Grosses Geburtstagspaket und traurig...

Hallo,

muss das mal irgend wo rauslassen... bin schwanger, zuerst gewollt, dann absolut nicht mehr gewollt. Gewartet, gewartet, gezaudert, gezögert, bis es zu spät war für einen Abbruch. Jetzt immer noch schwanger und immer noch kein bisschen glücklicher mit der Situation.

Aus meiner Familie wusste keiner, dass ich schwanger bin – nur mein erstes Kind und meine Mutter. Tja. Nach ein paar Tagen Sommerferien bei Oma und Opa wussten es dann auf einmal alle, mein Kind sagt, die Oma hat immer weiter drüber geredet auch wenn die anderen dabei waren, halt nur geflüstert, aber so dass es trotzdem alle mitbekommen haben. Und die Oma sagt, dass Kind war halt so aufgeregt und konnte den Mund nicht halten. Jedenfalls weiss meine Mutter, dass ich mit der Situation nicht glücklich bin, und ich habe sie gebeten, das Thema bitte einfach mit mir erstmal auszusparen. Nicht, weil ich mit ihr nicht drüber reden will, sondern weil ich generell mit niemandem drüber reden will. Ein paar Tage später kam eine Textnachricht, dass sie mit der Situation nur schwer umgehen kann, dass sie gerne eine "normale Mutter-Tochter-Beziehung" mit mir hätte, in der sie fragen kann, wie es uns geht, wie es meinem Partner und dem ungeborenen Kind geht etc. Zum Hintergrund – wir HABEN eine normale Mutter-Tochter-Beziehung. Wir sind nur sehr unterschiedlich in mancherlei Hinsicht, und verstehen einander nicht immer - ausserdem kann sie an der Situation ja gar nichts ändern. Ich will derzeit nicht drüber reden müssen, nicht mal mit besten Freundinnen, und ich finde, das ist nicht zuviel verlangt. Ich bin ja froh, dass ich eine Mutter habe, die sich kümmert – aber weshalb geht es immer nur um sie? SIE kommt mit der Situation nicht so gut zurecht, SIE würde gerne unbeschwert jederzeit fragen können, wie es uns geht etc. (zur Info, wir wohnen sehr weit voneinander entfernt, und normalerweise telefonieren wir nur sehr, sehr selten, oder schicken einander mal ein paar Nachrichten - nur, weil ich jetzt schwanger bin, muss es nicht jeden Tag einen Austausch geben, das fühlt sich irgend wie nicht "echt" an, weil es sonst eben nie so ist..... ist fast so, als bin ich nur jetzt interessant, weil ich schwanger bin.....) SIE hätte gerne, dass die Situation für mich anders ist, damit SIE sich nicht sorgen braucht. Weshalb kann sie nicht einfach akzeptieren und respektieren, dass es mir im Moment so geht, ohne mir ein schlechtes Gewissen oben draufpacken zu wollen weil SIE sich mit MEINER Situation gerade mal nicht so wohlfühlt? Ich bin so sauer auf mich selbst, dass ich es ihr erzählt habe - ich hätte das nie, nie, nie getan wenn ich geahnt hätte, wie sich das alles entwickeln würde! Aber im Nachhinein weiss man's ja immer besser.......

Aber es kam noch dicker – zumindest für mich...

Als ich vor ein paar Tagen Geburtstag hatte, einen Runden, haben meine Mutter und meine Schwester (mit der ich bewusst nicht über meine Situation gesprochen hatte; ich wollte ja nicht mal, dass sie oder irgend jemand anders ausser meiner Mutter in der Familie davon weiss, schon gar nicht solange wir noch an einen Abbruch gedacht haben) mir beide ein Päckchen geschickt (wir wohnen wie gesagt sehr weit voneinander entfernt). Ich habe mich riesig gefreut, dass die Beiden so lieb an mich gedacht hatten – wer darf in meinem Alter denn schon noch richtig Päckchen auspacken? JUCHUH! Tja. Und dann habe ich das Paket meiner Schwester ausgepackt, ein schönes, grosses, ich war sooooo neugierig – und dann war das Paket von oben bis unten voll mit Babysachen, ein paar neue gemischt mit denen ihres jüngsten Sonnes. DM-Lotion und DM-Bauchöl gegen Schwangerschaftsstreifen. Ein Windeleimer, eine Babybadewanne und so etwas. Vielleicht hätte sich jede andere gefreut, ich mich in einer anderen Zeit und einer anderen Situation ganz sicher auch – aber ich hab einfach nur das Heulen angefangen, ich war so, so, SO wütend! Ich hatte mir nichts zum Geburtstag gewünscht, in unserem Alter hat man doch eh irgend wann alles – alles, worum ich meine Mutter gebeten hatte, war, es in der Familie nicht breitzutreten und mich bitte mit diesem Thema erstmal für mich sein zu lassen. Dazu gab's dann noch eine Karte von meiner Schwester, dass sie traurig sei, dass ich ihr nicht selbst "davon" erzählt habe........ aber dass sie sich sehr für uns freue..... Sie und ich haben bis dato kein einziges Wort, keine einzige Text- oder Facebooknachricht, einfach kein Sterbenswörtchen darüber gewechselt, und ich wollte auch, dass das erstmal so bleibt. Mein bewusstes, gewolltes Schweigen mit einer solchen Paketsendung zu ignorieren.... ich finde das so, so... übergriffig. Ich will mich nicht dazu zwingen lassen, mich über etwas auszutauschen, mit dem ich gerade totunglücklich bin. Ich will mich nicht dazu zwingen lassen müssen, irgend wen teilhaben zu lassen daran, wie es mir gerade geht. Ich will das alles einfach nicht. Ich versuche gerade, so gut es geht erstmal noch selbst damit zurecht zu kommen. Ich brauche diese egoistische Einmischung einfach nicht, nur weil alle zu Hause neugierig sind, was denn hier bloss los ist, keiner genaueres weiss und alle sich so krampfhaft mitfreuen wollen, wo sich hier keiner freut!!!! Ich finde das so unglaublich anmassend! Ich hatte mich so klar und deutlich und unmissverständlich ausgedrückt, und ich weiss genau, dass meine Mutter und meine Schwester über alles und jeden reden – meine Schwester wird also auch wissen, was ich meiner Mutter dazu gesagt habe. Ich habe keinen Zweifel daran gelassen, dass es mir mit dieser Schwangerschaft schlecht geht, dass ich bereue, schwanger geworden zu sein und keinen Abbruch habe vornehmen lassen, solange ich noch konnte, und dass ich nur Probleme sehe und mir Sorgen mache und meine Partnerschaft und einfach alles anzweifle statt mich auch nur im geringsten zu freuen.... wie kommt jemand, der das alles weiss, dazu, mir sowas zu schicken?

Ich hab schrecklich geheult, und gar nicht erst weiter nachgesehen, was alles im Paket drin ist. Einfach wieder zugeklappt und in die Garage gestellt. Ich bin so verletzt, dass zu Hause einfach keiner respektiert, wie es mir geht. Und dass sich alle darüber hinwegsetzen wollen, indem sie mir zu allem dazu auch noch ein schlechtes Gewissen machen, dass ich als Tochter meiner Mutter gerade leider nicht ermögliche, sich über etwas zu freuen, vor dem es mir graut, oder indem sie mir Sachen ins Haus schicken für ein Kind, das ich nicht will und über das ich mich nicht freue. Ich finde es so gemein, dass sie sich einfach darüber hinwegsetzen, was ich will oder nicht will - ich wollte doch nur ein bisschen Respekt dafür, wie es für mich gerade ist, und ein bisschen Abstand. Mehr wollte ich gar nicht. Von meiner Schwester kommt mir das nicht vor, als wollte sie mir etwas zum Geburtstag schenken, sondern nur so, als wollte sie mich wissen lassen, dass sie es jetzt auch weiss, und dass sie eine Erklärung erwartet dafür, dass sie es nicht offiziell von mir erfahren hat......

Ich hab das Körperpflege-Zeug für die werdende Mutter gleich gestern Abend noch einer schwangeren Freundin weiterverschenkt. Meiner Schwester habe ich eine Nachricht geschickt, dass mir beim öffnen ihres Paketes die Tränen in den Augen gestanden haben und ich mich vielmals dafür bedanke, dass sie sich so eine Mühe für mich gemacht hat. Somit habe ich mich bedankt, aber gleichzeitig auch nicht gelogen. Auf das Baby bin ich nicht eingegangen. Ich weiss, ich kann froh sein, dass ich Familie habe, die sich interessiert und kümmert. Aber es kommt mir so vor, als ginge es überhaupt nie um mich oder um das, was ich will oder nicht will. Nur darum, wie sie mich gerne haben wollen, wie es ihnen mit mir geht, und wie sie Situationen gerne hätten, in denen ich eine Rolle spiele. Ich fühle mich leider gerade überhaupt nicht beschenkt, sondern nur manipuliert und gedrängt. Und nicht respektiert. Ich erwarte ja nicht, dass irgend wer versteht oder nachvollziehen kann – einfach nur akzeptieren und respektieren, wie es gerade ist für mich. Mehr nicht. Weshalb ist das für manche Menschen so, so schwierig??

VG
MitGrossemPaketUndTraurig

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Ich frage mich, was du an der Stelle deiner Mutter / Schwester getan hättest? Aus ihrer Perspektive?

Frust entsteht durch unerfüllte Erwartungen.

Um deinen Frust loszuwerden solltest du deine Erwartungen klar kommunizieren. Und auch die Erwartungen deiner Familie in Erfahrung bringen und darauf eingehen. So weit es dir möglich ist.

Niemand kann hell sehen. Und ich glaube auch nicht dass irgendjemand dir bewusst weh tun wollte.

Kommunikation ist leider der einzige Weg zum Seelenfrieden.

Hast du dir denn schon therapeutische Hilfe geholt?

Ich wünsche dir sehr, dass du für dich die Freude am ungeborenen Kind wiederfindest. Dafür wirst du die Probleme lösen müssen, die deinem Glück im Weg liegen. Also pack es an!!! Es gibt immer Lösungen und Wege!

Ich bin keine gute Trösterin oder Hobby Therapeutin, da gibt es in diesem Forum bessere. Mein Ansatz ist vielleicht eher pragmatisch und wenig emotional. Aber da du dich gerade in eine Sache reinsteigerst und deine Situation dadurch noch verkomplizierst, empfehle ich dir einfach mal auf den Kern deines Problems zurück zu kommen und dir Hilfe zu holen.

Alles Gute!

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Und ich so: Hä??? Ich hab den Roman gar nicht zu Ende gelesen, aber ich denke., dann hätt ich es trotzdem nicht verstanden.
Nur eine Frage, wieso will man als Erwachsener Mensch erst unbedingt das Kind, treibt nicht ab und will es dann doch nicht mehr...

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Wenn du möchtest kannst du dich gern persönlich bei mir melden.
Lg Jule

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Das klingt alles nach einer deftigen ss-depression. Bitte hole dir Hilfe beim Fa oder der Hebamme.

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Hallo!

Weil es wichtig ist vorweg: rede mit deinem Gynäkologen. Wenn du geplant schwanger geworden bist, dich erst gefreut hast, und dann gar keine Freude mehr war, dann kann das auch an einer Depression liegen. Die Schwangerschaft bringt alle Hormone durcheinander und da kann das passieren. Man kann dir helfen - und das ist besser für das Baby als die vielen Stresshormone.

Wegen deiner Mutter und deiner Schwester: du schreibst doch selbst, dass du weißt, dass deine Mutter und deine Schwester über ALLES miteinander reden. Überrascht es dich wirklich so sehr, dass deine Mutter nicht dichtgehalten hat?

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Entschuldigung für die überschießende Reaktion. Wenn eine Mutter ihr Kind ablehnt, platzt mir die Hutschnur.
Aber mein Ton war nicht angemessen.

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Leider hab ich absolut kein Verständnis für dich!!!
Am liebsten würde ich doch mal schütteln dass du zu dir kommst.
Du bist schwanger, du hast dich für das Kind und gegen die Abtreibung entschieden, -dann steh auch dazu und reiß dich mal am Riemen.
Such dir Hilfe oder informiere dich ggf über Adoption.
Was glaubst du was deine "Kopf in Sand steck und ignorieren" Aktion bewirkt?
Glaubst du das Kind löst sich in Luft auf?
Deine Verwandten haben es sicher nicht böse oder übergriffig gemeint.

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Hallo, du bist gerade unglücklich schwanger und deinen Wunsch, nicht permanent über das Ungeborene Kind zu sprechen und ständig Fragen zu beantworten kann ich in dieser Situation verstehen. Das Päckchen Deiner Schwester war gut gemeint. Aber gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Deine Wut ist nachvollziehbar, du fühlst dich unverstanden und auch ein Stück weit übergangen.
Lass Dich mal drücken #liebdrueck
Weißt Du, dass ein Mensch, in einen heranwächst kann die schönste Sache der Welt sein, meistens entwickelt sich eine bedingungslose, unendliche Liebe. Aber es gibt Situationen und Umstände, die überdecken dieses Wunder und die werdende Mama ist dann eben nicht so glücklich, wie die Frauen im Fernsehen, in der Werbung oder viele andere in seinem Bekanntenkreis. Auch deine Gefühle haben eine Daseins-Berechtigung. Ich möchte Dir ans Herz legen, eine Beratungsstelle (Infamilia, Caritas, Diakonie z.B.) aufzusuchen. Dann hast du die Chance, sorgenloser schwanger zu sein und letzendlich auch stressfreier Mama zu werden- und natürlich dann auch trotz stressiger Phasen eine Mama zu sein, die eine Bindung zu ihrem Baby aufbauen kann. Da sind dann auch später Kurse für Mutter und Baby sehr gut, um die Bindung zu fördern (PEKIP beispielsweise).
Ich wünsche Dir von Herzen alles Liebe und dass du das Kind in deinem Bauch lieben lernst und eine Umgebung schaffst, in der es Dir/Euch gut geht!

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Hallo, also du bist ja nicht wirklich drauf eingegangen warum die Freude auf das Kind plötzlich weg war obwohl die Schwangerschaft geplant war?!
Aber ich kann dich irgendwie verstehen (nicht das du dich nicht mehr freust) Aber das du enttäuscht bist über das Verhalten deiner Familie. Sie hätten deinen Wunsch einfach akzeptieren sollen und deine Mutter hätte es auch auf jeden fall für dich behalten müssen! Ich würde das Gespräch mit ihr suchen und ihr sagen wie enttäuscht du bist und das sein Vertrauen zu ihr erstmal weg ist 😓 ich würde dir auch zum Gespräch mit deinem Gynäkologen raten der kann dir sicher ein bisschen weite helfen und ggf. Adressen geben wo du dein Problem besprechen kannst. Ich finde es ganz traurig das du dich jetzt so schlecht fühlst wegen deiner Mutter:-/ fühl dich unbekannterweise gedrückt ich wünsche Dir das sich deine Situation bald zum guten wendet :) Alles Liebe