Mein Kind bringt mich an meine Grenze, wie in bestimmten Situationen umgehen?

Guten Morgen ihr Lieben,

Ich würde euch gerne mal nach eurer Meinung fragen, wie ihr mit bestimmten Situationen umgeht. Mein Sohn ist 17 Monate alt und er bringt mich momentan mit seinem Verhalten extrem an meine Grenzen.

Situation 1:
Er ist nur noch am schlagen und beißen. Wenn ihm was nicht passt schlägt er, wenn man ihn einfach nur auf dem Arm hält schlägt er, wenn man ihm ein Kuss gibt schlägt er auch.
Ich habe es schon mit ignorieren probiert, dann wiederholt er sein Verhalten. Setze ich ihn runter, dann brüllt er wie am Spieß und lässt sich nicht erklären warum ich ihn abgesetzt habe, weil er so außer sich ist.
Wie reagiert ihr in solchen Situationen, was macht ihr?

Situation 2:
Er ist momentan in der trotzphase und wenn ihm was nicht passt, dann wirft er den Kopf gegen die Wand und hat sich gefühlt garnicht mehr unter Kontrolle, ich darf ihn nicht berühren, nicht ansprechen garnichts. Er ist wie in Trance. Was handhabt ihr so eine trotz Reaktion, wenn eure Kinder niemanden an sich ran lassen wollen?

Situation 3:
Er wirft ständig alles runter. Beim Essen ständig seinen Becher mit Milch, sodass alles nass ist und beim spazieren gehen seinen Trinkbecher, letztens auf parkende Autos. Ich gebe ihm den Becher wenn er durst hat und bitte ihn dann mir den Becher zu geben wenn er fertig getrunken hat, dann schaut er mir in die augen und wirft ihn extra meterweit aus dem Kinderwagen oder vom Hochstuhl. Ich kann ihm natürlich nicht verbieten zu trinken. Bisher hebe ich immer auf und sage das ich das nicht in Ordnung finde und er mir den Becher geben soll, aber als er das Auto getroffen hat, war ich natürlich auch wütend und habe gemeckert. Was würdet ihr machen?

Mein Sohn bringt mich momentan mit seinem Verhalten echt an meine Grenzen, er ist den ganzen Tag unzufrieden und wie ausgewechselt. Er lässt aktuell garkeine Nähe mehr zu und blockt mich komplett ab. Stattdessen beißt, haut und schlägt er und ich habe Angst das er mir aus den Händen gleitet und irgendwann macht was er will und ich fühle mich grade echt wie eine schlechte Mutter.

Vielleicht könnt ihr mir paar Tipps geben oder Ratschläge wie ich mit den Situationen umgehen kann.

Vielen Dank im voraus und liebe Grüße 😊

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Hmmm … ganz schön was los bei deinem Sohn.

Was das werfen vom Becher an geht. Mein kleiner Mann hat es auch eine Zeit gemacht und hat den Becher dann nicht mehr in die Hand bekommen. Sondern ich habe den Becher gehalten wenn er trinken wollte. Übergang war dann das er ihn haben durfte und ich direkt neben ihm auf seiner Höhe war und den Becher abgenommen habe, wenn er fertig war.

Beim hauen halte ich kurz seine Hand und schauen ihn direkt an und sage bestimmt nein. Hilft das nicht setze ich ihn ab und begebe mich aus seiner Reichweite und setze mich dann hin so das ich auf seiner Höhe bin und warte bis er auf mich zu kommt.

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Hi!

Ach je, ich kann das nachfühlen, meine drei sind fast 7, 5 und fast 2 und sie waren/sind alle so, ich erkenne da so viel wieder.

Es ist einfach so, dass Kleinkinder ihre Gefühle noch nicht regulieren können, dazu vieles noch nicht verstehen und ihrer Wut hilflos ausgeliefert sind. Dazu kommt noch das Grenzen austesten.

Eine Bekannte von mir sagte mal, es sei ein gutes Zeichen, wenn Kinder Grenzen austesten (so wie mit dem Becher), weil sie das nur bei Personen machen, wo sie sich sicher fühlen. Sie prüfen damit die Beziehung auf Beständigkeit: "Hast du mich auch noch lieb, wenn ich mich schlecht benehme?".
Gleichzeitig lernen sie von der Person, wie man sich in Konfliktsituationen verhält.

Was ich immer gemacht habe:

Wenn mich das Kind schlägt, deutlich "Nein, das tut mir weh" sagen und kurz weggehen. Gleichzeitig erkläre ich dem Kind, wie es sich fühlt "Du bist jetzt wütend, ja?!" und wie es mir geht wenn ich gehauen werde. Mit drei, vier Jahren gab es dann eine Belohnung, wenn das Kind es schaffte, einen Vormittag lang nicht zu hauen etc.. Wichtig finde ich auch, Alternativen aufzuzeigen und vorzulegen. Also statt die Mama hauen, lieber mit dem Fuß aufstampfen oder in ein Kissen Boxen. Ich versuche immer, ruhig zu bleiben und leise zu sprechen, dann wird das Kind oft schon automatisch leiser, aber ich habe meine Kinder alle auch schon mal angefaucht, wenn sie z. B. mir auf die Nase geboxt haben und es wirklich wehtat. Ich finde, das ist nur menschlich.

Was das Küssen und auf den Arm nehmen angeht, würde ich es akzeptieren wenn er es nicht will, es sei denn es ist grade zwingend notwendig, zum Beispiel wenn das Kind im Straßenverkehr zur Sicherheit auf den Arm muss. Dann erkläre ich: "Ich weiß du bist sauer weil du runter willst, aber ich habe Angst, dass das Auto Dir weh tut.".

Das Becher werfen kenne ich auch. Manchmal hilft da wirklich ignorieren, wenn sie es machen um Aufmerksamkeit zu haben. Wenn es um Grenzen austesten geht, lass ich die Kinder manchmal aufwischen Und ja, ich habe meiner Tochter wirklich einmal das Trinken verweigert mit der entsprechenden Begründung. Zwar nur ein paar Minuten, aber es hat gefruchtet. Sie hat nie wieder was mit Absicht ausgekippt. Alternativ: Das Kind bekommt nur noch Wasser bis es gelernt hat, den Becher stehen zu lassen.

Diese Brüllminuten, wo das Kind sich schlecht regulieren kann, hatten/haben wir nur selten, aber mir hat geholfen:
A) Ignorieren und z. B. Haushalt machen.
B) Etwas völlig überraschendes tun, z. B. Singen
C) Das Kind ablenken

Wenn es natürlich anfängt, sich selbst in Gefahr zu bringen würde ich es schon festhalten und dann durchhalten, ruhig bleiben und warten bis es vorbei ist.

Das ist wirklich manchmal schwierig. Ich habe mir beim ersten Kind auch Vorwürfe gemacht, dass ich Schuld bin an dem Verhalten usw.. Aber es ist eine ganz normale Phase

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Hi, ich bin natürlich keine Expertin, wir haben hier aber ähnliche Situationen in letzter Zeit und ich habe jede Menge Bücher zur Autonomiephase gelesen 😅

Zum ersten Punkt:
In welchen Situation haut er denn? Wenn er gerade von dir keine Aufmerksamkeit bekommt?

Wenn unser Kind uns schlägt, biete ich ihm Alternativen, auf was er schlagen kann. Sitze ich z.B. auf dem Boden und er kommt und will mir ins Gesicht hauen, zeige ich ihm ein Kissen/die Couch, auf die er hauen kann. Ich sage dann "bei der Mama kannst du ei machen, das Kissen kannst du hauen."
Oft weiß unser Kind nicht, wohin mit seiner Liebe, und dann beißt er z.B. Auch da biete ich Alternativen an "du kannst mich gaaaaanz feste umarmen" - dann entlädt sich das starke Gefühl, er umarmt mich und danach nicht alles wieder gut.
Wenn du es ignorierst, macht er es natürlich weiter, denn du reagierst ja nicht. Also Alternativen anbieten, sagen, dass das weh tut.

2. Daneben sitzen und warten. Unser Kind will auch auf gar keinen Fall in einem Trotzanfall angefasst werden. Fällt mir unheimlich schwer, aber wenn ich ihn anfasse, wird es schlimmer. Darum sitze ich da und warte ab. Ich sage dann auch ganz ruhig "ich bin da Schatz"

3. Das Wasser bleibt dann in meiner Hand, wenn es nicht anders klappt.

Du bist keine schlechte Mutter, es ist einfach die Phase und dein Kind und du müssen sich jetzt daran gewöhnen.
17 Monate konntest du über das Leben deines Kindes bestimmen, was es anzieht, wann es wohin geht, wie lange es auf den Spielplatz bleibt und und und. Jetzt hat dein Kind einen eigenen Willen und möchte selber bestimmen- für beide nicht einfach.

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Ich würde noch hinzufügen :Es wird wahrscheinlich sehr bald viel besser.

Bei meiner Tochter konnte sie das Verhalten mit jedem Monat viel besser regulieren, geholfen hat auch die sprachliche Entwicklung. Jetzt mit 26 Monaten kann sie Situationen sprachlich beschreiben, antworten, Gefühle langsam benennen.

Ich frage zb "bist du gerade sehr wütend?" und sie erklärt in einfachen Sätzen, warum das so ist. Daraus entwickelt sich ein einfaches Gespräch, in dem ich zb eine Alternative anbiete.
Sprache macht mächtig und ein Kind, das kommunizieren kann, was sie stört, kommt meiner Einschätzung nach besser wieder runter.

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<<<Situation 1:
Er ist nur noch am schlagen und beißen. Wenn ihm was nicht passt schlägt er, wenn man ihn einfach nur auf dem Arm hält schlägt er, wenn man ihm ein Kuss gibt schlägt er auch.
Ich habe es schon mit ignorieren probiert, dann wiederholt er sein Verhalten. Setze ich ihn runter, dann brüllt er wie am Spieß und lässt sich nicht erklären warum ich ihn abgesetzt habe, weil er so außer sich ist.
Wie reagiert ihr in solchen Situationen, was macht ihr?

Situation 2:
Er ist momentan in der trotzphase und wenn ihm was nicht passt, dann wirft er den Kopf gegen die Wand und hat sich gefühlt garnicht mehr unter Kontrolle, ich darf ihn nicht berühren, nicht ansprechen garnichts. Er ist wie in Trance. Was handhabt ihr so eine trotz Reaktion, wenn eure Kinder niemanden an sich ran lassen wollen?<<<

Liebe TE,

du beschreibst meinen jüngsten Sohn in diesem Alter. Wenn der richtig wütend war, ging er auf mich und meinen großen Sohn los mit Hauerei. Da half auch kein energisches Nein
mehr. Ich nahm mir meinen wütend um sich hauenden Sohn, zog in wettergerecht an und saß ihn auf die Terrasse entfernte mich für ein paar Schritte. Ich machte es dann sehr häufig und er verstand. Er rannte dann schreiend durch den Garten. So mit 3 oder 4 Jahren sagte ich dann, zieh dich an und raus mit dir, ich mag keine Hauerei. Mein Großer
schnappte sich seinen kleinen Bruder und setzte ihn vor die Kinderzimmertür. Der war natürlich über 5 Jahre älter und 3 Köpfe größer

Und wenn er mal nicht gehauen hatte, dann lief er ein paar Mal wütend mit dem Kopf gegen die Wand. Auch da ging es ab nach draußen. Und grundsätzlich ließ er keinen an sich heran, wenn er so wütend war. Erst als er sich draußen ausgetobt hatte, dann ging es.

Ich finde Konsequenz schon richtig. Wenn er mal wieder reinkam und immer noch wütend war, dann durfte er sich gleich wieder umdrehen und rausgehen. Ich habe dann die Terrassentür rangemacht (nicht zu, er konnte jederzeit wieder reinkommen).

Das Problem mit dem Hauen von Mama oder großen Bruder wurde zwar besser, aber irgendwann schlug der Kleine sich selber. Er war auch immer in seiner eigenen Welt.
Das wurde mit den Jahren viel besser. Ich muss dazu sagen, mein Jüngster hat auch eine Entwicklungsstörung: Frühkindlicher Autismus.

Nein, dein Sohn muss nicht autistisch sein. Es gibt auch normalentwickelte Kinder, wo die
Sicherungen häufig mal durchknallen.

LG Hinzwife

6

HAuen udn beißen ist ein Ausdruck , dass er etwas nicht möchte. Er kann ja noch nicht alles richtig mti Worten sagen, das ist in dem Alter ein Kommunikationsversuch.

Und Sitaution 1 liest mich für mich, dass die Aktion von DIR ausgehen, das Hochnehmen, die Küsse.

Das Runterwerfen ist auch in dem Alter noch ein Spiel, das funktioniert. Ich werfe runter , Mama hebt auch, ich erziele eine Reaktion bei Mama.

Trotz und Aufmucken, weil Mama anders handelt als er möchte, da muß er durch. Dadurch lernt er, dass sein Verhalten eine Gegenreaktion herausfordert, und merkt, das ist nicht immer die Erwünschte. Auch lernt er mit Frustration umzugehen.
Wichtig ist nur, ein Kind in dieser Phase zu begleiten. Es nicht einfach ignorieren. Ich bin auch in dem Alter schon gut damit gefahren, meinem Kind sein Verhalten zurückzuspiegeln. Nachdem sich Kind und Mama beruhigt haben, KURZ gesagt, was mich gestört hat an dem Verhalten Auto geht kaputt, es tut weh. Und auch bessere Vorgehensweisen gezeigt wie: "SAG, was du willst, das verstehe ich; hauen nicht." Oder "Du weißt gar nicht mehr, dass man aus dem Becher trinkt, dann halte ich ihn für dich." Beim Essen runterwerfen " Du bist satt, dann stell ich den Teller weg."

Anfangs wird er noch meckern oder auch toben, aber bald hat sich daran gewöhnt, wie es besser geht. Und ganz wichtig, ihn auch immer loben und ihn bei dem kurzen Gespräch im Arm halten, wenn was gut klappte. Umarmen hilft auch oft, ein Kind zu beruhigen; mit der Zeit wird es dann ruhiger.

Viel Kraft und gute Nerven für die Trotzphase. Du schafft das!

7

Wenn mein Sohn schlägt halte ich seinen Arm fest und sage "nein" und zwar ganz energisch. Macht er es wieder sage ich wieder "nein". Macht er es ein drittes Mal setzte ich ihn ab und gehe aus der Situation.

Bockt er so doll das er nicht zu bändigen ist und keine Nähe zulassen kann, lege ich ihn in den Sitzsack oder auf den Teppich und lasse ihn bocken. Bleibe aber in der Nähe, weil er dann wenn er sich ausgebockt hat zum trösten und kuscheln kommt.

Mit dem runterwerfen mache ich es wie mit dem schlagen. 2x nein sagen u d beim.dritten ml nehme ich es weg.

Ich wünsch dir nen dickes Fell für deinen wutzwerg