Hi allerseits,
Mich interessiert, ob man zum Beispiel einen Hallux oder ähnliche Fussfehlstellungen schon sehr früh erkennen kann. Wir haben erblich bedingt etwas Sorge, dass die Kleine einen so starken Hallux wie ihre sämtlichen weiblichen Verwandten der Schwiegerfamilie entwickeln könnte.
Bis jetzt sehen ihre Füsse und Zehen allerdings ganz normal aus. Sie ist erst drei Monate alt.
Hat da jemand Erfahrung?
Lg Carol
Sieht man bestimmte Fussfehlstellungen schon bei Kleinkindern oder Babies?
Fehlstellung sichtbar
Hey, ich bin zwar keine Fachfrau aber meine Mutter /Oma/ Tante etc haben einen starken Hallux Valgus (teils OP bedürftig) und meine Mutter meinte sie hätte von Anfang an gesehen dass ich Papas Füße geerbt hab (von der Form her). Deswegen hatte sie sich da nie Gedanken drüber gemacht ob ichs auch bekomme und ich habs auch nicht bekommen, bin jetzt 30.
Lg juju
Danke Dir! Ja, jetzt sieht der Fuss auch eindeutig nach Papa und mir aus, die Omas und Tanten haben wirklich eine krasse Fehlstellung, das würde man wahrscheinlich jetzt schon etwas sehen... aber wer weiss, wir hoffen, dass es gut bleibt.
Ohne Fa Frau zu sein: ist der Hallux nicht hauptsächlich eine Fehlstellung wegen falscher/zu kleiner Schuhe?
Guten morgen.
Dem ist leider nicht so.
Ich habe immer "Fussgesunde" Schuhe getragen, nie hohe Absätze und bin als Kind schon gern und viel barfuß gelaufen, wenn es denn möglich war.
Mit 23 hat sich der Hallux dann angekündigt und ist jetzt deutlich zu sehen. Rechts mehr wie links. Irgendwann muss das auch gemacht werden, es schmerzt schubweise alle paar Wochen.
Es ist durch erbliche Vorbelastung, sprich das Bindegewebe ist das Problem.
Danke Dir, ich wusste gar nicht, dass der Hallux so spät auftreten kann! Meine Schwester hat auch einen, aber schon immer, er hat sich nur verschlechtert. Sie hat einen Fuss operieren lassen, das ist aber nicht ohne.
Ganz zufrieden ist sie nicht, der Fuss schmerzt jetzt auch, bloss eben nicht mehr wegen des Hallux 🙈
Jain.
Babys die laufen lernen haben anfangs fast alle "Fußfehlstellungen" ob diese sich verwachsen oder ausprägen hängt von vielen Faktoren ab!
Die meisten Babys laufen entweder auf den Zehenspitzen oder mit Plattfüßen. Ich hab bei beiden letzteres. Richtig abrollen, kommt oft erst im Vorschul-Grundschulalter zustande, weshalb auch viele kleine Kinder wenn sie laufen sehr hart auftreten, sie rollen einfach nicht richtig ab. Das hat mit unter auch was mit den Kniescheiben zu tuen, die sich erst mit ich glaub 3-4 Jahren entwickeln. Vorher haben sie zwischen Unter- und Oberschenkel nur Knorpelmasse, ähnlich einer Lücke aber keine knöchernen Kniescheiben wie unsereins (was sie auch so beweglich machen dass sie ohne Probleme ihre Füße in den Mund stecken könnnen).
Auch haben fast alle Kleinstkinder O- oder X-Beine. Bedingt weil ihre Knochen noch sehr weich sind. Senk und Spreizfüße sind bei ganz kleinen Kindern auch primär die Norm statt einer Ausnahme.
Jetzt kommt es zu den diversen Faktoren die eine Fehlstellung von Beinen und Füßen manifestieren kann oder verschwinden lassen kann.
1. Erbfaktoren
2. falsches oder richtiges Schuhwerk. Im übrigen ist es generell am besten, so oft es möglich ist (zumeist daheim) barfuß laufen zu lassen bzw auch wenn wir barfuß laufen bzw. strumpfsockig.
3. frühe einseitige sportliche Belastung (wer früh mit Fußballtraining anfängt hat im Erwachsenenalter sogut wie immer O-Beine und rollt auch die Füße so ungleichmäßig ab, dass zumeist die außenseiten stärker abgelaufen sind bei schuhen als die Innenseiten.)
4. Fehlende frühkindliche motorische Förderung. Es muss nicht zwangsläufig raus in die Natur gegangen werden um die Motorik zu fördern. Zu viele kleine Kinder und vor allem Grundschulkinder haben nicht ausreichend Bewegung und damit mein ich nicht spazierengehen. In irgendeinem Bericht hieß es mal, dass 2/3 oder gar mehr Kinder im Vorschulalter nicht einmal einen Purzelbaum hinbekommen?! Hand-Fußkoordination beim Klettern ist oft mieserabel. Das erreicht man dadurch das Kinder vor allem die "Turn" und Klettergelegenheiten an Spielplätzen ausgiebig und wenn möglich frei beklettern. Nur durch ausgleichende und ganzkörperliche regelmäßige Bewegungen, idealerweise z.b. Kinderturnen und anderer Sportarten wie Kampsport oder Gymnastik können früh gegensteuern, wenn Veranlagungen (siehe 1.) gegeben sind und prophylaktisch dafür sorgen dass erst gar keine Fehlstellungen entstehen.
Nur sehr sehr heftige Fehlstellungen, bedingt durch Klumpfüße oder anderer meist vorgeburtlicher Beeinträchtigungen kann man von anfang an sehen und max therapeutisch gegensteuern. Aber es geht ja darum, bei Veranlagungen möglichst früh gegenzusteuern.
Bei Hallux Valgus ist es vor allem essentiell Schuhe zu tragen, die vorne möglichst weit sind. Gerade wir Frauen deformieren unsere Füße meist künstlich durch das Tragen von zu engen Schuhen, gerne kombiniert mit zu häufigem Absatztragen (geglegentlich ist sogar gut wegen Beckenbodentrainings, aber alles halt in gesunder Dosis!).
Meine Mutter und beide meiner Omas haben auch einen Hallux. Meine Mutter wurde sogar 2x daran operiert weil sie so starke Schmerzen hatte! Ich selbst habe bislang micht den geringsten Ansatz der Richtung Hallux Valgus tendiert oder Hammerzehen etc. Was ich aber durchaus habe, eine Fußefehlstellung bedingt durch meine x-Beinstellung. So lauf ich meine Sohlen vornehmlich stärker innenseitig ab als außenseitig. Auch hatte ich in meiner Kindheit regelmäßig Krankengymnastik, da meine Beine unterschiedlich schnell gewachsen sind durch meine Skoliose. Skoliose fördert Fehlstellungen auch. Um eine Skoliose nicht zu erwerben (angeborene Fälle kann man wiegesagt nicht vergleichen), ist es wichtig Babys nicht hinzusetzen, ehe sie es nicht selbständig machen und das Kinderrücken nach Möglichkeiten nicht mehr als zwingend nötig belastet werden (Schulranzenproblematik).
Wow, Vielen Dank für Deine detaillierte Antwort! Sehr interessant, da werden wir auf jeden Fall bei ihr auf die Entwicklung achten und mal frühzeitig zum Orthopäden gehen. Sport und Bewegung ist auch wichtig, sobald sie alt genug ist.
Die Großmutter und Tanten haben wirklich schlimme Füße, der große Zeh liegt fast im 90° Winkel quer über die anderen Zehen drüber, habe sowas noch nie vorher gesehen. Ich glaube zwar kaum, dass das bei ihr so schlimm werden könnte, aber man weiß es nicht!
Die Oma kann auch keine längeren Strecken zu Fuß gehen. Therapiert wurde das bei keiner der älteren Damen früher, das hat man wohl damals einfach so hingenommen. Sie müssen arge Schmerzen leiden!
Kommt halt auch drauf an, wann das aufgefallen ist. Ich kenne z.b. kein Kind oder Jugendlichen mit einer Hammerzehe oder ausgeprägtem Hallux. Bei den allermeisten, stellt sich das erst irgendwann zwischen 20 und 50 ein. Und wenn doch was auffällt, kann man gerade in den Anfängen und/oder im Kindesalter noch sehr gut gegensteuern. Oft helfen hier bereits Schuheinlagen und das meiden von bestimmten Schuhen (Feierlichkeiten mal ausgenommen, ich gehe jetzt mal vom Alltagsschuhwerk aus). Auch gibt es mittlerweile unterstützende Bandagen die eine Art Gegendruck ausüben. Das hilft ab er auch nur alles etwas, wenn man bei Auffälligkeiten anfängt zu handeln. Wenn es wie bei der Oma über Jahre schon so manifestiert ist, hilft wenn überhaupt sowieso nur noch eine Operation und selbst die garantiert keine Schmerzfreiheit im Anschluss. Meine Mutter hat ihren damals erstmals von meinem Chef in der Ausbildung operieren lassen (Orthopäde und ein zwischenmenschlicher Totalausfall!). Der hat aber offenbar total den Pfusch fabriziert und ein anderer Orthopäde musste seinen Murks Jahre später durch eine zusätzliche Operation beheben.
Aber geh erstmal nicht vom schlimmsten aus.
Freundin ihre Mutter hat bei allen Kinder voll die Panik geschoben aufgrund der Zähne. Sie selbst hat 5 oder 6 "Nichtanlagen" (Sprich Zähne die eigentlich da sein sollten, aber ihr von der Natur unterschlagen wurden - hab z.b. selbst nur eine Nichtanlage und zwar ein Weisheitszahn, aber die braucht eh kein Mensch.) und ihr Mann hat furchtbare Zähne von denen die da sind. Und neigt stark zur Kariesbildung (was wirklich eine Veranlagung ist). Aufgrund dessen mussten all ihre Kinder Fluridtabletten schlucken in ihrer Frühkindheit. Sehr hochdosiert und Kalzium etc. Ich weis nicht ob es an ihrer übertriebenen Prophylaxe lag oder Zufall. All ihre Kinder haben nicht nur blenden weise Zähne und überhaupt keine gehäuften Probleme mit Karies etc. auch fehlen ihnen keine Zahnanlagen und Fehlstellungen hatte auch keiner. Und die Frau hat 4 Kinder.