Probleme Großeltern (Vorsicht lang)

Hallo Ihr Lieben,

eigentlich dachte ich immer das ich eine gute Beziehung zu meiner Mutter habe, aber langsam zweifel ich dran.

Meine Tochter ist nun fast 18 Monate alt und von Anfang an kommt nur Kritik. Ich zähle es mal auf:

- Tochter hat mit 11 Monaten Fieber, meine Mutter nennt mich verantwortungslos, weil ich sie Fiebern lasse (bis 39 grad). Abends gabs ein Zäpfchen. Sie hatte viel geschlafen und trotzdem gut getrunken und gegessen. Also alles gut

- sie bekommt mit 18 Monaten noch morgens und abends eine kleine Flasche 1er. Meine Mutter sagt sie ist über 1 Jahr. Sowas macht man nicht

- sie schläft erst seit 2 Monaten nachts bis auf eine Unterbrechung durch... Meine Mutter sagt wieder, sie ist 1 Jahr. Sie muss endlich durchschlafen. Lass sie schreien

- Egal was ihr sage, was der Arzt gesagt hat, immer kommt ein: "er hat keine Ahnung, früher hat man das auch so gemacht"

- ich bade unsere Tochter nur 2mal in der Woche. Ich soll sie jeden Tag baden.

- es wird auch kritisiert was ich ihr zu essen gebe und wie viel sie davon isst. Sie soll auch das aufessen was sie nicht mag. Selbst wenn meine Tochter sich schon schüttelt. (Ich bin ja schon froh, dass sie alles probiert)

- sie soll mehr Süßigkeiten bekommen dürfen, obwohl sie ab und zu was bekommt aber halt nur in geringen Mengen. Das meiste mag sie auch kaum. Isst lieber Obst.

- sie hat kein Verständnis dafür, das sie immer noch im Schlafsack schläft und Decke überhaupt nicht mag.

Das waren so einige Dinge....Ich muss dazu sagen, dass sie 400 km weit weg wohnt und erst 2 mal bei uns war (1 mal davon ist sie nur vorbei gekommen, weil sie in der Nähe Urlaub gemacht hat. Aber auch nur, weil ich gefragt habe). Sie macht mit ihrem Mann viel Urlaub und fährt fast jedes Wochenende weg. Aber zu uns halt nie. Auch wenn ich sie einlade. Selbst zum Geburtstag der Kleinen, haben sie lieber wo anders Urlaub gemacht.

Hat jemand auch solche Probleme? Ich glaube sie hat ein Problem damit, weil ich sie nie um Hilfe bitte. Liegt daran, weil ich recht gut klar komme aber auch, weil ich weiß, was ich mir wieder anhören darf. Finde es einfach schade, weil ich selber viel bei meiner Oma früher war und weiß wie wichtig Großeltern sind. Manchmal sagt mein Stiefvater, dass wir das gut machen und sie sich auch mal zurück halten soll. Meistens macht sie das auch, aber häufig kommen doch Spitzen von ihr.

Entschuldigt den langen Text aber es macht einen auch irgendwie traurig.

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Hallo 👋
Wenn du sie so selten siehst, warum kritisiert sie dann so viel? 🤔

Meine Mutter wohnt auch sehr weit weg und ich habe ihr anfangs auch echt viel erzählt wie ich was mache oder was mein Sohn so macht und wie er sich entwickelt. Sich wenn es mal anstrengend war. Dadurch hat sich leider der Eindruck entwickelt, dass mein Sohn anstrengend ist. Und sie redet manchmal etwas negativ über ihn und auch über meine Art als Mutter. Das ist aber nicht böse gemeint. Meine Lehre daraus ist aber, dass wenn wir telefonieren ich einfach nicht mehr so detailliert erzähle und dann auch nur die positiven Dinge. Seitdem läuft es besser.

Also Ohren auf Durchzug und einfach deiner Mutter nicht mehr soviel Futter liefern.

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Ja da hast Du wohl recht. Finde es nur schade, dass man kaum noch was erzählen will, weil man nicht kritisiert werden möchte. Normal sollte es ehr anders sein.....

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Puuuhhh...
Solche Aussagen von der eigenen Mama sind wirklich anstrengend.

Alles was ich rauslesen kann ist, dass du dein Kind bedürfnisorientiert erziehst und das finde ich gut.

Hier haben wir solche Probleme mit den Omas und Opas nicht... alle wissen, dass sich die Zeiten geändert haben und sind immer interessiert wie wir alles machen und hinterfragen auch mal, ich habe aber nie das Gefühl, dass sie der Meinung sind es besser zu wissen...

Wie oft hast du deine Mutter vor der Geburt deiner Tochter gesehen und wie war euer Verhältnis? Sie hat euch erst 2 mal besucht und meint dann mitmischen zu wollen?

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Sonst war sie häufiger da. 3-4 mal im Jahr auf jeden Fall. Es ist ja auch nicht schlimm, wenn sie nicht so häufig kommen, weil es auch eine weite Strecke ist. Es ist halt nur traurig, wenn man merkt, dass sie dafür überall woanders hinfahren.

Ich habe ja Verständnis dafür, dass früher einiges anders war und versuche meiner Mutter auch zu erklären, warum man es heute anders macht. Meine Schwiegermutter findet das immer interessant und findet es gut. Aber meine Mutter sagt immer: " Der Arzt hat keine Ahnung oder dann müssen die Ärzte ja früher immer alles falsch gemacht haben". Ich will meine Meinung ja auch nicht aufzwingen und sie muss nicht alles gut finden. Aber ein akzeptieren oder zumindest verstehen, hatte ich mir schon erhofft.

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Ich finde es ok, wenn Großeltern ihre Meinung sagen und "uns" auch mal aufzeigen, dass es noch anders geht. Ich finde das ganz wichtig und richtig und nutze das meist als Chance, um mich zu reflektieren und zu fragen, ob ich das alles richtig mache... Verunsichern lasse ich mich dabei aber nicht, sondern bin dann schon selbstbewusst genug, etwas zu ändern oder eben nicht. Eine dritte oder vierte Meinung bekomme ich z.B. bei Freunden...
Du hättest die Möglichkeit es genauso zu machen 😉 Ich fahre gut damit und finde es toll, dass meine eigene Mama sozusagen an der Erziehung beteiligt ist.
Genauso gibt es aber auch Themen, die ich nicht mehr anschneide, weil ich diese nicht diskutieren will. Das ist dann die andere Variante und funktioniert gut, da meine Eltern auch 200km entfernt wohnen.
Ich suche da einen gesunden Mittelweg...

Das sie sonst eher weniger Interesse an Kontakt hat, ist sehr schade... Aber das wirst du leider nicht ändern können und erzwingen bringt nichts...

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Bei uns ist das eher der Tenor der Schwiegermutter. Aber meine Konsequenz ist einfach weniger erzählen. Erzählt man viel, kommt es anscheinend oft so rüber, als ob man Ratschläge und Hilfe möchte.
Auf hartnäckige Ratschläge oder dumme Sprüche reagiere ich gar nicht mehr groß, sondern zucke nur noch mit den Schultern. Dann ist das Gesprächsthema durch und es wird sich etwas anderem gewidmet.
Zu dem anderen "Problem": wer nicht kommen möchte, der möchte halt nicht. Wenn kein regelmäßiger Kontakt zum Kind da ist, kennt es das ja nicht anders und wird das auch nicht vermissen. Hat das Kind mehr Kontakt zu deinen Schwiegereltern? Dann sind das nun einmal Oma und Opa für sie. Das ist in deinen Augen vielleicht schade, interessiert das Kind bestimmt recht wenig. Ein schlechtes Gewissen brauchst du da auch nicht zu haben. Oma und Opa sind es ja selber Schuld.

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Hihi, sogar die Beispiele sind die selben, mache fast in allen Punkten das selbe wie du bzw meine kleine ist genau wie deine und bei mir ist es meine Schwiegermutter aber teilweise auch meine Mutter die kritisierten. Egal, kenne ich schon vom ersten Kind, ich sehe drüber weg. Ach und ich erzähle auch einfach nicht soviel ( Milch, durchschlafen usw) und, bei Schwiegermutter darf die große jetzt über Süsskran essen, sind nicht so oft da dann kann ich damit leben. Lg

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Da Frage ich mich warum Du ihr das alles erzählst???? Sie war erst 2 mal da und wohnt weit weg. Erzähle ihr doch nichts dann hat sie auch nichts zu meckern. Es hört sich leider danach an das du keine schöne Kindheit hattest. Denn warum soll sie bei deinem Kind wo sein. Wie du es machst ist es richtig. Lass dir nichts einreden
Und sei froh das sie nicht kommen. Das wäre sie reinste Katastrophe.

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Hallo,

ich erzähle ihr das, weil sie danach fragt aber ich werde einfach nicht mehr so viel erzählen.

Schlechte Kindheit hatte ich eigentlich nicht. Ich weiss nur das ich nach dem 1. Geburtstag nicht mehr aus der Flasche trinken durfte. Meine Oma hat es noch heimlich weiter gemacht ;)

Das einzige was ich merke, dass ich immer gelernt habe, zu funktionieren. Und das soll wohl auch meine Tochter. Sie muss angeblich schon durchschlafen und alles aufessen usw.

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Hallo Mescha,

Ja das ist schwierig und anstrengend.
Aber die kleine ist dein Kind.
Deine Mutter hatte bzw hat Ihre

Mach deinen Standpunkt klar und deutlich, möglichst neutral.

Sie isst genug.

Sie trinkt morgens und abends Milch.
Fertig.

Sie ist 18 Monate alt.
Sie ist ein Kleinkind.
Ich habe mich nie gefragt warum meine Tochter im Schlafsack schläft.
Sie hat halt drin geschlafen.

Zum Thema essen.
Ich habe gemerkt mit Zwang erreiche ich gar nichts.

Und schlafen...naja wir haben uns darauf geeinigt dass sie nicht alleine schlafen muss.
Wenn sie mag schläft sie bei uns.
Das ist unsere Sache.
Es ist wichtig daß dein Partner und du euch einig seit und sonst hat das niemanden was anzugehen.

Mag sein das es für sie auch doof ist weil du ihre "Erfahrung" nicht einforderst aber sie ist doch auch erwachsen.

Und ihr seid verschieden.
Nur Mut es wird immer was geben.

Warum fährt sie noch kein Fahrrad?
Warum kann sie noch nicht flüssig das ABC?
Ect usw.

Du bist die Mama.
Du bist anders.
Das muss deine Mama akzeptieren.
Wahrscheinlich wird sie trotzdem Tipps geben, also bleibt mir nur der Rat an dich,
Sag du es dir immer wieder.
Du entscheidest.
Du bist die Mama.
Vielleicht kannst du versuchen dir ihre Ratschläge distanzierter anzuhören.

LG

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Hallo,

Bei uns ist es nicht so, aber ich kann es nachvollziehen und mir auch vorstellen, dass es sich traurig macht. :/

Ich glaube, ich würde weitere Konflikte einfach vermeiden und tatsächlich versuchen weniger zu erzählen. Schlafen? Ja. Geht gut. Essen? Ja, auch alles prima.
Auch, wenn das natürlich auch schon irgendwie traurig ist. Aber dann belasten dich die Belehrungen weniger, denke ich.

Dass sie so selten vorbei schauen, ist auch schade. Aber ich denke, ich würde weiterhin einfach hin und wieder mal einladen ... "ich würde mich freuen wenn ihr zum Geburtstag kommt" oder so. Naja und dann muss man eben da durch 1-2 Tage mit Kommentaren belagert zu werden oder ihr sprecht das durch.

Meine Eltern kommen sogar eher aus dem Urlaub zum 3. Geburtstag. Das stresst mich jetzt, weil ich was veranstalten muss ... hehe.

Du machst übrigens alles richtig!! :*

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Hallo,

danke dir. Ich werde wahrscheinlich nichts mehr erzählen bzw. so viel. Ist wie du auch sagst traurig aber besser als alles andere.

Ich gehe meinen Weg auch wenn er vielleicht manchmal nicht richtig ist für andere.

Ich habe eine tolle Tochter die gerne in den Kindergarten und auch nicht mittlerweile gelernt hat, alleine einzuschlafen. Und das ganz ohne Schreien lassen ;)

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Meine Güte! Lass sie reden, sie hat dir doch nichts zu sagen! Meine Mutter und Oma wohnen nebenan und die verstehen ja noch nicht mal, dass ich selber mit meinen 37 Jahren weiß, wann mir kalt ist oder warm, wann ich noch Hunger habe oder schon satt bin oder warum ich gerade zu viel/zu wenig Fleisch/Gemüse/Obst/Süßes esse. Geschweige denn meine Kinder! Ich möchte ja mal sehen, wie ich meinem Achtjährigen "eine neue Hose anziehen" soll oder sowas.

Hin und wieder sage ich: "Mama, Oma, unglaublich, aber ich habe es ohne größere Erkrankungen bis hierher geschafft, ich werde auch nicht dran sterben, wenn ich heute die Jacke erst anziehe, wenn es mir kalt ist." Und bei den Kindern sag ich gern: "Du, jederzeit, zieh doch dem xy einfach eine Jacke über. Probier es halt." Meine Kinder essen nur, was sie wollen - wenn die Oma mit dem 5. Keks anrückt, wollen sie eh nicht mehr.

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Hallo!

Alles das was deine Mutter dir da so als Ratschläge gibt, kommt aus der Zeit von Johanna Haarer. Diese schrieb während einen Erziehungsratgeber "Die deutsche Mutter und ihr Kind". Dieses Buch war sehr auflagenstark und wurde auch nach der Ns-Zeit (etwas umgeschrieben) weiterhin verkauft und prägt teilweise bis heute die Erziehung.
Daher kommt dieses "schreien lassen" und wie du schriebst "funktionieren".

Wenn ich du wäre, würde ich meiner Mutter entweder weniger erzählen ODER aber, wenn sie nochmals damit anfängt, ihr freundlich aber bestimmt sagen, dass sie damals das Beste für dich wollte, es mittlerweile andere Formen der Erziehung gibt und du für euch den Weg gefunden hast.
Hört sie nicht auf, würde ich ihr sagen, dass sie dies akzeptieren soll oder du ansonsten etwas Abstand gewinnen möchtest.

Ja. Das klingt hart und es ist eine überwindung es der eigenen Mutter zu sagen, aber aus Erfahrung weiß ich das es geht.

Wir sollten viel mehr auf unser Bauchgefühl hören, denn das ist instinktiv (meist) richtig :)