Ständig Angst ums Kind

Hallo,

ich bin inzwischen teilweise ziemlich fertig, weil ich oft Angst um mein Kind habe. Ich weiß nicht inwieweit das noch normal ist.. Ich bin derzeit auch in der 38. Ssw und das wird sicherlich mit reinspielen.

Ich möchte keine Glucke sein und zeige oftmals meine Bedenken nicht, schlucke sie runter versuche einfach optimistisch zu sein. Dabei geht es um alltägliche Dinge, wie z.B. meine Tochter (3) über Nacht bei meinen Eltern zu lassen. Sie haben einen großen Teich und einen riesigen bodentiefen Pool - beides ungesichert. Ich muss darauf vertrauen, dass meine Eltern sie immer im Blick haben, doch fällt mir das absolut nicht leicht. Zu oft hatten wir die Situation, dass wir zeitweise nicht wussten, wo sie gerade steckt. Ich war z.B. auf Toilette oder habe Besteck geholt, mein Mann hat mit meinem Vater iwas geschwatzt und meine Tochter war zuletzt bei meiner Mutter in der Küche. Doch plötzlich weiß keiner wo sie ist, weil jeder dachte, der andere guckt! Bei meinen Schwiegereltern gibt es solche Situationen nie! Wenn ich mich umdrehe und reingehe und sie draußen bei Oma oder Opa ist, dann weiß ich, sie wird im Auge behalten und wenn Opa in den Keller geht o.ä. dann wird er dafür sorgen, dass jemand anderes guckt.
Meine Eltern sprechen sich bei sowas nicht ab und reagieren zickig, wenn ich das anspreche... ala, ich wusste doch auch nicht wo sie steckt. Also behalte ich mein Kind dort dauerhaft im Auge.. Aber wenn sie dort allein ist, bekomme ich echt üble Gedanken.

Dasselbe gilt, wenn meine Eltern sie abholen. Ich finde, dass mein Vater ein risikofreudiger Fahrer ist, zu schnell, fährt dicht auf, schneidet gern, nimmt anderen die Vorfahrt, weil es für ihn gerade noch so passt... Ich bin nie gern mit ihm gefahren. Doch kann ich ja schlecht zu meinen Eltern sagen, bei euch lasse ich mein Kind nicht einsteigen. Sie sehen sie aG der Entfernung sowieso selten und sie ist sehr gern bei ihnen. Also "mache ich kein Ding draus". Ich habe meine Kindheit dort ja auch überlebt. Wir hatten schon mal ein übles Zerwürfnis, als sie mitbekamen, dass sie als Baby auch mal nachts bei meinen Schwiegereltern blieben, ich sie ihnen aber nie über Nacht dagelassen habe. Warum? Meine Eltern sind Raucher, gehen gerade am WE selten nüchtern ins Bett und meinen Neffen haben sie nie im Reisebett schlafen lassen, sondern zwischen sich gelegt. Meine Tochter schlief im Reisebett nie gut und es wäre genau so geendet. Natürlich katastrophal bzgl SIDS Prophylaxe! Mitten in den dicken Federbetten, zwischen meinen angetrunkenen und Nikotin ausdünstenden Eltern, mein kleines Baby.. never.
Meine Schwiegereltern rauchen nicht, trinken keinen Tropfen, wenn die Maus da ist, sie schlief dort ausschließlich im Reisebett, gekühlter Raum und meine Schwiegermutter ist zudem Ärztin. Sie tat meine Bedenken nie mit einem Augenrollen ab, hat mir sogar einen Artikel gezeigt, dass bei Babys von Rauchern bzw. nur 1 Tag zusammen mit Rauchern reicht, dass in deren Urin Nikotin nachgewiesen werden kann.

Meine Eltern sind also schon einmal ein Thema für sich. Mit mir als Kind wurde im Auto geraucht, ich durfte am Strand immer allein tingeln oder baden, bin abgetrieben, habe mich natürlich verlaufen, weinend meine Eltern gesucht und wurde vom Rettungsschwimmer aus der Ostsee gezogen.. Auf dem Hamburger Fischmarkt ging ich ebenfalls verloren, musste von der David-Wache abgeholt werden.. ihnen zu sagen, dass ich ihnen die Betreuung meines Kindes nicht anvertrauen möchte, wäre aber natürlich ein absoluter Bruch.

Dazu kommen nun ständig Ängste, dass sie auf dem Parkplatz vors Auto läuft, bei einem Kita-Ausflug an den See sich heimlich verdrückt und ertrinkt usw. . Mich triggern halt leider die Nachrichten extrem.. von Kidnapping, der mordenden Erzieherin, Badeunfälle, Autounfälle, Meningokokken, Krebs.. (ich bin Onko-Schwester, habe vorher in der Rettungsstelle gearbeitet und arbeite wegen Arbeitszeiten nun als MTLA in der Pathologie.. Ich habe also viel Material für Kopfkino leider).

Mir geht es nicht den ganzen Tag so, aber manchmal überfallen mich diese Gedanken und mir wird richtig übel vor Angst. Dann muss ich mich richtig ablenken und mir sagen, ob ich mir nun vorher schon den Kopf über sowas zerbreche oder nicht, passieren kann immer was - wird es aber hoffentlich nie. Ich empfinde diese Ängste trotzdem als extrem anstrengend..

vll geht es dem einen oder anderen ja ähnlich 🙈.

Danke fürs Lesen 🌻

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Natürlich darfst du was sagen und das würde ich auch. Du hast als Mutter die Verantwortung für dein Kind. Dein Kind ist wichtiger als irgendwelche Befindlichkeiten deiner Eltern. Stelle dir vor, es passiert etwas. Das könntest du dir doch nie verzeihen.

Alle Dinge die du ansprichst, wären für sich genommen schon Grund genug, mein Kind dort nicht hinzuschicken. In der Masse geht es erst Recht.
Wenn kleine Kinder im Haus sind, gibt es keinen ungesicherten Pool. Punkt. Jedes Jahr liest man von ertrunkenen Kindern, weil die Eltern einen Moment nicht aufgepasst haben.
Ich finde das Verhalten deiner Eltern verantwortungslos und würde mein Kind definitiv dort nicht alleine oder unbeaufsichtigt lassen.

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* erst Recht nicht* sollte das heißen.

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Hey

Ich kann dich sehr gut verstehen.
Bei meinen Eltern ist es das selbe.

Wenn ich mein Kind jemanden anvertraue dann nur meine Schwiegereltern da weiß ich es wird geschaut.
Meine Eltern sind da ein bisschen lamm was das angeht.
Meine Eltern rauchen nicht und trinken nicht aber mit dem aufpassen gelingt es nicht so.

Sie sagen dann immer euch ist ja auch nichts passiert.
Ich sag dann immer nur :naja dann hatten wir Glück 🥲 .

Ich weiß auch nicht oder sind wir zu überfürsorglich?

Meine Eltern sind ein bisschen angepist aber ganz ehrlich lieber sind sie wütend und meinem Kind gehts gut als andersrum.!

Du machst das schon richtig dein Bauchgefühl sagt es dir !!

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Irrationale Ängste sind das Eine, sicher auch Hormonen geschuldet, da musst du an dir arbeiten. Aber was deine Eltern betrifft, schon allein wegen rauchen und ungesicherten Pool würde ich mein Kind dort nie , nie länger als ein paar Stunden mit mir zusammen lassen. U nd wenn sie fragen warum, würde ich das genau so begründen.

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Ich finde auch das du absolut richtig reagierst. Wenn sich deine Eltern so wenig um das Wohlergehen deines Kindes sorgen müssen sie eben mit den Konsequenzen (keine Besuche alleine) leben. Bei uns ist es das gleiche mit den Schwiegereltern. Sie bekommen unsere Kinder auch nicht alleine, wir sind immer dabei. Finden Sie doof, aber ich kann so deutlich ruhiger schlafen 😅

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Ich finde deine Bedenken verständlich und würde, ehrlich gesagt, mein Kind nicht bei deinen Eltern allein lassen.
- ungesicherter Teich
- ungesicherter Pool
- es wird nicht auf das Kind aufgepasst
- dein Vater kann scheinbar nicht gut Auto fahren
- sie rauchen und trinken
Meine Tochter ist auch 3 Jahre alt und ich könnte sie dort nicht abgeben. Mit Glucke hat das nichts zu tun.
Sie war bis jetzt 1 mal für 2 Stunden bei meinen Eltern und 2 mal haben meine Eltern hier bei uns auf die Kinder aufgepasst. Auswärts geschlafen hat sie noch nie. Nicht, weil ich eine Glucke bin, sondern weil es einfach noch nicht notwendig war und die Kleine sich das auch noch nicht gewünscht hat. Klar hätten die Großeltern gern ihr Enkelkind über Nacht ... schon seit der Geburt - aber ich möchte das nicht und das muss auch akzeptiert werden. Wir sehen uns dafür oft genug, zwar bin ich immer dabei, aber sie haben trotzdem genug Möglichkeiten, mit der Kleinen Zeit zu verbringen.
In den Kindergarten geht sie noch nicht. Aber auch ich hab oft Ängste bezüglich Krankheiten, Entführungen oder sonstige Dinge - so wie du, lenke ich mich ab. Ich weiß, dass es mit der Zeit besser wird. Ich habe noch zwei größere Kinder, die oft schon allein unterwegs sind oder mit den Großeltern auf Urlaub fahren. Klar vermisse ich sie, aber ich hab nicht mehr die Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
Bei der Jüngsten wird es auch mit der Zeit besser 🙃
Aber wie gesagt, ich könnte meine Kleine unter diesen Umständen nicht abgeben.

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Menschen, denen ich mein Kind nicht anvertrauen kann, die dürfen mein Kind auch nicht betreuen.
In dem Fall alle Menschen in deinem Umfeld, die dir fahrlässig vorkommen, wenn es um die Aufsicht deines Kindes geht.

Meine Eltern sind da genau so!
Wir hatten auch schon solche "Huch, wo ist der Kleine"-Situationen bei meinen Eltern und die dürfen einfach nicht auf meinen Sohn aufpassen. Und das habe ich denen auch so gesagt!
Wer mein Kind "ausleihen" will, muss eben sehr zuverlässig sein. Ich bin auch eine ängstliche Mutter und handhabe es aber wie du und zwinge mich ständig, optimistisch zu sein und Dinge zuzulassen.
Aber wenn Menschen eben nicht richtig vertrauenswürdig sind, dann hat das nichts mit meiner Angst zutun, sondern ist eben faktisch nicht gut für mein Kind.

Daher solltest du wirklich für dich und dein Kind einstehen und denen die Aufsicht verbieten, denen du das nicht absolut zutraust!

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Gut das du deinen Beruf mit erwähnt hast. Du weißt, das du nicht alleine bist, oder? Viele aus deinem Bereich haben Probleme damit. Nämlich dann, wenn sie die Arbeit mitschleppen.

Du hast viel gesehen, vielleicht zu viel...es sind nicht die Nachrichten, es ist deine eigene berufliche Vergangenheit. Sprich mit jemandem darüber, mit jemandem, der weiß wovon du redest. Nicht das du dein Problem noch auf das Kind überträgst.

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Was die schlechten Nachrichten betrifft, kann ich dir nur aus Erfahrung sagen: Wegschalten, umblättern, nicht hinhören. Ich bin wahrlich keine sehr ängstliche Mutter, aber ich kann solche Geschichten schlecht ertragen und merke, dass es mich sehr unruhig macht. Deswegen meide ich das, auch gerade in Filmen. Früher war das nicht so ein Ding, aber sobald man das eigene Kind hat, ersetzt man das in Gedanken umgehend mit dem, was verunglückt, erkrankt, verstorben...ist. Und schon geht das Kopfkino los...deswegen meiden, wo es nur geht.

Was nun deine Eltern angeht: Ich finde nicht, dass deine Ängste irrational sind. Du hast berechtigte Gründe. Man muss natürlich nun sehr vorsichtig sein, dass jetzt keiner gekränkt wird oder das Enkelkind am Ende darunter leidet. Es wird schwierig, wenn deine Eltern merken, dass die Schwiegereltern mehr Rechte und Möglichkeiten haben - auch wenn das rational gut zu begründen ist. An einigen Dingen (ungesicherter Pool usw.) kann man sicher recht einfach drehen und die beheben, andere wiederum sind schwierig oder gar nicht zu lösen.

Ich würde deshalb wahrscheinlich versuchen, die Eltern öfter einzuladen statt das Kind hinzuschicken bzw. immer mitgehen (oder jemanden anders mitschicken, der eine ähnliche Vorstellung von Fürsorge hat wie ich). Und wenn es hart auf hart kommt wird man sagen müssen, wie schlecht die eigenen Erinnerungen daran sind, dass man irgendwo verloren gegangen ist oder dass man Angst beim Autofahren hatte. Natürlich ist das unangenehm, und die Gefahr besteht immer, dass die Eltern es sehr übel aufnehmen. Aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht, falls sie tatsächlich mal nachfragen. Ich würde nur wirklich gucken, dass die Schwiegereltern nicht sichtlich mehr Privilegien haben. Ja, das wäre nachvollziehbar, aber letztlich ist nichts gekonnt, wenn sich darüber die Fronten so verhärten. Am Ende wird es immer indirekt auf dem Rücken des Kindes ausgetragen, das will schließlich vermutlich beide Großelternpaare gerne sehen.

Oder ihr etabliert gewisse Traditionen, um sowas zu umgehen. Eine Freundin von mir hat das so gelöst, dass das Kind ab und an bei den einen Großeltern übernachten darf (wo es gut läuft), mit den anderen fahren sie dafür alle gemeinsam eine Woche immer auf einen Bauernhof. So ist es für alle in Ordnung und es fällt nicht so auf, dass man den einen nicht so recht zutraut, auf das Kind alleine aufzupassen.

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Hallo,

ich kann dich so gut verstehen!
Habe zwei kleine Töchter (knapp 2 Jahre und 4 Monate alt) und ich habe ständig Kopfkino, was ihnen alles Schlimmes passieren könnte.
Über Unfälle, Krebs, Entführung etc. Stelle mir oft vor, dass wir einen Autounfall haben und habe deshalb schon ein ungutes Gefühl, Auto zu fahren. Es ist schlimm..
Meine Mutter meinte vor der Geburt meiner ersten Tochter schon, dass die permanenten Sorgen das Schlimmste am Kinderkriegen sind. Kann ich erst jetzt nachvollziehen, wo ich selber Kinder habe.

Zu der Situation mit deinen Eltern: nein, ich würde mein Kind nicht alleine dort lassen. Gerade die Sache, dass es ungesicherte Wasserstellen gibt und das Kind nicht ununterbrochen beaufsichtigt wird, ist sehr gefährlich! Wir haben leider im Bekanntenkreis einen Fall, da ist das Kind im Teich der Großeltern ertrunken, als die Eltern nicht dabei waren. Das passiert so unfassbar schnell und da reichen ein paar Minuten ohne Aufsicht.
Auch die Erlebnisse, die du als Kind hattest und die dich heute noch beschäftigen, würden mich davon abhalten, deine Tochter dort abzugeben.
Man hat doch auch keine ruhige Minute und kann seine "Freizeit" so gar nicht genießen.

Bei uns dürfen die Kinder nicht bei den Schwiegereltern alleine bleiben. Hauptsächlich, weil auch dort oftmals lieber aufs Handy geguckt wird als aufs Kind und sie mehrere Balkone haben. Des Weiteren stehen so viele Kleinteile bei ihnen rum, die wir schön öfter aus dem Mund unserer Tochter fischen mussten.
Besonders meinem Mann ist nicht wohl dabei und er wendet die Versuche seiner Eltern, unsere Große mal alleine zu beaufsichtigen, immer ab.
Auch bekommen die Schwiegereltern mit, dass meine Mutter unsere Tochter regelmäßig alleine hat, auch mit Übernachtung. Müssen sie akzeptieren. Angesprochen haben sie es aber zum Glück noch nie.

Die Sicherheit unserer Kinder steht ganz oben und nicht, es allen recht zu machen.

Liebe Grüße