Bedürfnisorientiert- welche Grenzen setzt ihr?

N’Abend zusammen:)
Mich würde einfach mal interessieren, welche Grenzen ihr in der bedürfnisorientierten Erziehung setzt. Insbesondere die persönlichen Grenzen, aber auch sonstige.
Haut mal raus :)
Außerdem würde mich interessieren, wie ihr es beim Essen bedürfnisorientiert lösen würdet, wenn das hungrige (!) Kind (17 Monate) beim Essen ständig nach allem greift was auf dem Tisch steht, abwechselnd aus drei verschiedenen Flaschen trinken will, und alles was sie eigentlich mag einmal anbeißt und dann was anderes haben will. (Sie hatte schon drei Sachen zur Auswahl und ich war nicht bereit noch was viertes aufzumachen)
Sie hat mich damit heute Abend leider fast zur Weißglut getrieben und mein Mann war leider nicht da. Resultat wäre gewesen dass sie trotz Hunger nichts gegessen hätte, wenn ich nicht alles vom Tisch weggestellt hätte und sie irgendwann nicht mehr alles wieder zu machen lassen hab (sie liebt es Deckel zuzumachen, lass ich sie ein paar mal machen aber sie findet dann kein Ende, isst dann nix und will dann wieder gestillt werden- das will ich aber reduzieren). Weil sie dann (nächste Ablenkung) als Nächstes mit fettigen Fingern auf dem Tisch rumgeklatscht hat, hab ich dann ihren Stuhl soweit weg geschoben, dass sie nicht mehr dran kam- ihr Hochstuhl hat nen Extra Tisch, da klatscht sie nie drauf rum.

Finde das suboptimal, aber sämtliche Worte haben nicht gefruchtet und ich war leider wirklich genervt heute Abend.

Liebe Grüße:)

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Unsere wesentlichen Grenzen sind: Gefährlich, anderen weh tun, Schaden oder großen Aufwand verursachen. Ich würde bei euch die Optionen reduzieren und möglichst nur das nötigste auf dem Tisch haben. Kleinkinder sind mit vielen Optionen schnell überfordert.

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#pro

Man muss es nur so einrichten, dass man nicht dauernd "nein" sagen muss.

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das ist ja mal ein super Tipp!
Danke hierfür 🤣


🙄

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Ich behalte die Teller mit einem Teil des Essens darin. Der andere Teil liegt auf dem Tisch vor ihr. Gaanz kurz isst sie gierig, danach spielt sie und macht Sauerei. Auf dem Tisch schmiert sie alles rum, wirft es auf den Boden. Mal in einem wisch und mal einzeln. Während sie so damit beschäftigt ist, schiebe ich noch ein paar Löffel in den Mund. Irgendwann reisst sie den Löffel aus der Hand und trommelt damit herum oder er fliegt auch auf den Boden. Solange sie beschäftigt ist, schiebe ich noch was von Hand in den Mund. Wenn alle Stricke reissen, bekommt sie dann noch den Teller, währen das restliche Essen dann vor mir auf dem Tisch liegt. So lange, bis sie nicht mehr schluckt.

Der 10-Uhr-Snack wird ihr während dem spielen in den Mund geschoben. Manchmal gehe ich ihr dabei quer durch das Wohnzimmer nach.. hauptsache sie isst was.. dieses konservative geht hier überhaupt nicht. Sie ist so schon spindeldürr und die Aufmerksamkeit fürs Essen reicht gerade mal für 10 Stück Nudeln oder so..

Die Sauerei, die ich hier jeden Tag mehrmals beseitigen muss, kostet mich mindestens 20 Minuten pro Mahlzeit. Manchmal kleben Essensreste an den Wänden.

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😱 Das klingt nach Mast.

Wie soll das Kind je einen Bezug zu seinen Hungergefühlen und zu der Nahrungsmenge, die es braucht, entwickeln???

Meine Kinder sind auch sehr schlank bis dürr. Aber sie entscheiden von jeher selbst wieviel sie essen. Es sind gesunde, aufgeweckt und sehr sportliche Kinder, mittlerweile 4 und 6 Jahre alt.

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Keine Ahnung, wie sie das entwickeln soll.. vermutlich wird auch sie gross werden🤷🏻‍♀️ Sie weiss schon ganz genau, wann sie keinen Hunger mehr hat. Ich lasse mir hier nicht andichten, dass ich entscheide, wie viel mein Kind isst. Dafür hat sie eine viel zu starke Persönlichkeit😂 Und sie isst auch mal einen Pfirsich oder ein Stück Brot zwischen durch alleine. Aber einfach brav da sitzen und wie aus dem Bilderbuch essen, ist nicht so ihres.. es gibt eben solche und solche Kinder. Deswegen bekommt sie jetzt keine Essstörung. Sie ist einfach sehr aktiv und hat nicht so viel Zeit fürs essen übrig😏

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Hallo,

Also meine Kinder sind beide gute Esser, vielleicht gab es deshalb nie grosse Probleme. Was ich aber mache, vor allem in dem alter, ist streng an schlafens-und essenszeiten zu achten und nichts suesses und erst recht nichts zwischendurch zu essen zu geben, gegessen wird etwa alle 3 bis 4 Std, bei frueherem Hunger gibt es max etwas paprika oder Gurke. Hunger hilft, groessere Sauereien zu vermeiden. In einer schlimmen Phasen habe ich einem meiner Kinder aber auch noch ein paar loeffel nachgeschoben, wenn mir klar war, dass zu frueh aufgestanden worden war, sowas haette ich beim ersten Kind nie gemacht glaube ich, aber mit 2 Kleinkindern wird man flexibel. Bei uns gibt es auch nie das typische dt Abendbrot mit Auswahl auf dem Tisch. Ich koche oder bereite alles in der kueche vor und jeder bekommt das Gericht essfertig auf den Teller oder in die schuessel.wird ausnahmsweise mal schlecht gegessen, gibt es mal ein oder zwei Scheiben kaese zum satt werden. Runterwerfen etc nervt in dem alter immer mal phasenweise, gehoert aber meiner Meinung nach dazu und ich habe nie geschimpft oder verboten, essen macht hier allen spaß und so soll es sein, aber ja, 17monate ist ein mühsames alter, Durchhalten!! Alles gute

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Huhu

Hier sind Grenzen das niemand anders verletzt wird, gefahren sowieso. Die Wände (Boden/ Möbel) werden nicht angemalt.
Beim Essen habe ich einfach nur das auf dem Tisch an das sie ran darf, ausgiebig gedeckten Tisch gibt es nur wenn ich die Nerven dafue habe 😅
Ansonsten wurde es mir der Zeit besser, mit fast 3 klappt das Essen relativ gut 😊

Liebe Grüße

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Ich versuche tatsächlich ihr Bedürfnis zu erkennen, auch dann wenn sie es selbst nicht weiß. Ich glaube 100% Bedürfnisorientiert geht auch garnicht. Zb beim Essen... Essen ist ein Grundbedürfnis. Aber deswegen hat man ja nicht immer Hunger 😅 wenn sie Hunger hat (meist um ihre essenszeit herum) bekommt sie zu essen. Und wir essen zusammen. Ich empfinde gemeinsames Essen als Event und irgendwie auch als Bedürfnis. Das Essen selbst läuft dann relativ selbstbestimmt. Ich biete unser Essen an. Im Kühlschrank gibt es aber immer etwas, was ihr normalerweise schmecken sollte, falls mein gekochtes nix ist (ich mach auch gern mal Currygemüse oder andere sachen, die mag sie einfach garnicht). Essen kann sie wie sie es gerade braucht, außer ich erkenne, dass sie meine hilfe, Anleitung oder oder braucht (ebenfalls ein Bedürfnis?) keine ahnung. Aber sobald es mir zu bunt, unreguliert, spielerisch wird brech ich ab und warte bis sie wieder bereit ist zu essen. Oder wir machen mal ne Pause und atmen durch. Oder ich frage eben ob sie fertig ist.

Bei deinem Fall würde ich sagen, braucht dein hungriges Kind deine Führung.
Reduziere das essen, die Auswahl.
Wähle die Art zu essen passend (zb ob es überhaupt für die Hand geeignet ist oder lieber Besteck. Wenn Besteck, welches?)
Und beende das essen, wenn du merkst das timing ist schlecht. Wenn meine Tochter müde ist macht sie nurnoch Mist. Dann bekommt sie ne Milch für den Schlaf und darf danach nochmal versuchen zu essen.
Achso.. Und Zeit ist natürlich toll... Ich konzentriere mich auch zwischendurch auf mein Essen und lass sie machen (sofern sie bereits hungrig löffelt. Ich denke wenn einer sich nonstop um mich und mein essverhalten bemüht würde ich auch quatsch machen und austesten was die komische frau von mir will, wenn ich Hunger hab aber einfach machen darf...

Ich hoffe man versteht was ich meine 😂

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Bedürfnisorientiert heißt (für mich) nicht grenzenlos.

Motte ist 15 Monate. Es gibt meist eine (!) Alternative beim Essen. Das Essen wird nicht geworfen.

Ansonsten: alles was gefährlich ist, ist nein. Ebenso das, was anderen weh tut oder wenn unsere Bedürfnisse sich vllt mal überschneiden. Wenn ich aufs Klo muss und sie will aber grade dann xyz, muss sie auch mal warten 😅

Und Katzenfutter ist tabu. Das ist zwar nicht gefährlich oder sonst was, aber einfach eklig 🙊😂😂

Ansonsten versuche ich, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Und ich glaube, das schaffen wir ganz gut :) ich tröste sie sofort, wenn was ist, begleite sie in ihrer Wut, sie darf bei uns im Familienbett schlafen, ...

Bislang sind wir soweit zufrieden, wie es läuft 😅

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Ich habe ein Problem mit dem Begriff bedürfnisorientiert. Den habe ich hier schon häufiger gehört und klingt für mich nach dem neuen antipädagogisch. Ich setze da Grenzen wo es mir wichtig ist. Ich habe keine Lust auf so ein Chaos beim Essen, also gibt es nur ein Getränk. Und nach allem greifen versuche ich auch zu unterbinden (meine Tochter steckt liebend gern Den Finger in die Butter, ich persönlich finde das nicht so toll). Sie kann sagen was sie haben möchte und das kriegt sie dann. Allerdings nur das was auf dem Tisch steht und was da drauf kommt entscheiden wir Eltern.