Kostenübernahme durch die KK bei Abtreibung!!!

Ein liebes HALLO,

mein Mann und ich sind seit fast 6 Jahren verheiratet und haben 2 Söhne die wir über alles lieben. Da ich die Pille und auch sonstige hormonelle Verhütungsmethoden nicht vertrage verhüten wir mit der Tempi-Methode und zusätzlich mit Kondom.

Nun ist uns beim letzten Mal das Kondom gerissen. Nun ist die Angst dabei schwanger geworden zu sein natürlich sehr groß. Denn wir könnten uns in unserer momentanen finanziellen und persönlichen Situation kein weiteres Kind leisten. Mein Mann hat eine psychische Erkrankung resultierend aus seinem letzten Arbeitsverhältnis. Im Moment beziehen wir Krankengeld, welches kaum zum leben reicht, auch die Medikamente für meinen Mann sind nicht gerade billig. Wir erhalten etwa 1.600 € an Krankengeld + 328 € Kindergeld. Unsere Miete beträgt 500 €, an den Stromanbieter gehen 100 €, hinzu kommen noch Fixkosten (Versicherungen, Telefon, Internet, Auto, Kindergarten, GEZ usw) von noch einmal ca. 700 €! Bleiben gute 600 € zum leben übrig.

Gibt es da irgendwelche Richtlinien wo die KK die Kosten übernimmt? Oder muß man die immer selber tragen? Wie würde das dann alles ablaufen?

Es würde mir war sehr schwer fallen, falls es so sein sollte, aber es wäre das Vernünftigste.

Ich bitte von Verurteilungen Abstand zu nehmen!!!

LG

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hallo!
da ich selbst ungewollst schwanger geworden bin u d auch über einen abbruch nachdachte, und auch schon den termin hatte, kann ich dir sagen, wie es bei mir war.

du gehst zur krankenkasse und stellst einen antrag auf kostenübernahme des abbruchs. es wird nur dein einkommen berücksichtigt.
kindergeld oder krankengeld, welches dein mann bezieht wird nicht mit einberechnet!
nur dein einkommen zählt!

ich bekomme im moment als einkommen "nur" die 375 euro elterngeld. wen dein einkommen unter 900 euro monatlich liegt, dan wird der abbruch nicht von der k-kasse gezahlt, sondern vom land. die kkasse stellt dort einen antrag und holt sich das geld entweder dort wieder oder oder es wird direkt vom land bezahlt.

ich hatte alles schon "in trockenen tüchern"... 3 tage vor dem abbruch habe ich mich aber entschieden, mein baby nicht herzugeben. ich hätte das nicht verkraftet! ich wäre daran wohl auch selbst zerbrochen und das kann /könnte ich meinen söhnen nicht antun.

ich wünsche dir viel kraft für die kommenden wochen. aber mache deine entscheidung (ja DEINE, denn nur Du musst damit leben) nicht vom geld abhängig... wenn ihr nun in 2 jahren im lotto gewinnen würdet, würde das schlichtweg auch nichts daran ändern, dass du dein baby zu den sternen geschickt hast...

wie gesagt... viel glück und viel kraft für die nächsten wochen!

sei lieb gegrüßt!

steffi

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Hallo Steffi,

danke für deine schnelle Antwort.

Nein, ich selber verdiene gar nichts.

Ja, du hast vielleicht recht, aber es ginge im Moment wirklich nicht. Ich fände es dem Baby auch ungerecht es nur zu bekommen um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen und das ich mich nachher gut fühle, ich dem Baby aber nichts bieten kann und meine beiden Söhne noch mehr zurückstecken müßten. Das könnte ich nicht übers Herz bringen. Denn die 2 müssen durch unsere momentane finanzielle Situation sowieso schon genug zurückstecken.

Es wäre einfach die vernünftigste Entscheidung, da muß das Herz mal außen vor stehen.

Aber vielleicht sind wir ja auch noch mal drum rum gekommen. Meine nächste Mens wäre am 16.09.09 fällig.

Drück mir die Daumen...

LG

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Ob Du danach auch noch so rational denken kannst? #kratz


Ich kann Deine Gründe gegen ein weiteres Kind sehr gut verstehen, aber Du darfst das Herz nicht unterschätzen, das kann man nicht einfach so außen vor lassen - nicht hierbei.

Sollte es so sein, dass Du darüber nachdenken mußt, denk bitte gründlich darüber nach - und wenn Du damit fertig bist, denk nochmal drüber nach. Lass Dich richtig beraten, lass Dir alle Hilfen und Möglichkeiten aufzeigen, die es gäbe wenn Du das Kind behältst, spiel es in Gedanken durch, hake bei der Beratung nach, stelle Fragen.

Es geht leider vielen so, dass sie nur spärlich beraten werden und dann hinterher in ein Loch fallen, sagen "hätte ich gewußt, dass es diese und jene Hilfe gibt, wäre ich diesen Schritt nicht gegangen" etc.

Sicher Dich ab, indem Du dich wirklich gründlich informierst, alles abwägst und Dir ernsthaft Gedanken darüber machst, auch wenn die Entscheidung jetzt schon zu stehen scheint.


Ich schreib das nicht um Dich irgendwie umzustimmen, ich möchte nur, dass Du dir wirklich wirklich wirklich wirklich sicher bist, hinter Deiner Entscheidung stehst und zukünftig stehen kannst und das geht eben nur, wenn diese Entscheidung nicht übern Zaun bricht.

Egal welche Entscheidung Du triffst, sie ist endgültig und kann nicht rückgängig gemacht werden und ich finde sowohl die Option des Abbruchs, als auch die das Kind zu behalten, muß sorgfältig durchdacht sein.

Ich stand auch schon vor dieser schweren Entscheidung und ich hab es mir nicht leicht gemacht, absichtlich nicht leicht gemacht, weil ich mir nur so wirklich sicher sein konnte.



Laaange Rede, kurzer Sinn: Denk wirklich drüber nach, für Dich.

Die KK übernimmt die Kosten übrigens, Du mußt erst zur Beratung und dann mit dem Schein zur KK, wenn die nen guten Tag haben, drucken sie die Kostenübernahme sofort aus. Damit gehst Du dann zum behandelnden Arzt. Also im Fall der Fälle ;-)


Ich wünsch Dir alles Gute, Du wirst die für Dich richtige Entscheidung schon finden.