Sehr bewegliches und furchtloses Kind

Die Madame ist 16 Monate und läuft seit kurz nach ihrem 1. Geburtstag. Also ja, laufen ist nicht das richtige Wort, sie rennt, tanzt, übt Karate, auf einem Bein balancieren, hüpfen, klettert auf alles drauf, drunter, hüpft vom Sofa auf die Fläz-Matratze darunter, oder vom Sofa-Tisch auf den Teppich, krabbelt/läuft die Treppe unter Aufsicht hoch, versteckt sich... Ich kriege manchmal schon einen Herzkasper, wenn sie wieder wagemutig vom Sofa hüpft und dabei lacht. Klar, wir haben noch einen älteren Sohn (10 Jahre) hier, dem sie viel nachmacht, aber er war als Kleinkind sehr ruhig, besonnen, sich Gefahren bewusst und halt auch viel später motorisch soweit, mit 16 Monaten lief er gerade mal etwas sicherer 🙈
Ich weiß auch gar nicht so recht, was ich mir erwarte von meinem Post, vielelicht Erfahrungen von Eltern kleiner Senkrechtstarter? Wie geht ihr damit um? Wie weist ihr die kleinen Wirbelwinde auf Gefahren hin?

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Ohja meiner geht senkrecht seit er 10 monate alt ist. Ich empfinde es als segen und fluch zugleich.
Ihm gefahren bewusst zu machen funktioniert nahezu nicht da dazu das kognitive verständnis noch fehlt. Richtig gefährliche sachen verbiete ich ihm mit einem energischen nein. Wenn mir dinge zu doll werden oder er viel zu wild wird schnapp ich ihn mir auch mal und wir machen eine auszeit mit singen oder so...aber wir hatten auch schon die ein oder andere verletzung und den ein oder anderen aufenthalt in der notaufnahme🙄 leider. Aber manchmal lässt es sich leider nicht verhindern denn auch ich muss mal zur toilette oder blinzeln😅

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"...oder blinzeln." 😂😂😂

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Oh, hier ein ähnliches Spiel.
Meine zwillings Jungs werden in zwei Wochen 16 monate und sie klettern aufs Sofa.. von dort auf die fensterbank und stehen da dann, klopfen ans Fenster etc. Vor ein paar Tagen kletterte einer aufs kallax regal und ist runter gefallen... fünf mitten beruhigen u d erklären.. weitere zwei Minuten später kletterte er schon wieder auf die nächste Möglichkeit... alles sagen erklären, nein in Ruhe, nein energisch, da weg holen, hilft nicht. Erst heute morgen ist wieder einer kopfüber in die Badewanne gefallen... ich weiss auch nicht mehr was ich noch machen soll..
Wenn jemand Rat hat.. bitte her damit..

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Hab hier 2 solche Exemplare 😂 1. Exemplar ist mittlerweile fast 8 und hatte bisher keine Brüche 😅 2. Exemplar ist nun 16 Monate alt und läuft, rutscht, springt Treppen hoch und runter. Klettert auch überall drauf oder springt wo runter. Rennen tut sie lieber als laufen 😂 die kleine Kamikaze ist sehr sicher in ihrem tun und lasse sie ausprobieren. 🤷‍♀️ ich bin, laut meines Mannes, zu entspannt 😅

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Wir haben auch so einen Kamikazepiloten, er wird bald 6. Er konnte auch mit eine Jahr frei laufen und dann gab es kein halten mehr... klettern, hüpfen, alles ... Ich weiß nicht wie oft mir der Aem gestockt ist, aber meine Strategie war immer ihn sich auszuprobieren lassen in Grenzen. Ein Kind das rennt, hüpft und klettert muss auch fallen lernen, damit es weiß wie das geht, damit es weiß, wann es weh tut. Und die blauen Flecken lehren auch den Respekt vor der Höhe.
Ausser blauer Flecken hatte er auch noch nix, nur zwei Milchzähne mussten bei einem Fahrradunfall dran glauben.

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Ich häng mich jer mal dran und danke Euch allen für Eure Antworten.

Ja, kognitiv ist es halt schwierig für sie, die Gefahr zu verstehen. Wir warnen dann eindringlich mit “Nein, BUMM“ (bumm sagt sie selbst, wenn sie irgendwo aufn Popo plumpst, sie weint ja nicht), oder verbieten es gänzlich, aber sie testet halt auch zum einen sehr gerne ihre Grenzen aus und ist zudem so flink, dass ich oft nur kurz wegsehe, zack, ist sie schon aufm Sofa und zum Sprung bereit 🙈

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Wir haben auch so ein Kamikazekind hier. Er ist jetzt 3 und seeehr aktiv, klettert überall hoch, springt, rennt ohne zu gucken etc.
Wir waren auch schon mal in der Notaufnahme.
Meine Taktik: machen lassen, ein Nein wird meist auch nicht akzeptiert. Wenn es aber wirklich gefährlich wird, greifen wir natürlich ein.
Es sei denn, wir haben auch gerade mal geblinzelt 😉 Manchmal schafft er es ja auch, vom Stuhl zu fallen, während man direkt daneben steht...

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Hallo :)
Ich selbst habe zwar eine sehr vorsichtige Tochter, trotz zwei älteren Kindern, aber ihre Patentante hat auch so einen kleinen Wirbelwind 😉
Ich kann mich noch gut erinnern, als sie bei mir zu Hause das Wohnzimmer kindersicher machte, wenn sie zu Besuch war 😅 Blumentöpfe und Hundenapf weg, alles außer Reichweite, das die Kleine nicht haben darf ... das haben wir bei unserer Tochter nie getan. Der letzte Sommer war auch nicht ganz einfach. Wir haben einen eingebauten Pool. Während unsere Tochter, damals ca. 16 Monate alt, einen Mindestsicherheitsabstand hielt, steuerte ihre Tochter, 9 Monate älter, ständig darauf zu und wäre einfach rein gesprungen 🤷🏼‍♀️
Man musste, seit ihrem Krabbelalter, immer hinten nach sein.
Jetzt ist sie 2,5 Jahre alt. Vor 3 Tagen waren wir gemeinsam einkaufen. Ihre Tochter sitzt, wenn möglich, im Buggy, sonst läuft sie uns davon - gern auch direkt auf die Straße. Ich hatte nicht mal einen Buggy dabei 😅 da meine Tochter nicht von meiner Seite weicht.
Ja, es ist anstrengend. Aber es ist auch erstaunlich, wie viel Mut und Selbstvertrauen dieses kleine Mädchen hat. Sie wird zu einer starken, selbstbewussten Frau heranwachsen 😉

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Genau so einen Rabauken habe ich auch zu Hause! Mein Sohn fing bereits mit 10 Monaten an zu laufen und war von Anfang an komplett furchtlos dabei. In kürzester Zeit lief er sicher und erweiterte seinen Kompetenzen rasant (rückwärts, im Sternschritt, Treppen rauf, Treppen runter, klettern, springen, rennen...alles was man eben irgendwann kann). Mittlerweile ist er fast 17 Monate alt und steht auch 3-Jährigen in Sachen Mobilität in nichts nach (nur die Körpergröße macht einen Unterschied). Sein Problem ist - genau wie Du es beschreibst - jedoch ein Gefahrenbewusstsein gleich null!

Sprich mein Alltag ist davon geprägt, seinen Bewegungsdrang zu begleiten und größere Verletzungen möglichst zu vermeiden (ist mir kurz vor Weihnachten nicht geglückt...da hat er sich seine erste Platzwunde zugezogen 🤦‍♀️). Das ist schon ziemlich anstrengend, da ich quasi kaum mal ne Minute in Ruhe irgendwo sitzen kann oder mich um etwas kümmern kann wie Essen kochen.

Wie ich damit umgehe? Ich versuche es mit viel Lockerheit: nicht jeder Sturz lässt sich vermeiden. In einem gewissen Umfang muss er auch seine Erfahrungen machen und daraus lernen. Ich traue ihm auch viel zu. Das ist nicht immer leicht, wenn er etwas Neue entdeckt hat, was Sturzgefahr beinhaltet. Aber ich kriegen mittlerweile nicht bei jeder Aktion einen Herzstillstand sondern lasse ihn probieren. Natürlich bin ich in der Nähe!

Ich weiß, dass das irgendwann besser wird und „sitze es daher aus“ obwohl das den Punkt kaum trifft, denn Sitzen kenn ich kaum noch 😂

Beim Lernprozess versuche ich ihn zu unterstützen: wenn ich sehe, dass er mal wieder achtlos auf einen Abgrund zusteuert, versuche ich ihn zu stoppen und darauf hinzuweisen, dass man da jetzt aufpassen muss und zB rückwärts runter muss. Oder ich zeige ihm einen anderen Weg, der besser geeignet ist. Und ich lasse ihn eben auch machen.

Auch bei Deiner Tochter wird es besser werden! Also durchhalten und Dich freuen, dass Du so ein vitales, energiereiches, talentiertes und mutiges Kind hast! Es geht auch schlechter 😉.