Krippe ja oder nein

Meine Tochter ist fast zwei Jahre alt und wir überlegen, ob sie in die Krippe gehen soll oder nicht. Ich habe drei Jahre Elternzeit eingereicht und bleibe also definitiv zu Hause. Ich hätte sie am liebsten die ganzen drei Jahre zu Hause bei mir, möchte aber das tun, was für SIE das beste ist. Dies sind meine Gedanken:

+ sie sollte gehen, da sie unabhängiger wird
+ der Kontakt zu den anderen Kindern wird ihr guttun

- zu Hause kann sie in Ruhe die Welt entdecken und mit drei in den Kindergarten gehen
- wir treffen uns ab und zu mit anderen Kindern, also hat sie Kontakt
- wir nehmen an einem Kurs teil, sich da hat sie andere Kinder


Ich weiß, dass es ein Luxusproblem ist, jedoch hätte ich gerne eure Meinungen gehört. Ich möchte sie auf keinen Fall lange abgeben und auch nicht jeden Tag 🧐🤔

Krippe ja oder nein

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Also wir haben unser Kind mit 2,5 Jahren eingewöhnt und im Nachhinein bereue ich es nicht noch gewartet zu haben. Es ist in meinen Augen, wenn man sein Kind normal behandelt und nicht überbetüddelt, eine natürliche Entwicklung dass sich Kinder lösen und selbständig werden, da muss keiner mit Krippe "nachhelfen". So entwickeln sie es natürlich wenn sie soweit sind und die Reife haben und nicht erzwungenermaßen weil man sie halt in eine Krippe packt.
Kinder brauchen zwar andere Kinder aber sind in dem Alter oft noch von den vielen Eindrücken und den vielen Kontakten denen sie auch kaum ausweichen können überfordert.
Unser Kind ist im SPZ angemeldet da durch eine Frühgeburt Entwicklungsprobleme befürchtet waren, die Aussage da zu der Frage ob man Kinder wegen der Förderung in eine Krippe tun muss war klipp und klar "Hängt vom Elternhaus ab. Ist das engagiert lernen sie zu Hause sogar besser" da sie eben wie Du sagst alles in Ruhe entdecken können. Wenn du es nicht muss lass sie zu Hauseund genießt die Zeit. Lasst Euch treiben, entdeckt zusammen die Welt.

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Hi,

ich bin kein Gegner der Krippe, aber anstrengend ist es für die meisten Kinder sowieso.
Wenn du es nicht brauchst, würde ich mein Kind auch nicht schicken.
Vielleicht gibt es ja auch was dazwischen ?
Junior geht ab November (dann 22monate alt) zu einem Spielkreis. Heißt 2x die Woche für 2 Stunden ohne Mama mit anderen Kindern. Die Eingewöhnung ist ähnlich wie in der Kita.
Das finde ich schöner, da ich ja auch zu Hause bin und die Zeit gern mit meinem Kind verbringe und so aber Mal durchatmen kann und auch was schaffen kann. Jeden Tag würde für mich aber, solange ich zu Hause bin nicht in Frage kommen..

Und was bei uns auch definitiv so ist, die Betreuung U3 ist hier sehr rar. Bedeutet, wenn man nicht arbeitet bekommt man auch keinen Platz. Man muss hier auch einen Arbeitsnachweis abgeben und die werden auch stichprobenartig kontrolliert.
Also dein Arbeitgeber muss einen Zettel ausfüllen, wann und wie viele Stunden du arbeitest und das wollen die halt von beiden Elternteilen haben.
Wenn dann jemand noch in Elternzeit ist oder wieder schwanger zu Hause ist oder ähnliches würde er keinen Kita Platz bekommen.

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Bei uns geht es nur wenn man arbeiten geht
Aber prinzipiell finde ich wenigstens die Vormittagskrippe echt nicht schlecht!

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Wir haben uns, nachdem wir lange anderer Meinung waren, gegen eine U3-Betreuung entschieden, weil wir, nachdem wir diverse Studien und Bücher zur Kindesentwicklung gelesen haben, entschieden haben, dass für uns die Nachteile die Vorteile überwiegen.

Mal konkret zu deinen Gedanken:

+ sie sollte gehen, da sie unabhängiger wird
Muss sie denn ein Kind, das noch keine drei Jahre alt ist schon unabhängiger werden?

+ der Kontakt zu den anderen Kindern wird ihr guttun
hier kann ich direkt dich zitieren:
- wir treffen uns ab und zu mit anderen Kindern, also hat sie Kontakt
- wir nehmen an einem Kurs teil, sich da hat sie andere Kinder

Ich denke, für ein zweijähriges Kind sind die Kinderkontakte, die ihr ihr bietet, ausreichend. Rein entwicklungstechnisch kommt es ja erst im dritten Lebensjahr, dass sich Kinder langsam mit anderen Kindern beschäftigen.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann würde ich sie einfach so lange zu Hause lassen.

Gerade bei Krippen ist die Qualität sehr wichtig und bei uns ist sie leider viel zu oft nicht gegeben (allein der Betreuungsschlüssel ist hier de facto bei 1:8, während 1:3 empfohlen wird).

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Wie wäre es denn als Kompromiss die Kleine "nur" halbtags in die Kita zu schicken?

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gehen fast alle Kleinkinder schon in die Kita und die Kids gehen da gerne hin. Sie werden da gefördert und haben Kontakt mit anderen Kindern. Natürlich ist jedes Kind anders, aber für meine Tochter (19 Monate) wäre es schlimm den ganzen Tag Zuhause zu sein. Sie würde sich langweilen und ich müsste mir für jeden Tag zwei Aktivitäten einfallen lassen, eine für den Vormittag und eine für den Nachmittag. Deswegen bin ich definitiv pro Kita. Auch wenn ein Elternteil Zuhause ist, würde ich das Kind ab ca. 1,5 Jahren zumindest für den Vormittag in die Kita bringen.

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Ich habe nicht abgestimmt, weil ich Deine aufgelisteten Punkte nicht ausreichend finde, um eine Empfehlung zugeben:

Da Du komplett Elternzeitgenommen hast, finde ich, dass es bei Euch darum geht:
- was ist sie für ein Typ Kind? Würde Ihr eine Kita guten, weil sie reif ist: langweilt sie sich zu Hause, ist ihr Erkundingsdrang groß genug, braucht sie was Neues,…? Oder ist sie schüchtern, empfindlich, noch sehr zufrieden mit dem was sie hat, nicht so an neuen Kontakten interessiert,..und braucht diese Zeit mit Mama, um ihr Urvertrauen weiter aufzubauen
-was für Kita-Optionen gibt es? Wären die Einrichtungen geeignet für Dein Kind?

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Ich würde sie zu Hause behalten.
In dem Alter brauchen Kinder noch nicht permanent den Kontakt zu gleichaltrigen. Unabhängiger werden sie sowieso, dafür muss man sie noch nicht in eine Krippe bringen.

Zu Hause kannst du sie sicherlich individueller fördern. Der Kiga ist anstrengend für ein Kind. Unsere Kinder lieben es, aber die Geräuschkulisse und der Input schaffen sie auch.
Ich gönne ihnen gerne etwas länger das "Nest". Groß und unabhängig werden sie noch früh genug. Mit 3 reicht der Kindergarten völlig aus.
Ich habe bei unseren Kindern nie Nachteile gegenüber den Kindern gesehen, die schon früher in den Kiga kamen.

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Meine Kinder wurden beide ab ca 12 Monaten fremdbetreut. Kind 1 bei der Tagesmutter, Kind 2 in der Kita. Das war nun Mal nötig weil ich wieder arbeiten musste. Wäre ich 3 Jahre zu Hause geblieben, hätte ich meine Kinder auch zu Hause betreut. Kontakt mit anderen Kindern kann man ja auch ohne Kita herstellen. Ich glaube nicht dass meine Kinder massiv unter der Betreuung gelitten haben, aber nötig ist dies im u3 Bereich in den meisten Fällen meiner Meinung nach auch nicht.

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Ich bin nicht der Typ, der 3 Jahre daheim bleibt, abgesehen davon, dass wir uns das niemals hätten leisten können. Mein Kleiner (16M) ist seit 2 Wochen in der Eingewöhnung und macht das bisher super. Er geht nur vormittags. Für uns das Beste Modell. Vielleicht geht er nächstes Jahr auch länger, aber so ist es gut. Und ehrlich: diese Vielfalt an Spielmöglichkeiten könnte ich ihm NIE bieten. Deshalb klares Ja für die Kita. (Bei uns stimmt der Betreuungsschlüssel übrigens. 12 Kinder auf 4 Erwachsene + 1 Praktikantin)