Ist das normal? Wie Kind ermutigen?

Ich versuche es kurz und knapp zu halten ;)

Meine Tochter gibt immer extrem schnell auf sie ist 3 1/2 und das war schon immer so wenn iwas beim 1. Anlauf nicht funktioniert sagt sie ich kann das nicht / entweder schiebt sie mir das rüber das ich das machen soll oder sie will dann was komplett anderes machen
Ne Zeitlang waren dabei auch viele Tränen das ist jetzt meistens eig nur wenn sie müde ist
Gut Zureden, loben, bringt alle nichts entweder hört sie dann garnicht mehr zu oder sie sagt nein ich kann das nicht in wiederholschleife

Was kann ich machen das sie konzentriert und ehrgeizig an einer Sache dran bleibt möchte nicht das sie bei allem sofort aufgibt.

Kennt ihr sowas auch von euren Kids? Was macht ihr in den Situationen?

Habe momentan sowieso schon das Gefühl das ich komplett versage mit der Erziehung allgemein das ist aber ein anderes Thema

Sry das es doch so lang geworden ist lg

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Hallo,

Ich habe "nur" ein Baby, bin froh dass mich solche Herausforderungen noch nicht zur verzweiflung treiben 😬 aber ich bin mir sicher dass du deinen Job als Mama gut machst, sonst würde dich das hier gar nicht interessieren bzw du würdest hier keine Frage dazu stellen.

Jetzt einfach vom Bauchgefuhl her, was passiert denn wenn du sie vllt fragst ob ihr es zusammen dann machen wollt. Vllt überlässt du ihr dann die Oberhand und unterstützt sie etwas, von mal zu mal vllt weniger Unterstützung, so dass sie es vllt gar nicht bemerkt und irgendwann zeigst du ihr dann dass sie es sehr wohl soeben alleine gemeistert hat?!

Nur ein Bauchgefühl, vllt hilft es ja 😅🤷‍♀️

Alles Gute und hoffe du erhältst hier noch zahlreiche Tipps.

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Zu beginn würde ich versuchen mein kind weg vom "ich kann nicht" hin zum "es klappt nicht" alleine schon die änderung dieser aussage macht mit einem kind sehr viel.
Dann würde ich versuchen weniger zu loben. Häufig verliert lob schnell an bedeutung für kinder...interessiertes nachfragen, wie bestimmte dinge geschafft bzw ziele erreicht wurden hilft dem kind zu reflektieren und ist gut fürs selbstwertgefühl. Selbstvertrauen wächst, wenn situationen bzw probleme bewältigt werden bzw eine lösungsstrategie gefunden wird. So etwas muss ein kind aber erst lernen. Vllt übst du es mit ihr gemeinsam, zb könntet ihr überlegen was man in bestimmten situationen machen könnte. Am besten realitätsnah sodass ideen auch erprobt werden und erfolg oder misserfolg sichtbar werden. Du solltest die situationen dann so steuern bzw auflösen,sodass ws zu einer positiven bewältigung kommt. Ist das irgendwie versrändlich?😅

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Danke für deine Antwort
Also ich glaube ich hab es in etwa verstanden. Muss das erstmal verinnerlichen und werde es morgen versuchen umzusetzen
Danke dir

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Klingt im ersten Moment komisch aber bei uns wirkt das.

Ich feuere mein Kind manchmal kurz an, und nochmal, du schaffst das, gleich klappt es, versuche es nochmal ... Etc. Und das natürlich in der richtigen Stimmlage. Dann ist sein Ehrgeiz geweckt 🤷‍♀️😂

Aus dem "ich kann nicht" wurde dann nach und nach ein "das muss ich noch mal versuchen" oder "beim nächsten mal schaff ich es"

Vll ein versuch wert.

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Ach, das Kind von dem ich rede ist auch 3.5

Und in dem Alter lieben sie auch Wettkämpfe im Sinne von, wer schafft es schneller. So kann man auch Motivation raus locken wenn das "ich kann nicht" mal wieder festgefahren ist.

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Unsere Große (3) verhält sich ähnlich, wenn es sich inzwischen aber schon sehr abgeschwächt hat.

Wir haben festgestellt, dass es bei der "Verweigerung" von ihr zwei Arten gibt:

- Sie gibt direkt nach dem ersten Versuch frustriert auf und will, dass wir es machen oder beschäftigt sich mit etwas anderem. Dann hat bei uns geholfen, sie neu zu motivieren und ihr gleichzeitig Unterstützung anzubieten: "Ja, das ist am Anfang etwas schwierig. Aber ich bin mir sicher, dass du das mit etwas Übung schaffst. Probiere es nochmal. Ich bin bei dir und kann dir auch etwas helfen beim Üben". Und wir loben auch nicht den Erfolg, sondern loben, dass sie durchgehalten und immer wieder probiert hat.

- Es hat den Anschein, dass sie nach dem ersten Versuch frustriert aufgibt und sich etwas anderem zuwendet. Tatsächlich bleibt sie aber irgendwie gedanklich an dem Thema dran, ohne dass man es merkt. Und sobald sie die Nuss in ihrem Kopf geknackt hat, kann sie es plötzlich. Sie hat also nie aufgegeben, sondern es wirkte nur auf uns so. Beispiel Laufrad: Sie war zu groß für das Wutsch, nimmt das erste Mal das Laufrad in die Hand, schüttelt entsetzt den Kopf, lässt es fallen und sagt: "Nein, das will ich nicht, das ist so wackelig!" Und dann dampft sie ab und würdigt es eine Woche keines Blickes. Nur, um dann nach dieser Woche sich ohne Vorwarnung auf das Laufrad zu setzen und damit durch die Gegend zu brausen, als habe sie nie etwas anderes getan.

In Fall eins hilft man ihr am besten, wenn man sich so verhält, wie es hier auch schon in den anderen Antworten steht. Bei uns ist nur wichtig, ganz schnell zu erkennen, ob es sich um Fall zwei handelt. Denn dann hilft es ihr, wenn wir sie völlig mit dem Thema in Ruhe lassen. Denn dann braucht sie gar keine Unterstützung, sondern wir sind dann diejenigen, die nicht erkannt haben, dass sie auf ihre Art "übt".

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Danke für die bsp das hilft zu verinnerlichen ;)

Habe ich das beim 2. richtig verstanden sie hat auf ihre Art geübt mit dem Laufrad zu fahren in dem sie quasi für sich daran gedacht hat das es halt bisschen wackelig ist oder wie meinst du das

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Ja, genau, sie macht das dann irgendwie mit sich aus, ohne es sichtbar zu üben.

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Hallo!

Dieses Ich-kann-das-Nicht gepaart mit Ich-versuche-es-Nicht ist wirklich anstrengend. Allerdings muss man mit 3,5 auch noch nicht ehrgeizig und voller Konzentration Ziele verfolgen. ;-)

Bei meinen Kindern hat es prima geholfen sie kurz, ohne unser Beisein probieren zu lassen. Sprich, wenn das berühmte “Kann ich nicht, hilf mir bitte!“ kommt, dann sage ich sehr oft irgendwas so wie “Ja, kein Problem, ich helfe dir. Ich mache nur das kurz fertig. Bin gleich da. Mach' einfach mal soweit du kommst!“. Meine Kinder beginnen eigentlich fast immer mit der Tätigkeit und sind oft stolz wie weit sie es geschafft haben. Und wenn sie mal ausnahmsweise dich nicht begonnen haben, dann machen wir eben ganz selbstverständlich alles gemeinsam. Wichtig ist ihnen vor allem, dass man wirklich nach der vereinbarten Zeit zu ihnen kommt - und sei es “nur“ das fertige Werk zu bestaunen.

LG,
id

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Hallo,

Ich hab hier Zuhause auch so ein ganz-schnell-frustriert Exemplar. Das kostet mich manchmal viele Nerven da neben der Frustration auch lautstarke Äußerungen dazu kommen.

Mein Sohn ist ein absoluter Perfektionist und hat persönlichkeitsbedingt einfach eine sehr niedrige Frustartionstoleranz und wenig Geduld. Typisches Beispiel: Er schneidet und bekommt das mit dem auf der Linie nicht so hin. Die Schere landet in der Ecke und er hat erstmal schlechte Laune und beendet die Tätigkeit. So ähnlich verhält es sich an schlechten Tagen auch beim Spielen.
Gut zureden und bestärken hilft manchmal aber nicht immer.

Das Beste was ich machen kann ist dann eigentlich seine Gefühle spiegeln und trösten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich vieles mit fortschreitender Entwicklung auch gibt. Manchmal ist mein Sohn selbst erstaunt dass er das doch plötzlich kann.

Zusammenfassend möchte ich eigentlich sagen, dass es Kinder gibt, die sehr geduldig sind und welche die es nicht sind. Es gibt Kinder, die haben eine hohe Frustrationstoleranz und andere eine niedrige. So ist das bei uns Menschen mit den Stärken und Schwächen. Mit zunehmendem Alter, Fähigkeiten und Entwicklung wird dein Kind lernen damit umzugehen. Du kannst ihm dabei unterstützend und regulierend zur Seite stehen. Mehr nicht.

Alles Gute

Chris