Große Trennungsangst

Hallo, meine Tochter (21 Monate) hat eine sehr große Trennungsangst seit wir die Eingewöhnung in einer betreuten Spielgruppe machen. Bisher haben wir nur 2-3 mal Trennungen von 5 Minuten ausprobiert, bei denen sie aber ununterbrochen geschrien hat. Danach waren erstmal Weihnachtsferien. Seit dem kann ich den Raum kaum verlassen, meine Tochter muss immer dabei sein. Sobald ich z.b. sage "ich hole kurz die Wäsche" (Papa ist ja bei ihr) schreit sie, bis ich wieder da bin. Auch wenn Papa geht jammert sie viel mehr als vor der Eingewöhnung. Die Spielgruppe mussten wir nun erstmal um ein paar Monate verschieben.

Habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps, wie das besser werden könnte? Ich habe auch Angst, dass sie jetzt dauerhaft davon geschädigt sein könnte.

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Hmm.. bei uns war es ähnlich..ABER ich hatte das Gefühl, dass die Trennung direkt einfacher ist für alle. Also nachdem ich eine Woche komplett da war und keine 5min das Gelände verlassen durfte (sehr wohl saß ich oft iwo alleine rum..aber er wusste ich bin da und kam dann auch).

Ich habe dann vorgeschlagen ihn um 8uhr morgens abzugeben..mich vernünftig zu verabschieden und dann gleich zu gehen. Was soll ich sagen? Es gab keine Probleme.. 3-4 Wochen später hatte er dann mal eine Phase wo er etwas geweint hat..aber die Erzieherin nahm ihn dann auf'm arm..er bekam ein Kuss von mir und als ich durch die 2.Tür war, hat er schon wieder friedlich gespielt.


Allerdings müssen meine in die Betreuung weil ich arbeiten muss.. also einfach so verschieben wäre auch nicht drin gewesen.

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Ich finde das Verhalten deiner Tochter völlig normal. Sie muss sich ersteinmal an die Situation gewöhnen und auch die Sicherheit gewinnen, dass Mama immer wieder kommt. Deshalb hätte ich es auch nicht sofort abgebrochen. Eine Pause hattet ihr ja durch Weihnachten ohnehin?! Ich würde langsam versuchen, die Eingewöhnung fortzusetzen, damit deine Tochter Sicherheit gewinnt. Nur wenn es dann wieder nicht klappt, ist eine längere Pause vielleicht sinnvoll?

Einen Schaden hat sie davon übrigens ganz sicher nicht genommen, denn es ist doch völlig natürlich, dass sich Kinder von ihren Eltern abnabeln und selbstständiger werden... Die Diskussion, ob Fremdbetreuung vor dem 3. Geburtstag sein darf / kann / soll, will ich gar nicht anstoßen, aber auch Kinder "wachsen mit ihren Aufgaben" und ich denke, dass sie sich auch in dem Alter schon an die Fremdbetreuung gewöhnen kann.

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Ja das Problem ist, dass ich nach dieser Pause heute wieder dort war und sie schon am Eingang geschrien hat. Drin wurde es noch schlimmer, ich durfte sie nicht ausziehen und auch nicht dem Zimmer der Spielgruppe näher kommen. Die Betreuerin meinte auch, dass eine längere Pause vielleicht sinnvoll ist. Ich möchte sie jetzt am besten ganz langsam an die Trennungen gewöhnen, weiß aber nicht wie ich auch nur einen Schritt voran kommen soll..

Zum Thema Fremdbetreuung (auch wenn es nicht angeschnitten werden muss ;-) ): ich wollte sie eigentlich erst mit 3 Jahren in den Kindergarten geben, aber sie spielt jetzt schon so gerne mit anderen Kindern und hat so viel Energie. Und da ich nicht jeden Tag zwei große Unternehmungen mit ihr machen kann (d.h. beispielsweise Schwimmbad UND Zoo damit sie ausgepowert ist) und ich leider immer noch keine Freundinnen mit Kind gefunden habe, denke ich das ist gut für sie. Das sind auch nur 9 Stunden pro Woche, also ein guter Einstieg in die Fremdbetreuung.

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Hallo Luisa,
in dem Alter ist es typisch,dass die Trennung von der Mama schwer fällt (bin Erzieherin in der Krippe). Die Kinder verstehen,dass Mama (oder Papa) weg geht,können das aber zeitlich nicht einschätzen. Da ist es egal,ob du 10Min oder 1Std weg bist. Sie lassen sich in dem Alter auch nicht mehr so leicht ablenken,weil die Trauer zu groß ist!
In dem Alter sind andere Kinder spannend,aber die Mama steht an Nummer 1!

Gibt es die Möglichkeit,dass du mit ihr eine Spielgruppe besuchst,bei der du dabei bist?
Musikgarten über VHS,oder Spielgruppe beim Kinderschutzbund sind bei uns in der Gegend gute Möglichkeiten für sowas. Oder ein Kindercafe!?
Da lernst du vielleicht auch andere Mamas kennen!

Ich würde ihr den Stress und die Trauer der Eingewöhnung ersparen!

Herzliche Grüße

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Wie oft findet diese betreute Spielgruppe statt? Bei einer Kita Eingewöhnung geht die Mutter meistens mindestens eine Woche mit in die Gruppe, immer nur für eine Stunde. Dann wird die Dauer gesteigert. Trennung findet erst statt, wenn das Kind in der Gruppe angekommen ist und anfängt ohne Mama zu spielen. Ich habe mit meiner Tochter zwei Mal eine Eingewöhnung gemacht, weil sie die Kita gewechselt hat. Das dauert 1-2 Monate bei täglichem Kontakt. Vielleicht ging es einfach zu schnell?

Wie viel spricht deine Tochter? Kann sie dir sagen, was sie nicht mag? Ich vertraue meiner Tochter. Manche Situationen oder Menschen mag sie einfach nicht. Zum Glück liebt sie es in die Kita zu gehen, sonst hätte ich echt ein Gewissenskonflikt. Kannst du statt der Spielgruppe einen Babysitter, Tagesmutter oder Kita ausprobieren?

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Danke schonmal für eure Antworten, das hat mir schon weitergeholfen. Es ist dort auch ein Kindercafé das auch Kurse anbietet. Aber so richtig andere Mütter kennenlernen kann man so auch nicht, mehr als kurze Gespräche kommen da nicht zu stande, aber das ist ein anderes Thema ;-)
Ich bin schon froh zu hören, dass es normal ist. Ich möchte sie wirklich nicht zu schnell ins kalte Wasser werfen, weil ich bisher fast immer bei ihr war und sie nur ein paar mal allein mit ihren Großeltern war und natürlich mit dem Papa, aber nicht einmal das geht im Moment. Wenn er mit ihr zum Spielplatz gehen möchte, dann schreit sie nach mir und will nicht mit.
Sie kann leider noch nicht so viel sprechen, dass sie mir sagen könnte, was genau ihr nicht passt. Ich hoffe das kommt bald.