Spiegel-Methode,WAS IST DAS GENAU??

Hallo!

Ich hab so beim stöbern im Netz was über eine "Spiegel-Methode" gelesen.

Dabei sollen Konfliktgeladene Situationen mit ganz genau gewählten Worten entschärft werden und ein größeres gegenseitiges Verständnis bewirken.

Leider war das wie eine Art Werbung für eine Zeitschrift und ich konnte das nicht lesen.

Kennt sich jemand damit aus?

Was ist das genau?

Mein Sohn steckt grad mitten in einer Trotzphase und ich möchte auf jeden Fall alles Richtig machen.

Wäre toll wenn mir jemand weiterhelfen kann weil ich mir Großartig darunter garnix vorstellen kann.#danke

1

Hallo,

das heißt ganz einfach, daß Du Dein Kind nachmachst. Wenn es sich z.B. auf den Boden wirft und schreit, machst du das auch. Dadurch soll dem Kind vor Augen geführt werden, wie es sich gerade aufführt.

Ehrlich gesagt, halte ich nicht viel davon. Erstens fühlt sich das Kind absolut nicht ernst genommen, wenn man es nachäfft in bestimmten Situationen. Zweitens bringe ich keinem Menschen bei, daß er sich unpassend verhält, indem ich mich genauso verhalte. Zumindest nicht bei einem Kleinkind.
Ich denke, daß man durch eine gute Vorbildfunktion mehr erreicht.

L.G.
zwillima

2

Danke für die Antwort aber darum geht es dabei ganz sicher nicht.

Es geht irgedwie darum das man mit ganz gezielt eingesetzten Worten Situationen vor dem eskalieren bewaren kann.

Es geht dabei um Respekt und lebevolles erziehen,also nicht um nachäffen.

Ich dachte das auch erst,aber das stimmt nicht.

Hab schon gegoogelt aber nix gefunden...hat auch irgendwas mit Waldorf-Pädagogik zu tun wenn ich das richtig gelesen hab...

4

Hallo,

also so wie ich es beschrieben habe, steht es in einem Erziehungsratgeber drin, den ich gelesen habe. Im Netz findest Du auch Erklärungen...hab gerade mal nachgeschaut. z.B.
http://www.fukerider-coaching.de/downloads/spiegeltechnik_sv.pdf

So stand es auch in etwa im Buch, was ich übrigens nicht besonders gut fand.

Wenn du das meinst, was die andere Userin geschrieben hat, so handelt es sich um aktives Zuhören....unter dieser Bezeichnung habe ich schon mehrmals davon gelesen.

3

Hallo!

Ging es da speziell um (Klein-)Kinder??
Ich kenne das "Spiegeln" lediglich aus der therapeutischen Arbeit mir Erwachsenen.
In meinem Beruf als Ergotherapeutin nutze ich das manchmal.

Ein Beispiel:
Eine Patientin sitzt vor mir und "jammert" über ihre Operation, ihre Schmerzen und auch, dass sie Therapie deswegen machen muss.
Als Reaktion darauf könnte ich dann sagen "Die Operation und die Schmerzen belasten Sie sehr." Meistens kommt dann etwas wie "Ja, das ist alles so ungerecht! Die anderen haben weniger Probleme,...".
Meine Antwort:"Sie haben das Gefühl, dass es Sie schwerer getroffen hat als die anderen Patienten hier"
...

Das ist jetzt außerhalb einer konkreten Sitaution schwer zu beschreiben. Es ist leichter, wenn ich die Patientin direkt vor mir habe und ihre Worte direkt aufgreifen kann. Die Patienten fühlen sich dann sehr verstanden und man fragt sie nicht aus.

Ich denke, dass es ungefähr um die Methode geht. Allerdings kann ich mir das mit Kleinkindern gar nicht vorstellen. Später wenn sie richtig sprechen können, aber schon. Natürlich in einer anderen Wortwahl, wie ich es mit meinen Patienten mache!!!

LG Silvia

5

Hallo Myukisan,

die Vorrednerin (Ergotherapeutin) hat ein wunderbares Beispiel gegeben für das so genannte "Spiegeln", wie es in der Psychologie beschrieben wird.

Dieses Spiegeln gehört meines Wissens nach in die Patientenorientierte (Klientenorientierte) Gesprächsführung nach Rogers.

Es geht darum, aktiv zuzuhören, was z. B. auch bedeutet, Bestandteile des Erzählten in etwas anderen Worten noch einmal zu wiederholen, um den Faden aufzunehmen und den Erzählenden zu ermuntern, anzuknüpfen und mehr in die Tiefe seiner Gedanken und Gefühle zu gehen.

Das Beispiel mit der Patientin aus dem Treat über mir hieße dann, dass die Patientin eingeladen wird, mehr zu erzählen über ihre Krankheit und die Gefühle, die sich damit verbinden. Das Gespräch könnte weiter gehen, indem die Patientin erkennt, dass ihr Jammern eigentlich nicht der Therapie gilt, sondern dem Umstand Rechnung trägt, dass sie so viel tut und die Krankheit einfach nicht los wird. Durch das Spiegeln angeregt geht der Patient so intensiv seinen Gedanken nach, dass er auch zusammen mit seinem Therapeuten Lösungswege oder Zusammenhänge erkennen kann. In diesem Beispiel könnte doch raus kommen, dass die Pat. eine Kur beantragt, um einmal intensiv behandelt zu werden, ohne wer weis was für Anfahrtswege zu haben (stressfrei) und sie könnte gesünder zurückkehren.

Ob das "Rogern" (Spiegeln) nun aber für Kinder geeignet ist, die selbst mitten drin in der Sprachentwicklung sind, glaube ich nicht. Zwar soll diese Technik Menschen mit weniger augeprägter "Rhethorik" helfen, trotzdem ihre Gefühle artikulieren zu können, aber Sprache wird schon vorausgesetzt.

Aber vielleicht ist mit der Spiegeltechnik aus diesem Artikel ja wirklich etwas anderes gemeint gewesen.

Ich hoffe, ich habe da jetzt nix durcheinander bekommen, was Rogers angeht.

Frohe Weihnachten!