Brauche Rat- "Thema Erziehung beim Essen"

Hallo
Mein Sohn (fast 13 Monate) findet Essen (egal was) langweilig. Er isst einfach mal 3 Happen und hat dann kein Bock mehr im Hochstuhl. Ja, wir essen alle gemeinsam am Tisch.
Er wirft dann alles runter, obwohl er noch Hunger hat, will spielen.
Ich habe dann den Fehler gemacht, ihm Spielzeuge zu geben, um ihn abzulenken. Das klappt meistens (zumindest bei Brei).
Nudeln etc fliegen trotzdem.
Nun ist das wirklich eine Tortur jedes Mal.
Freunde und Mann sagen einfach Weinen lassen, er wird dann merken, dass Essen ohne Ablenkung ist.
Haben wir vorhin versucht. Hat sich natürlich in Rage geschrien. Ich kann das nicht.
Könnt ihr mir Rat geben?
Danke!!

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Auch wenn die anderen hier anderer Meinung sind - ich oute mich mal: Mein Kind (16 Monate) isst auch besser mit Ablenkung - oder nennen wir es Beschäftigung.

Sie ist erst ⅓-½ Portion recht gut, manchmal auch schon ganz alleine. Dann wird sie etwas unleidig, lässt sich füttern und dann zeigt sie auf irgendwas, will alles anfassen, alles runter werfen, etc. Wenn ich ihr dann 3 Legosteine hinlege bekomme ich meist ohne Probleme noch den Rest der Portion verfüttert. Wenn ich das nicht tue ist Krawall angesagt, es wird nicht weiter gegessen obwohl sie noch Hunger haben muss, gebrüllt, geheult,... Ganz ehrlich: Ich geh da momentan den Weg des geringsten Widerstandes. Ich will ein sattes Kind (vor allem vorm Schlafen gehenI, ich will nicht dann später nochmal was aufwärmen, will nicht, dass sie sich am Ende von 10 Snacks über den Tag verteilt ernährt,... Ich kann da jetzt auch nichts dran schlimm finden ihr in dieser Phase die Beschäftigung beim Essen zu geben.

Sie ist in der Kita super gut, da wird nicht beim Essen gespielt, als Ablenkung reicht es da offenbar die anderen Kinder zu beobachten.

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Vielen Dank für deinen Beitrag! Bei manchen Antworten hier hatte ich schon das Gefühl, ich müsse mich selbst dem Jugendamt stellen, weil ich meinem Sohn teilweise auch Ablenkung während des Essens gebe🙈.

Ich verstehe nach der hier vorherrschenden Logik auch nicht, was denm noch okay wäre: selbst mit der Gabel im Essen rumzustochern, ist selbstverständlich in Ordnung. Wie ist es aber, wenn er statt auf dem gefüllten Teller in einem leeren Trinkbecher rumstochert und den immer wieder runterwirft? Und wie ist es, wenn ich den leeren Becher mit einem Bauklotz austausche? Die Grenzen scheinen schwimmend und ich finde das alles ziemlich dogmatisch und einigermaßen übertrieben. 🤷🏼‍♀️

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Tja, die Phase des „Auf den Boden Werfens“ hat bei uns ein paar Monate gedauert.
Die Kleinen wollen halt experimentieren. Fallen die Nudeln wirklich jedes Mal herunter? Wie reagieren Mama und Papa? - oh, das ist ja spannend.
Usw.
Ihr braucht Geduld. Stellt nichts als Ablenkung hin. Wenn er Hunger hat, wird er essen. Nach 1-2 Versuchen würde ich sagen, dass du den Teller wegstellst, sollte er es noch einmal machen.
Dann kannst du ihm das Essen geben oder es ist halt erstmal beendet.
Wenn er Hunger hat wird er sich melden.

Die Phase fand ich auch super nervig, aber so ist es eben mit den Kleinen.... 😉

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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so recht was du möchtest? Dass er ohne Ablenkung isst oder das er aufhört mit dem Essen zu spielen? So ganz hab ich nicht verstanden warum er weinen soll, wo ist der Zusammenhang zum Essen?

Ich hab da leider keinen Rat für dich, weil mein Kind mit dem Essen "spielen" darf, da fliegt auch mal was runter. Ich füttere sie manchmal nebenbei noch ein bisschen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie noch Hunger hat.

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Mein Mann ist der Meinung, er soll lernen ohne Ablenkung zu essen.
Und wenn er nichts ohne Ablenkung essen will, soll ich ihn schreien lassen, er wird sich schon melden, wenn er Hunget hat.
Er will nicht am Tisch essen.währens er ein Buch anschaut z.B. isst er einen ganzen Teller Nudeln z.B.

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Na das mit der Ablenkung ist wirklich nicht gut.
"Während er ein Buch anschaut, isst er einen ganzen Teller Nudeln " ist dann in etwa so wie ein Erwachsener, der mal eben eine Tüte Chips wegknabbert beim TV schauen, ohne es zu merken. Nicht wirklich gesund und der richtige Weg, auch wenn Nudeln jetzt nicht mit Chips gleichzusetzen sind.

Das rummatschen und runterschmeißen gab es bei uns auch. Ich hab das Essen dann weggestellt und notfalls später noch mal aufgewärmt.

Schreien lassen am Tisch würde ich auch nicht. Entweder das Essen ist beendet und das Kind darf aufstehen oder ich hab beim Essen ein wenig unterstützt/ein paar Löffel in den Mund geschoben oder beim aufpiksen geholfen.

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Ihn runter lassen und später weiterfahren? Vielleicht ist er einfach noch zu klein für eine ganze Mahlzeit am Stück im Hochstuhl.

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Auch schon versucht. Selbes Spiel:/

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Was ist denn genau das Problem? Dass er gleich wieder runter will? Oder dass ein Teil des Essens auf den Boden fliegt? Letzteres ist halt so, das wirst du in dem Alter kaum verhindern können, ohne dass es massives Theater gibt.

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Also ich finde sein Verhalten recht normal. Das ist bei vielen Kindern so. Jetzt ist nur die Frage, mit was ihr als Familie bei Euch leben wollt und könnt und was nicht. Ich persönlich finde 5 klare Mahlzeiten zu denen es was zu essen gibt, gut und möchte auch nicht dauernd abbrechen und dann zwischen durch wieder probieren. Das ist mir (ohne dass ich es schlimm finde, wenn andere Familien es anders Hand haben!!) grundsätzlich zu strukturlos. Wenn ihr Unterhaltung in Form von Spielen /Buchanschauen nicht gut findet, ist vielleicht ein Kompromiss gut... Vielleicht Musik anmachen, oder zusammen singen. Unterhalten ist ja noch nicht richtig drin und ohne Unterhalten beim Essen, fände ich es auch ziemlich langweilig. Das Essenwerfen war bei uns auch ein riiiiiiiesen Problem. Ich habe es lange ignoriert, aber mein Sohn fand es einfach auch nach Wochen und Monaten nur spaßig, das Essen runterzuwerfen. Es war mega schlimm am Ende, sodass das Essen keinen Spaß mehr gemacht hat. Einzige Lösung für uns - hier oute ich mich mal wieder und sicher werde ich dafür wiedermal hier geschimpft 🤷‍♀️- er bekam Auszeiten für das Runterwerfen. Ich habe erklärt, dass kein Essen mehr runtergeworfen wird und beim 3.Mal eine Auszeit folgt. Kam der 3. Wurf, wurde er aus dem Hochstuhl genommen, gebeten es aufzuheben und dann in den Küchenlaufstell ohne Spielzeug gebracht. Dort wurde nochmal erklärt, dass wir ihn lieben und gerne mit ihm zusammen essen, er aber kein Essen runterwerfen darf. Dann blieb er dort maximal ne Minute und wir haben demonstrativ freudig weiter gegessen. Dann wurde er geholt. Nochmal erklärt, dass wir ihn lieben und gerne mit ihm essen, aber Essen nicht runtergeworfen wird. Dann wieder in den Hochstuhl und weitergegessen. Es hat circa 2 Wochen gedauert. Wir waren dann sehr konsequent... Auch Wenn es bei den ersten Essen 15 Auszeiten gab. Dann war es erledigt. Er darf sein Essen an seinem Tisch erforschen. Nur eben nicht runterwerfen. Essenbeenden war bei uns auch keine Lösung, weil er schon extrem schmiss, obwohl er noch Hunger hatte und dies gerade auch abends machte und ich mich durch die folgende Nacht nicht selbstbestrafen wollte, außerdem war er da noch zu jung, um zu kapieren, dass der Hunger um Mitternacht davon kommt, dass er beim Abendbrot nur geschmissen, statt gegessen hat... Da musste eine unmittelbarere Konsequenz her.

Viele liebe Grüße
Sidney

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Danke für deine Antwort. Da braucht man ja Geduld. Meiner wirft auch schon nach 2 Happen, also schön mit Hunger :/

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Ich stimme deinem Mann zu. Ablenkung um zu essen ist pures Gift.

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Ich bin auch der Meinung, frage mich nur, ob das ich lasse ihn weinen dazu führt, dass er sich das abgewöhnt. Hast du eine Idee, wie ich es ihm abgewöhne?

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Ich würde ihm das Essen ganz normal anbieten. Wenn er damit ein wenig herum spielt finde ich das ok. Das gehört dazu. Aber wenn das Essen ausschließlich am Boden landet würde ich deutlich NEIN sagen und den Teller weg stellen. Wenn er weint beruhigen und dann wieder neu beginnen.
Und jegliche Ablenkung würde ich einfach nicht mehr anbieten. Probiere es doch einfach mal aus.