Sohn (12 Monate) bleibt am ersten Tag problemlos bei Tagesmutter

Hallo zusammen,
Ich habe mich gerade bei Urbia angemeldet, weil ich total deprimiert bin.
Heute habe ich meinen Sohn (wird nächste Woche 1 Jahr alt) zum ersten mal zu seiner Tagesmutter gebracht, da ich bald wieder arbeiten gehen werde.
Man hört sonst immer, dass es den Kindern fürchterlich schwer fällt, plötzlich von der Mama getrennt zu sein und das die eingewöhnungd lange dauert. Doch bei ihm war keine Spur davon, er hat seine Tagesmutter vorher zwar schon 3x getroffen, aber wirklich kennen tut er sie und die anderen Kinder nicht.
Nach etwa 15 Minuten bei ihr war er völlig aufgetaut und och bin gegangen. Die Tagesmutter schrieb mir etwa eine halbe Stunde später, dass er nur ganz kurz gemeckert hätte und seitdem glücklich spielt, hat mir auch ein Bild geschickt, auf dem er sehr zufrieden aussieht.
Ich Frage mich nun, ob ich als Bezugspersonen überhaupt wichtig bin und ob er mich liebt.
Versteht mich nicht falsch, natürlich freue ich mich, dass er sich offenbar sofort wohl fühlt, aber meine Mutterherz blutet gerade und ich könnte weinen.
Ist das normal?
Sollte ihm diese ungewohnte Situation nicht schwer fallen?
Bin ich nicht wichtig für ihn?
Ich denke schon, dass ich ihm sehr viel Zuneigung und Aufmerksamkeit schenke, dafür lasse ich dann auch den Haushalt einfach mal links liegen, denn alles was ich Brina möchte ist, dass er glücklich ist!
Ich würde mich freuen, zu lesen, was ihr dazu sagt und welche Erfahrungen ihr gemacht habt.
LG Brina

1

Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Er hat eine sehr enge Bindung zu dir und vertraut dir einfach. Er weiß dass du ihn wieder abholst. Und nur weil er heute bleibt heißt es nicht dass er morgen bleibt 😋
Meine hat die erste Woche auch den Eindruck gemacht als wäre es kein Problem doch dann war sie zuhause anhänglich, wollte wieder bei mir schlafen usw. Aber auch wenn dass nicht passiert und er weiter problemlos zu ihr geht, heißt dass bestimmt nicht dass er dich nicht liebt.

2

Es ist völlig normal, dass die Kinder beim abgeben kurz meckern und 5 Minuten später ist die Welt wieder in Ordnung.

Meiner war auch recht klein, als er eingewöhnt wurde und hat auch kaum gefremdelt, obwohl er ansonsten das totale Maaaaama-Kind ist und ständig an mir hängt.

Je kleiner sie sind, desto besser klappt das abgeben.

3

Das Gefühl kennt fast jede Mama alles gut. Sei in erster Linie beruhigt das dein Sohn sich dort wohl zu fühlen scheint. Würdest du ein schreiendes und weinendes Kind hinterlassen würdest du dich genauso mies fühlen wenn nicht schlimmer. Du hast dein Kind das erste mal alleine bei einer fremdbetreuung gelassen, was meinst du wie viele Mütter plötzlich im Gefühlschaos stehen obwohl sie damit nicht gerechnet haben. Dein Kind liebt dich, da brauchst du dir keine Sorgen machen. Und deine Gefühle sind absolut normal und werden auch wieder vergehen.

4

Bei uns gab es am ersten Tag zwar keine Trennung.. aber ich saß quasi alleine im Flur und meine Zwillinge waren sonst wo.. alle meinten wie toll blabla.. bei uns fing es eigentlich erst zum Ende hin der Eingewöhnung an, dass es Terror gab. Da wussten sie nämlich dass das nun Ihr täglicher Ablauf ist und Mama arbeiten muss.


Das mit dem "er liebt mich nicht" das kann man sich immer schön und sogleich schlecht reden.. man könnte genauso sagen Kinder die weinen lieben ihre Mutter sooo extrem.. genauso wie wenn sie nicht weinen man dann vom vertrauen etc spricht

Kiga ist halt ein "werdegang" wo zwangsläufig die meisten durch müssen. Je nach Charakter von Kind und Mutter verläuft dieser anfangs

5

Hey,
eine Mama ist und bleibt immer wichtig!
Bei uns war die Eingewöhnung auch überhaupt kein Drama. Er fühlt sich dort einfach wohl und kann anscheinend darauf vertrauen, dass ich ihn auch bald wieder abhole. Er fühlt sich sicher, unsere Bindung ist stark.
Ich fand es am Anfang auch manchmal doof, dass er nicht mehr klammerte, aber was haben wir denn davon?
So fahre ich nun immer mit einem guten Gefühl und weiß, dass er glücklich ist.
LG

6

Warum gibst du ihn denn zu einer tamu wenn dich so etwas deprimiert?

8

Die Frage finde ich unangemessen. Jede Mutter wird ihre Gründe haben und ich finde die Frage der TE ist kein Grund, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.

9

Ich finde das Wort „deprimiert“ ein wenig fehl am Platz, wenn sich ein Kind gut eingewöhnen lässt.

Für mich kommt das egoistisch rüber. Ich finde man kann sich freuen und stolz sein wenn sich Kinder gut eingewöhnen lassen.

weitere Kommentare laden
7

Wie hättest du ihn denn bei der Eingewöhnung eingeschätzt? Bin nur neugierig, deshalb die Frage :)

Ansonsten finde ich, dass ihm an nichts fehlt und du alles super perfekt für ihn gemacht hast. Du hast ihm viel Zuwendung und Aufmerksamkeit gegeben, deshalb ist er so ausgeglichen; du hast seine Bedürfnisse richtig wahrgenommen. Besser kann es nicht laufen :) ich freue mich für euch, verstehe dich aber trotzdem :)

Alles liebe euch :)

12

Und genau diese Kinder fangen nach Wochen mit dem Theater an,weil Sie dan begreifen es ist Alltag.
Unbedingt trotzdem eingewöhnen und dich ganz bewusst verabschieden!
Die meisten arbeiten dan nach einigen Wochen und das Kind fängt plötzlich an zu schreien...
Trotzdem komisch wie Du dies auf dich beziehst...hoffe dies zieht sich nicht die nächsten Jahre und macht unterschwellig was komisches.....
So war es in 20 Jahren bei allen Kindern die gleich geblieben sind.

14

Hey :)

Leider besteht bei vielen inzwischen ein ziemlich verkürztes und damit "gefährliches" Halbwissen zum Bindungskonzept. Und das wird fleißig weiterverbreitet.

1. Es ist ein Riesenunterschied, ob man von 1-1,5 Jährigen spricht oder von 2, 3, 4jährigen oder eben von Babys, die jünger als 6-8 Monate sind.

2. Es ist nicht generell gut, wenn 1jährige bei der Eingewöhnung weinen. Es ist auch nicht generell schlecht. Es kommt nicht nur auf das Verhalten nach der Trennung, sondern auch und v.a. auf das bei der Wiedervereinigung an. Kinder, die bei Trennung weinen und bei der Wiedervereinigung mit ihrer Bezugsperson weiterhin untröstlich sind, könnten (!) ebenso ein unsicheres Bindungsverhaltensmuster entwickelt haben, wie diejenigen, die nicht oder nur wenig weinen und bei Wiedervereinigung sich ebenfalls kaum für ihre Bezugsperson interessieren.

3. 60% aller Kinder sind laut Studien im Alter von 1-1,5 Jahren sicher gebunden. D.h. aber auch : 40% sind es nicht. Diese 40% gehören genauso zur ganz "normalen" Ausprägung an Bindungsverhalten wie die 60% - Bindungsstörungen, die u.a. mit einer gestörten Liebes- und Beziehungsfähigkeit einhergehen, sind nochmal ganz was anderes.

4. D.h.: 2 von 5 Kindern sind unsicher gebunden...Da beißt die Maus keinen Faden ab und es ist wichtig, da genau hinzuschauen und sich eben nicht vorschnell beruhigen zu lassen. Warum? Weil man respektive meistens ja frau dann so ein schönes schlechtes Gewissen hat?? Nein - sondern weil das Bindungsverhalten während des ganzen Lebens nachhaltig verändert werden kann. Jede Bezugsperson, die z.B. ein Elterntraining oder auch selbst eine Therapie zur Aufarbeitung evtl. bestehender emotionaler Altlasten macht, kann das Modell ihres Kindes von Bindung zum positiven hin verändern.

5. Man kann also lernen, feinfühlig, prompt und angemessen auf die Bedürfnisse seines Kindes zu reagieren und das ist doch toll! Man muss gar nicht fatalistisch fehlende Liebe und ähnlich Haarsträubendes befürchten, sondern kann aktiv werden und etwas ändern.

6. Es macht natürlich auch etwas aus, wie das Setting der Eingewöhnung ist und wie die Erzieherin/Tagesmutter es schafft, dem Kind Sicherheit zu vermitteln. Bei der Eingewöhnung in eine Krippe sind die Kinder meist ungleich mehr Stress ausgesetzt als im vergleichsweise familiären Umfeld einer Tagesmutter. Bei ersteren wird demnach viel eher das Bindungsverhaltenssystem aktiviert, während bei letzteren u.U. einfach das Explorieren überwiegt - v.a. wenn vorherige Treffen schon stattfanden. Das dicke Ende kann dann mitunter verzögert kommen, sobald das Kind Unsicherheit verspürt, sich weh tut oder in Konflikte mit anderen Kindern gerät - und dann die Bezugsperson nicht da ist. Nicht umsonst spricht man davon, dass ein Kind erst eingewöhnt ist, wenn die Erzieherin es verlässlich trösten kann...Da muss natürlich erstmal ein Grund zum Weinen bestanden haben, erst dann kann man abschätzen, ob eine gute Bindung zum Erzieher/Tagesvater etc. besteht.

So...Das mal nur die wichtigsten Anhaltspunkte...Alles viel komplexer, als es gerne dargestellt wird...Also bitte bitte tut euch den Gefallen und reduziert es nicht auf "mein Kind weint nicht, wenn ich gehe - was habe ich falsch gemacht" . Das greift echt zu kurz.

LG

18

Endlich mal ein kompetenter Beitrag zum Thema 🙏🏻