Frage an Berliner Erzieherinnen/ Kitaeltern

Hallo,
ich habe endlich eine Kita Zusage für mein Kind bekommen - quasi ein 6er im Lotto in Berlin. Als ich dann aber zur Besichtigung gegangen bin, war ich plötzlich nicht mehr so glücklich.

Die Einrichtung wirkte wirklich sehr alt und ehrlich gesagt auch ziemlich lieblos. Es gibt den ganzen Tag über weder frisches Obst noch Gemüse. Frühstück und Vesper müssen selbst mitgebracht werden. Die Leitung erzählte wie schwer sie es mit dem Personal hätten. Viele Quereinsteiger und schwangere Erzieherinnen, die nun von Leasingkräften vertreten werden. In der künftigen Gruppe meines Kindes ist wohl nur eine Quereinsteigerin, die gestern angefangen hat und eine Leasingkraft. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Nachdem ich mit einigen Freunden geredet habe, scheint das gar nicht so unnormal. Der allseitige Tenor ist, dass ich froh sein soll überhaupt was zu haben.

Wie ist es bei euch? Vor allem mit den wechselnden Erziehern? Traumatisiert das nicht auf Dauer?

Viele Grüße

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Hoert sich ja erstmal nicht gut. Mmm also das mit frischen Obst und Gemüse kann man ja ändern. Mit anderen Eltern abstimmen, dass man was mitbringt. Eigenem Kind essen so mit geben etc. Vielleicht kannst du dich auch mal schlau machen, welche Bestimmungen es gibt. Ich hatte als eb mal Einblick, wie der Betreuungsschluessel bei uns sein muss und wieviel davon ausgebildete Erzieher und wie viele pädagogische Ergänzungskräfte erlaubt sind. Wobei bei uns sogar studierte Soz päd in den Gruppen sind. Die werden soweit ich weiß, wie Erzieher gewertet. Wie alt ist dein Kind denn? Ich drücke euch die Daumen.

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Ich wohne in Berlin, bei uns ist das aber überhaupt nicht so.

Wir haben richtige Erzieher und immer die gleichen. Frühstück wird von der Kita gemacht, genauso das Mittagessen. Wir Eltern sollen jeden Tag Obst oder Gemüse mitgeben. Das wird dann für zwischendurch und nachmittags aufgeschnitten.

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Frisches Obst gibt es bei uns immer zu den Mahlzeiten dazu, also beim Frühstück, Mittag und Vesper.

Frühstück und Vesper müssen wir auch selber mit geben, was ich ehrlich gesagt auch gut finde. So weis ich was mein Kind zumindest bei den Mahlzeiten gegessen hat und kann das Essen an seine aktuellen Essensgewohnheiten anpassen.

Wir haben auch regelmäßig Erzieher Wechsel, gerade heute habe ich erfahren das eine Erzieherin aus unserer Gruppe in eine andere gewechselt ist und wir eine neue Erzieherin bekommen haben. Es gab nicht mal eine Info. Normalerweise stellen sich die Erzieher immer mit einem Steckbrief im Foyer vor.

Wir hatten auch schon mal das Problem das unsere Gruppe für 3 Wochen aufgeteilt war, weil so viele Erzieher krank waren. Das war das einzige mal das mein kleiner nicht gerne in die Kita gegangen ist. Sonst stört ihn der ständige Wechsel nicht.

Er ist auch mit 20 Monaten von der Krippe zu den Großen Kindern gewechselt. War auch kein Problem.

Wir waren auch froh das von den über 60 angeschriebenen Kindergärten sich eine mit einem Platz bei uns gemeldet hat.

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Dass du dich über fehlendes Obst und Gemüse beschwerst finde ich ehrlich gesagt albern. Pack deinem Kind einfach welches ein oder sprech dich mit anderen Eltern ab und bringe einmal die Woche für alle was mit. Das ist doch kein Problem!

Zu den Erziehern - ich bin mir sicher auch Quereinsteiger könnten (!) das gut machen. Schliesslich bekommen das auch Eltern bei ihrem ersten Kind hin. Optimalerweise sind die Quereinsteiger selbst Eltern - was unterscheidet sie dann von dir?

Ausserdem: Niemand zwingt dich, dein Kind dort hin zu geben. Du musst persönlich deine Prioritäten setzen. Es gibt so viele Lösungen. Entweder du setzt eine Weile bei der arbeit aus, suchst eine Tagesmutter, dein Partner und du reduziert beide auf 60% und betreut selbst, du reduzierst Stunden und sprichst dich mit anderen Eltern mit gegenseitiger Betreuung ab.

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Wir wohnen auch in Berlin und bei uns läuft es auch ganz anders. Es sind 38 Kinder und 8 Erzieher, immer dieselben. Essen gibt es auch alles von dort, zusätzlich immer frisches Obst und Gemüse.
Wir sind super zufrieden. 2017 sind wir aus dem Ausland hergezogen im Juli. Haben dann spontan sogar 3 Zusagen gehabt für Beginn august/September. Also ich hab mich zwar Auch sehr bemüht, aber meiner Erfahrung nach war es nicht sonderlich schwer, an nen Platz zu kommen.

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Puuuuh das mit dem „nicht sonderlich schwer...“ würde ich nicht zu laut schreiben...

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Warum? Ich hab doch gesagt, dass es meine Erfahrung war? Und nach dieser war es sogar ziemlich einfach. Dass es sicher Glück, gutes Timing und was auch immer war, ist eine andere Sache. Es war aber nun mal einfach nicht schwer für uns.

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Ich arbeite deine Punkte mal einzeln ab.

1. Es gibt den ganzen Tag weder frisches Obst noch Gemüse.
Das finde ich nicht normal. Wenn das Mittagessen trotzdem ausgewogen ist, also dort verarbeitetes Gemüse enthalten ist, fänd ich es vertretbar, da du ja Frühtstück und Vesper mitgeben musst.
2. Frühstück und Vesper müssen mitgebracht werden. Das finde ich normal und hatte ich auch lange so. Wichtig fände ich, dass auf die Qualität der Vesperdosen geachtet wird. Eine Kita, die Süßigkeiten als Vesper erlaubt, wäre für mich ein No-Go. Da gehört für mich auf jeden Fall Obst und Gemüse rein.,
3. Personalmangel
In gewissen Maßen ist es normal. Nahezu alle Kitas kämpfen mit dem Fachkräftemangel. Allerdings ist es schon eher normal, dass es schon auch gelernte Erzieherinnen dort gibt. Dass durch Quereinsteiger*innen und Leasingkräfte aufgestockt wird, ist normal, aber ich habe es noch nicht erlebt, dass es nicht auch eine Grundanzahl an konstanten Erzieher*innen gibt-

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Hallo,
ich bin zwar nicht aus Berlin aber möchte dir trotzdem gern antworten und dir mitteilen wie es in unserer Kita aussieht (ländlicher Raum Sachsen).

Bei uns gibt es ebenfalls kein Frühstück oder Vesper, nur Mittag, welches dann aber auch Gemüse enthält. Frückstück und Vesper gebe ich mit. In der Dose befindet sich dann immer Obst und Gemüse, welcher er zum Frühstück und Vesper mit isst. Eine Obstpause zwischendurch muss auch nicht sein, die Kinder frühstücken um 8 und viertel 12 gehts ans Mittag. In der Zwischenzeit sind sie viel draußen. Da passt eine nochmalige Pause einfach nicht rein. Also über diesen Punkt würde ich mir keine Gedanken machen sondern froh sein, dass ich meinem Kind das Frühstück und Vesper selber aussuchen und zurecht machen kann.

Unsere Kita ist nun auch nicht die Neueste und im Vergleich zu den tollen neuen Kitas die es jetzt gibt, würde sie wohl auch ganz weit hinten anstehen. Aber das stört mich nicht im Geringsten und die Kinder wohl am wenigsten. Wichtig ist allein eine liebe Erzieherin, ob diese nun nur eine Aushilfe ist oder nicht, ist vollkommen egal, hauptsache mein Kind und ich haben Vertrauen zu ihr. Ob da nun ein Bild mehr oder weniger an der Wand hängt, ist völlig unverheblich.

Das mit dem Personalmangel ist leider ein Problem an vielen Kitas (und Schulen). Ich würde hier nochmals genauer nachfragen, ob es eine Bezugsbetreuerin gibt, welche nur für die Gruppe zuständig ist, jetzt und in Zukunft (wie ist das Konzept der Kita? Geschlossene Gruppen oder offene?). Wir haben zwar eine feste Erzieherin welche die Gruppe hat, aber durch eine längere Krankheit hatten wir ständig wechselnde Erzieherinnen. Durch einen dämlich aufstellten Schichtplan war dann jeden früh beim abgeben auch jemand anderes da. Da war mein Sohn 2 Jahre alt. Ihn hat das nicht gestört bzw. hatte er sich daran gewöhnt, da alle Erzieherinnen sehr lieb gewesen sind. Das ist für mich das A und O.

Alles Gute

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Huhu,
Wir wohnen in Spandau. Wir hatten im Oktober, nach 1 1/2 Jahren Suche auch endlich einen Platz angeboten bekommen, die Freude war riesig!! Nachdem ich mir dann die Kita anguckte, war die Freude gleich 0.
Die Kinder dürfen alles, keine Regeln, Obst oder Gemüse 1x die Woche zur freien Verfügung und auch ständiger Personalwechsel. So groß die Freude über einen Platz war und ja finanziell hätten wir dringend den Platz gebraucht, wir haben dann dort abgesagt. Wir hätten einfach kein gutes Gefühl gehabt unseren Sohn dort jeden Tag hinzugeben. Und lieber verzichte ich weiterhin auf Geld und habe dann aber einen Platz, wo für uns als Eltern auch alles passt, also man sein Kind mit guten Gewissen hin gibt.
Jetzt haben wir endlich kurz vor Weihnachten die mündliche Zusage für unsere Wunschkita bekommen.

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Wir sind in einem kleinen Kinderladen, da gibt's immerzu alles frisch und die Erzieher sind super. Dafür kochen wir selbst und übernehmen Dienste. Wir sind damit sehr zufrieden.