Angst vor anderen Kindern

Hallo!
Mein Sohn ist gerade 3 geworden. Er hat eigentlich schon immer Angst vor anderen Kindern (va gleichaltrige und jüngere), obwohl nie etwas vorgefallen ist.
Auf Spielplätzen (egal ob vor dem Haus oder unbekannt) sucht er sich immer eine Ecke in der er ungestört ist; er löst sich überhaupt nicht von uns, will nur mit uns oder max. alleine spielen. Spielgeräte sucht er wenn überhaupt nur auf, wenn sie von keinem anderen Kind genutzt werden. Sobald sich ein Kind nähert (auch bei Kindern die er schon öfters gesehen hat) verkrampft er total, will die Flucht ergreifen auch wenn diese keine \"Rowdys\" sind. Wenn jmd seine Sandelsachen nimmt weint er. Auch Play Dates zu Hause sind quasi unmöglich, er ist nur bei uns.
Er spricht schon lange super, motorisch war er spät dran, sodass er bspw in Babykursen nicht selber \"flüchten\" konnte. Er ist spät gekrabbelt und mit 18 Mon gelaufen. Generell ist er extrem Risikoscheu und traut sich nach wie vor motorisch nichts zu trotz unserer Ermutigung.
Allerdings geht er seit er 18 Mon alt ist in die Kita und fühlt sich dort sehr wohl. Auch die Erzieherinnen können nichts auffälliges an seinem Sozialverhalten feststellen. Er redet viel von den Kindern. Treffen wir sie jedoch privat, ist es wie beschrieben.

Gibt es Eltern mit ähnlichen Erfahrungen? Wie ging es bei euch bzw euren Kindern dann weiter? Gibt sich das von selbst? Habt ihr Tipps wie wir unseren Sohn besser unterstützen und die unbegründete Angst nehmen können?

Danke

1

Jetzt hat urbia meine lange Antwort gefressen:/ Kurz: Meine Tochter ist exakt genauso. Ich denke einfach, sie ist introvertiert und vorsichtig. Mehr als ab und zu ermutigen und Offenheit vorleben machen wir nicht „dagegen“. Ich interpretiere das aber eher nicht als Angst, sondern eher als Zurückhaltung und schnelle Überforderung. Wenn sie nämlich das „Tempo“ bestimmen kann, also das andere Kind auch eher zurückhaltend ist und sie erst mal in Ruhe lässt, wird sie oft irgendwann „warm“ mit ihnen. Kann aber auch mal 1-2 Stunden dauern, klappt also auf Spielplätzen etc. Nie😂

2

Ohne jemanden gleich ängstigen zu wollen, aber so etwas kann auch auf eine Autismusspektrumstörung hinweisen.Kann! Nicht muss :)

Als Kind war ich (ASS) genau so verkrampft und ängstlich unter anderen Kindern.
Im Kindergarten war ich aber nicht sonderlich "auffällig" und ging in der Masse unter.

Unser Sohn (knapp 20 Monate) ist übrigens auch so, wie du beschreibst!
Immer in einer Ecke, beobachtet lieber andere Kinder aus sicherer Distanz. Wird er angesprochen/will jemand mit ihm spielen, geht er weg, weint oder sucht hilflos meinen Schutz.

3

Vielleicht ist er einfach der schüchterne Typ, der gerne den anderen im Kindergarten zuguckt? Ich nehme an, dass er dort nicht diesen Druck hat, 1:1 mit jemandem zu spielen. Bei einer Verabredung zum Spielen muss man dann ja mit demjenigen agieren, auch wenn man eigentlich gar nicht will. Im Kindergarten kann man sich zurückziehen.

Ich würde wahrscheinlich versuchen - sobald es coronamäßig mal wieder geht - zwei oder drei Kinder aus seiner Gruppe gleichzeitig zu treffen. Bietet sich ja vielleicht bei schönem Wetter mal an, sich mit den dazugehörigen Eltern irgendwo auf einem Spielplatz, im Garten, im Park oder so zu verabreden...? Dann kann er mit ihnen spielen, muss aber nicht.

Bei uns ist es tatsächlich sehr altersabhängig. Unsere Tochter ist 16 Monate, verfällt aber in totale Schockstarre und Panik, wenn sie einem Baby begegnet. Es ist total verrückt. Größere Kinder sind kein Thema, die liebt sie und spielt wie verrückt, aber alles, was kleiner als sie ist, geht gar nicht. In der Regel dauert es mindestens zwei, drei Stunden, bis sich das dann legt und sie überhaupt wieder spricht. Wir können es uns nicht erklären, aber so lange sie bei der Tagesmutter auch normal mit den anderen Kindern spielt, sehen wir das noch ganz entspannt.