Falsche Aussage/Reaktion?

Hallo, ich habe mal wieder eine Frage.

Unser Sohn (fast 20 Monate) hat mal wieder eine Papa Phase .
Folgende Situation heute : Papa ist aufgestanden und unser Sohn wollte zu ihm auf dem Arm und war da. Papa wollte dann Kaffee trinken und hat zu unserem Sohn gesagt: gehst du mal zur Mama? (Ich stand direkt neben Papa) Unser Sohn hat sich dann von mir weg gedreht .
Er hat nochmal gefragt und ich hab die Arme nach ihm gestreckt und es war das gleiche er hat sich weg gedreht.
Ich nehme es nicht persönlich .
Nun hat aber mein Mann zu unserem Sohn gesagt (damit unser Sohn nicht schreit wenn er seinen Kaffee trinken geht und ich ihn einfach nehme) : Gehst du zur Mama sonst ist die Mama traurig, sonst ist die Mama ganz traurig wenn du nicht zu ihr magst.
Daraufhin hat er gleich die Arme nach mir ausgestreckt.
Ich hab dann zu unserem Sohn gesagt: du bist aber lieb.

Aber dann kam es mir dass ich hier mal etwas gelesen habe, dass man dem Kind nicht das Gefühl geben soll dass es für jemand anderem Traurigkeit, Gemütszustand, Gefühle , etc versntwortlich ist. Also war das ja falsch was mein Mann sagt. Er gibt ja sonst unserem Sohn die Schuld wenn ich traurig bin wenn er nicht zu mir kommt.
Ausserdem möchte ich ja auch dass er zu mir kommt weil er das will und nicht weil mein Mann ihm ein schlechtes Gewissen macht.

Wie seht ihr das?

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Also vorne weg, ich finde es gut, dass du so reflektiert bist und dir solche Gedanken machst. Wenn das alle Eltern tun würden dann gäbe es weitaus weniger verkorksten Erwachsene auf der Welt.
Wenn du in einem vom Pädagogen geschriebenen Ratgeber nachlesen würdest dann würde bestimmt dastehen, dass man sich so nicht verhalten soll. Frag aber mal die zweifach Mama von zwei Teenager was sie alles im Leben „evtl Falsches“ zu den Kindern mal gesagt haben könnte und sie wird nur müde lächeln.
Was ich damit sagen will ist, selbst mit den besten Absichten, und Fachwissen in Kindererziehung, wirst du sehr (!) oft was Falsches tun oder sagen. Und in diesen Fall wage ich zu bezweifeln, ob dein Mann überhaupt was Falsches gesagt/gemacht hat.
Ich glaube Kinder sind schon so programmiert, dass sie die kleinen (!) Fehler der Eltern ohne psychischen Schaden überstehen, denn Eltern sind eben auch nur Menschen.

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Ja da hast du Recht also wenn och mir das Bich „ das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten ..... lese, dann bin ich manchmal echt verwirrt.
Man soll aufmerksamkeit zeigen darüber dass man es registriert wenn das Kind etwas gut macht, sich gut verhält.
Dann im nöchsten Kapitel widerum soll man nicht loben weil sonst denkt das Kind man traut ihm nichts zu, oder erwartet wutomatisch schlechtes Verhalten. Da frage ich mich ok , wie kann ich es dann richtig machen.

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Hör auf, solche „Pseudo-Ratgeber“ zu lesen. Erziehe und lebe mit deinem Kind, indem du deiner Intuition folgst. Und wenn du schon was lesen willst, dann lese lieber die Bücher von Michael Winterhoff. Bringt dir mehr.

LG

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Achso , und wenn die Reaktion nicht gut sein sollte , hat dieses eine mal geschadet?
Also dass sich unser Sohn verpflichtet fühlt?

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Also ich glaube von einem mal nimt kein Kind ein Schaden. Aber wir machen das auch nicht. Aus genau diesem Grund. Meine Tochter hat auch immer mal wieder Mama- oder Papaphasen. Wir akzeptieren das einfach. Ich erkläre ihr dann, dass ich zB eben mein Kaffee trinken möchte und dann gleich wieder mit uhr spiele

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Man kann auch päpstlicher sein, als der Papst.

Du bist ja durch aus traurig, ich finde, das kann man schon sagen. Aber auch akzeptieren, wenn das Kind NICHT möchte. Motte muss mich nie kuscheln oder küssen, wenn sie nicht will. Mir ist es wichtig, ihr Nein auch zu akzeptieren. Wenn sie aber unbedingt auf den Arm will (z.B. beim Spaziergang), sie mir aber zu schwer ist und sie nicht zu Papa will, hat sie Pech 😅 entweder Papa oder laufen 😁😂

Sowas wie „dann hab ich dich nicht mehr lieb!“, das find ich schlimm! Erpressen/mit Liebesentzug drohen ist echt furchtbar. Motte soll wissen, dass ich sie auch dann liebe, wenn sie mies drauf ist oder nicht Kuscheln will 😊

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Danke für deine Antwort.
Ich habe es ja akzeptiert dass er nicht will. Nur mein Mann sichte den für sich einfachsten Weg.

Mit Liebesentzug habe ich oder mein Mann ja aber nicht gedroht (kam das so rüber)? .
Auch habe ich nicht gesagt dass ich ihn nicht mehr lieb habe wenn er nicht mit mir kuscheln will.
Weiss jetzt nicht ob das allgemein von dir gemeint war oder ob es in meinen Beitrag so rüber kam.
oder ob es mit der Aussage von meinem Mann (sonst ist die Mama traurig) so rüber kam dass ich ihn dann nicht mehr lieb hätte?

Hoffe du verstehst wie ich das meine. Hab vielleicht etwas wirr geschrieben.

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Nein, es kam gar nicht so rüber, als hättet ihr mit Liebesentzug gedroht 🙊😅 ich wollte einfach nur sagen, dass ich DAS schlimm finde. Aber zu sagen, dass man traurig darüber ist, wenn das Kind „nein“ sagt, darf man in meinen Augen schon mal sagen. Das finde ich authentisch, vorausgesetzt man sagt es nicht ständig und bei allen Dingen (wenn du nicht isst, bin ich traurig; wenn du nicht lieb bist, bin ich traurig; etc pp).

Und wir haben hier (21 Monate) die absolute Mama-Phase, manchmal brauche ich auch den einfachsten Weg 😅

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Hallo,

In meinem Augen ist, dass was dei Mann gemacht hat emotionale Erpressung bzw. Manipulation. Das geht gar nicht. Wenn euer Sohn nicht zu dir möchte, dann hätte dein Mann ihn einfach auf dem Boden setzten können um seinen Kaffee zu trinken. Das euer Kind dann schreit ist in Ordnung,dann beruhigt man das Kind einfach.

Unsere Tochter ist 19 Monate alt. Wenn sie etwas nicht bekommt, tobt sie seit 3 Wochen hysterisch durch die Wohnung. Trotzdem geht sie nicht mit, wenn ich auf Toilette geht oder darf ohne geeignete Kleidung raus. Kinder dürfen ihren eigenen Willen haben und es ist unsere Aufgabe als Eltern ihnen dabei zu helfen mit ihrem Emotionen umzugehen ohne sie zu manipulieren.

LG Morgain

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Meine ganz ehrliche Meinung: Wenn das das Schlimmste ist, was das Kind von Euch hört, dann hat es eine selige Kindheit.

Man sollte nicht alles zerdenken. Ich würde bei der Kindererziehung wirklich mehr nach Gefühl und Herz gehen, nicht nur nach dem Kopf, der wohlmöglich noch voll ist von "Gewünschtestes Wunschkind"-Ratschlägen, die zwar häufig sinnvoll, aber häufig auch völlig an der Realität vorbei sind.

Seid authentisch in Eurer Erziehung, und seid Euch darüber bewusst: Ihr seid Menschen und macht Fehler. Das ist völlig ok. Ich bin oft aufbrausend zu unserer Tochter. Sie ist vier und zieht die Trotzphase seit dem 18. Lebensmonat konsequent durch, und meine Nerven sind daher manchmal echt dünn. Es kam schon oft vor, dass ich im Nachhinein dachte "oha, das war jetzt zu heftig. Da hätte ich ganz anders reagieren müssen." Dann bin ich zu meiner Tochter hin, habe sie in den Arm genommen und habe mich entschuldigt. Sie hat das bis jetzt immer dankbar aufgenommen und sich im Gegenzug auch entschuldigt, und fertig wars. Was das gewünschteste Wunschkind dazu sagt, ist mir wurscht. Wir sind alle Menschen, das dürfen auch schon Kinder lernen.

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Danke! Das ist echt ein super Kommentar!
Stimme dir voll zu!
Ich finde es absolut wichtig, dass Kinder auch lernen, dass man Fehler machen kann. Auch Mama und papa werden und dürfen Fehler machen! Wichtig ist wie man mit diesen Fehlern dann umgeht!
Ich versuche mich auch immer zu entschuldigen, wenn ich unfair meinen Töchtern gegenüber war.
Ich finde daraus lernen die Kinder auch gut mit ihrer eigenen Fehlern umzugehen.
Mir hat das gewünschtes Wunschkind aber trotzdem auch geholfen. Mir ist dadurch einfach bewusster geworden, welche "Fehler" aus meiner Kindheit ich wiederhole und ändern möchte. Jetzt nichts dramatisches, aber Dinge die ich nicht mag.

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Dein Mann soll es in Zukunft nicht mehr machen, aber wegen einmal geht die Welt nicht unter.