Schuldgefühle weil Abtreibung mal Thema war?

Oder geht es euch so, dass ihr einfach froh seid euch für das Kind entschieden zu haben - ohne Schuldgefühle?

Werdet ihr euren Kindern einmal erzählen, dass ihr wegen der schwierigen Situation über Abtreibung nachgedacht habt? (Bevor sie es evtl. von wem anderen erfahren?)


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Hi,

bin zwar nicht in der Situation aber ich würde es nie meinem Kind erzählen, das es nicht gewollt war und erst recht nicht das ich über eine Abtreibung nachgedacht habe. Das kann doch nicht gut für das kindliche Ego sein.

Denke das müssen die Eltern mit sich klären und den Kindern muss man das nicht aufbürden.

Lg
Jeannine

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Es geht hier ja aber um gewollte Kinder, wenn auch z.B. ungeplant. Nur weil Abtreibung mal Thema war heisst das ja nicht dass das Kind ungewollt ist, das legst nur du jetzt so aus.

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also ich persönlich würde das einem kind niemals erzählen wie schrecklich muss man sich dan fühlen?

ich hab auch ein sehr ungeplante smäuschen aber über abtreibung hab ich eh nicht nachgedacht ich bin froh das sie da ist mein leben ist jetz um so vieles schöner ich denke das werd ich ihr mal erzählen

und nicht du kamst ungeplant du hast gar nicht gepasst

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Genauso wenig würde man sagen: "ich wollte dich nicht und hab deswegen über Abtreibung nachgedacht" (klar würde man sich dann schrecklich fühlen), sondern man würde sagen: "Trotz der schwierigen Situation wollte ich dich unbedingt haben, hatte zwar auch mal an Abtreibung gedacht, aber das hätte ich eh nie gekonnt."

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Meint ihr? Mit solch harten Worten würde man das ja nicht erzählen.

Die Mamas hier, die sich für ihr Kind entscheiden, wirken stolz und froh über ihre Entscheidung.
Wenn das Thema Abtreibung mal in der Schule kommt und das mittlerweile pubertierende Kind fragt daheim ob das bei der Mama mal Thema war, dann kann man doch feinfühlig erzählen, dass es mal Thema war, weil es eine schwierige Situation war, aber man es nie hätte tun können, weil man das Kind unbedingt, trotz allem, gewollt hat. Und seither über alles liebt!

Da kommt man sich doch nicht ungewollt vor, meint ihr nicht auch?

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Warum fragst du, ist es für dich ein Thema ?

Ich spreche aus persönlicher Erfahrung. Mein Kind hätte nicht entstehen dürfen. Jeder vernünftiger Mensch hätte so gehandelt. Wenn man darüber nachdenkt, tut man es mit Sicherheit nicht aus Lust und Laune aber weil dafür sehr ernsthafte Gründe vorliegen.

Doch, hier spielen die Hormone eine Rolle. Ich habe zu meinem Kind eine sehr innige Beziehung und habe an mich eine große Last genommen. An sich hätte ich keine Schuldgefühle haben müssen aber der Mensch ist schon verrückt. In Inneren des Herzen fühle ich Schuld, die man kaum definieren kann, die einfach zu unserer Geschichte gehört. Ich denke auch, dass es irgendwie normal ist, wen man sich damit nicht großartig beschäftigt (dies wäre ja krankhaft).

Werdet ihr euren Kindern einmal erzählen.....?

Mit Sicherheit nicht, wenn sie noch Kinder sind. Wenn es sich irgendwann eine Situation dazu bietet und ,,das Kind´´ es selbst interessiert, werden wir es mit Sicherheit erzählen. Ich (Wir) haben nichts zu verbergen und ich denke, dass man auch persönlich auf sich stolz sein kann, dass man es tagtäglich meistert. Das Kind spürt die tägliche Liebe, ob dann die Entstehung nicht gerade günstig war, ist eine andere Sache.

Ich stelle es mir aber schlimmer vor, wenn das Kind von dem Elternteil aber noch Abneigung spüren sollte, dann würde ich es nicht tun. (Ist bei uns aber nicht das Problem).


LG

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Nein, aber ich habe gelesen, dass 50% aller SS ungeplant sind, davon ist ungefähr ein Viertel ungewollt und von diesen wird etwa die Hälfte abgebrochen. Und ich denke da wird vielen derer, die das Kind bekommen, mal der Gedanke an Abtreibung gekommen sein und dann wird doch noch ein Wunschkind daraus.

Auch ungeplante Schwangerschaften können zu gewünschten Kindern führen! #herzlich


Und dann gibt es noch diejenigen, die mit einem Wunschkind schwanger sind, und dann in Panik doch auch mal an Abtreibung denken. Oder eine SS-Depression oder Hyperemesis gravidarum bekommen und glauben sie überstehen die SS nicht. Denken vielleicht auch mal an den vermeintlichen Ausweg "Abtreibung".
Und bekommen das Kind dann natürlich trotz dieser Panne -> war, ist und bleibt ja ein Wunschkind. #herzlich


Das Thema interessiert mich einfach und daher wollte ich ein paar persönliche Geschichten dazu hören.

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Natürlich sind viele SS ungeplant! Und ich denke auch, daß sehr viele Frauen, die in ihrer Panik erst an Abtreibung denken, sich dann doch umentscheiden und hinterher gottfroh sind, daß sie ihr Kind bekommen haben - so wie Du! Mir ging's mit meinem ersten Kind auch so - aber ich habe deswegen null Schuldgefühle. Mein Kind ist ja DA, ich habe es bekommen, ich liebe es über alles.....diese unsäglichen Tiefen, die ich teilweise während der Schwangerschaft durchwandert habe, gehören zu unserer Geschichte dazu, ja - aber ich fühle mich nicht schlecht damit. Das IST so, das ist Teil meines/unseres Lebens und ich bin froh und glücklich, daß ich rechtzeitig die Reissleine gezogen habe. Und klar hast Du recht: auch viele Mütter GEPLANTER Kinder bekommen irgendwann mal während der SS die Panik und denken: oh Gott, NEIN, ich will das alles nicht, ich schaff das nicht.... . Das halte ich für normal. Ob ich das meinem Kind irgendwann mal erzählen werde? Ich glaube nicht. Jetzt sowieso nicht, das kommt ja gar nicht in Frage (ist zu klein). Und auch später vermutlich NICHT. Ich finde, daß es durchaus Bereiche geben darf, die einem selbst gehören und die man nicht mitteilt. Aber klar kommt es auf die Situation an. Hätte ich z.B. eine Tochter, die später selbst ungeplant schwanger würde und sich in einer elenden Situation befände, könnte sich u. U. ein Gespräch über meine Schwangerschaft damals mit ihr ergeben - das wäre aber dann ein Austausch zwischen Erwachsenen.... . Hm. Also in der PUBERTÄT (so wie Du meinst) würde ich sowas auf gar keinen Fall bringen, das halte ich definitiv für den falschen Zeitpunkt!

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abtreibung stand nie zur diskussion - es war sofort klar, das baby ist da und wir werden es willkommen heißen #verliebt

aber ich will dir mal erzählen was mein partner mal zum thema gesagt hat ...

die geschichte war die, dass unsere große ein absolutes wunschkind ist und geplant und und und ... und da stellte sich ihm die frage, was ist wenn wir mal nen unfall haben und ein kind bekommen das eben nicht wunschkind ist und nicht geplant und und und ... tja, weißt du was sein ergebnis war?

"wenn wir dieses baby bekommen, dann ist es ein wunschkind. denn wäre es unerwünscht, dann hätten wir es nicht bekommen" #cool

somit ist meine antwort eigentlich ganz einfach:
du hast darüber nachgedacht und dich dagegen entschieden ... und dein baby wurde vom unfall zum wunschbaby denn sonst hättest du es nicht bekommen #verliebt

ja, irgendwann würde ich es ihm erzählen ... eigentlich nie ein geheimnis draus machen - denn behalten hast du es weil du es einfach zu sehr geliebt hast und dir seine anwesenheit gewünscht hast ...

alles nur eine frage der darstellung und sichtweise ... denn ich sehe es so: gründe für abtreibung sind meistens geld und job und co oder einfach das man sowieso kein kind haben will und somit der zellhaufen wertlos ist ... gründe ein baby zu bekommen ... da bleibt eigentlich nur die liebe zu dem kleinen knöpfchen das sich eingeschlichen hat!

lg
me

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Abtreibung war nie ein Thema bei uns, dennoch war unser Kind mehr als ungeplant. Ich denke schon, dass man behutsam später auch mit seinem Kind ein ehrliches Gespräch haben darf über die damaligen Ängste wegen der Schwangerschaft. Allerdings nicht in dem Stil: du warst gar nicht gewollt... das ist so verletzend, das tut einfach nur weh. Spreche da aus eigener Erfahrung.