Frustrationstoleranz fördern

Hallo zusammen hier gibts immer ganz gute tips und ich würde gern von euch wissen wie ich die oben erwähnte frustrationstoleranz fördere.
Sie wird jetzt bald drei ! Freue mich auf euer antworten

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Hallo,

Ich muss ganz kurz und knapp sagen: gar nicht!
Jedes Kind bringt seine eigene Persönlichkeit mit.
Was du ihr als Vorbild lernen kannst ist wie sie mit diesem Frust umgehen kann. Für die nächsten paar Jahre wird sie noch deine Unterstützung für Ihre Gefühle brauchen.

Wie reagierst du auf Frust? Das beste ist ihre Gefühle zu spiegeln, wie zum Beispiel: ja das ärgert bzw frustriert dich jetzt. Dann gib ihr einen Lösungsvorschlag. Funktioniert nicht immer. Manchmal hilft nur Frust und Ärger aushalten und Trost anbieten.

Alles Gute! Chris

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Ich möchte noch ergänzen: Gefühle ernst nehmen... kein "ist doch nicht schlimm, stell dich nicht so an, ein Indianer kennt keinen Schmerz".

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Ich denke schon, dass man diese Toleranz unterstützen kann, indem man ganz einfach auch mal Frust zulässt. Damit meine ich, dass man dem Kind nicht sofort alles abnehmen sollte, was scheinbar nicht sofort gelingt, sondern das Kind motiviert, es noch einmal zu probieren oder überhaupt alleine zu probieren. Wenn dann doch Frust aufkommt, trösten, aber auch (später) wieder animieren, es noch mal zu probieren. Oder wenn Frust aufkommt, weil etwas verboten wird, sollte man das Weinen als Eltern auch mal aushalten, trösten natürlich, aber trotzdem beim nein bleiben. Je nach Alter im Nachhinein erklären. Ich zb lenke auch nicht sofort ab, sondern lasse meine Tochter manche Situationen schon auch bewusst erleben. Biete aber auch immer Trost an. Auf dem Spielplatz lasse ich sie klettern und ausprobieren ohne sie ständig festzuhalten, zeige ihr vielleicht mal wie sie besser weiter kommt und probiere ihr zu vermitteln nicht gleich aufzugeben, wenn etwas nicht sofort klappt. Ich denke, es sind eher solche Kleinigkeiten, die man unterstützend tun kann.

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Hey
Bei uns ist das klassische " Verlieren " ein Thema.
Sobald er merkt, das er beim Uno mehr Karten hat oder sein Turm beim Memory nicht so hoch ist wie die anderen, fängt er an zu jammern: Ich will aber gewinnen. Das ist gemein. Ich spiele nicht mehr usw.

Wir versuchen oft mit ihm zu spielen, auch mit verschiedenen Leuten. So merkt er das jeder auch verschieden aufs Gewinnen oder verlieren reagiert.
Manchmal erzählen wir auch von unserer Kindheit, wie wir uns gefühlt haben beim verlieren.
Es kommt auch mal der Spruch: Mal gewinnt man,mal verliert man.
Den hat er auch schon selber in mancher Situation gebracht😅
Wir versuchen auch authentisch zu bleiben und ärgern uns auch mal während des Spiels.
Sich ärgern ist ja nicht schlimm, nur jaulen und sich beleidigt in eine Ecke verziehen braucht man nicht.
Das Spiel wird auch zu Ende gespielt,auch wenn Papa schon gewonnen hat- es besteht immer noch die Möglichkeit Zweiter zu werden😀
Bei anderen Frust hilft es öfters zu sagen: Komm wir besprechen das mal!
Unser Sohn fühlt sich dann ernst genommen und man kann mit ihm ganz passabel Lösungen finden oder er kann dann das Verbot besser nachvollziehen.
Klappt natürlich nicht immer und brauchte/ braucht auch noch mehr Zeit.

So ne Mischung halt 😀
Lg Thommy04

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Was genau ist denn bei euch problematisch?

Falls du sehr viel lobst und/oder zeigst, wie etwas funktioniert, kann das z. B. eine Ursache für eine geringe Frustrationstoleranz sein. Eigentlich ist eine sehr hohe Frustrationstoleranz für Babys und Kleinknder lebensnotwendig. Deswegen machen sie einige Dinge ja auch hunderte Male hintereinander. Ich persönlich glaube, dass ständige Beurteilung wie "Oh toll, klasse machst du das! Prima!" oder auch "Guck mal, so geht das!" das positive Gefühl beim Lernen und SCHRITTWEISEN Entdecken empfindlich stört. Aber dieses positive Gefühl ist der Motor des Lernens. Wir weisen häufig auf ein vorgegebenes Ziel, dabei lernen Kinder vor allem durch das Erkunden von Möglichkeiten. Wenn sie dann Schritt für Schritt auf ihrem habt eigenen Weg vorankommen, ist das auch viel weniger frustrierend als wenn man ihnen das Ziel zeigt und dann mit Argusaugen verfolgt, wann sie es denn endlich mal erreichen.

Daher mein Rat: Motivieren, dran zu bleiben. Wenn du unbedingt loben möchtest, dann lobe nicht das Ergebnis, sondern was dein Kind gerade reinsteckt: z. B. mir "Ich sehe dir an, dass du dich richtig anstrengst! So kommst du bestimmt bald weiter!"