Zweijähriger bringt uns zum Verzweifeln

Hallo liebe Mamis.
Nun ist es soweit und ich bin so verzweifelt, dass ich mich an den Rest der Mamawelt wende, vllt können mir eure Meinungen, Erfahrungen und evtl Tips helfen.
Unser Wurm ist im Oktober 2 geworden, im November ist er in den Kindergarten gekommen.
Die ersten zwei Jahre waren ein wahrer Traum. Auch heute schläft er noch durch, macht beim schlafen kein Theater.
Er war immer sehr ruhig und einfach zu handhaben.
Auch im Kindergarten sagen sie, er sei sehr lieb und kann sich auch gut mit sich selber beschäftigen. Jeder sagt uns, wie lieb er sei, klar ist er bisschen flippig, wie es sich für ein Jungen gehört, aber alles in einem positiven Rahmen.
Leider sieht es mittlerweile seit seinem zweiten Geburtstag bei uns daheim ganz anders aus.
Er hört kaum auf was wir sagen, wenn wir schimpfen, oder ihn maßregeln lacht er erstmal, oder nimmt uns gar nicht ernst. Teilweise lacht er sogar, wenn wir ihn in sein zimmer setzen, oder ich ihm leicht auf die Finger, weil er nach zehn mal nein sagen, trotzdem an eine Sache geht. Er bringt uns wortwörtlich zum verzweifeln. Wenn mein Mann lauter wird hört er zwar, aber er versucht dasselbe danach wieder und wieder. Er kommt zb in die Küche sagt, er habe Hunger, wenn cih ihm dann was mache, sagt er nein und will nicht und schiebt das Essen weg. Dann schick ich ihn vom Tisch, in dem Moment fängt er dann an zu weinen und will doch essen. Ich weiss einfach nicht mehr weiter, ich will nciht ständig laut werden, ihn hauen schon gar nicht, würde ich auch nie tun. Und man soll sie ja auch nciht in ihr Zimmer schicken. Was soll ich also tun.
Er ist ja eigtl so süß und lieb. Aber momentan weiss ich nicht mehr weiter. Ich muss manchmal weinen, weil ich mich wie eine schlechte Mama fühle. Da er ja nur bei uns so ist. Hinzu kommt ncoh dass das letzte Jahr ziemlich furchtbar war bei uns. Wir hatten viele Probleme mit unserer Wohnung und hin und wieder Stress innerhalb der Familie,was er auch oft mit bekommen hat. Natürlich keine schlimmen Streits, aber Kinder spüren ja auch, wenn was nicht richtig läuft. Wir gehen sehr oft raus, unternehmen viel in der Natur und geben ihm zusammen sehr viel Liebe. Bitte gebt mir ein tip, wie habt ihr diese schwierige Phase gehandhabt. Danke im Voraus. Und allen ein frohes neues Jahr ❤️

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Hinzu kommt noch, das Hauen und extreme Klammern. Er haut oft nach einem und sagt auch oft hauen, oder sei leise zu mir. Obwohl ich ihn nie haue, ausser mal ein klaps auf die Finger, wenn er was anfasst, was er nicht soll, aber auch erst nach mehrmaligen verneinen. Wenn er dnan merkt, dass ich echt sauer bin, fnagt er an zu quengeln und an mir zu klammern, was auch irgendwo anstrengend ist. Er macht einfach Dinge immer und immer wieder, die er nicht soll egal was man sagt, oder macht.

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Ich glaube du solltest jetzt akzeptieren, dass dein Kind „wilder“ geworden ist. Klapps auf die Finger find ich echt unnötig! Warum? Sag doch einfach Nein. Das genügt. Übrigens ist es völlig normal wie er sich benimmt.

Ich kann verstehen, dass es anstrengend ist, aber: DAS ist ein normales Kleinkind. Kinder die immer nur folgen und ruhig und lieb sind gibt es wahrscheinlich eher wenigere.

Du brauchst jetzt viel Geduld und Nerven. Du sagst dein Kind wäre die ersten 2 Jahre immer einfach gewesen. Gut, dann wirst du jetzt umso mehr Kraft haben diese Phase zu meistern.

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Ich wusste, dass der Klaps auf die Finger falsch rüber kommt. Ich haue ihn nicht ständig auf die Finger. Es ist bisher zwei mal vorgekommen, aber wie gesagt auch erst, nach dem ich mehrmals Nein gesagt habe. Er schaut mich dann an grinst und greift wieder in. In solchen Situationen weiss ich dann ncih weiter. Und tue dann auch nur dass, was mir Frauen aus der Familie sagen, die selber schon Kinder haben. Dennoch vielen Dank für die hilfreiche Antwort.

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Wenn die Zwerge in die KiTa kommen, kann man oft ein verändertes Verhalten beobachten mit viel vermeintlichem Frechsein und Klammern. Die erste Zeit in der KiTa ist unheimlich anstrengend! Irgendwann ist das gute Benehmen einfach aufgebraucht und die Kleinen brauchen dann Nähe und müssen den Akku aufladen.

Meine Interpretation deines Beispiels mit dem Essen ist, dass er nicht wirklich Hunger hat sondern Nähe braucht.
Grinsen, wenn man etwas freches gemacht hat, ist auch typisch und eigentlich als Beschwichtigungsgeste zu verstehen und nicht als Provokation. Das soll ein Erbe von den Primaten sein, habe ich gelesen.

In Situationen, in denen er irgendetwas "immer wieder" macht, wäre es sinnvoller ihn aus der Situation zu nehmen. Er ist noch viel zu klein, um seine Impulse zu kontrollieren oder angemessen mit Verboten umzugehen.

Alles in allem klingt es für mich danach als bräuchte er gerade (evtl. durch den KiTa Start bedingt oder auch durch den von dir beschreibenen Stress) mehr Zuwendung und fordere die durch (in deinen Augen) freches Verhalten ein. Die Lösung liegt m.E. also eher darin, sich zuzuwenden als darin zu schimpfen oder über Sanktionen nachzudenken!

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Vielen Dank für diese hilfreiche Antwort. Was würden Sie denn in solchen Situationen vorschlagen, wenn zum Beispiel die Zuneigung nicht hilft und er frech bleibt in gewissen Momenten.?

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Ich würde versuchen, dem ganzen zuvor zu kommen. Was sind es denn für Situationen, in denen er frech wird? Hat er z.B. gerade alleine gespielt und macht plötzlich Quatsch, würde ich beim nächsten Mal versuchen, ihn schon vorher einzubinden.
Mit Zuwendung meine ich noch ein bisschen was anderes als Zuneigung. Ich meine das Kind wahrnehmen. Das geht indem man es tatsächlich einfach anschaut und sich interessiert, was es gerade macht aber auch indem man nachfragt, wenn es schon zu einer Frustsituation gekommen ist.
Im Alltag kommt das ja automatisch oft zu kurz. Man freut sich ja gerade dann, wenn die Kids sich selbst beschäftigen, weil man sich selbst dann schnell um dieses oder jenes kümmern kann. Aber es hilft oft, wenn man sich ihnen zuwendet, BEVOR sie mit Frustfrechsein auf sich aufmerksam machen.
Wenn er aber schon irgendeinen Unfug angestellt hat oder haut, etc., würde ich nachfragen, was los ist. Natürlich kann darauf keine qualifizierte Antwort kommen"! Was zählt ist die Geste an sich! Der Tonfall, die Tatsache, dass du Interesse zeigst. Kinder in dem Alter wissen nicht, warum sie Unfug machen! Sie machen es aus einem Frust oder einer Überforderung (oder manchmal Übermut) heraus. Die gilt es zu lindern (Frust und Überforderung nicht den Übermut). Nach dem Nachfragen, würde ich das Kind je nach Gefühl entweder einbinden, d.h. etwas mit ihm tun und es dabei mitentscheiden und mithelfen lassen oder eine Weile mit ihm chillen (Überforderung).
Das ist im Alltag nicht immer so möglich aber alles könnte alles schon entspannter werden, wenn es zumindest manchmal klappt.

Ich versuche immer halbwegs den Plan zu behalten, also zu agieren und nicht zu reagieren. Wenn ich einmal anfange wegen etwas zu schimpfen, passiert gleich danach das nächste und es wird ein Teufelskreis. Also einmal die Stop-Taste betätigen, Kind angucken, fragen, was eigentlich los ist und neu starten und dabei Kind einbeziehen.

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Achso und bitte fühl dich nicht als schlechte Mutter! Dass er sich nur bei euch so verhält, ist ganz normal und sollte auch genau so sein. Er kann halt nur bei Vertrauenspersonen seinen Frust abladen.

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Danke ❤️ mir wird auch oft gesagt ich hin zu lieb und muss mehr härte zeigen. Da kommt es vor, dass man einfach das Gefühl bekkmt, alles falsch zu machen. Zu viel Zuneigung ist falsch anscheind, zu viel Strenge auch. Die Balance zu finden scheint mir momentan unmöglich. 🙄

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Ich lese da viel Stress heraus! Alle Tipps sind nur halb so viel wert, wenn man unter Stress steht. Das ist ungefähr so wie Autofahren, wenn man zu spät dran ist vs. Autofahren, wenn man alle Zeit der Welt hat! Man interpretiert Dinge völlig unterschiedlich. Die meisten Menschen haben gar keine Probleme mit mega trotzigen Zweijährigen und lächeln noch den wildesten Wutanfall milde weg, wenn es ihnen gerade gut geht und sie gechillt sind. Und wenn ich gestresst bin, fällt es mir viel schwerer mit meinem Zweijährigen umzugehen, Geduld zu haben und Verhalten nicht als gezielte Provokation zu verstehen.
Daher ist der beste Tipp: Stress loswerden... ich weiß, das ist leichter gesagt als getan.

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Willkommen in der Welt der zweijährigen 🙂. Ich habe 3 Kinder und kann nur sagen, Ruhe und Konsequenz hat uns immer geholfen. Unsere jüngste wird 2, aktuell ist auf den Tisch klettern das highlight bei uns. Und auch wenn es nervt nehmen wir sie runter und sagen nein, kaum umgedreht geht sie wieder hoch. Also wir wieder hin und holen sie wieder runter. Das letzte mal ganze 12 mal. Dann fand sie es langweilig zumindest für heute. Ich habe die Erfahrung gemacht das schimpfen nicht viel nützt, auch wenn einem manchmal danach ist. Mein Mann und ich wechseln dann auch mal weil es nach dem 8 mal nervt. Also tief durchatmen, dein Kind ist nicht plötzlich böse.

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Gerade im Kindergarten müssen Kinder den ganzen Tag kooperieren und sich anpassen! Das ist anstrengend und am Ende des Tages muss alles, was sie den ganzen Tag unterdrückt haben einfach raus.
Dass er das Gefühl hat, bei dir so sein zu können wie er will und „die Sau rauslassen“ kann ist denke ich ein gutes Zeichen. Er weiß, meine Mama hat mich trotzdem lieb!

Vielleicht hilft es euch, eine „ja“ Umgebung zu schaffen so lange er so klein ist. Das heißt, alles was euch wichtig ist und nicht kaputt gehen soll oder was gefährlich ist, wegräumen. So hat man viel weniger Stress immer „nein“ zu sagen.. außerdem verliert das Nein mit der Zeit an Wirkung, je häufiger man es verwendet.
Bei uns sind mittlerweile alle Pflanzen außer Reichweite, wir haben keine deko mehr. Fernbedienungen (die liebt sie) haben entweder keine Batterien (weil sie die verschlucken könnte und damit sie den Fernseher nicht anmacht) oder sind im Schrank. Ist halt manchmal alles etwas anstrengend, wenn man abends was schauen möchte und erstmal die Finger suchen und dann batterien einbauen muss.
Es ist halt zur Zeit nicht soo schön dekoriert wie sonst, aber die Zeiten werden ja wieder besser!
Versuch die Sätze anders zu formulieren. Wenn unsere Tochter zb den Hund Hauen will sage ich einfach „wir streicheln Figo“ und führe zur Not ihre Hand (sie ist aber auch erst 14 Monate). Uns ist zb aufgefallen, dass sie haut/beißt/kratzt wenn sie sich selbst unwohl fühlt, zb schmerzen hat.. oder abends, wenn wir sie ins Bett bringen, macht sie es auch oft um runter zu kommen und noch Energie zu entladen. Auch da ignorieren wir das hauen und beißen so gut es geht (ein „aua“ entweicht schonmal weil es ja auch echt weh tut) aber wir sagen dann meistens dass sie uns lieber Küsschen geben soll oder kuscheln soll und wenn sie beißen will, soll sie das Kopfkissen oder ihre Puppe beißen. Mittlerweile beißt sie meistens ein paar mal einfach nur in die Matratze.

Beißen, hauen usw kann zb auch eine Kontaktaufnahme sein. Gerade Kinder, die sprachlich noch nicht so fit sind, wissen nicht, wie man sonst kommunizieren soll. Und bei sowas bekommt man ja auf jeden Fall immer eine „Antwort“ als Reaktion.


Ich kann dir wirklich sehr den Blog „das gewünschteste wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ ans Herz legen! Da ist so viel erklärt, zb auch das Lächeln/lachen was du als Provokation empfindest. Ein Kind, das auf deine Eltern angewiesen ist würde niemals seine Bezugsperson bewusst provozieren! Es gibt zum Blog auch ein gleichnamiges Buch bzw. Hörbuch auf spotify ☺️

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Danke vorab für die hilfreiche und liebe Antwort ❤️ mir ist es extrem in der Urlaubs Zeit jetzt aufgefallen, als er quasi nicht im Kindergarten war.
Aber dennoch weiss ich, dass der Kindergarten viel dazu beiträgt.. Also zu seinem neuen Verhalten. Also mein Mann verbietet ihm zb komplett an Fernbedienungen zu gehen, wäre es tatsächlich besser ihm dann eine kaputte statt der heilen zu geben? Der Blog klingt interessant, haben sie evtl einen link. Könnte jetzt nichts finden. Lg

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Das mit dem nein, kann ich nur unterschreiben. Habe auch das Gefühl, dass es wirklich keine Wirkung mehr hat. Das mit der ja Umgebung klingt interessant. Aber dann bekomme ich oft zu hören, ich ließe zu viel durchgehen, daher bjn ich kitzler Weile von Mutter und schwieger Mutter richtig eingeschüchtert.. Jeder meint es besser zu wissen. Wenn ich dann mal schimpfe, heisst es rede doch nciht so mit ihm. Wenn ich versuche es im lieben zu klären, heisst es, du bist viel zu lieb, kein Wunder dass er nicht auf dich hört. Das bringt mich eifnach zum Verzweifeln. 😏

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Zum „hauen“ möchte ich mal etwas loswerden...meine Mama hat das bei mir genau ein einziges Mal gemacht. Genau wie du, nicht stark, auf meinen Oberschenkel, es hat null wehgetan. Es tat ihr sehr leid. Und obwohl es nicht weh getan hat, weiß ich es noch heute, ca 14 Jahre später, ganz genau. Ich hab mich so erschocken und hatte danach wirklich Vertrauensprobleme. Nur mal so als Denkanstoß für alle, die meinen, dass ein nicht schmerzhafter Klaps nicht schlimm ist. Er ist sehr schlimm-für die Psyche!!

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Danke für deine Antwort. Ich wurde seid meinem 8 Lebensjahr von meinem Stiefvater geschlagen. Ich weiss, wie sehr das ein Kind prägen kann und deswegen halte ich null davon. Und kann deinen Ansatz verstehen. Jedoch weiss ich, wärst du dabei gewesen würdest du mir glauben, dass es für ihn sogar eher spielerisch war. Es war wirklich kein Ansatz von Gewalt im Spiel. Und das hat er gespürt.

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Das war auch gar nicht gegen dich gemeint, ich war nicht dabei und kann es nicht beurteilen. Wollte es nur allgemein der Thematik wegen loswerden. :)

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Ich versuche nicht lauter zu werden. Ich finde das bei anderen Eltern in typischen Stresssituationen wie im Einkaufszentrum vor grossem Publikum immer mühsam. Es ist eine Massnahme, die sich schnell abnutzt und die immer weiter gesteigert werden muss und am Schluss schreit man.

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Ich verstehe worauf sie hinaus wollen. Im Einkaufszentrum musste bzw habe ich Gott sei dank noch nciht lauter werden müssen. Und zum Glück hat mein Sohn sich bisher nur einmal hingeschmissen, da habe ich ihn einfach ignoriert und bin weiter gegangen, dass hat anscheind gesessen. Denn als er gesehen hat, dass ich nicht drauf eingehe ist er sofort aufgestanden und mor hinter her gekommen. Seit dem hat er das nie wieder gemacht. Das zeigt eigtl, dass die kleinen wirklich alles nur machen um einen auf die Probe zu stellen, reagiert man nciht, wie sie es erwarten, wird es schnell langweilig. Nur leider ist es daheim mittlerweile wirklich so, dass er mich erst "wahr nimmt" wenn ich lauter werde. Aber schreien tue ich nie. Ich sage etwas drei Mal, dann sage ich es lauter und dann macht er es komischer Weise. 😏