Hilfe bei atopisches Ekzem/Neurodermitis

Hallo liebe Mitleser, ich bin total am Ende und hoffe so sehr, dass mir jemand wertvolle Tips geben kann zum Thema Atopisches Ekzem bei Kleinkindern.
Mein Sohn ist 2 Jahre alt und es wurde mit 6 Monaten diagnostiziert, nachdem meine Hebamme schon den Eindruck mit 3 Monaten hatte. Ich habe voll gestillt bis zum 7 Lebensmonat. Bei Stresssituationen wird seine Haut wahnsinnig trocken und blüht rot auf an einigen/vielen Stellen. Die Kopfhaut ist unheimlich trocken und an den Schläfen hat und hinter den Ohren hat er auch gemeine Stellen die jucken.
Manchmal wacht er nachts auf und kratzt sich so schlimm wund, dass ich nur noch mit einem kühlen Lappen abtupen kann. Ich bin am Ende, weil ich einfach keine Lösung weiß und es zu 100% durch Stresssituationen ausgelöst wird (Zähne, Wachstumsschübe etc). Ich habe wirklich alle Cremes und Kortisonhaltige Salben durch und bin mittlerweile drauf und dran ihn gar nicht mehr einzucremen, weil keine Salbe wirkt. Es muss irgendwas von innen geben, was ihn bei Stresssituationen nicht aufblühen lässt. Hat jemand Tips oder Erfahrungswerte??? Ich war natürlich auch schon bei einem Heilpraktiker, de hat Hand aufgelegt- war die reinste Geldverschwendung meiner Meinung nach. Gibt es sonst Globoli oder ähnliches, die wirken sollen? Hilfe Hilfe Hilfe... ich bin um jeden Rat dankbar. Vielen Dank im Voraus!!!

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Hallo,

Ich kann dir eine Kinderreha ans Herz legen. Wir waren letztes Jahr im Allgäu in einer sehr guten Klinik. Die Kinder wurden umfassend untersucht, die Testergebnisse waren schnell da und besprochen. Die Begleitperson wird sehr gut geschult. Und alle Cremes bekommt man direkt dort und muss sich nicht selbst durch testen. Meiner Tochter hat der Aufenthalt sehr gut getan.
Es sind hakt dort auch Kinderärzte, die sich hauptsächlich damit beschäftigen und wirklich Ahnung haben.
Vielleicht hat dein kleiner auch schon Bakterien drin und braucht eine antibiotische Salbe? Das könnte man mit einem Abstrich rausfinden.
uWir cremen als Basis mit der Linola fett oder der excipial Mandelöl Salbe und wenn es sehr juckt und schon offen ist, dann mit Adventen (coratison). Zusätzlich machen wir Mandelöl Bäder. Darauf achten, dass das Wasser eher lauwarm ist. Erst fünf Minuten Baden dann erst Öl dazu und dann unbedingt eincremen danach! Und größter Fehler (den ich auch gemacht habe) nie nie Olivenöl ins Wasser, das macht alles schlimmer.
Lg. Purzel
Lg purzel

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Vielen Lieben Dank für deine Antwort. Das mit der Reha hat mir auch schon eine Hautärztin ans Herz gelegt- das wäre wohl in unserem Falle mehr als hilfreich. Ich bin mit meinem Latein einfach am Ende zur Zeit, dass ich gar nicht mehr auf diese Idee gekommen bin.
Wir waren schon 2 Nächte überwacht im Krankenhaus, man hat uns dort entsprechende Cremes empfohlen und gezweigt wie wir sie auftragen sollen. Es hat aber so gar nichts genützt und hat meinen Kleinen nur noch mehr gestresst, weil er gar nicht gut schlafen konnte im Krankenhaus. Das zeigt sich dann sofort wieder an der Haut- das wäre das einzige wovor ich Bammel hätte bei der Kur. Ortswechsel bedeutet immer Stress, leider.

Olivenöl nutze ich tatsächlich nur für die Kopfhaut, wenn es unerträglich juckt hilft es einigermaßen...

Aber vielen Dank für deinen Beitrag!

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Hallo noch mal,

Wir waren in der Alpenklinik Santa Maria in Oberjoch, eine sehr hoch gelegene Klinik, dort gibt es keine hausstaubmilben. Das wäre interessant für euch. Da eine Reha ja vier Wochen dauert, gewöhnt er sich sicher ein. Es ist ganz anders als Krankenhaus. Und es würde auch euer Verhältnis vielleicht entspannen. Du kannst ihn zum Beispiel jeden Tag von den Schwestern dort verbinden lassen. Meine Tochter machte zu der Zeit extrem Probleme beim inhalieren und es hat unser Verhältnis auch schon belastet. In der Reha übernahmen die Schwestern das inhalieren und es klappte super. Meinen großen Sohn hatte ich auch dabei und der Papa adam auch jedes Wochenende.
Fenistil Tropfen haben wir auch, würde ich aber ehrlich gesagt nur im Notfall geben.
Weil du die Lotion angesprochen hast, ich finde die Regel ganz gut: fett auf trocken (also Creme) und feucht auf feucht (Lotion) im Winter sowieso eher Creme als Lotion. Urea ist für Kinder meist nicht geeignet, weil es brennt.
Ich würde eine Reha beantragen. Dauert ja eh ein bisschen bis zur Fahrt.
LG purzel

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Bei Zwerg (fast 2,5 Jahre) gibt es Fenistil-Tropfen vor dem Schlafengehen, wenn er sich kratzt. Tagsüber bekam er früher Cetirizinsaft, brauchen wir nun nicht mehr.
Des Weiteren kommt dann Protopic zum Einsatz. Ist quasi Kortisonersatz und hat keinen Reboundeffekt/muss nicht ausgeschlichen werden.

Das A&O ist eine gute Basispflege!

Welches Waschmittel verwendest du? Nutzt du gar Weichspüler?
Sind Allergien ausgeschlossen?

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Vielen lieben Dank für deine Nachricht.

Unser Hautarzt hat uns Predicarbat empfohlen, das hilft auch mittlerweile nicht mehr... da die Stellen kommen und gehen und eine „Therapie“ mit solchen Mitteln gar nicht möglich ist. Prednitop hatten wir auch, war das gleiche Ergebnis.
Wir nutzen ein Sensitiv-Waschmittel und keinen Weichspüler, dass es am Waschmittel liegt können wir also ausschließen.
Allergien hat er: Hühnerei, Erdnuss und Hausstaub/Milben. Wir achten natürlich auch auf alles, er hat auch einen speziellen Matratzenbezug.

Wenn es bei dem Kleinen am Abend besonders schlimm ist, kommt (leider in letzter Zeit häufiger) Nurofen Schmerzsaft ins Spiel, ich bilde mir ein, dass er wenigstens damit gut einschlafen kann und wenn er normalerweise einmal schläft, schläft er durch.
Die Fenistil-Tropfen oder der Saft von dem du sprichst klingt auch nach einer guten Lösung! Ich mache mich diesbezüglich mal schlau.

Als Basispflege wechseln wir zur Zeit immer von Eucerin Atopic Control (teuer!) und Linola Hautmilch. Bei der Linola bin ich anfangs sehr über den parfumierten Geruch stutzig geworden, ich hätte gedacht, dass man sowas meiden sollte- aber erstaunlicherweise verträgt er diese Creme ganz gut. Physiogel verträgt er z.B. gar nicht, die Creme habe ich zurückgegeben, da diese extrem brennt. Fand ich auch sehr komisch, da sie mir oft empfohlen wurde.

Vielen Dank also für deinen Tip mit den Tropfen!!

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Unser Kind reagiert auch auf Sensitiv-Waschmittel. Wir machen es selbst (Wasser, Kernseife und Waschsoda). Da reagiert garantiert niemand darauf.

Protopic und Elidel sind keine Kortisonsalben, sondern Ersatzpräparate und sie werden eingesetzt, wenn sonst nichts hilft! Vielleicht sprichst du nochmal mit euerem Arzt.

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Hast du schon mal an einer darmsarnierung gedacht? Neurodermitis kommt von innen und deshalb wäre es sinnvoll damit erst anzufangen und dann nach außen hin. Alle erwähnten Lotionen und Cremes die hier genannt worden sind, sind absolut falsch und nicht zu empfehlen. Das beste ist auf Naturprodukte zu achten. Kortison, Elidel oder Protopik unterdrücken nur die Symptome, das Problem wird nicht behoben. Der Körper sucht sich einen anderen weg und meistens treten die Symptome wieder auf, zum Teil noch stärker als vorher.
Wenn du Interesse hast, kann ich dir eine super Gruppe auf Facebook empfehlen, die sehr viel wert auf Naturprodukte legen und sehr viel Ahnung über Neurodermitis haben. Meine Tochter hat auch neuro und ich bin sehr froh drum diese Gruppe gefunden zu haben.

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Vielen Dank für deinen Beitrag.

Wie du schon sagst, sind alle Cremes auch nicht hilfreich und deshalb schreibe ich in dieses Forum um anderweitige Tips und Hilfestellungen zu erhalten.
Ich habe großes Interesse an die von dir genannte Facebook-Gruppe, freue mich über deine Antwort.

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Neurodermitis-Kind mit Natur behandeln, so heißt die Gruppe. Du musst bei Eintritt drei fragen beantworten, um was es dir geht und dann bist du drin. Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden.

Ich empfehle diese Gruppe hier wirklich jedem von euch. Ich habe meine Tochter auch schon mit Advantan, Elidel, Neuroderm, Excipial.... behandelt, als ich dieser Gruppe beigetreten bin, habe ich eine ganz andere seit über Neurodermitis kennen gelernt, die sehr sehr hilfreich ist.