Abtreibung vor 10 Jahren

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Und darf ich fragen warum Du Dich - wenn Du hinter Deiner Entscheidung stehst und Deinen Frieden damit gemacht hast - noch nach 10 (!!!) Jahren bemüßigt fühlst, hier im Forum zu schreiben und Deine Motive zu rechtfertigen (allerdings anonym)? Versteh mich nicht falsch - ich verurteile keine Frau, die sich für eine Abtreibung entscheidet, aus welchen Gründen auch immer: dies steht mir nicht zu. Seltsam finde ich Dein Posting aber schon...und was sollen wir jetzt hier damit anfangen?! Willst Du im Nachhinein noch so eine Art "Absolution"? Die Du ja eigentlich gar nicht brauchst (wie Du sagst)? Da scheint mir doch noch einiges im Argen zu liegen. Verstehe gar nicht, warum sich eine Frau, die mit Kindern nichts am Hut hat nach wie vor bei Urbia herumtreibt...; nichts für ungut.
Evi

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Ich respektiere die Entscheidung einer jeden Mutter auch, die ein Kind - aus welchen Gründen auch immer abtreibt.

Man sollte jedoch bedenken: Es handelt sich um ein hilfloses Lebewesen- ja um einen kleinen Mensch, der leider nicht entscheiden kann, ob er in diese Welt darf oder nicht.

Die anonyme Geburt , Babyklappe oder Freigabe zur Adoption sind einige von wenigen Möglichkeiten zum einen das ungewollte Kind, aber auch Eltern, die verzweifelt versuchen ein Kind zu bekommen glücklich zu machen.
Es gibt heute soviele Paare, die alles dafür geben würden, ein Kind zu bekommen und es groß ziehen, da es auf natürlichem Wege leider nicht klappt.

Mich macht es immer wütend, wenn ein totes Baby irgendwo aufgefunden wird, was voll lebensfähig war, auch das muss heutzutage nicht mehr sein. Legt es in einer Kirche, oder an einem öffentlichen Ort ab, wo es schnell gefunden wird und sein LEBEN auch leben darf.

Die Schuldgefühle sind hierbei wesentlich geringer wie bei einer Adoption.

Falls das hier jemad ließt, der in einer verzweifelten Lage ist und nicht weiß, wie er das Kind auf die Welt bringen soll, darf mich gerne persönlich anschreiben.

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Ich vermute, dass für viele Frauen hier ein Embryo sofort mit Baby gleichgesetzt wird. Während für Andere ein Baby eben erst in der Spätschwangerschaft oder per Geburt entsteht.

Das kann man jetzt biologisch oder moralisch diskutieren, wird aber genauso wenig eine "richtige Lösung" ergeben wie die Frage, welche Religionsausübung vertretbar ist und welche nicht. Weil es einfach kontextabhängig ist.

Eine Frau, in der sich alles gegen eine Mutterschaft wehrt, tut m. E. dem Kind keinem Gefallen es auszutragen. Eine Frau, die "nur" wirtschaftliche Probleme hat, kann ggf. eine Lösung finden, ohne die Schwangerschaft abzubrechen.

Im Übrigen habe ich hier bei Urbia auch schon erlebt, dass eine Frau angegangen wurde, die das Kind zur Adoption frei gegeben hat. Auch das ist nicht so gesellschaftlich willkommen wie man meint. Was stimmt denn mit einer Frau nicht, die ihr Kind zur Adoption freigegeben hat?

Für mich persönlich steht das Wohl des bereits geborenen Lebens über dem des ungeborenen Lebens. Die Meinung muss man nicht teilen. Schwangerschaften wurden schon immer in der Geschichte von Frauen gesteuert und ggf. beendet. Diese Entrüstung gegenüber sachlichen Gründen für die Beendigung einer Schwangerschaft beruhen meiner Meinung nach auf einem Mutterkult, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts begründet wurde und in der Überhöhung der Kinder in den letzten drei Jahrzehnten. Das sieht man schon in der weit verbreiteten Hysterie, mit der 8 Tage nach dem Eisprung 30 Schwangerschaftstests verbraten werden und mit dem Einsetzen der Menstruation am 30. Zyklustag ein früher Abgang bedauert wird.

So ein Geschiss um Schwangerschaften ist ein modernes Problem. Und damit eben auch die Vermischung von Kinderwünschen auf der einen Seite und ernsthaften Problemen, die aus einer unerwünschten Schwangerschaft auf der anderen Seite resultieren.

Es wäre einfach zielführender, jedes Schicksal für sich zu betrachten und nicht ungewollte Schwangerschaften in einen Kontext zu bringen mit ungewollt Kinderlosen. Das hilft keiner Seite.

LG

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Vor einiger Zeit hätte ich dir noch vorbehaltlos zugestimmt.
Dann wurde meine Frau schwanger(Wunschkind)
Während der Schwangerschaft war sie so oft im Krankenhaus, sie hatte keine Kraft, konnte nichts essen...es war abgesehen von den letzten zwei Monaten keine schöne Zeit.

Unter der Geburt wäre sie fast verblutet, es war alles so unendlich knapp...

Jetzt wo ich weiß und gesehen habe was Schwangerschaft bedeuten kann, kann ich gut akzeptieren dass manche Frauen das nicht wollen. Für die, die es sich Zutrauen sind Anonyme Geburt, Adoption und co wirklich Klasse!
Wir haben auf unser Kind viele Jahre warten müssen und natürlich waren wir gegenüber Frauen die uns von Abbrüchen erzählten eher kurz angebunden.

Das hat sich nun gewandelt :) jeder muss seinen Weg gehen, aber vielen sind tatsächlich die anderen Möglichkeiten neben einem Abbruch viel zu wenig bekannt. Deshalb finde ich das Angebot in deinem Post großartig :)

Über Menschen die ihre Babys zum Sterben irgendwo hinlegen brauchen wir ich glaube gar nicht reden, dass ist wirklich unmenschlich und steht nicht auf der gleichen Stufe wie ein Schwangerschaftsabbruch.

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Urbia ist ein Familienforum. Hier tummeln sich hauptsächlich Schwangere Frauen, Frauen mit Kinderwunsch oder kleinen Kindern.
Bei denen ist sie Welt rosarot. Sie setzen Bienchen, warten auf Blümchen und "herzeln".
Hier, Verständnis für einen Abbruch zu bekommen, ist eher unwahrscheinlich.

Ich kann dich gut verstehen, da ich auch einen Abbruch hatte und diesen aus unterschiedlichen Gründen nicht bereue.
Mir gefällt auch dein Beitrag, da er anderen Frauen Mut macht.

LG

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Tut er das? Na, ich frage mich...da gibt's schlüssigere Texte. Und dass "ethische Überlegungen bei verzweifelten Frauen überhaupt keine Rolle spielen" ist ja wohl Quatsch - eben ganz genau DESWEGEN geraten viele Frauen ja in Gewissensnöte und tauschen sich in diesem Forum aus. Oder spielen bei Dir ethische Überlegungen in dem Moment keine Rolle mehr, wo es Dir an den Kragen geht? (Ich spreche hier nicht nur von Schwangerschaften: es gibt ja viele Situationen im Leben, wo Herz gegen Kopf und Moral gegen Not stehen - diese Dilemmata lassen sich nicht durch ein banales "ach, ich hab's damals nicht bereut" lösen. Und ich bleibe dabei; wer nach 10 Jahren noch hier postet, hat keineswegs abgeschlossen mit seiner Geschichte. Aber da kann man ja geteilter Meinung sein.
Evi, die nochmal betont, dass sie KEINE Blümchen und Herzchen setzt und die auch einen Abgang ohne Probleme überwunden hat ohne STERNENKIND und sonstige Rüschchen

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Deinem Text ist nichts hinzu zu fügen! :-)

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Hallo,

"Das Gefühl, ich kann das jetzt nicht, steht über jeglicher moralischen Überlegung."

Da muss ich dir ganz deutlich widersprechen.

Ich war selber ungeplant und ungewollt schwanger. Weil meine moralische (nicht religiöse) Überzeugung aber keine Abtreibung zulässt habe ich daran nicht einen einzigen Gedanken verschwendet.

Mein Fokus lag vom ersten Moment an darin Lösungen zu finden für meine Situation. Und auch ich dachte "ich kann das jetzt nicht"...

Ich hatte bereits zwei Kinder, war (und bin) in einer Beziehung aber die Umstände in denen ich mich befand haben es mir wirklich schwer gemacht. Ich habe nach außen hin vieles schön geredet, innerlich war ich aber oft verzweifelt und einfach völlig fertig. Ich habe Wochen, gar Monate gebraucht bis ich mich ansatzweise auf das Kind freuen konnte. Bis zum Ende der Schwangerschaft war das Gefühl nicht vergleichbar mit den anderen beiden Schwangerschaften.

Doch als das Kind da war änderte sich alles. Dieses Kind hat unsere ganze Familie verändert. Zum Positiven.

Meiner Meinung nach war die Moral der Menschen die dann doch entgegen ihrer angeblichen Überzeugung abtreiben vorher einfach nicht ehrlich.

Und auch ich finde es befremdlich, wenn man nach zehn Jahren noch in einem Forum darüber schreibt wenn man mit der Entscheidung doch angeblich so im Reinen ist...

Trotzdem alles Gute

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und doch scheinst du nach 10 jahren noch redebedarf zu haben und frequentierst ein schwangerschaftsforum. gesund und abgeschlossen mit der eigenen entscheidung wirkt das auf mich nicht.

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Hallo,
danke für Deinen Beitrag. Mir geht es ähnlich, obwohl mein Abbruch bereits 20 Jahre her ist. Eine Narbe auf der Seele - ja. Reue, Selbstgeißelung oder Verbitterung - nein.
Rückblickend war die größte Belastung nicht der Abbruch selbst, sondern die Tatsache, niemanden zum Reden zu haben. Sich mal richtig ausheulen zu können und in den Arm genommen und aufgefangen zu werden - das hätte gut getan.
Aber da frau ja immer noch befürchten muß, so angegangen und verurteilt zu werden wie teilweise hier im Forum, leiden viele Frauen still.
Es wäre schön, wenn sich daran endlich etwas ändern würde.

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Für mein Empfinden gibt es hier überwiegend feinfühlige Beiträge, die aus ehrlichem Herzen unterstützen wollen. Überwiegend - Ausreißer und Klugscheißer gibt es immer. Was du mit deinem Beitrag bezweckst, erschließt sich mir aber auch nicht richtig. Du bist mit deinem Leben einigermaßen im Reinen, das ist sicher hart erkämpft. Hast du gut gemacht! Mehr gibt es aus meiner Sciht dazu nicht zu sagen.

Bleib behütet!

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Ich hatte vor 13 Jahren eine Abtreibung.

Heute bin ich mit meinem 2. Wunschkind schwanger und könnte glücklicher nicht sein.

Ich habe Kinder schon immer geliebt und wusste ich möchte eine Mama sein.

Mit 19 allerdings, ohne Führerschein, mitten in der Gastronomie Ausbildung ging es nicht.

Ich wollte diese SS nicht, meine ganze Psyche hat sich dagegen gesträubt...

Ich habe an Adoption oder babyklappe nicht gedacht und hätte es aber auch nicht in Erwägung ziehen können. Ich hätte das Baby lieben gelernt und behalten. Oder aber stark darunter gelitten das es woanders lebt, ich glaube nicht das ich damit glücklich geworden wäre.

Und an die, die nun ankommen mit "warum sagst du das so viele Jahre später?" Und Vorwürfen. Ich denke immer noch dran und es macht mich traurig das ich es gemacht habe. Allerdings bereue ich es nicht, eher die Situation wie man da reingeraten ist...

Ich mache da kein Geheimnis raus, denke immer noch daran und bin nicht stolz darauf.

Ich hätte auch kein 2. abgetrieben.

Aber geschadet hat es mir nicht, weder körperlich noch psychisch.