin ich mir sicherer, dass ich nicht abtreiben will. Das ergibt vielleicht für euch keinen Sinn, aber für mich.

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Liebe eigentlich,


Ich kann dein Gefühlschaose sehr gut verstehen.

Ich würde sagen: Lass dir erstmal noch ein wenig Zeit zum nachdenken. Rede nochmal mit deinem Freund und überlegt gemeinsam, wie es sein würde, wenn ihr das Baby bekommt - oder eben auch nicht.

Was ich echt toll finde, ist, dass dein Freund ein wirklich Lieber zu sein scheint, weil er dich zu nichts drängt und zumindest versucht, dich zu verstehen#liebdrueck. Er merkt, wie verunsichert du bist.

Wenn er sich so sehr über deine Schwangerschaft freut, würde ich denken, er möchte damit auch die volle Verantwortung fürs "Papa-sein" übernehmen. Das würde ich gleich ausnutzen ;-). Wenn er das Baby haben will, kann er sich ja später wesentlich mehr um das Kleine kümmern, so dass er dich damit entlastet.

Natürlich heißt das nicht, dass deine Bedenken damit vom Tisch gefegt werden können oder dass nicht doch eintritt, was du alles befürchtest. Aber dieses Risiko wird immer bestehen bleben, auch wenn du euer Kind wegmachen lässt.

GlG

Nina #hicks

2

"Ich bin mir nicht sicherer, ob ich das Kind bekommen möchte, aber irgendwie bin ich mir sicherer, dass ich nicht abtreiben will."

Doch das macht Sinn. :-)

Solltest du bei dieser Meinung bleiben und nicht abtreiben, habt ihr ja dann noch Zeit zu überlegen, wie euer Leben mit Kind oder ohne Kind aussehen kann.

Ich wünsche ich euch auf jeden Fall alles Gute. #herzlich

3

Das ergibt total Sinn für mich, mir ging es genau so. Ich denke, du bist damit aber auf einem guten Weg, das Kind zu lieben.

Naja, was die Beziehung angeht, die geht wohl auch kaputt, wenn du sein Baby abtreiben lässt. Es ist und bleibt immer noch deine Entscheidung, die dir keiner vorgeben darf. Aber es ist ja auch sein Kind.

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Hey,
schön von dir zu lesen!
Dein Gefühlschaos ist nachvollziehbar. Du hattest Pläne, die du jetzt erst einmal anpassen musst. Du bist nach dieser Woche auf jeden Fall einen Schritt weiter und deine Worte ergeben schon Sinn!
Einfach mal anders ausgedrückt: Dieses „eigentlich“ ist noch da und kann nach so kurzer Zeit doch auch noch nicht weg sein...aber du bist dir trotzdem sicherer, dass es nicht der richtige Weg für dich ist das Kind nicht zu bekommen.
Und das Herz schlagen zu sehen und zu hören war für dich besonders. Das klingt sehr danach, dass du dich gerade in das Kleine verliebst und vielleicht bekommt das eigentlich bald eine ganz andere Bedeutung...weil es eigentlich doch angenehm ist, wie dein Freund die Hand auf deinen Bauch legt und es eigentlich ja irgendwie ein schöner Liebesbeweis von ihm ist, dass er dieses Kind mit dir so gerne bekommen möchte und vielleicht entdeckst du bald noch mehr von dieser Sorte „eigentlich“ :-)
Es ist sehr schön, wie dein Freund sich um dich kümmert, deine Gedanken aufnimmt und Verständnis dafür zeigt. Sicher kann er dir auch bei der Suche nach den eigentlich auch angenehmen Seiten helfen ;-)
Ich denke, ihr werdet da einen guten Weg finden!
Viele liebe Grüße dir!

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Sorry für die nun folgenden harte Worte, aber im Gegensatz zu den anderen Befürwortern sehe ich die Situation als zweifach Mama doch etwas weniger romantischer. Ich weiß nämlich, wie anstrengend es mit einem Kind sein kann und wenn man da nur halbherzug und jemand anderem zu Liebe sich die Geburt und Co. zumutet, kann das auch richtig schief gehen.

Um ehrlich zu sein: Es gibt nur ein ja oder nein zum Kind. Ein Kind, nur aus Rücksicht auf den Partner auszutragen und anschließend zu merken, dass es doch nicht geht, finde ich nicht so gut. Du musst dir selber im Klaren sein, was du möchtest.

Kannst du dir vorstellen zur Not das Kind auszutragen und der Papa kümmert sich um das Baby?

Bisschen Zeit habt ihr ja noch, um alles abzklären.

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Doch, das macht Sinn! Schön, dass du dich nochmal meldest, ich habe oft an dich gedacht.

Du bist ja jetzt schon einen Schritt weiter und hast ja auch noch ein bisschen Zeit, dich zu entscheiden.

Ich habe ein Kind und eins ist unterwegs und ganz oft denke ich mir, dass eine Schwangerschaft 9 Monate dauert, weil auch die Mutter Zeit braucht, das Ganze zu begreifen und eine Bindung aufzubauen (Kind 2 ist ein absolutes Wunschkind und ich zweifle trotzdem ab und zu).

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute, ganz egal wie der Weg auch sein wird!