Wie soll ich bloß ihr Verhalten sanktionieren?!

Guten Abend ihr lieben!

Ja, ich glaube wir stecken gerade mitten in der Trotzphase. Ständig macht die Motte genau das, von dem sie weiß dass sie es nicht darf und wenn ich mal ein 'nein' verlauten lasse, wird erst richtig provoziert. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll, wenn auch ein scharfes nein nicht hilft und sogar nur dazu anregt weiter zu machen. Es treibt mich wirklich in den Wahnsinn...
Sie nimmt mich kein bisschen ernst und lacht meistens sogar wenn ich sie schimpfe. Wie soll ich das sanktionieren?! Ich muss ihr doch irgendwie deutlich machen dass das, was sie da gerade macht nicht richtig ist und nur Streit bringt. (zB. wenn sie ihren Kochtopf aus ihrer Küche holt und damit auf den Wohnzimmertisch einschlägt oder mit den stiften an die wand malt)
Meine Nerven liegen wirklich blank, ich hoffe ihr habt ein paar gute Tipps für mich!

Habt einen feinen Abend!

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Nein sagen, kind die Dinge abnehmen, die es nicht haben soll und alternative anbieten. Immer und immer und immer und immer wieder.

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Hilft meistens nichts, sobald ich ihr das eine weg nehme schmeißt sie sich auf den Boden und kreischt oder sucht sich was anderes mit dem sie provozieren kann... ich hab ja auch noch ihre kleine Schwester um die ich mich kümmern muss, ich kann ihr nicht permanent die 100%ige vollzeitaufmerksamkeit geben und der Entertainer sein 😬😅

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Tja, da musst du aber durch. Immer und immer wieder nein sagen, Dinge, die sie nicht habrn darf wegnehmen und Alternativen anbieten..geheule und gemeckert muss man halt auch aussitzen, da führt kein Weg dran vorbei.

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Hey :)

Die Art zu erziehen (oder eben nicht ;) ist ja sehr individuell und Kinder sind unterschiedlich. Die eine richtige Art gibt es da nicht. Ich finde es wichtig, eine Haltung zu finden, die ein relativ konfliktarmes Zusammenleben und Authentizität ermöglicht. Ob ich ernstgenommen werde, ist mir persönlich ehrlich gesagt wurscht.

Respekt ist keine Einbahnstraße - ich versuche mein Kind und seine Wünsche zu respektieren und mein Kind versucht dasselbe bei mir. Ich bin mir sicher, dass Kinder kooperieren wollen. Nur wir Erwachsenen fordern das oft viel zu viel ein und merken es nicht mal bewusst. Ständiges "Bocken" oder "Trotzen" und "Provozieren" ist dann nichts anderes als die hilflose Gegenreaktion des Kindes. Dann ist es an der Zeit, genau auf die Beziehung zu schauen und sich (wieder) aufeinander einzustimmen.

Meine Tochter (bald 2 Jahre) hat ziemlich früh ziemlich genau gewusst, was sie will und das auch lautstark kundgetan. Mit "nein" konnte sie ganz schwer umgehen. Das wurde ignoriert oder hat zu herzzerreißendem Weinen geführt. In der Phase haben wir versucht, möglichst viele Konflikte von vorneherein zu vermeiden.

Hätte sie mit dem Topf auf den Tisch geschlagen (wobei ich jetzt nicht ganz verstehe, was daran schlimm ist), hätte ich versucht, sie davon abzulenken und die Wohnzimmertür verschlossen. Und versucht, sie in der nächsten Zeit vom Wohnzimmer fernzuhalten.

Seitdem bei ihr in puncto Reden der Knoten geplatzt ist, können wir ihr ziemlich viel erklären. Sie weiß, was "kaputt" (oder besser "putttttt") bedeutet. Erkläre ich ihr, dass der Tisch dann kaputt geht, würde sie mit großer Wahrscheinlichkeit aufhören (nachdem sie mehrmals "Müll Müll" gesagt und ich ihr erklärt hätte, dass wir den Tisch aber gar nicht wegschmeißen wollen ;).

Außerdem versuche ich immer mal wieder - in ruhigen und innigen Momenten - bestimmte Themen aufzugreifen. Rücksichtnahme z.B. oder Hauen/Beißen. Ich erkläre ihr dann meine Sicht und schlage ihr Handlungsalternativen vor. Da hört sie oft sehr interessiert zu und versucht es in der nächsten Situation (oft mit einer Erinnerung meinerseits) umzusetzen.

Vielleicht war ja etwas Hilfeiches für euch dabei :)

LG

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Ich lasse ihn auch viel machen/entdecken. Ich mag auch nicht wegen jedem bisschen nein sagen. Er soll ja erforschen.

Meiner redet auch sehr gut. Ich erkläre ihm auch viel. Aber sitzen bleiben und zuhören ist schwer. 🙄 er sieht mich dabei auch nicht an. Hm....

Wenn es von mir mal ein "nein" gibt, kommt von ihm ein "doch!". Früher ging das immer hin und her..... nein doch nein doch 😅 aber ich glaub das war blöd. Ich sag dann jetzt immer nix mehr bzw schieb ne Erklärung nach (die scheinbar nicht ankommt)....

Es ist nicht leicht....

Aber @TE: Mädchen und Jungen sind da glaub auch sehr unterschiedlich....

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Ja für das Zuhören muss man den richtigen Moment erwischen. Wir stillen noch - da ist dann meistens genug Ruhe und Verbindung da. Wenn ich merke, dass sie nicht zuhören kann, versuche ich es ein anderes mal.

Wenn mir etwas wirklich wichtig ist, gehe ich auf Augenhöhe mit ihr und bitte sie zur Not auch mehrmals mich anzusehen. Das kommt aber selten vor. Wahrscheinlich klappt es deshalb auch ziemlich oft.

Dieses "nein"-"doch" hatten wir auch, wobei sie da recht schnell anfängt zu weinen. Versuch's doch mal mit Kompromissen und frag dich, ob es jetzt wirklich unmöglich oder gefährlich ist, was er will. Oder wie du es ihm zumindest halbwegs ermöglichen kannst. Kreativität ist da das Schlüsselwort.

Laut den bisherigen Ergebnissen der Geschlechterforschung sind die meisten Unterschiede zwischen Jungs und Mädchen übrigens anerzogen. Es liegt also in unserer Hand ;)

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Kind aus der Situation holen. Meine Tochter 19 Monate, hat auch oft solche Phasen. Ich gehe hin und sage, z.B " Nein, man darf nicht auf dem Sofa springen, komm da bitte runter", wenn das Kind nicht hört. Dann sag ich z.B. :" Ok, wenn du nicht sofort da runterkommst, dann gehst du in dein Bett" ( sie hat noch ein Gitterbett) Dann nehme ich sie runter und setze sie in ihr Bett. Nach 20-30 Sekunden bitte ich ihr dann eine Alternative an. Wenn sie die Wände anmalt, geb ich ihr eben ein Blatt und versuche sie umzulenken, falls es nicht geht, sag ich ihr, " Nein, die Wände malt man bei uns nicht an, lass uns lieber ein Buch schauen und hole sie da raus. Ich mache mit ihr viel im Vorraus ab, z.b. wenn sie aus dem Kinderwagen will sag ich ihr. Ok, aber, wenn wir bei dem Baum da vorne sind, kommst du wieder rein, dann setze ich sie wieder rein, weil wir es so abgemacht haben. Usw..

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Huhu,

zwei ganz kleine Tipps:

"Man springt nicht auf dem Sofa"
"Man malt nicht die Wände an."
Sag lieber "wir" statt "man". Oder:
Zu meinem Vierjährigen würde ich sagen: "Geh runter vom Sofa. Ich will nicht, dass Du auf dem Sofa springst!"
Meinen knapp Zweijährigen würde ich runter nehmen und sagen "Springen auf dem Sofa ist nein!"

Und das Bett als Strafe ist vielleicht kontraproduktiv, da erzieht man ja zu Schlafproblemen. Das Bett soll doch ein positiver Ort sein.

LG Jelinchen

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Ich hab ne Frage zum Sofa.

Grundsätzlich lasse ich Junior auf dem Sofa klettern. Aber auf die Lehne darf er nicht. Da würde er zu tuef stürtzen. Können die kleinen das verstehn?

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Hallo,

der Hinweis mit Ablenkung wurde Dir ja schon gegeben.

ich versuche, das Wort "Nein" aus den Sätzen draußenzulassen.

Nicht "Nein, du darfst nicht mit dem Topf auf den Wohnzimmertisch klopfen", sondern

"Den Topf stellen wir auf den Boden/ Sofa... und verstecken ein LegoMännle drunter (Ablenkung)"

Ok, kommt eines unserer Kinder auf die Idee, mit irgendwas auf Möbel rumzuklopfen, dann wird das Kind darauf hingewiesen, dass nicht auf den Tisch geklopft wird. Beim (provozierten lachenden) zweiten Mal ist der Gegenstand nach vorheriger Ansage weg.

Viel Erfolg,
Pureheart