Blutgerinnungserkrankung bei Kleinkind - Verhalten in Kita?

Hallo!

Meine Tochter hat eine genetische Blutgerinnungsstörung
von-Willbrand-Syndrom Typ 2a.

Ich habe diesen von-Willebrand-Syndrom auch.

Sowohl bei mir als auch bei meiner Tochter ist es eher der Laborwert, der nicht im Grenzbereich liegt.
Symptome - wie z.B. - häufiges Nasenbluten, Neigung zu Hämotomen (Blutergüssen), spontane Zahnfleischblutungen, usw. haben wir nicht.

Auch sagen die Gerinnungsspezialisten, dass man keine Tätigkeiten mit Verletzungsgefahr machen dürfte.
Hierzu zählen auch einige Sportarten wie z.B. Ballsport, usw.

Ich habe über 30 Jahre sehr gut mit dieser Krankheit gelebt - vielleicht auch, weil ich nichts davon wußte.
Ich habe jeden Sport gemacht, den ich wollte - auch Fußball, Volleyball und Judo. Ich war in einem normalen Kindergarten, habe geschaukelt, usw.
Selbst Backenzähne wurden bei mir ganz normal gezogen und die Weisheitszähne rausoperiert.
Es kam nie zum Komplikationen.
Auch habe ich keine Probleme mit Regelblutung - angeblich würde man stärker und länger bluten.

Nur bei der Geburt und im Wochenbett gab man mir einen Gerinnungshemmer - wg. den schlechten Laborwerten. Und was ist passiert: Ich habe das Medikament nicht vertragen. Koma, Intensivstation, usw. - siehe auch VK.
Das Medikament wurde einen Tag nach der Geburt abgesetzt.
Und es kam im weiteren Wochenbett - trotz Damm- und Scheidenriss zu keinerlei Blutungskomplikation. Die Ärzte waren schon sehr verwundert.

Nun stehe ich vor dem nächsten Problem.
Meine Tochter soll in 1,5 Jahren einen normalen Kindergarten besuchen - dort wo auch ich war.
Wenn ich von-Willebrand-Syndrom angebe und sich die Erzieher über die Erkrankung informieren, wird meine Tochter sicherlich nur in der Ecke hocken und höchstens mit Stofftieren spielen dürfen. Sie wird verkümmern.

Allerdings weiß ich aufgrund von Erfahrungswerten, dass nichts dramatischen passieren wird. Und bei einem größeren Sturz, muss sowieso jede Mutter in den Kindergarten kommen.

Was würdet ihr tun?
Wer hat Erfahrungen mit solchen Problemen?

DANKE

Iberostar + Tochter - 08.09.05

1

ich finde es wichtig, den erzieherinnen zu sagen, was deine tochter hat!

bei dir war es anders. ihr wusstet nichts davon!

>Allerdings weiß ich aufgrund von Erfahrungswerten, dass nichts dramatischen passieren wird.<

und wenn doch?? dann moecht ich nicht die arme erzieherin sein, die einen moerder schock bekommt, weil dein kind immer weiter blutet!

wie sieht es denn rechtlich aus? muss man so-etwas nicht bei der anmeldung angeben?

2

Hallo!

Bei der Anmeldung im Kiga wird oft nach Erkrankungen etc. gefragt und bei vielen Kigas braucht man noch ein ärztliches Attest zum Eintritt, da würde es sicherlich "rauskommen".

Ansonsten würde ich es auf alle Fälle im Kiga erzählen, wenn doch was passiert (auch wenn du - bis auf nach der Geburt - nichts schlimmes erlebt hast, heißt das nicht automatisch, daß es bei deiner Tochter auch so gut läuft) wissen die Erzieherinnen was los ist und wie sie im Notfall reagieren können. Es ist ja auch zur Sicherheit deiner Tochter, falls doch mal was passiert.

Inwiefern deine Tochter dann bei Sport etc. mitmachen kann ohne das es ihr schadet, kann man ja evtl. langsam ertesten und mit dem Kiga und Kinderarzt durchsprechen.

LG Claudia

3

Ich habe halt nur bedenken, dass meine Tochter dann ein Außenseiter wird.

Es wäre mir schon wichtig, dass sich die Erzieher dann auch meine Seite anhören und wie mein Leben bisher verlaufen ist.
Bei der Weisheitszahn-OP hätte man es merken müssen - es kam nur aufgrund eines Laborwertes raus.
Und da es eine Erbkrankheit ist, wurde meine Tochter in den ersten Lebensmonaten untersucht.

Aber bei uns deutet gar nichts auf ein von-Willebrand-Syndrom hin. Ohne Laborwerte, würde niemand darauf kommen.

Da ich mich auch mit Alternativmedizin beschäftige, habe ich gelesen, dass Menschen mit der Blutgruppe A (das ist bei uns der Fall) nicht so häufig bluten wie Menschen mit Blutgruppe 0 (das habe ich bei anderen Menschen schon beobachten können).

Wichtig wäre mir, dass sich die Erzieher beide Seiten anhören und meine Tochter nicht in der Ecke sitzt.

Das wäre schon schade.

4

Ich glaube, das würde kein Kindergarten machen und ein Kind in die Ecke setzen, wenn es was nicht mitmachen darf.

Bei dem Kiga von meiner Tochter gibt es z.B. 4 Gruppen mit je 25 Kindern. Die Gruppe von meiner Tochter hat z.B. Montag Waldtag und Freitag Turntag. Damit nicht auf einmal soviele Kinder in der Trunhalle sind, wird die Gruppe in zwei Gruppen aufgeteilt. Die andere Gruppe hat z.B. diesen Turntag nicht, sondern einen Back- und Kochtag.

Wenn du offen zu den Erzieherinnen bist und immer in guten Kontakt zu denen stehst, wird es sicherlich eine gute Lösung für deine Tochter geben.

LG Claudia

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hallo!

sag auf jeden fall in d kita bescheid,sodaß im notfall richtig gehandelt werden kann!

und zu deinen bedenken: ich habe in einem kindergarten gearbeitet und in einer gruppe war ein schwer krankes mädchen (ob sie ihr abitur erlebt ist fraglich.....#heul) und dennoch haben sich alle bemüht,sie ganz normal mitspielen zu lassen!
die anderen kinder haben zwar nicht genau verstanden was sie hat,haben aber immer geholfen wenn sie was brauchte und sie fühlte sich wie alle anderen!

lg,mamijami.:-)

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Sag denen im Kindergarten, wie die Laborwerte sind - als reine Vorsichtsmaßnahme. Berichte ihnen aber auch von Deinen eigenen Erfahrungen. Bis dahin hast Du auch noch ein bißchen Zeit, um zu schauen, wie sich das Ganze bei Deinem Kind auswirkt. Jetzt ist sie noch recht klein, aber der Tag wird kommen, an dem sie sich beim Rumrennen das Knie aufschlägt.
Kathy