Angst vor Mitmenschen

Hallo,

in letzter Zeit fällt es immer wieder auf, dass meine Tochter Angst vor anderen Menschen hat. Manchmal sind es Familienmitglieder, manchmal Fremde.
Hat sie zum Beispiel ein paar Tage ihre Uroma nicht mehr gesehen, will sie direkt wieder aus der Wohnung raus rennen und weint, wenn wir sie besuchen gehen. Das gleiche bei meinem Vater. Da taut sie aber irgendwann dann wieder auf und geht hin, weil sie ja beide kennt. Bei den beiden zum Beispiel ist es aber nicht jedesmal so.

Heute war es richtig heftig.
Wir waren mit Schwiegermama und Schwägerin bei Uroma.
Als wir gerade zur Haustüre raus wollten, hat ein Mieter von Uroma die Tür geöffnet.
Meine Tochter hat ihn gesehen, einen total panischen Gesichtsausdruck bekommen und wollte sofort auf meinen Arm. Dort hat sie sich dann richtig festgeklammert und ihr Gesicht an meines gedrückt und ganz ängstlich geschaut.
Schwiegermama meinte dann, ich soll sie wieder runter lassen, weil ich sie schwanger nicht mehr so viel tragen soll, aber absolut keine Chance. Sie hat sich so extrem an mich geklammert. Haben ihr gesagt, dass sie keine Angst haben muss. Als wir dann heim gelaufen sind, hat sie sich immer wieder umgedreht und Mann weg, Mann weg gesagt.
An dem war eigentlich nichts besonderes dran, wovor man Angst haben müsste.
Bei einer anderen Mieterin vom Haus hat sie sich gestern bei Schwiegermama hinter den Beinen versteckt. Auch sie ist eine ganz normale Person.

Wenn wir draußen spazieren gehen und sie mal von Fremden angesprochen wird, hat sie aber meist keine Angst. Mit jemand reden würde sie aber auch nicht.
Auch wenn wir zum Beispiel Nachbarn von unserer Reihenhaus Reihe sehen, hat sie keine Angst.

Als wir vor kurzem beim Bäcker waren und sie das erste Mal seit Monaten wieder mit rein durfte, hatte sie auch Angst vor der Verkäuferin und den anderen Kunden und wollte auf den Arm. Wir nehmen sie wegen Corona grad in kein Geschäft mehr mit rein. Haben unsere Gründe, aber da ging es nicht anders.

Ich erkenne also kein Muster.
Ich frage mich nur, ob das am Alter liegen kann, am Wesen oder an der derzeitigen Situation, wo man ja nicht immer viele andere Leute sieht. Vor anderen Kindern hatte sie noch nie Angst.

Wie reagiert man am besten? Ich will sie darin ja nicht bestärken. Aber wenn sie Schutz sucht, will ich ihn ihr natürlich geben.
Wir reagieren übrigens alle normal und neutral auf fremde Menschen und signalisieren ihr nicht, dass sie Angst haben muss.

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Meine Maus war auch so ein kleiner Angsthase. Sobald beim Spielen auf dem Spielplatz andere Kinder zu nahe kamen, hat sie Panik bekommen und die Flucht ergriffen. Im kindergarten hatte sie auch immer total Angst, wenn die anderen Kinder ihr zu nahe kamen. Die Eingewöhnung hatte auch sehr lange gedauert und gefremdelt hat sie immer sehr doll. Seit kurzem ist es total anders. So um den 2.geburtstag rum fing es an, dass sie sich total geöffnet hat
Sie geht jetzt total gerne auf Kinder zu und möchte mit diesen Spielen. Fremdeln tut sie kaum noch, zumindest bei bekannten überhaupt nicht mehr. Ich denke, dass der ständige Kontakt mit vielen Menschen in der Kita ihr sehr geholfen hat ihre Angst zu überwinden. Ihr solltet also versuchen, dass die Kleine viel Kontakt zu anderen hat. Irgendwann traut sie sich dann ganz alleine immer weiter weg von euch. Manchmsl hat man Glück, dass auf dem Spielplatz ein anderes Kind seins etwas an die Hand nimmt und mit ihr spielt. Das hat meiner auch sehr geholfen, Vertrauen zu anderen Kindern aufzubauen.

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Vor Kindern hat sie keine Angst. Da freut sie sich immer, wenn sie welche sieht. Nur vor manchen Erwachsenen und früher nicht mal das. Das hat erst vor einigen Monaten angefangen. Sie ist bald 2 Jahre und 5 Monate alt. In den Kindergarten kommt sie erst mit 3. Das wäre aber auch ohne Corona so gewesen.
Ich muss leider auch sagen, dass wir im Moment gerade nicht wirklich viele Kontakte suchen wegen Corona. Erst wegen der Ur- und Großeltern, weil alle Risikopatienten sind und wir den Kontakt zu denen nicht minimieren wollten, bis sie geimpft sind und jetzt wegen mir und der Schwangerschaft. Als Schwangere ist man ja gefährdeter für einen schweren Verlauf und bei uns waren die Zahlen so hoch, dass man es praktisch von überall hätte bekommen können. Mag mancher nicht verstehen, aber wir wollten kein Risiko eingehen.
Aber natürlich gehen wir trotzdem raus und man begegnet immer wieder Leuten. Wir halten aber Abstand. Auf Spielplätze gehen wir grad nur, wenn wenig los ist und es sich verteilt.
Seit einer Weile treffe ich mich aber wieder regelmäßig mit einer Freundin und deren gleichalter Tochter, dass meine Tochter wenigstens ein Kind hat, mit dem es spielen kann.Als wir zum ersten Mal wieder bei denen zuhause waren, hatte sie nur vor dem Mann meiner Freundin Angst. Vor ihrer Tochter überhaupt nicht. Nächste Woche sehen wir meine Schwester mit ihren 3 Kindern wieder. Da bin ich auch gespannt, wie sie reagiert.
Ich warte jetzt schon drauf, geimpft zu werden (ich steh oben auf der Warteliste meines Hausarztes, aber die warten auf Impfstoff. Ich hoffe, es ist in ein paar Wochen so weit) und spätestens dann will ich zumindest wieder ganz normal auf Spielplätze gehen bzw., sobald das Baby auf der Welt ist, werde ich wieder normal Kontakte suchen. Dann hoffe ich, dass es besser wird. Wenn es so bleibt, muss ich unbedingt daran arbeiten.

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Kannst du dich nicht im Impfzentrum anmelden +
? Da geht's doch schneller als beim Hausarzt?

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Denke es ist eine Mischung aus dem alter und der corona Situation mit wenig Kontakten, würde viel mit ihr auf den Spielplatz gehen wenn es nicht so voll ist, da du ja schwanger bist aber sehr genau aufpassen, lieber nix riskieren, mach dir keine Sorgen sie wird nur wegen ein paar Monaten wenig Kontakt später keine Sozial Phobie bekommen :-) bin übrigens Ergotherapeutin

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Das hatte ich vermutet. Mir fehlt da auch einfach die Erfahrung, weil sie mein erstes Kind ist.
Ich hoffe, ich werde in der Schwangerschaft noch geimpft und dann geh ich wieder mit ihr auf den Spielplatz, auch wenn viel los ist.
Mir fällt es grad eh immer schwerer, mit ihr nur spazieren zu gehen.
Davor riskieren wir aber wirklich nichts.
Das beruhigt mich jetzt sehr. Spätestens ab Januar im Kindergarten ist eh wieder alles normal.

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Ich weiss nicht wie alt dein Kind ist. Mein Sohn ist 19 Monate, geht seit mehreren Monaten in die Kita, wir sind regelmässig auf dem Spielplatz, er war immer neugierig und aufgeschlossen. Aber jetzt fremdelt er immer mehr. Wir waren heute wandern mit Pause auf einer Bergalm, er hatte fast Angst, an Leuten am Tisch vorbei zu laufen. Überall braucht er halbe Std zum auftauen, dann geht er eigentlich zu jedem. Aber am Anfang ist er ein totaler Klammeraffe. Das war früher nicht so.

Wie reagieren? Gelassen, aber empathisch, also schon Schutz anbieten.

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Sie ist fast 29 Monate alt. Als Baby war sie auch aufgeschlossener. Sie war aber immer lieber alleine auf Entdeckungsreise, als sich ins Getümmel zu stürzen. Dann ist das ja bei euch sehr ähnlich.
Anhänglich war meine schon immer und ist es noch.
Heute waren wir auch auf dem Spielplatz, wo einiges los war. Sind trotzdem geblieben. Da hatte sie scheinbar keine Angst.
Vielleicht ist das auch nur manchmal so, wenn sie direkt angesprochen wird.