Hallo zusammen 🙂
ich weiß, das Thema gibt es hier öfter, aber ich brauch mal ein bisschen Input, da ich selbst leider nicht besonders schlagfertig bin (oder mir die guten Antworten dann erst 3 Tage später einfallen).
Mein Sohn ist jetzt 20 Monate alt und spielt sehr gerne mit seinen Autos, liebt das Toben im Garten, wird im Sandkasten zum panierten Erdferkel und malt wahnsinnig gern. Außerdem liebt er seine Kuscheltiere und so langsam beginnt er erste Rollenspiele mit ihnen. Er füttert sein Hasi und schiebt sie auch liebend gerne im Puppenbuggy spazieren. Leider bekamen wir bei dem ein oder anderen Spaziergang auch schon negative Kommentare wie "Da hätte die Mama wohl lieber ein Töchterlein bekommen". Ich finde sowas unangebracht und ziemlich übergriffig. Ich liebe meinen Sohn und das heißt für mich auch einfach, dass ich auf seine Interessen eingehe und ihn da fördere, wo es ihm Spaß bringt. Auch wenn andere Leute denken, dass Jungs nur mit Autos und Dinos spielen dürfen (ich hab als Kind Puppen überhaupt nichts abgewinnen können und bin froh, dass meine Mutter da sehr entspannt war).
Er geht jetzt seit 2 Monaten in die Kita und spielt da auch hauptsächlich mit dem großen Fuhrpark an Autos etc, aber ab und an eben auch in der Küche und Puppenecke. Ich finde es gut und sehe da kein Problem dabei. Letztens haben sie in der Kita eine Puppe gebadet und er war dabei so interessiert und hatte einen Riesenspaß, dass ich kurzerhand meine alte Puppe vom Speicher geholt habe. Er war ganz aus dem Häuschen und hat sie gleich gefüttert und geknuddelt. Danach waren die Autos wieder wichtiger 😅 Er zeigt aber deutlich Interesse am Spiel damit und das ist ja auch "gewünscht" (aber nicht gefordert oder auf irgendeine Art erzwungen).
Ich mache mir nur gerade Gedanken, wie die Leute reagieren, wenn er mal sein Baby im Puppenwagen schieben will. Es kamen ja bei den Kuscheltieren schon so doofe Kommentare, wie soll das da erst bei einer Puppe von 50 cm in seiner alten Kleidung werden? 🙈 Ich weiß, eigentlich kann mir das egal sein und ich sollte mir da ein dickes Fell zulegen, was geht es andere Leute an, was mein Sohn spielt... aber ich mache mir Sorgen, dass er durch so negative Kommentare die Freude und Unbeschwertheit am Spiel verliert. Er wird natürlich noch nicht verstehen, was genau die Leute mit ggf. doofen Kommentaren meinen, aber er wird die Ablehnung spüren und das möchte ich nicht. Ihm zu "verbieten" sein Baby spazieren zu fahren fände ich aber auch nicht fair, ich find es ja süß 😊
Habt ihr vielleicht ein paar gute Tipss, wie man mit negativen Kommentaren zu "Jungs spielen nicht mit Puppen" etc. umgehen kann? Oder ein paar schlagfertige Antworten?
Liebe Grüße
Krümelmama2019
Klischeedenken anderer Leute (sorry, lang geworden)
Ich kann mir das immer gar nicht vorstellen das so viele Leute solche Kommentare abgeben. Wir haben einmal was gehört von meinem damals 10 jährigen Neffen 
der aber sehr einsichtig war als ich ihn fragte ob sein Papa auch wie ein Mädchen ist weil er die kleine Schwester im Kinderwagen schiebt. Ansonsten fanden es alle immer nur süß wenn mein kleiner liebevoll seine Plüschtiere umsorgt hat.
Ja, ich bin da meist auch erstmal fassunglos. Wobei man auch meinen könnte, dass ich mich langsam daran gewöhne. Es ist echt selten, dass wir bei einem Spaziergang nicht wenigstens einen Spruch gedückt bekommen 😒
Ich dachte eigentlich auch, dass es eventuell am ehesten noch die Kinder (Kindergarten- oder Grundschulalter) sind, die da Kommentare abgeben, aber es ist tatsächlich durch alle Altersschichten. Die ältere Generation hat die größten Probleme damit, wenn ich nach deren Reaktionen gehe, aber es sind auch viele Jüngere 😬
Eine gute Antwort wäre auch. Ich möchte das mein Sohn später mal ein guter Papa wird und gleichberechtigt die Kinder betreut.
So ungefähr habe ich es zu meinem Neffen gesagt. Das es ja nur üben ist sich später um ein eigenes Kind gut zu kümmern 
Unser Sohn ist grad 7 Monate und findet die Puppen von der großen Schwester zum ablecken toll😅.
Und sollte er auf die Idee kommen mit dem Puppenwagen von ihr spazieren zu gehen, dann darf er es gerne tun. Genauso fährt unsere Tochter mit ihrem Trampelschlepper oder spielt mit ihren eigenen "Jungs"Sachen.
Das Klischeedenken ist in einigen Köpfen noch so 50/60er Jahre....
Dass man so blöd angesprochen wird, wenn der Junge einen Puppenbuggy schiebt, ist ja wirklich völlig daneben! Ich dachte, das wäre normal?
Meine Jungs hatten einen Puppenbuggy mit Puppe und viele Kuscheltiere, eine Puppenküche und auch ein Bügelbrett 🤷🏼♀️ gerade der zweite Sohn hat sich sehr für Rollenspiele interessiert, gern für seine Puppe in der Küche gekocht und er war mit dem Buggy auch öfters unterwegs. Natürlich hatte er auch eine Werkbank, Autos und so, aber für sein soziales Verhalten war dieses Rollenspiel wirklich sehr wichtig. Jetzt ist er 10 Jahre alt und ein typischer junger Mann 😉 aber seine hilfsbereite Art und sein tolles Einfühlungsvermögen schiebe ich auf die Kleinkindzeit, in der er alles probieren konnte und sich voll entfalten durfte.
Seine kleine Schwester ist 3 und liebt Puppen. Hat aber neulich einen Dinosaurier im Buggy geschoben und spielt gern mit den alten Autos auf dem Autoteppich. In dem Alter gibt es einfach keine Mädchen oder Jungsspielsachen - beides ist für beide Geschlechter da und wichtig für ihre Entwicklung.
Aber schlagfertige Antworten fallen mir leider auch keine ein 😅 so ganz spontan würde ich vielleicht sagen "er ist eben ein sozialer Junge, ist doch toll oder?"
Ich dachte auch, dass das mittlerweile normal sein sollte.
Küche oder Kaufladen scheint gesellschaftlich akzeptierter zu sein, da kommen dann immer die Köche als Argument. Tja, wie ist es dann mit den Papas? Die zählen scheinbar nicht oder nicht so sehr, dass es als normal angesehen wird wenn Jungs eine Puppe haben 🤦♀️
Das mit dem Sozialverhalten denke ich mir auch und ich finde es schön, hier die Bestätigung lese 😊 Ich finde es auch wichtig, dass die Kinder Empathie lernen und sich um andere zu kümmern. Umso schöner wenn das Interesse vom Kind aus geht.
Mir geht es da wie den anderen - ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die so ungefragt Kommentare abgeben. Ich habe so etwas - in einer ganz anderen Situation - nur einmal erlebt, nämlich beim Bäcker, als meine Tocher in der Auslage einen Berliner entdeckte, den sie dann unbedingt haben wollte. Die Bäckersfrau meinte "Tja, da muss man konsequent bleiben". Ich fragte sie lachend, ob sie kein Geschäft machen wolle und habe den Berliner demonstrativ gekauft.
Zu dem Spielverhalten Deines Sohnes - ehrlich gesagt finde ich solche Kommentare dermaßen unterirdisch, dass ich sie ignorieren würde. Auf so einem Niveau diskutiere ich nicht.
Da fragt man sich echt, wie die Leute darauf kommen, dass man sie nach ihrer Meinung gefragt hätte 🤦♀️
Ich käme im Traum nicht auf die Idee mich da einzumischen 😬
Ja, ignorieren ist bisher auch meine Strategie, außer die Kommentare gehen arg unter die Gürtellinie. Aber manchmal fühlt sich das so an, als würde ich meinen Sohn nicht verteidigen. Er kann sich aussuchen womit er spielen will. Wenn eine (fremde) Person meint, ihm erzählen zu müssen, dass er damit nicht spielen kann/darf/soll und ich stehe ihm dann nicht zur Seite, was lernt er dann dabei? Das mein Schweigen Zustimmung bedeutet? Oder, dass seine Mama sich nicht traut ihre Meinung zu vertreten und zu ihm zu stehen. Vielleicht sehe ich das auch zu eng, aber mir ist wichtig, dass er merkt, dass ich ihn auch in Schutz nehme wenn es nötig ist.
Ich finde, man muss da nicht unbedingt "schlagfertig" sein. Das klingt immer so negativ / nach Konfrontation...
Man kann doch einfach sagen: Er ist vielseitig interessiert. Oder du sagst (bei der Unterstellung du hättest lieber ein Mädchen gehabt), dass du ein glückliches Kind (wolltest) möchtest und dein Kind deshalb mit allem Spielen darf...
Es sollte normal sein, dass jedes Kind mit jedem (altersgerechten) Spielzeug spielt. Daher würde ich da kein Drama drum machen. Du betonst ja irgendwie auch immer wieder, dass er trotzdem auch mit anderem Zeugs als Puppen spielt 😉 Ist doch völlig egal - auch wenn er ausschließlich mit Puppen, Küche, etc spielt. Es gibt kein Mädchen- / Jungenspielzeug...
Nein, streitsüchtig bin ich eigentlich wirklich nicht, im Gegenteil. Ich schweige oft um des lieben Friedens Willen. Aber wenn es um meinen Sohn geht, dann möchte ich nicht still sein, nur damit andere zufrieden sind.
Aber du hast Recht, schlagfertig ist vielleicht nicht das richtige Wort... eher gewappnet für etwaige negative Reaktionen. Andererseits bei manchen so richtig dreisten Sprüchen, da würde ich schon gerne gleichermaßen zurück"schießen". Wie man in den Wald hinein ruft...
Ich hab meinen Text jetzt nochmal gelesen... ist mir vorher gar nicht aufgefallen, dass ich das so sehr betone 😅
Ich wollte eigentlich nur aussagen, dass er alles mögliche an Spielzeug hat und ich ihn da in keine Richtung dränge, sondern eben das kaufe, wo ich merke, dass er Interesse hat. Und er bespielt das dann aber auch alles 🤷♀️
"Da hätte die Mama wohl lieber ein Töchterlein bekommen ..."
Antwort: "Ja, deshalb haben wir ihn auch Lilly genannt."
"Jungs spielen nicht mit Puppen."
Hand vors Gesicht schlagen und sagen: "Stimmt, Väter kümmern sich ja auch nicht um ihre Kinder."
Oder so etwas in die Richtung wie:
"Die 50er haben angerufen und wollen ihr Rollenbild zurück."
"Wenn ich mich richtig erinnere, leben wir im 21. Jahrhundert. Ich dachte Gleichberechtigung sei unser Ziel."
"Genau, und Frauen dürfen nach der Geburt ihrer Kinder nicht mehr arbeiten, Männer bekommen keine Elternzeit und die Gender Pay Gap ist das non-plus-ultra."
"Stimmt! Gleichberechtigung gilt ja nicht für Kinder, sondern nur bei der gendergerechten Sprache."
etc.
Der mit Lilly ist gut 🤣🤣🤣
Danke, die Sprüche sind gut 😅👍
Gibst du zufällig Seminare, wie man selbst auf solche Antworten kommt? 😉
Das mit dem Puppenwagen hatten wir bisher nicht.
Vielleicht so etwas wie "Der Monstertruck wollte lieber daheim bleiben", "Das Kind wird eben später ein toller Papa, so wie er jetzt schon übt"....
Zu mir meinte letztens ein älterer Mann "Ihr Kind futtert gerade Dreck". Meine Antwort: "Ach wissen Sie, der bekommt daheim nichts zu essen und muss sich seine Nahrung in der Natur suchen!". Seine Frau hat ordentlich geschmunzelt. 😉
Sehr gute Antwort und noch besser, dass sogar die Frau da scheinbar auf deiner Seite war 😅
Wahnsinnig traurig das viele Leute so hängen geblieben sind und so denken.
Meine Uroma kann sich so etwas manchmal auch nicht verkneifen, aber da sag ich auch immer wo denn der Unterschied ist. Da fällt ihr dann nichts ein.
Mein Sohn hat eine Puppe seid dem er 2 ist und wir gehen auch damit spatzieren. Wenn ich mich hübsch mache will er auch Nagellack und Lippenstift.
Kinder sind in dem Alter so Vorurteilsfrei und ehrlich. Ich finde es dann selbst schade wenn er aus dem Kindergarten kommt und sagt er mag rot und seine Schwester, weil sie ein Mädchen ist, rosa. Wobei ich dann sage ich glaub sie mag auch rot und das ok für ihn ist.
Vielleicht kannst du Kontern mit Sprüchen wie :
Zum Glück sind wir im 20 Jahrhundert angekommen und Männer dürfen sich auch um Kinder kümmern, so wie Jungs mit Puppen
Oder
Vielleicht wächst hier ein neuer Pädagogie heran.
Ansonsten würde ich auch unfreundlich werden, wenn es ständig die selben Leute sind.
Gut, die Uroma wird sich da vermutlich nicht mehr ändern, auch wenn es schade ist. Je älter die Leute, die uns ansprechen, desto eher versuche ich diplomatisch zu reagieren oder eben auch so Sprüche zu ignorieren. Aber es sind leider auch viele, die so in meinem Alter sind, oder so zwischen 40 und 50. Und da könnte man schon ein wenig toleranter sein 🙈
Eben, die Kinder sind da komplett vorurteilsfrei und spielen worauf sie Lust haben. Und ich verstehe nicht, warum dann Erwachsene (am besten noch komplett fremde) meinen ihnen erzählen zu müssen, dass es unangebracht sei wenn ein Junge mit Puppen oder ein Mädchen mit Dinos spielen will.