ungewollt schwanger...alleinerziehend...Abbruch oder Kind?

Guten Abend,
ich bin neu hier und weiß gar nicht so recht, was genau ich mir hier erhoffe...Vll.eine Entscheidungshilfe, vll. will ich mir auch nur ewtas Luft machen....

Ich bin 36, Single, bisher keine Kinder und ungewollt schwanger trotz Verhütung. Der Vater ist Afro-Amerikaner und derzeit nicht so wirklich begeistert von der Situation.
Ich habe vor 4 Wochen ein Fernstudium abgeschlossen und wollte mich jetzt eigentlich bewerben (obwohl ich einen Festanstellung habe, in der ich allerdings sehr unglücklich bin...).
Ich treibe sehr viel Sport und führe ein schönes, selbsbestimmtes und ausgefülltes Leben. Mein Kinderwunsch war in letzter Zeit nicht besonders ausgeprägt, allerdings hatte ich auch immer im Hinterkopf: OK, wenn alles passt (Job, Mann, Wohnung etc.) - warum dann kein Kind?
Derzeit passt aber halt gar nix davon.
Da meine Eltern auch nicht in unmittelbarer Nähe wohnen, wäre ich tatsächlich sehr alleine mit der Situation, sollte ich mich für das Kind entscheiden.

Gibt man sich als alleinerziehende komplett auf? Verzichtet man dann gerne (weil, hach, das süsse Baby...) auf Dinge, die einem vorher wichtig waren und Spaß gemacht haben?

Wie kann man überhaupt zu einer Entscheidung kommen, mit der man dann gut leben kann? Hasse ich mich später wenn mein Leben mit Kind gar nicht mehr meinen Vorstellungen entspricht? Oder bereue ich einen Abbruch weil ich später vll. nicht mehr schwanger werde?

Danke für Eure guten (wenn möglich neutralen) Gedanken und Denkanstöße :-)
VLG

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Ob der Vater afroamerikaner ist tut doch nix zur Sache, oder?
Ich würde bedenken, dass du schon 35 bist. Wer weiß, ob sich die Chance auf ein Kind innerhalb einer Partnerschaft nochmal ergibt? Vielleicht ist es eine gute Fügung...

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Ich denke schon, dass das auch noch mal ein ZusatzThema ist. Leider ist nicht jeder so tolerant, wie Du und ich...die Gesellschaft ist grausam und noch immer total rassistisch...ein Kind kann es sehr schwer haben, wenn es hellhäutige/dunkelhäutige (sorry, weiss grad nicht, wie ichs besser ausdrücken sollte) Eltern hat..Das manche werdende Mamas in dieser Konstellation erst mal Bedenken haben, kann ich schon verstehen!

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Das weiß ich, ein abtreibungsgrund ist das aber hoffentlich nicht!

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Es kann dir hier niemand sagen wie es für dich sein wird ein Kind zu haben ob du es bereust wenn du einen Abbruch machst oder nicht. Ich würde an deiner Stelle in eine gute Beratung gehen, die mit dir alle Optionen durchgeht. Klar gibt man mit Kind etwas auf... Es kommt jedoch auch was neues auf dich zu. Was nicht unbedingt die Aufgabe deiner Selbst bedeuten muss. Klar in den ersten Monaten ist man erstmal "nur Mama"... Ein Leben mit Kindern verändert sich. Versuche beide Seiten zu beleuchten und dann eine Entscheidung zu treffen. Ich drück dir die Daumen.

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"Gibt man sich als alleinerziehende komplett auf?"

Nein, aber man gibt vieles auf, wofür man früher Zeit hatte. Inwieweit das als Selbstaufgabe gesehen wird, hängt von der persönlichen Wertung ab und kann individuell so oder so sein.

"Verzichtet man dann gerne (weil, hach, das süsse Baby...) auf Dinge, die einem vorher wichtig waren und Spaß gemacht haben?"

Kann sein, wenn da eben diese hach, das süsse Baby-Gefühle stark sind; bei einer Mehrheit der Frauen ist das möglicherweise sogar so; aber halt keine gigantische Mehrheit, also gibt es auch einige, bei denen der Verzicht dann nicht gerne erfolgt.

"Wie kann man überhaupt zu einer Entscheidung kommen, mit der man dann gut leben kann?"

Die Vorgehensweise in Konfliktberatungen ist häufig, dass sozusagen beide Optionen gegenüber gestellt werden, sowohl kurz als auch langfristig durchdacht.

Bei dir wäre z.b. ein relevanter Punkt, dass du langsam in dem Alter bist, wo der Begriff "letzte Chance auf Kind" relevant sein könnte.

"Hasse ich mich später wenn mein Leben mit Kind gar nicht mehr meinen Vorstellungen entspricht? Oder bereue ich einen Abbruch weil ich später vll. nicht mehr schwanger werde?"

Beides kommt vor; wie wahrscheinlich es bei dir jeweils ist, kann keiner sagen.

Pluspunkt an Option 1 ist, dass dein Kind lebt; das ist bei Option 2 nie der Fall.

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Egal ob allein erziehend oder nicht - man muss in jedem Fall viel aufgeben. Und tatsächlich haben es Alleinerziehende leider schwerer. Ein Kind bringt dein Leben jedenfalls komplett durcheinander. Du wirst deine Pläne neu sortieren müssen. Geh in dich und frage dich selbst ob du das willst. Ein Kind bekommen und großziehen ist nicht so das Problem. Die Frage ist tatsächlich ob du willst.

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Hallo,
also ich kann dir nur von mir berichten. Ich hatte zwar meine Eltern, aber da auch sie noch berufstätig sind, konnten sie mir nur begrenzt helfen. Ich bin in der Ausbildung schwanger geworden und konnte alleine auch nicht mit baby im Schichtdienst arbeiten. Also habe ich, als der kleine 5 Monate war eine neue Ausbildung angefangen. Heute ist es 4 Jahre alt und ich im Sommer fertig. Natürlich war es anstrengend. Jede Nacht alleine aufstehen, kein abwechseln, alle Erlebnisse alleine, etc. Aber es war auch schön, es ist eine sehr innige Beziehung. Man kann es auch alleine mit Kind schaffen. Oft Frage ich mich ob es anders nicht besser gewesen wäre, aber wenn er dann sagt "mama, ich hab dich so so so so lieb" oder " mama ich will mit dir kuscheln, du bist die beste mama der Welt" oder Witze reißt worüber man sich schlapp lachen kann ist es vergessen. Ich will nicht sagen das alles einfach ist, ich vermisse einiges aber es ist OK. Als der kleine 2 war kam ich mit einem neuen Mann zusammen und es ist toll.
Wer sagt das du ewig mit deinem Kind alleine bist ?
Wenn du prinzipiell Kinder willst, würde ich es an deiner Stelle bekommen denke ich. Nach der Elternzeit kannst du immer noch in einem neuen Betrieb einsteigen. Hör auf dein Bauchgefühl. Ich hätte es nicht gekonnt.
Lg

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Ich war in meiner 1. Ss auch in einer so verzwickte Situation. Würde mit auch 35 schwanger aus einer nicht festen Beziehung, und ich hoffte da noch, wieder mit meinem ex zusammenzukommen wo mir ein kind von einem anderen nicht unbedingt sehr hilfreich gewesen wäre.
Ich war hin und hergerissen, ich wollte auch immer kinder, es hat halt nie gepaßt mit den Partnern. Der ex wollte keine Kinder.
Ich wußte, daß sich Schlagartig mein Leben ändern würde, das wollte ich eigentlich so gar nicht und es kam richtig Panik auf. Aber das Kind abzutreten, konnte ich dochbauch nicht.... Offenbar wollte es dovh zu mir.
Meine 1. Anlaufstelle war mein Hausarzt, zu dem hatte ich großes Vertrauen..
Er sagte bei all seinem zureden, und dem a abwägen der Möglichkeiten, einen Satz, den ich nie vergaß : egal wie die Umstände sind, ob der Vater des Kindes die ss nicht will, oder der andere Partner deshalb nicht mehr zurückkommt, ein Kind ist immer dem Herzen näher als ein Partner und es wird immer dein Kind bleiben!
Ich hab es durchgezogen, und mit fast 36 einen wunderschönen gesunden Sohn bekommen!
Mein Ex ward nie wieder gesehen, was im Nachhinein das beste war. Mit dem Vater des Kindes, habe ich dann noch 2 weitere Kinder bekommen.
Ich habe viel aufgegeben, viel hat sich verändert, aber ich bin daran gewachsen. Ich war auch ein lebemensch, bin viel fortgegangen, aber ich denke mir, ich hätte lange genug die Zeit, mein Leben zu genießen, jetzt genieße ich es anders und ebenso intensive!
Höre auf sein Herz!

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Auf dein Herz natürlich ;-) sorry die Fehler, ich schreibe mit dem handy

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Höre auf sein Herz, also auf den winzigen Menschen, der zu dir, mit dir, in dir unterwegs ist, ist aber auch ein schöner Gedanke, nicht wahr?

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Liebe Aimee,
ich sehe gerade Deinen Thread, den Du Samstag im Forum eröffnet hast. Wie geht es Dir mittlerweile? Das Wochenende und der Feiertag ist vergangen. Bist Du schon für Dich ein wenig weitergekommen?
Ich schreibe Dir mal eine private Nachricht. Magst Du mal schauen?
Liebe Grüße, Sina

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Vor 8 Jahren ging es mir ähnlich.
Ich war 17 Jahre alt und wurde trotz Pille ungewollt schwanger... Ich war mitten in der Ausbildung im Ausland und war weit weg von Familie und Freunden bzw dem vertrauten Umfeld. Der Vater war auch jemand von dem ich mir nichts erwarten konnte.
Ich habe wirklich mit dem Gedanken gespielt abzutreiben, denn ich wusste ich würde es nicht schaffen. Ich war jung und hatte weder finanzielle Sicherheit noch Unterstützung. Bei meinem ersten Arzttermin vor der Abtreibung habe ich 2 kleine Herzchen schlagen gesehen und damit war für mich klar dass ich mich für meine 2 Krümel entscheiden werde. Nun sind die 2 Jungs 8 Jahre alt und sie sind das Beste das mir je passieren hätte können. Ich war auch alleinerziehend. Es war wirklich hart und nicht immer lustig aber ich habe trotzdem alles geschafft was ich mir vorgenommen habe, habe meine Ausbildung abgeschlossen, einen guten Job, hab kurz studiert und vieles mehr. Überlege es dir gut, sowas ist eine Entscheidung fürs Leben. Alles Gute.

Mel mit Twins (8J) an der Hand und Krümelchen im Bauch 8.Ssw