Extremes Papakind

Guten Morgen,

ich brauche mal wieder einen Rat, bzw aufbauende Worte....

Mein Sohn, 2 Jahre, war von Anfang an ein Papakind. Schon als kleinstes Baby konnte ihn mein Mann besser beruhigen als ich und auch jetzt ist es so, dass der Papa ihn ins Bett bringen soll, Papa soll ihn trösten bei Krankheit oder "Aua". Ich weiß jetzt schon, wer ihn, wenn der Nikolaus kommt, auf dem Schoß halten soll.

Versteht mich nicht falsch, mein Mann ist ein toller Papa und es freut mich sehr, dass die beiden so wahnsinnig gut miteinander auskommen. Kaffee trinken mit Freundinnen kann ich in Ruhe, da ich weiß, dass meine Männer klar kommen.

ABER, es schmerzt mich immer wieder total, wenn mich mein Sohn ablehnt, sobald der Papa in der Nähe ist. Es tut mir einfach weh, zu sehen, dass ich als Mama wohl nicht die Nummer 1 für ihn bin.

Wenn der Papa arbeiten ist, darf ich ihn auch trösten und er sucht meine Nähe. Jedoch fragt er auch immer wieder nach seinem Papa. Wir haben nun vor wenigen Monaten noch ein Kind bekommen und nun habe ich total Angst, dass auch dieses Kind ein Papakind wird.
Mache ich was falsch? Bin ich zu kühl, oder beschäftige ich mich nicht genug mit unserem Sohn?

Dass sich Kinder freuen, dass der Papa am Abend und am Wochenende ( ich bin unter der Woche für ihn da - ist nicht in Krippe o.ä.) da ist und Zeit hat, kennt man ja. Aber soooo extrem? Selbst im Urlaub bin ich für 2 Wochen abgeschrieben....

Irgendwie klingt mein Text kindisch und trieft vor Selbstmitleid, aber es macht mich traurig zu sehen, wie wenig mein Kind mich wohl braucht. Hat noch jemand von euch so ein extremes Papakind zuhause? Ändert sich das jemals? Viele liebe Grüße Zauberfee

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Hallo :)
Ich habe ihr auch so ein Exemplar. Das erste Jahr war ich zwar enorm wichtig, auch als Milchbar ;) aber inzwischen ist der Papa der volle Held und Mama geht nur für Notfälle wenn Papa nicht da ist.....nach dem Aufwachen wird direkt nach dem Papa gerufen und wenn ich dann erkläre das der arbeiten ist ist ein kleiner bis großer Wutanfall vorprogrammiert.....
Aber ich liebe es meine Männer zu beobachten und genieße es auch Zeit für mich zu haben. Zumal ich wieder schwanger bin und da ist es doch schön zu wissen das es auch ohne mich ginge ;)
Und ich bin sicher unsere Zwerge lieben uns trotzdem sehr!!

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Wir haben drei Kinder und bei jedem hatte ich die Hoffnung, dass es mal "mein" Kind wird, welches sich freut, wenn ich da bin, welches ich trösten muss und welches freudig zu mir gerannt kommt, wenn ich es irgendwo abhole... Alle drei sind absolute Papakinder, sobald Papa das Haus betreten hat, bin ich abgemeldet...

Unser Ältester ist nicht mehr ganz so in Papa vernarrt und kommt auch gerne mal zu mir und nimmt mich in den Arm (sofern das bei einem fast 11jährigen noch cool ist) oder sagt mir, dass er mich lieb hat...
Unsere Kleinste würde zwar immer den Papa vorziehen, aber es ist nicht ganz so extrem bei ihr, manches darf auch ich machen, obwohl der Papa in der Nähe ist...
Nur unsere Mittlere ist absolutes Papakind geblieben... Sie vertraut ihm Geheimnisse an, sie ruft nur nach ihm, wenn er da ist, wenn sie was verbockt hat, geht sie zu ihm, wenn sie in der Schule geärgert wurde, ist er ihr erstes Kontakt etc... Da geht es sogar soweit, dass sie, wenn sie mich ruft, "Pap... äh Mama" sagt... Ich habe die leise Hoffnung, dass sich das während bzw nach der Pubertät noch ändert, da es bei mir und meinen Eltern früher auch so war, aber ich habe es soweit akzeptiert, dass es mich nicht mehr großartig stört, sollte der Fall nicht eintreten... Sie bleibt ja trotzdem mein Kind und ich liebe sie trotzdem über alles...

Es wird also ein wenig besser im Lauf der Zeit... Ich kann deine Gefühle jedoch absolut nachvollziehen, mir ging es eine Zeit lang ähnlich, auch wenn es eigentlich absolut albern ist... Aber selbst unser Hund zieht meinen Mann vor, wenn ich am Wochenende als erstes aufstehe, bleibt die treudoofe Ziege auch schön im gemütlichen Körbchen vorm Bett liegen, bis mein Mann sich aus den Federn schält... #schmoll Dafür habe "ich" seit kurzem eine Katze, die eigentlich der Familie gehört, aber bisher eindeutig mich als Schlafplatz bevorzugt... #schein Mein kleiner Triumph #rofl

LG

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Also unser großer hatte ein Jahr lang auch so eine papaphase. Ich bin ganz ehrlich, mich hat es überhaupt nicht gestört. Denn Phasen kommen und gehen, ich weiß, das er mich lieb hat, schließlich bin ich seine Mama, da muss ich nicht eifersüchtig sein. Stell dir mal vor, dein Sohn wäre voll mamakind und dein Mann wäre ihm egal. Sollte er dann auch so einen Thread eröffnen? Das Kind muss nicht nur am einem Elternteil kleben, es gibt keine Nummer 1 fürs Kind, es gibt Mama und es gibt Papa!
Mein kleiner Sohn ist sprichwörtlich Mamas kleine Heulsuse - aber neuerdings wandelt es sich nach 14 Monaten endlich und auch Papa ist mal interessant. Ich freue mich darüber sehr :)
Zudem solltest du dir mal bewusst machen, das Kinder in dem Alter die Mutter, bzw die Person, die am meisten bei ihnen ist, nur als eine Erweiterung ihrer selbst sehen, nicht als Person an sich. Darum vermisst er dich nicht so, wie den Papa - du bist ja immer da. Deswegen benehmen sich Kinder vor allen bei der Mama gerne schlecht, weil sie sich bei ihr voll fallen lassen können.
Ich würde an deiner Stelle mal diese Gefühle überdenken und dieses Nummer 1 Gefühl in den Müll befördern. Eifersucht ist für niemanden gut.

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Hallo,

vielen Dank für eure lieben Antworten! Es tut wahnsinnig gut zu lesen, dass es nicht nur bei uns so ist :-)

Ich denke, wenn Kinder so auf die Mama bezogen sind, ist es für die Väter nicht ganz so eigenartig, da ja recht oft, vor allem kleine Kinder sehr Mama bezogen sind.

Ich habe sehr lachen müssen, bei der Geschichte mit der Katze! :-D So könnte es bei uns auch sein :-)

Ich hoffe, ich bekomme dieses eigenartige Gefühl bald in den Griff - denn ihr habt ja recht, Eifersucht ist hier fehl am Platz. Ich möchte auch gar nicht eifersüchtig sein - ich hätte eben nur gerne etwas mehr Mamakind
;-)

Vielleicht ändert sich der Große ja mit der Zeit noch etwas, die Hoffnung stirbt zuletzt :-)

Viele liebe Grüße!!

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Denk dran: du bist nicht ersetzbar, jedes Kind hat nur eine Mama :)

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Hey, also ich habe kein Tipp oder so aber ich denke nicht das du irgendwas falsch machst. Meine Tochter zb ist total das mama Kind. Momentan möchte sie glaube ich wieder in mir rein kriechen 😅diese Phase ist auch sehr anstrengend denn ich kann nichts machen alleine nicht mal auf Toilette 😅der Papa ist auch traurig darüber tut mir auch leid für ihn, aber ändern könnne wir es momentan nicht.. Sie freut sich zwar riesig wenn Papa von der Arbeit kommt möchte aber dann trotzdem sofort zu mir..

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Hallo,

ja, das stelle ich mir durchaus schwer vor, wenn das Kind einen so einspannt. :-)

Ich danke dir für deine liebe Antwort und wünsche dir mit deiner Familie alles Gute. :-)
Liebe Grüße Zauberfee

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Ich war auch ein totales papakinf, obwohl meine Mama Hausfrau war, mein Papa Vollzeit gearbeitet hat (sogar samstags noch) und ich die ersten 2,5 Jahre Einzelkind war...meine Mama war und ist eine tolle Mama. (Mein Papa ist auch super). Mittlerweile bin ich enger mit meiner Mama. Ich verstehe, dass es dich kränkt (so geht es ja vielen Männern auch), aber ich denke nicht, dass du was falsch machst und ich glaube auch nicht, dass es sich beim zweiten Kind wiederholen wird. Für das erste Kind ist es vielleicht ja jetzt ganz gut, der enttrohnungsschmerz hält sich vielleicht in Grenzen.

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Achso meine Eltern haben nach mir noch 3 weitere Kinder bekommen, keines war ein papakind. Mein jüngstes Geschwister war ein extremes mamakind, da durfte Papa gar nichts

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Das hätte von mir sein können #rofl
Mein Großer war von anfang an Papakind durch und durch. Und was hat es mir das Herz gebrochen! Aber es wurde mit der Zeit weniger und inzwischen sind die Zuständigkeitsbereiche getrennt, Mama macht Dinge die Papa nicht gut kann oder nicht mag und umgekehrt. Das weiß der Große und fragt dann auch gezielt ;-)

Als Nr 2 unterwegs war hatte ich gehofft endlich mal ein Kind für mich zu bekommen. Naja...hätte Papa stillen können wäre ich abgeschrieben gewesen #rofl Der Kleine (14M) war und ist noch totales Brustkind, aber sonst ist auch hier wieder Papa gefragt. Er hat mit 11 Monaten das sprechen angefangen, eins der ersten Worte waren - wie könnte es anders sein -Papa und heute nachdem er schon so etwa 10-15 Worte sagt erbarmt er sich endlich auch mal 'Mama' zu sagen...

Aber eins ist bis heute so und wird wohl auch bleiben: sobald die Jungs den Schlüssel im Schloss hören lassen sie alles stehn und liegen und ab dann heißt es nur Papa Papa Papa #augen #verliebt

Eine Freundin hat drei Jungs,ebenfalls Papakinder. Sie sagte mal "ärgere dich nicht darüber dass die Kinder Papa bevorzugen, freu dich lieber daran dass sie so einen tollen Papa und du einen tollen Mann hast". Das habe ich mir zu Herzen genommen. Und inzwischen kann ich gut damit leben :-)

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...heute Mittag erst hat der Kleine als er hörte dass Papa nach Hause gekommen war sich auf Biegen und Brechen nicht von mir schlafen legen lassen, eine halbe Stunde nur Gebrüll. An Paps Brust hat er sich erleichtert ran gedrückt und war innerhalb von Minuten weg. Du bist nicht allein! #freu

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Hallo 🙋🏻‍♀️
Ja hier bei uns zuhause wohnt auch ein Papa-Kind (2 3/4 J.). Wenn mein Mann da ist dann bin ich abgeschrieben, das geht nun schon ca ein halbes Jahr so. An ganz schlechten Tagen werde ich weggeschoben oder angeheult das ich weg gehen soll. An guten Tagen werde ich „wenigstens bloß“ ignoriert.

Mir tut das sehr weh und ich habe noch keinen Weg gefunden, damit umzugehen. Ich habe starke Verlustängste und obwohl ich natürlich weiß dass das Schmarrn ist weil mein Kleiner mich trotzdem liebt habe ich es noch nicht in den Griff bekommen.

Ich wünsche mir ein normales Mama-Papa-Verhältnis, so wie wir es vor der Papa-Phase hatten. Da war es sehr ausgeglichen.

Den gut gemeinten Rat, die freie Zeit doch zu genießen, kann ich nur teilweise umsetzen. Ich finde es blöd am Wochenende getrennt etwas zu unternehmen. Ich bin viel zu gerne Mutter, ich kann mich nicht darüber freuen dauernd was ohne meine Familie zu machen. Und, vielleicht bin ich da etwas anders als die meisten Mütter, ich brauche wenig Zeit für mich.

Ich hoffe sehr dass es wirklich nur eine Phase ist und falls nicht, dass ich einen Weg für mich finden kann damit umzugehen. Mir drückt es ganz schön aufs Gemüt.

Ich wünsche Dir viel Kraft und ganz viele positive Gedanken die Dich stark machen.

Alles Liebe
Kathi