S.O.S. Autonomiephase!

Guten Morgen!

...mein Morgen ist schon gelaufen 😢
Mein Sohn (fast 3 1/2) hat heute morgen die Augen aufgemacht und es ging los mit dem Unzufrieden sein.
Dann reiht sich eins ans andere und letztendlich habe ich ein schreiendes Kind auf der Strasse mitgenommen 😥
Ich möchte ihn zB.umziehen.Dann fällt ihm irgendwann ein,dass er vor seinem Bruder umgezogen werden wollte.
Ich sage ihm,dass ich daran nichts mehr ändern kann und er ja auch nicht der Letzte ist weil ich noch nicht umgezogen war.
Dann schreit er rum ich solle seinen Bruder wieder ausziehen und so nehmen die Dinge ihren Lauf.
Sind fast fertig bitte ich ihn seine Jacke anzuziehen,dass wir sie zumachen.5 mal gefragt,er will spielen.Gehen wir mit offener Jacke los,das nächste Geschrei.
Das geht dann nur noch so und er ist quasi nicht mehr zu stoppen weil egal was man macht,alles falsch ist.
Mich treibt das in den Wahnsinn und ich werde irgendwann einfach wütend.Das will ich aber auch nicht.
Noch dazu ist sein kleiner Bruder da,der danm morgens auch irgendwann mal beachtet werden will.

Wie geht ihr damit um?Welche Strategien habt ihr?

1

Guten Morgen!
Ich bin gerade einfach nur froh, dass es anderen auch so geht. 😂
Ein Allheilmittel habe ich nicht. Bei uns wurde es etwas besser, als ich begonnen habe, ihn gewisse Dinge selbst entscheiden zu lassen, bzw. ihm Optionen anzubieten. Da ist seine Mitmach-Bereitschaft einfach größer. Funktioniert aber auch nicht immer.
Gerade der kleine Bruder hat ihn ordentlich aus der Bahn geworfen. Deshalb frage ich jeden Morgen: erst du, oder dein Bruder...
Und da ich irgendwann auch aus der Haut fahre, versuche ich mich an den Satz: Choose you battles.“ zu halten. Oft bin nämlich ich der Auslöser für unsere Schreiereien, weil ich Kleinigkeiten zu eng sehe. 🤷🏻‍♀️
Alles Gute!

2

Da können wir uns wohl gegenseitig nur auf die Schulter klopfen und uns Kraft wünschen 😉
Das mit den Optionen versuche ich auch oft jedoch kommt dann hier momentan verstärkt "Weiss ich nicht" als Antwort 🤔
Und manchmal gibt es keine andere Option oder der Kleine ist halt früher wach und ich ziehe ihn schonmal um bzw.muss ihn auch umziehen weil die Windel voll ist.

Viel Kraft dir!

3

Hallo,

Dreieinhalb.... was für ein schönes Alter! Da kann man das Ende der Autonomiephase ja schon absehen! ;-)

Bei uns hilft morgens:

- halbe Stunde früher aufstehen und dadurch mega gechillt sein.
- In Zeiten, in denen Anziehen ein Krampf ist, ziehe ich manchmal schon zum Schlafen die Sachen für den nächsten Tag an (Tipp von Alfie Kohn).
- Wenn die Antwort auf Entscheidungsfragen "weiß ich nicht" ist, dann ist entscheiden lassen gerade nicht die richtige Methode. Auch mehrfach fragen ist dann wahrscheinlich nur Hintergrundgeräusch, weil sich das Kind gerade nicht darauf einlassen will/kann.
- kommt Protest bleibt dann nur akzeptieren und später versuchen, anders versuchen (z.B. mit etwas verbinden, was dem Kind Spaß macht. "Willst du xy mitnehmen?") oder als letzte Option durchziehen aber möglichst mit Ankündigung und langsam. "Ich will jetzt los, ich nehme dich jetzt hoch, ..."
- Ich gehe auf seltsame Wünsche ein, sofern es für mich ok ist. "Ich wollte die Milch rausnehmen" Ok, ich stelle die Milch wieder rein, so dass du sie rausnehmen kannst.
- Sind seltsame Wünsche für mich nicht ok ("Ich wollte aber vor meinem Bruder angezogen werden"), bin ich klar in meiner Entscheidung und nehme den Wutausbruch möglichst gelassen hin, bzw. begleite ihn. Die halbe Stunde mehr Zeit ist an dieser Stelle Gold wert sonst muss man die Wut mit in die nächste Situation nehmen.
- Bei uns sind oft Übergänge ein Problem. Dann versuche ich das Kind auf das nächste Szenario einzustellen am besten ganz konkret. Z. B. Kind will nicht los zur KiTa. Dann frage ich möglichst schon vor dem eigentlichen losgehen, z.B. beim Anziehen: "Womit willst du heute als erstes spielen, wenn du in die Gruppe kommst?" Wenn "weiß ich nicht" als Antwort kommt, versuch ich es anders: "Gestern als ich dich abgeholt habe, hast du mit dem blauen Müllauto gespielt. Willst du gleich auch wieder damit spielen? Waren da nicht Murmeln drin" oder "weißt du noch als du gestern ein ganz rotes Blatt gefunden hast? Wollen wir gleich mal gucken, ob da noch eins liegt?"

Ich werde meistens dann wütend, wenn einfach jede Situation in einem Frustausbruch endet. Darum ist es gut, wenn man die Zeit hat, zwischendurch ausklingen zu lassen und neu zu starten.

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Willkommen in meiner Welt. Was mir hilft? Progressive Muskelentspannung nach Jacobson... Jeden Tag eine Auszeit für mich damit und ich sehe alles entspannter. Kannst ja mal bei Youtube schauen.