Abstillen und Pezziball entwöhnen?

Hallo zusammen,

unsere wundervolle Tochter ist knapp 15 Monate alt und treibt mich in den Wahnsinn. Sie wird noch abends und nachts gestillt.
Sie schläft schon immer auf meinem Arm ein bzw auf dem Pezziball und wenn sie tief schläft, lege ich sie in ihr Gitterbett. Dort schläft sie in ihrem Zimmer, seid sie etwa 8 Monate alt ist.
Sie ist sehr neugierig und aufgeweckt. Sie läuft seit sie 11 Monate alt ist und lernt gerade wieder viel. Unser Kinderarzt beschreibt sie als äußerst temperamentvoll.
Sie schläft seit ca einem Jahr katastrophal. Sie wird stündlich wach, aktuell eher wieder halbstündig. Ich stehe locker 15x in der Nacht auf. Oft 2-3x in 20 Minuten. Und ich kann nicht mehr. Dieses ewige Wippen auf dem Ball und stundenlange stillen nachts, macht mich langsam aber sicher wahnsinnig. Ich halte viel von Bedürfnisorientiert, aber langsam reicht es. Sie wiegt zwar erst knapp 10kg, aber mein Rücken macht langsam schlapp.
Ich möchte eigentlich vom Ball und vom stillen weg. Aber mute ich ihr da zu viel zu? Meinen Mann akzeptiert sie nachts nahezu nie. Aktuell ist er aber zu Hause und eigentlich wäre das doch eine gute Zeit, dass ganz anzugehen.
Ich möchte sie nicht leiden lassen und bin mir gar nicht sicher ob das gut für sie ist. Aber ich darf ja auch nicht auf der Strecke bleiben und mir geht’s elend. Was meint ihr? Bin ich egoistisch wenn ich das mache? Und wie gehe ich das Ganze am besten an?

Danke und bleibt gesund.

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Ich würde sie vom Pezziball entwöhnen. Wie das am besten klappen könnte müsst ihr ausprobieren. Manche machen einschlaf-stillen. Manche Babys lassen sich wach ins Bett legen, liegen erst mal nur da und schlafen irgendwann (mit Begleitung- streicheln, singen, ect.) ein.
Das häufige stillen klingt für mich nach Saugbedürfnis. Hat sie einen Schnuller?
Ich würde nicht beides gleichzeitig abgewöhnen. Das wäre zu viel.

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Sie hat keinen Schnuller und die gewollt und akzeptiert. Selbst heute möchte sie noch keinen.
Danke für die Antwort!

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Das kannst nur du für dich entscheiden. Wir haben auch Pezziball und stillen. Eigtl ist, wenn sie es oft brauchen, ein „schlechter Zeitpunkt“ zum entwöhnen, besser ist es, wenn sie es grade eh weniger brauchen.

Motte akzeptiert auch meinen Mann, wir wechseln uns also schon ab beim hoppeln, allerdings braucht sie den Ball grade weniger und mehr die Brust.

Ich würde tatsächlich lieber die Brust als den Ball abgewöhnen. 😂😂 aber mal sehen.

Also ohne „leiden“ wird es nicht gehen, ist ja auch verständlich. Ihr müsst euch halt sicher sein (und so sicher klingst du noch nicht 🙈) und es dann durch ziehen 🤷‍♀️

Wenn du nicht mehr kannst und willst, ist das ja vollkommen legitim, aus babysicht ist es sicher nicht so glücklich grade 😅

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Nein, du bist nicht egoistisch! Bedürfnisorientiert bedeutet, dass die Bedürfnisse von allen Berücksichtigt werden. Deine Tochter hat gelernt, dass das einschlafen auf dem Pezziball/ an der Brust halt so geht und fordert das auch ein. Kinder lernen aber extrem schnell und können sich schnell umgewöhnen! Wir hatten auch so ein Exemplar, das ohne Brust überhaupt nicht mehr einschlafen konnte. Ich hab auch oft 11-15 mal pro Nacht gestillt. Als sie 13 Monate alt war war meine Grenze erreicht. Ich konnte nicht mehr. Und hab gemerkt, dass ich nachts teilweise echt sauer auf sie war, dabei konnte sie gar nix dafür. Wir haben dann nachts abgestillt und es wurde tatsächlich besser. Sie schlief nach einer Woche meistens 6 Stunden am Stück und wurde dann zum morgen hin ab und zu 2-3 mal wach. Für mich war das einfach so erleichternd, da ich vorher monatelang ab 19.00 mit ihr im Bett lag da es sich kaum gelohnt hat nochmal aufzustehen da sie meistens eh stündlich wach wurde..

Ich kann dir das Buch „Bye bye busenjunkie“ wirklich sehr empfehlen!
Uns hat es sehr geholfen. Der Papa musste es auch lesen (das geht sehr schnell). Wir hatten auch bedenken, dass wir ihr zu viel zumuten..

Wir haben uns erstmal einen Plan gemacht. Ich habe ihr dann am ersten Abend erklärt, dass jetzt die Brust nicht mehr zum einschlafen da ist und dass wir jetzt immer in ihrem Zimmer stillen und nicht mehr zum einschlafen in unserem familienbett. Ich hatte tatsächlich das Gefühl, dass sie es ein bisschen versteht.
Wir haben unser abendritual dann einfach komplett umgestellt. Stillen war noch mit ein Teil davon, aber nicht mehr in Bezug auf schlafen. Am ersten Abend war sie sauer, wir haben ihre Wut begleitet und gesagt, dass sie sauer sein darf, aber dass wir das jetzt so machen. Der Papa hatte immer die Uhr im Auge, wenn sie länger als 10 Minuten geweint hat haben wir mit ihr die Situation verlassen, sind kurz aus dem Schlafzimmer und haben sie abgelenkt. Wenn Kinder zu lange weinen bilden sie nämlich stresshormone und können dann erst recht nicht schlafen. Wenn sie nachts wach wurde, hab ich sie auch nicht mehr gestillt sondern gekuschelt und versucht, sie anders zu beruhigen. Wenn ich den Eindruck hatte, dass sie doch wirklich Hunger hat und nicht nur wieder in den Schlaf nuckeln will bin ich mit ihr aufgestanden, habe sie woanders gestillt und darauf geachtet, dass sie nicht wieder einschläft sondern erst im Bett ohne die Brust.wir hatten 3 Nächte die sehr unruhig waren, nach einer Woche hatten wir uns alle dran gewöhnt.
Ich hätte nie gedacht, dass das so schnell und gut klappt und wir hatten wirklich nur in der ersten Nacht ein paar Tränen..

Wichtig ist, dass du wirklich entschlossen bist, dass du was ändern willst. Sobald du irgendeine Unsicherheit ausstrahlst spürt das dein Kind. Bei uns war es wirklich auch hilfreich, dass der Papa dabei war. Wir haben uns da gegenseitig gestärkt. Was noch wichtig ist, dass ihr einen Plan habt, nach dem ihr vorgeht. Sonst verfällt man ganz schnell wieder in die alten bewährten Muster weil sie halt immer so gut funktioniert haben.
Mittlerweile ist meine Tochter 17 Monate alt und unsere Nächte sind viel besser. Sie schläft zwar nicht durch, wird aber bei weitem nicht mehr so oft wach wie damals. Abends schläft sie auch innerhalb von 10-30 Minuten ein.
Aber da kann ich dir, wie gesagt, das Buch sehr empfehlen. Da steht einiges drin zum Thema schlaf bei Kindern.
Ich bin echt stolz, dass wir das so toll zu dritt durchgestanden haben. Bei vielen Müttern muss der Vater das ja dann durchziehen aber das wollte ich nicht. Es reicht schon, ihr die Brust zu nehmen, da wollte ich nicht auch noch weg sein, da sie bei ihrem Papa auch nicht einschläft. Da bei euch 2 Reize involviert sind, würde ich erstmal nur einen Reiz wegnehmen. Was dir wichtiger ist bzw das, wo du denkst dass es für sie leichter ist aufzugeben. Entweder die Brust oder der Ball. Und wenn ein Reiz erfolgreich ein paar Tage gestrichen ist würde ich den anderen Reiz streichen.

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Hey
Das klingt ziemlich anstrengend und nein du bist nicht egoistisch. Wie jemand schon schrieb, Bedürfnisorientiert heißt nicht nur das die Bedürfnisse des Kindes gestillt werden sollen.

Ich würde es wahrscheinlich nacheinander angehen. Erst pezziball, dann stillen. Beides zusammen ist vielleicht etwas viel.. aber das könnt ihr vermutlich als eltern besser einschätzen..
Meine tochter schlief lange lange auch nur auf dem arm ein, ablegen fehlanzeige. Auch jetzt mit 19 Monaten braucht sie dauerhaft Körperkontakt.. irgendwann war sie aber einfach zu schwer und ich war es ehrlich gesagt auch leid sie auf dem arm wippend durchs zimmer zu tragen, zumal das einschlafen immer schlechter ging,da sie sich andauernd wegdrücken wollte. Also hat es mir gereicht. Ich hab mich mit ihr aufs Bett gesetzt und gesagt sie darf gerne mit mir kuscheln, aber ich werde sie nicht mehr tragen. Das gab paar Tage protest (aber ich war ja bei ihr) und dann war es erledigt.

Zum abstillen hab ich weiter unten in dem beitrag "schwanger und Kleinkind wie soll das noch werden" etwas geschrieben. 😊

Alles Liebe und viel erfolg

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Definitiv erst den Pezzi.. ich hasse dieses Ding mittlerweile😒 aber wir sind schon länger davon weg. Ich habe mir dazu ganz genau eingeprägt, was die Bewegungsmuster auf dem Pezzi sind, wenn ich sie in der Wiegehaltung an der Brust habe. Die Arme wippen dabei hoch und runter. Dann bin ich ans Kopfteil vom Bett, Kissen rechts und links für meine Arme. Baby an die Brust und exakt die Bewegungen gemacht.

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Huhu

Bei uns half ein großes Bett, in das ich mich mit dazu legen kann, so hab ich dann die halbe Nacht bei ihr geschlafen und musste nur im Schlaf andocken 😅
Den Ball habe ich damals langsam reduziert, erst weniger Wippen, dann auf dem Ball sitzen, dann im Bett sitzen, dann im Liegen.
Sobald sie im Liegen einschlief war nachts beim aufwachen nicht mehr so ein Drama, weil die Position und Umgebung eben noch die gleich war wie beim einschlafen.
Bei uns hat das schon ganz viel zur Entspannung beigetragen, abgestillt habe ich bis heute nicht 😅

Liebe Grüße

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Kurzes Update:
Wir haben nicht abgestillt. Weil ich denke die braucht das noch und das ist völlig ok. Nur eben nicht mehr im 15 Minuten Takt.
Wir haben den Ball gemeinsam in Rente geschickt und damit war’s auch getan. Ich schlafe zwar aktuell mit ihr auf der Matratze auf dem Boden (ich auf meiner, sie auf ihrer), aber nach 15 Monaten Schlafmangel ist mir das herzlich egal. Sie schläft ganz ruhig und entspannt mit Spieluhr und streicheln neben mir ein. Seit dem ist es deutlich entspannter. Sie wachte die ersten Nächte nur 3x auf und schlief nach dem stillen direkt weiter. Ich stille einfach wieder im Liegen. Sie dreht sich weg und schläft weiter.
So sind wir beide sehr zufrieden. Sie bekommt weiter die Brust und ich etwas mehr Schlaf.
Danke für die Tipps!