Mit 16 schwanger

Hallo!

Ich weiß absolut nicht weiter und bitte um Rat....

Meine Tochter ist 16 und kam heute von der Schule nach Hause und berichtete mir, dass sie schwanger sei...
Wir haben seit Frühjahr eine Familienhelferin und sie war mit dabei, was mich zuerst wunderte.
Ich war total geschockt wie ihr euch vorstellen könnt!! Meine Tochter steckt mitten im BVJ, hat keinen Schulabschluss und wollte ab nächstes Jahr voraussichtlich eine berufsbildende Maßnahme vom Arbeitsamt starten.
Sie war mit dem Vater des Ungeborenen nur ein einziges Mal intim, davor gab es eine ca. dreimonatige Beziehung mit ihm. Der junge Mann ist 18, hat Arbeit, wohnt noch zu Hause und hat seit letzter Woche einen sehr nahestehenden Todesfall zu Hause. Laut Aussage meiner Tochter wollten sie beide den Sex, das Kondom ist aber gerissen!!

Die Familienhelferin haben wir, weil mein Mann und meine Tochter seit ca. einem Jahr nicht mehr miteinander klar kommen. Deswegen und noch aus vielen anderen Gründen möchte sich mein Mann nun von uns trennen!
Dass wir als Familie und meine Tochter besonders, ihn in dieser Lage brauchen zur Unterstützung, das sieht er nicht oder will es nicht sehen.

Meine Tochter weiß seit gestern, dass sie schwanger ist. Sie war zur Schule, hatte dort schlimme Bauchschmerzen, ist zum Hausarzt und der machte wegen der unklaren Schmerzen Ultraschall. Und plötzlich sah der was in der Gebärmutter. Er gab ihr einen Schwangerschaftstest, den sie dort gleich machte. Der Test war positiv!

Morgen Vormittag hat meine Tochter einen Frauenarzttermin.... Sie weiß selbst nicht, was nun werden soll.... Wir leben in einer 4-Zimmer-Wohnung (hab noch einen Sohn)...

Ich kann und will ihr zu nichts raten....ob sie das Kind bekommen soll oder nicht.... Schule nicht fertig (BVJ), kein Schulabschluss, keine Ausbildung, der mutmassliche Vater wird sie wohl nicht unterstützen (können)...

Ich hab Angst, dass sie einen Abbruch nicht verkraften würde... andererseits, sie ist erst 16, teilweise noch nicht wirklich 16 (in so manchen Dingen), ist fast selbst noch ein Kind..!

Wir hatten auch schon überlegt, dass sie die erste Zeit mit dem Baby in ein Mutter-Kind-Heim ziehen könnte, aber wenn mein Mann auszieht, bin ich mit meinem Sohn allein in der großen Wohnung, für die dann die Arge wohl kaum die Miete übernimmt! Vielleicht könnte sie auch das erste halbe Jahr in das MK-Heim, bis sie etwas sicherer im Umgang mit dem Kind wäre und dann wieder hierher nach Hause zieht...?

Ach so, laut Hausarzt soll sie in der 8. Woche sein, hat aber immer ihre Regel in normaler Stärke gehabt, deswegen war ich auch nie beunruhigt und sie ja auch nicht!

Der mutmassliche Vater weiß von der Schwangerschaft, hat sich aber noch nicht gemeldet. Meine Tochter hat keine Telefonnummer, nur Name und Adresse.

Sorry, wenn das alles so wirr geschrieben ist, aber ich weiß echt im Moment nicht weiter.... Habt ihr Rat?

LG
ichweißnichtweiter

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guten abend, du liebe ratlose mama!
so spät schreibst du dir alles von der seele. nee, wirr ist das nicht. das gibt einen guten einblick, wie es dir geht in deinen sorgen um deine tochter und um deine ganze familie.
die offenheit kann euch in dieser lage eine große hilfe sein. ihr habt schon viel miteinander geredet. und "fertiggemacht" hast du deine tochter nicht, siehst eher ihr groß-sein und ihr kind-sein. ich finde dich sehr gesammelt bei allem, und das ist hoch zu achten in so einer situation!

so ganz spotan würde ich sagen: am besten aufgehoben ist sie mit baby doch bei dir!

wenn die wohnung schon groß genug wäre.
anscheinend habt ihr beide ein gutes verhältnis zueinander.

auch wenn du dich als ichweißnichtweiter fühlst, hast du sehr besonnen alles nachgefragt und möglichkeiten durchgespielt. und ich glaube, ihr findet einen guten weg! unterstützung gibt es auch.

aber erst mal die gefühle sich beruhigen lassen ...

ich wünsch´dir, dass du heute nacht doch etwas schlafen kannst ... ist ja - für mutterzeitrechnung - gar noch nicht lange her, dass du selbst deine tochter erwartet hast .... denkst du an sowas?

liebe grüße von kyra

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Hey,

Also zuerst mal bin ich froh das du deine Tochter zu nichts drängen willst.

Ich bin selber erst 22 und kann dir nichts weiter raten wie du dich verhalten sollst, aber ich möchte dir was erzählen!

Ich selber bin mit 17 das erste mal schwanger geworden und habe meine Tochter zwei Monate nach meinem 18. Geburtstag zur Welt gebracht. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ausbildung und nur einen durchschnittlichen Schulabschluss. Ich selber habe mich nach der Geburt gegen meine Tochter entschieden und sie zur Adoption frei gegeben. Jetzt bin ich 22 und wieder schwanger. Ich wollte grade eine Ausbildung anfangen, habe ich gut hinbekommen, nich? Ich habe mit meiner Chefin gesprochen und sie hat mir eine Teilzeitausbildung im nächsten Jahr garantiert. Also auch schwanger und mit Kind ist es möglich irgendwie alles zu schaffen.

Ich weiß nicht, wie deine Tochter sich entscheidet und ich weiß nicht ob sie das Kind möchte aber ich weiß das alles möglich ist, wenn man es nur will. :-)

Wie auch immer ihr euch entscheidet (besonders sie sich) fühlt euch beide ganz fest gedrückt und Lieben Gruß am deine Tochter!

Ps. Der Vater meiner Tochter war Alkoholiker und hat sich keinen funken für die Ss oder die kleine interessiert und trotzdem habe ich die Ss gut überstanden. Mit viel Liebe von meiner Familie und meiner Freunde :-)

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Ich finde, Du bist da schon auf einem ganz guten Weg: Du drängst sie nicht, versuchst Lösungen zu finden, und stehst zu ihr.

Deine Tochter hat ja offenbar bisher noch nicht viel auf die Reihe bekommen - mag durchaus sein, dass es ihr ganz gut tut, jetzt erwachsen werden zu müssen.

Warum denkst Du an ein Mutter Kind Heim? Du hast doch schon zwei Kinder groß gezogen und kannst Deiner Tochter das nötige zeigen.

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Hallo,#blume

ich möchte Dich fragen, ob es eine Option für euch wäre, euch eine Unterstützung ins Haus zu holen. Eine Familienhelferin habt ihr schon, anfangs könnte eine Hebamme kommen.
Es gibt auch Vorbereitungskurse.
Was die finanzielle und praktische Seite betrifft: Da könnt ihr euch bei Beratungsstellen wie der Caritas erkundigen, was euch an Unterstützung zusteht.

Meine Tochter ist auch 16. ;-)Deshalb habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht: Was wäre, wenn...
Ich habe beobachtet, dass andere sich Hilfe von außen geholt haben, sofern sie es nicht allein geschafft haben.

Du hast recht: Eine Abtreibung könnte durchaus ein traumatisches Erlebnis werden, und nicht nur für Deine Tochter, auch für Dich, da das Baby Dein Enkelkind ist.#liebdrueck

Natürlich ist es keine einfache Situation, noch keinen Berufsabschluss etc. zu haben. Andererseits wäre es möglich, alles später nachzuholen.

Was wäre wichtig für euch, damit das #baby auf die Welt kommen könnte? Wenn Du Dir mal eine Liste machst...
Gibt es in Deinem Umfeld Bekannte oder Verwandte, die euch unter die Arme greifen könnten?

Alles Liebe#klee

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erst mal #liebdrueck und dann ... gratuliere zur unerwartet freudigen nachricht auch wenn sie erst mal schockt.

ich denke dass es zu schaffen ist. arbeitest du?

hilfe bekommt ihr ja schon. die würde dann wahrscheinlich etwas ausgeweitet. die möglichkeit des mutter-kind-heimes würd ich mir offen halten, sehe sie aber nicht als dringend notwendig.

die sache mit deinem mann ... wie ist denn eure beziehung? ich meine ... man trennt sich doch nicht wegen der tochter oder weil man probleme mit der tochter hat! #schock#kratz

zurück zum eigentlichen thema. was den herrn papa des babys angeht. der ist in ausbildung. kann also noch nicht so viel beisteuern. nahestender todesfall sagt mir dass in seiner direkten familie wer gestorben ist? das hat jetzt auf die ss mal weiter keine auswirkungen auch wenn es für ihn natürlich sehr traurig ist. da kommen zwei ziemliche hämmer zusammen :-(

prinzpiell ist es so, dass er erst mal die zahlungen vom staat vorschießen lassen kann. sprich: er ist zahlungsunfähig weil zu wenig geld, dann schießt der staat vor und er muss dann zurückzahlen. geht doch auch mal zur ss-konfliktberatung, die können euch auch diesbezüglich sagen wie es gehen könnte. die haben normalerweise die infos zur hand.

was den haushalt zu hause anlangt. ich weiß ja nicht wie alt dein sohn ist, aber der wird dann wohl auch ein bisschen zur hand gehen müssen. und sei es nur mal das schreiende baby tragen, es später mal bespielen wenn ihr den haushalt macht. töchterchen wird auch im haushalt helfen müssen.

die ausbildung wäre auch zu stemmen wenn sie willig ist. dazu müsstet ihr in der ss schon eine kita suchen wo ihr das baby schon früh hingeben könnt. dann wäre das kind betreut und sie kann in ausbildung gehen (wo sie ja auch was für bekommt nehm ich an). befragt da mal eure familienhelferin bzw das arbeitsamt wie man das lösen könnte. prinzipiell darf sie auf jeden fall bis zum letzten tag arbeiten und nach 2 monaten wieder. zuckerschlecken wirds keins, aber es ist zu schaffen.

und wenn dein mann auszieht ... dann hat er trotzdem unterhaltspflichten. so einfach kommt der da auch nicht raus. mach dich auch in die richtung schlau! vielleicht auch mal ne beratungsstelle für sowas aufsuchen.

denn: auch wenn du ihr die wahl lässt - deine tochter kennt die schwierige situation bei euch zu hause. sie weiß um deine schwierigkeiten und um deine sorge darum wie es jetzt weitergeht. es könnte sein, dass sie sich trotzdem verpflichtet fühlt abzutreiben damit es bei euch weitergehen kann auch wenn es keiner von ihr verlangt oder verlangen würde. sag ihr bitte klipp und klar dass ihr das schaffen werdet. so oder so. sie soll in erster linie darauf achten was für sie gut und richtig ist, der rest wird sich finden! es gibt immer eine lösung und dein erstes ziel ist dass es euch allen gut geht, dazu gehört auch ihr wohlbefinden. der unfall ist passiert, es wird weitergehen ...

alles gute!

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WILL Deine Tochter jetzt ein Kind bekommen??
Das sollte doch viel wichtiger sein als Wohnungsgrösse etc.......oder nicht?

Ich wünsche ihr viel Glück....

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Hi, vielleicht kann ich dir ein bisschen helfen.
Ich wurde mit 14 Schwanger unbewusst. Mit 15 bin ich ins krankenhaus verdacht auf Nieren Becken entzündung. So war es nicht. Ich war schwanger.
Ich war bei vielen Ärzten wegen Kopfschmerzen, Übelkeit etc. keiner stelle die Schwangerschaft fest.
So kam es das meine angebliche Nieren Becken entzündung wehen waren.
Man schickte mich nachhause behielt meine Krankenkarte da ich solle doch mit einem Erziehungsberechtigen wieder kommen. Dies Tat ich nicht, weil ich es ja erstmal selber verarbeiten musste.
Einige Zeit später stand die Polizei in der Tür. Die haben meinen Eltern nicht mitgeteilt das ich Schwanger bin. Sie meinten sie melden sich.
Es meldete sich niemand bei ihnen. Sie wussten nicht was ich hatte geschweigedenn wo ich bin.
Tja, wo war ich im Krankenhaus um meinen Sohn zur Welt zur bringen.
Am nächsten Tag erfuhren auch meine Eltern was los ist. Meine Mutter kam sofort ins Krankenhaus.
Ich weinte die ganze Zeit aus Angst, vor meiner umgebung. Was sagen die anderen? Was sagen meine eltern? Möchte ich mein Kind behalten? Es war soviel für mich.
Die ersten Tage hab ich ihn nicht gesehen weil ich einfach nicht konnte. Meine Mutter war jeden Tag nicht nur bei mir sondern auch auf der Säuglingsstation bei Ihrem Engel.

Ich hab ihn behalten und bin froh darüber. Ich bin froh das ich so eine Mutter hab.
Sie hat geschafft in 7 Tagen krankenhaus aufentalt, die komplette Erstlingsaustattung zu besorgen und hat unser gemeinsammes Zimmer fertig gemacht.
Sie war und ist viel für mich da gewesen. Dafür danke ich ihr sehr.

Mitlerweile bin ich 27 und der große wird 12 und ich könnte mir ein leben ohne ihn nicht vorstellen.
Mein Mutter hat mir sehr viel geholfen und hat mich dennoch viel alleine machen lassen.

Ich habe noch fast 3 Jahre mit meinem Sohn bei meinen Eltern gewohnt.
3 1/2 Zimmer wohnung, meine eltern mein kleiner Bruder und ich und Baby, es war eng aber es ging ohne probleme.

Zeig ihr das du für sie da bist egal wie sie sich entscheidet und das du ihr hilfst...

Hätte ich damals gewusst das ich schwanger bin hätt ich abgetribene, aber nicht weil ich es will sondern aus angst.
Angst allein zu sein, angst was andere von mir denken.....

lg

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Wow. eine ganz tolle Geschichte und eine liebevolle Mutter. Sie scheint eine unglaublich liebenswerte starke Frau zu sein die Bäume versetzen kann :-)

Hab grad ein Tränchen in den Augen :-)

Wünscht sich nicht jedes Kind in einer notsituation eine solche Mutter wie du sie hast :-)

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Ich finde es toll dass du so zu deiner Tochter stehst und sie zu nichts drängen willst. Wie wärs wenn du sie mal fragst was SIE denn WILL? Dass sie keine Ausbildung hat ist natürlich doof, aber das kann sie nachholen! Für mich stellt sich die frage ob sie dafür geistig bereit ist. Richtig - im Prinzip ist sie selbst noch ein Kind. Ist sie bereit ihre "Kindheit" so plötzlich auf zu geben? Ich weiß was es heißt unerwartet und ungewollt erwachsen zu werden. Das wünsche ich niemandem!

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Hallo.
Also ich finde es gut das du sie zu nichts drängen willst und um Rat fragst.
Ich selbst war mit 16 in fast der selben situation.gerad erst .16 geworden erfuhr ich das ich schwanger bin.
Mein damaliger Freund(19) hatte seine Ausbildung gerade verloren hatte in einer 1raum Wohnung gewohnt und Hartz4 bekomm.ich stand kurz vor meinen Prüfungen und war erst 4monate mit meinen Freund zusammen.
Keiner wollte mich zu entwas drängen.das hieß für mich ich steh damit allein da was ich mache.
Also habe ich das getan was ich dachte es ist das Beste.
Ich hatte eine Abtreibung.unter anderen weil ich zu der Zeit der Erzeugung viel gefeiert und getrunken habe und geraucht.hatte Angst das Kind wäre krank.
Doch ich bereue es bis heute.es wäre alles zu schaffen gewesen.
Zwar schwer aber es hat auch so viel schönes.
Mein Kind wäre dieses Jahr in die Schule gekommen.

Ihr als Familie könnt das schaffen.es gibt so viel Hilfen.
Redet über alles und informiert euch über Hilfen und Möglichkeiten.

Fals du noch was wissen möchtest kannst auch privat schreiben.

LG nico-maus