Sorgerechtsverfügung

Guten Morgen,

mal eine ernsthaftere Frage - wir beschäftigen uns momentan mit der Thematik "Vorsorge" und wollen in dem Zusammenhang auch eine Sorgerechtsverfügung machen für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass wir beide sterben sollten. Nun kommen wir aber keinen Schritt dabei weiter, wen wir (dessen Zustimmung vorausgesetzt) zum Vormund bestimmen sollen. Es gibt leider zu viele Geschwister und enge Freunde, die in Frage kämen :-D Wie habt ihr das gelöst?

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Wer von den vielen Geschwistern oder Freunden wäre denn in diesem Fall bereit das zu 100% dann auch wirklich zu übernehmen?

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Unserer Einschätzung nach alle Geschwister und einige Freunde auch - aber das ist keine Frage, die man jemandem ernsthaft stellt und dann später sagt "Ach, übrigens, wir haben uns jetzt doch für die anderen entschieden." Wenn wir jemanden ganz konkret anfragen, dann erst, wenn wir uns sicher sind. Und das fällt eben schwer, deswegen wollte ich wissen, wie andere da zu einem Entschluss gekommen sind, wer die Nr. 1 in der Liste wird. Man kann ja schlecht bei der nächsten Party sagen "Und jetzt Hände hoch, wer die Kinder will, wenn wir mal tot sind - der schnellste gewinnt" ;-)

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Wir haben das aufgeteilt. Die finanzielle Unterstützung und Führung wird vom Patenonkel übernommen. Bester Freund von meinem Mann. Die Obhut läge bei der Schwester meines Mannes, da wir ihre familiären Werte besonders schätzen. Sie jedoch die finanzielle Kraft nicht aufbringen könnte für ein weiteres Kind.

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Das ist eine interessante Lösung, aber auch mutig - die beiden müssen sich ja schon sehr gut verstehen, damit das klappt, oder?

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Im Grunde nicht. Es ist wie eine Art Patenschaft, eine Spende. Er braucht nur die Kontonummer der Schwester. Greift ihr dadurch finanziell unter die Arme. Leistet heute bereits seinen Anteil für später. Klar wird er auch Kontakt pflegen und zbsp. bei Bedarf schulische Unterstüzung finanzieren, eine Arbeitsstelle ermöglichen, einen Kontakt vermitteln, finanziellen Weg weisen und in derart Angelegenheiten beraten, führen und verwalten. Ein Mentor. So ist es gedacht. Das ist seine Stärke. Wir teilen diesbezüglich seine Ansichten und bezüglich der Familienkultur die Ansichten der Schwester.

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Ich würde da zunächst schauen dass der oder diejenige Gesundheitlich voraussichtlich in der Lage ist dann Kinder zu betreuen. Dann schauen wie es finanziell aussieht. Wer könnte das am ehesten stemmen. Wie sieht die eigene Familien Planung der Personen aus. Die Stabilität der Lebensumstände. Wer hat mit den Kindern eventuell gemeinsame oder ähnliche Interessen. Wer verbringt am meisten Zeit mit den Kindern.
Dann der Wohnort. Wo würde man die Kinder am ehesten oder am nächsten in ihrer gewohnten Umgebung belassen.
Und letztendlich muss glaube ich derjenige Falles er in zum jeweiligen Zeitpunkt warum auch immer doch nicht in der Lage ist eine Alternative vorschlagen. Das heißt ihr solltet jemanden nehmen bei dem ihr wisst, dass er im Zweifel zumindest in der Richtung eine sinnvolle Entscheidung trifft.
Also ich für meinen Teil finde es eher unwahrscheinlich, dass da gleich viele Freunde und Familie in Frage kommen.
Favorisieren würde ich übrigens Freunde. Da ist für mich Blut dicker als Wasser.

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*Favorisieren würde ich Familie.
Nicht Freunde.

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Wir haben tatsächlich die Großeltern eingetragen und die Patentante der Großen (weitläufigere Verwandschaft meinerseits).

Ich habe keine Geschwistet, die Geschwister meines Mannes kommen zwar mit den Kindern so klar. Mal zum Spielen oder mal so nen Nachmittag. Aber im Alltag wären sie damit fürchte ich überfordert.

Freunde haben alle eigene Kinder, jeder hat seine Baustelle. Aber sicher würden die auch einspringen. Ich im Gegenzug umgekehrt genauso.

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Ich habe eine Rangliste von 3 Leuten festgelegt (bzw wir, ich hab sie vorgeschlagen, mein Mann war einverstanden). Sollten diese 3 Leute aus welchen Gründen auch immer doch nicht wollen oder können, sind sie berechtigt, gemeinsam einen neuen Vormund zu bestimmen.

1: meine Mutter
2: mein Schwager
3: meine Schwester

Alle 3 würden es grundsätzlich machen. Mein Papa ist aber z.B. relativ alt, es könnte sein, dass meine Mama ihn mal pflegen muss, vllt wird es mit Kind dann Zuviel. Auf Platz 2 ist mein Schwager, er hat selbst ein Kind, da kann ja auch immer was sein. Auf 3 ist meine Schwester, sie ist noch sehr jung und erst im Studium; in 10 Jahren sieht es aber ja vllt anders aus. Trotzdem würde sie Motte auch jetzt schon nehmen, aber ich finde, das muss ich ihr mit 23 nicht aufbürden.

Also: alle 3 würden es grundsätzlich machen, hätten im Worst-Case aber eben Gründe, warum es nicht geht. Ich zerdenke gerne alle Horror-Szenarien. Dass alle 3 verhindert sind, ist seeeehr unwahrscheinlich, aber selbst diesen Fall haben wir ja abgedeckt und ich bin sicher, sie würden jemanden aus dem Freundes- oder Familienkreis bestimmen, dem wir auch vertrauen (da gibt es einige mögliche Kandidaten).

Wir haben das Original und die 3 eine Kopie der Sorgerechtsverfügung; wissen auch wo diese bei uns abgeheftet ist (hab es auf der Kopie vermerkt).

Ich bin sonst leider echt schludrig mit Verfügungen, aber das war mir super wichtig und kurz nach Geburt schon geregelt!

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Na, da seid ihr aber sehr luxuriös unterwegs, wenn ihr garnicht wisst, wer das Kind bekommen soll 😄

Bei uns gibt es nur eine Möglichkeit, ist aber auch die beste, die wir haben könnten. Meine Schwester.

Sie hat einen engen Draht zu dem Kind, liebt unser Kind, das Kind liebt sie. Wir sind erziehungstechnisch auf einer Wellenlänge. Das sind für mich die wichtigsten Faktoren.

Das veräußern unseres Hauses und Inventars, wird mein Bruder übernehmen und dann das Geld, meiner Schwester übergeben. Mit sowas möchte ich sie dann nicht noch zusätzlich belasten.

Zusätzlich werde ich noch eine Lebensversicherung abschließen, in welcher sie dann die begünstigte ist.

Natürlich wird alles noch notariell abgesichert.

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Ja, dieser Luxus ist sehr schön, wenn man sich nicht entscheiden muss, aber so wird es leider kompliziert :-D Sicher ist nur, dass wir nicht unsere Eltern einsetzen wollen, weil sie zu alt sind - das wäre dauerhaft zu anstrengend.

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Du solltest eine Lebensversicherung abschließen, in der dein Mann oder dein Kind direkt begünstigter ist. Anders kannst du nicht sicher stellen, dass das Geld wirklich deinem Kind zu Gute kommt.

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Hallo.

Wir haben eine Sorgerechtsverfügung. Wir hatten keine ganz so riesige Auswahl. Aber wir haben uns die Frage gestellt wer unseren Werten, unserem Erziehungsstil und unseren Wünschen für unser Kind am meiste entspricht. Das schränkt die Auswahl schon mal ein. Wem davon vertraue ich zu 100 %? Da bleiben bei uns nicht mehr viele übrig.

Liebe Grüße